Die Kraft der Angst

Die Kraft der Angst

Wenn ich keine Angst (vorm Tod) mehr hätte,
Würd ich sterben (paradoxerweise)
Ja, ich würd mit meinem Surfboard auf die raue See rauspaddeln, hyperventilierend und berauscht vom Anblick der Brandung, der Wassermasse, würde erregt weiter paddeln, bis mir bei einem Tauchgang irgendwann die Luft ausginge, ich unter Normalnull um Atem ringe, und stürbe.

Wenn ich keine Angst mehr hätte, hätt ich dann noch Adrenalin?
Würd ich dann überhaupt noch in die Wellen ziehn? Oder wär mir das alles viel zu schöde? Viel zu lahm?

Und Mut? Hätt ich dann noch Mut?
~ Mut heißt nicht keine Angst zu haben, singt Sarah Lesch, sim, sim, Mut heißt nur trotzdem zu springen. ~
Ohne Angst gäb es kein Trotzdem mehr.
Stolz wohldenn, den gäb es trotzdem noch. Auch ohne Trotzdem.

Ohne Verlustangst, wüsst ich da noch um den Wert der Dinge? Der Liebe?

Nachtrag: Berlin, Berlin

Meine schönsten Berlin Lieder:

  1. schönste Zeit – Bosse: https://www.youtube.com/watch?v=RTlzQEA-4oc
  2. sechs Uhr vierzehn Bahnhof Zoo – Linie 1https://www.youtube.com/watch?v=0_L4NBQnKoM
  3. schwarz zu blau – Peter Foxhttps://www.youtube.com/watch?v=yphwzD1XaBY
  4. Ich will nicht nach Berlin – Kraftklubhttps://www.youtube.com/watch?v=4UdRz3sTqEs
  5. Seid Willkommen in Berlin – Udo Lindenberghttps://www.youtube.com/watch?v=H0LKksgQp-I
  6. Berlin, ich hasse dich – Linie 1https://www.youtube.com/watch?v=7yn7Y0egu44
  7. Sonderzug nach Pankow – Udo Lindenberghttps://www.youtube.com/watch?v=ZbEUjgp9zxM&pbjreload=10
  8. Die Liste – Roger Cicerohttps://www.youtube.com/watch?v=iINFkY4oRtI
  9. Wilmersdorfer Witwen – Linie 1https://www.youtube.com/watch?v=-3DBJId2hl4
  10. Berlin Song – Ludovico Einaudihttps://www.youtube.com/watch?v=JhfwI3gIkzA

Himmelblau

Freya schwärmte von dem schönen, blauen rumänischen Himmel und erzählte mir von den Himmel-Fotos, die sie schoss. Hier ihr Gastbeitrag.

Ich erinnere mich an eine Situation mit meinem früheren Mitbewohner Valli in unserer Berliner Altbauwohnung. Wir saßen in der Küche und blödelten wie so oft herum. Ich sorgte für Stille. Wartete kurz ab, bis ich auch wirklich seine volle Aufmerksamkeit hatte. Wartete. Und sagte langsam mit einer theatralischen Armbewegung „Der Himmel ist blau.“ Wir waren erleuchtet.

Ich erinnere mich auch an ein Bewerbungsgespräch. Mir wurde die Frage gestellt, welche deutsche Musik ich den Schüler*innen im Ausland zeigen würde, wenn sie mich danach fragten. Ich zählte wahllos deutsche Lieder auf. Dann fiel mir das Lied „Himmelblau“ von den Ärzten ein. Ich sang eine Zeile

„[…] der Himmel ist blau, und der Rest deines Lebens steht vor dir […]“

Sie lachten.

 

https://www.youtube.com/watch?v=v_KfKRkPWF8

Stadtrandmauer (Street Art Iasi)

Ich laufe durch die Straßen. Kleine Gassen. Rechts und links über mir hängen schwarze Kabel. Die Stromleitungen. Es geht gerade einen der sieben Hügel herunter. Die Stadt wölbt sich. Manche meiner Fotos sind schief. Orientier ich mich an Stadt? Rand? Hügel? Ich gelange auf die Hauptstraße. Hier fährt auch die Straßenbahn. Alte deutsche Wagons. Da, wo die Straße eine Biegung macht, wandert mein Blick nach links. Eine mächtige, grüne Hügelreihe. Vielleicht der Zweite? Oder der Dritte? Die Stelzen der Stadt. Eine lange Treppe führt herunter, aber keine wieder hoch. Ich springe zurück. Und da erblicke ich sie – die mysteriöse Kapuzenfigur auf der Stadtrandmauer. Street Art Jagd.