Ich bin verliebt…

also widme ich dieses Lied meiner Perle in der Karibik…nein, das wird jetzt keine Hommage an D-Flamme, sondern eher eine an Alexey Dwin (Алексей Двин – für alle, die ein bisschen googleneugierig sind. Von der Karibik sind wir leider auch weit entfernt, wobei…die Bräune mancher Menschen…). Alexey ist jetzt der Mann meines Herzens ;o)  Kennengelernt haben wir uns am Dienstag Abend auf seiner Geburtstagsfeier und die ganze Zeit war mir irgendwie kotz übel. Das passiert meist nur, wenn ich richtig verliebt bin. Deswegen hab ich geschlussfolgert, dass es sich auch bei Alexey um den Zustand des Verliebtseins handeln muss… Also hab ich schnell ein paar Gläser Wein und anderes Zeugs hintergeschluckt, aber leider ist es mit meinem Übelkeitszustand nicht besser geworden. Vielleicht sollte ich aber mehr zur Feier und weniger zu Alexey sagen. Aufgespritze Lippen, Glitzertasche und 50 cm Absätze waren schon ein Muss, zudem wurden nur Personen respektiert, die absolut natürlich vor der Kamera ihre Botoxgesichter verzogen haben. Leider konnte ich weder Pimp my lips noch Pimp my Foto bieten, aber um so mehr Baumwolle und Ironie. Letzteres  wurde nicht so gut verstanden, aber ich schiebe es auf die Sprachbarriere – ist ja auch meist nicht so einfach. Weiterlesen

Am Ende spricht jeder deutsch…

Bitte entschuldigt meine Nachlässigkeit, aber ich hatte eine sehr erlebnisreiche Woche von der es jetzt zu berichten gilt:

Am Dienstag war ich in der Residenz des deutschen Botschafters und habe Film geschaut. Das Haus war schon ein bisschen sehr schick, voll abgefahrene Möbel in sämtlichen Farben und überall so Kronleuchter an der Decke – Museumscharakter irgendwie. Deswegen haben Katrin und ich voll russianlike Poserfotos gemacht, denn das macht hier jeder: posen auf der Bushaltestellenbank, posen vor dem Dixieklo, posen vor dem Wurstregal im Supermarkt (ok, das will vielleicht nur ich machen) und einfach posen überall. Wenn ich wieder komme, werdet ihr nur noch ein Fotoobjekt haben…tatata, I proudly present Posermonisuperstar! Naja, ansonsten gabs voll leckeren, Themen bezogenen Krams zu essen (der Film hieß Almanya – Willkommen in Deutschland) und was zu schlürfen und viele angeschickte Menschen zu beobachten. Ein bisschen deplatziert war ich schon mit meinem Loch im Pulli, aber das konnte ich gut ausblenden. Ach, das Beste hab ich vergessen. Wisst ihr was der typisch deutsche Duft ist? Kölnisch Wasser – 47 11 I call you!!! Ich hab mich schlapp gelacht, aber auf der Toilette von genanntem Objekt stand eine Schale mit ganz vielen Kölnisch Wasser Fläschen und jede konnte sich ein bisschen Heimatduft einstecken. Ich glaub, dass mach ich jetzt immer ran wenn in der Metro der Platz eng wird, so was hält sicherlich niemand lange aus. So viel Ironie hab ich der Botschaft nicht zugetraut, ich befürchte auch, dass es keine ist…Für die Länge des Filmes hab ich sogar ausblenden können, dass ich in Russland bin. Erst als das Licht anging wurde mir wieder bewusst, dass mir die Arktis zu Füßen liegt. Weiterlesen

Sandpapier statt Bettwäsche

In meiner neuen Behausung wird nicht gesprochen, also nicht mit mir. In meiner neuen Behausung wird auch nicht geschlafen, zumindest schlafe ich nicht. Das liegt zum einen nicht nur daran, dass die Heizkörper in ganz Moskau und wahrscheinlich auch ganz Russland nicht regulierbar sind und es sich nur aushalten lässt, wenn die Fenster weit aufgerissen sind; nein, auch der Fakt, dass ich nicht in kuscheliger Bettwäsche sondern in sandpapierartigen Bezügen die Nacht verbringe, lässt meine ohnehin schon monstermässigen Augenringe gigantisches Ausmaß annehmen. Zudem folgt auf Schlafentzug Wasserentzug, denn bei jeder Kleinigkeit steigt mir die Pippi in die Augen und ich kann nur betonen, dass in Moskau aus jeder Kleinigkeit eine Großigkeit werden kann. Selbst die Bordsteinmeerespfütze wird zum Hindernis des Jahrhunderts. Da Austrocknen aber ziemlich unfetzig ist, habe ich einen neuen Plan ins Auge gefasst. Ich strenge mich jetzt tagsüber ganz viel an, renne jede Metrorolltreppe hoch und runter und wieder hoch um dann im Endeffekt abends voller Erschöpfung im Sand einzuschlafen. Vielleicht stellt sich ja auch ein wenig Ostseegefühl und Meeresrauschen ein…

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