Gestern war es soweit – Russland hat gewählt, ich übrigens auch. Zumindest habe ich gewählt, an diesem Tag zuhause zu bleiben und mir das ganze Spektakel online bieten zu lassen. Obwohl, so ganz richtig ist das auch nicht. Ein bisschen näher war ich schon an der Wahlurne dran – Ausflugsort 2984, ein Wahlbüro irgendwo im Westen der Stadt. Von aussen eine hübsche Schule in Backsteinstil gebaut. Innen sollen pastellene Grüntöne bestimmt für ein harmonisches Lernklima sorgen. Weiterlesen
Atmen in der Nacht…
…denn am Tag ist es manchmal wirklich kaum möglich. Nachdem ich gestern die unendliche Weite Moskaus von einem Balkon im 24. Stock spüren konnte, wurde ich heute durch den öffentlichen Verkehr wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgequetscht. Wenigstens haben mir die hartgesottenen Metrofahrer meine Lunge nicht ganz plattiert…Meine Vermieterin meint, dass die Menschenmassen durch den bald folgenden Frauentag, der wohl ein Feiertag in Russland ist, in der Stadt zu Besuch oder Einkaufvergnügen zusammenkommen. Wenn Frau aber Tage vorher um ihr Überleben in der Metro kämpfen muss, würde ich jede Pedition zur Abschaffung dieses Tages unterschreiben. Es haben mich definitiv noch nie so viele fremde Körperteile auf einmal zusammengedrückt. Aber zurück zum Balkon…
Ein echtes Moskauer Eis
Gestern war es endlich so weit. Ich habe das erste Mal Moskauer Eis in Moskau gegessen – Wahnsinn. Natürlich hat es viel sahniger und schokoladiger geschmeckt als Zuhause und zu meiner Freude konnte ich feststellen, dass die Auswahl an Eis nahezu unbegrenzt zu sein scheint. Ebenfalls unbegrenzte Zugriffsmöglichkeiten bietet das Sahneregal, das Wurstregal, das Fischregal, das Pelmeniregal und das Kuchenregal. Wenn ich also an etwas erkranken werde, dann ist es Diabetes und Skorbut. Letzteres wohl aus dem Grund, dass Obst und Gemüse doch eher im kleineren Rahmen dargeboten werden, dies jedoch zu fast unübertrefflichen Preisen. Eine Gurke für fast fünf Euro schmeckt bestimmt auch hier nur wie Wasser mit ein wenig Gemüsenote. Und wenn ich mir überlege, wie viele Zwiebeln ich für das Geld in mich hinein schälen könnte, wird der Entscheidung die Entscheidungsfähigkeit entzogen. „Zwiebeln statt Gurken“…oder so…wobei sich gewisse Amtsträger diesen Wahlspruch in den kommenden Tagen eher klein auf ihre Plakate schreiben sollten. Weiterlesen
