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Woche 7 – „German Shop“ und Hermannstadt

Zitat der Woche:  „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein)

Konnichi Wa!

Während das Wetter hier in Brasov immer wärmer wurde, war diese Woche vollgepackt mit neuen Entdeckungen und Erlebnissen. Arbeitstechnisch war diese Woche sehr entspannt (Unterricht am Montag, Dienstag, Mittwoch Vormittag) und ich konnte meinen Fokus auf andere Aktivitäten setzen und eine coole Zeit mit den Freiwilligen aus Radauti und Iasi verbringen.

Wir aßen zum Beispiel fast jeden Abend etwas zusammen und quatschten über verschiedenste Themen. Dadurch, dass wir alle von kulturweit entsandt sind ist es auch verhältnismäßig einfach ein Gespräch aufzubauen und zu führen. Wir sitzen ja praktisch alle in einem Boot! In der Zeit, in der die Freiwilligen aus Iasi da waren, hatte ich sogar einen Mitbewohner in meinem kleinen Wohnheim-Zimmer. Es war zwar irgendwie echt cool, aber (und jetzt kein Front an Jakob) ich präferiere dann doch lieber ein eigenes Zimmer!

An einem Nachmittag besuchten wir zusammen dann auch mal die „Schwarze Kirche“, das Wahrzeichen Brasovs. Ich bin davor leider nie dazu gekommen, diese von innen zu besichtigen – obwohl sie doch direkt neben meiner Schule liegt. Mit Gratis-Tickets (wir sagten an der Kasse wir wären Teil der Honterus-Schule, was wir ja auch irgendwie sind) haben wir dann also die größte gotische Hallenkirche Südosteuropas betreten. Ich präsentiere euch in diesem Eintrag auch ein paar, rare Bilder, Fotos machen war offiziell nämlich untersagt. In der heute evangelischen Kirche waren interessanterweise auch viele verzierte Teppiche aus dem Orient ausgestellt. Wir haben vermutet, dass diese etwas mit der historischen Besiedlung Rumäniens durch die Osmanen zu tun hatten, aber wir konnten diese Information leider nirgends finden. Ein wenig nervig war leider auch, dass der Wachmann uns auf Schritt und Tritt folgte. Das erschwerte das Fotos machen abermals!

Orientalische Teppiche in den Gängen der Kirche!

Die größte gotische Hallenkirche Südosteuropas, prächtig!

Neben diesem imposanten Erlebnis war, als die Freiwilligen nacheinander abgereist waren (Gruß an Marie, Marie und Jakob), in der zweiten Hälfte der Woche ein Kurztrip nach Sibiu aka Hermannstadt geplant. Da Sophia momentan in Bulgarien ist, war ich nur mit Johanna unterwegs, was aber kein Problem war. Da wir planten bei einer Bekannten Johannas unterzukommen wollten wir im Voraus ein paar „deutsche Geschenke“ besorgen, als Zeichen der Dankbarkeit. Dieser Plan führt dann zu einem der lustigsten Ereignisse der Woche.

Es gibt offensichtlich in Brasov bzw. generell in Rumänien sogenannte German-Shops. Das sind kleine Läden, die nur aus Deutschland importierte Produkte verkaufen. Was für uns Deutsche die allseits bekannten „Asia-Shops“ sind, sind für Rumänen offenbar diese „100% Germania“-Geschäfte. Ich besuchte also einen dieser Läden und war wirklich erstaunt, was ich wiedererkannte. Von Gewürzgurken, über Spargel im Glas, bis hin zu Leibniz-Butterkeksen gab es ein breites Sortiment verschiedenster Waren und das Alles sogar in deutscher Sprache. Nur leider konnte die Verkäuferin kein Deutsch und schüttelte nur verdutzt den Kopf als ich sie in bestem Englisch fragte, ob sie denn Deutsch spräche. Naja auch kein Problem. Positiv überrascht von diesem für einen Deutschen doch sehr ungewöhnlichem Erlebnis verließ ich dann den Laden!

100% Germania, echt lustig!

Am Donnerstag Mittag ging es dann los in Richtung Hermannstadt. In einem für rumänsiche Verhältnisse schnellem Zug fuhren Johanna und ich gen Westen. Zum Vergleich, der Zug kam bezüglich Aussehens knapp an den deutschen Intercity (IC) ran, wobei der IC doch deutlich schneller fährt. Wir schlichen und ruckelten also in einem Waggon der 2. Klasse, in dem es nur 4er-Sitzplätze gab, durch die Landschaft Transsilvaniens. Naja, dafür hat das Ticket auch nur 10 Euro gekostet.

Nach drei Stunden Fahrt für eine Strecke von 150 km (und das war schon der Schnellzug), hielt dann der Zug am Hauptbahnhof von Sibiu, wo uns Johannas Bekannte schon erwartete! Wir fuhren nicht in die Stadt, denn der Plan ja war bei ihr (sie wohnt auf einem alten sächsischen Dorf) zu schlafen, was uns einige Kosten ersparte! Im bald 600 Jahren alten Dorf Rusi oder auf Deutsch Reussen ist alles sehr ländlich gehalten und die Luft war eine positive Abwechslung zur Stadtluft von Brasov, obwohl diese aufgrund der Höhe auch schon nicht schlecht ist.  Wir erkundeten noch die Gegend (darunter einen schiefen Kirchturm aus dem 18. Jahrhundert) und aßen traditionell Rumänisch zu Abend, es gab eine Fleisch-Reis Mischung in Kohl eingewickelt mit Schmand dazu, genannt Sarmale. Gewöhnungsbedürftig, aber mit dem rumänischen Ursus-Bier (meine persönliche Empfehlung) im Nachgang ging’s. Am zweiten Abend gab es klassisches rumänisches Grill-Gut, also primär Fleisch, und wir unterhielten uns echt gut und lange. Die rumänische Gastfreundschaft hat mich wirklich überzeugt, sie kommt fast an die Italienische ran. Auch interessant war die einfache und konservative Weise zu leben. Die Familie erwirtschaftet sich vieles selbst, das Dorf ist die Community und oft wird noch mit einem großen Ofen geheizt. Es ist aber trotzdem klar, dass der Mann das Oberhaupt ist und stellenweise hatte ich das Gefühl, als Mann ein wenig ernster genommen zu werden.

Die Sitze im Zug

Abendlicht im Dorf

Die transsilvanische Landschaft

Schon ziemlich schwer dieser Turm, zum Glück mache ich Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich widmeten wir uns auch unserem Hauptziel, der ehemaligen Kulturhauptstadt Europas (2007). Sibiu, dessen Beiname Hermannstadt auch auf die Siebenbürger Sachsen zurückgeht, wird oft als die schönste Stadt Rumäniens gehandelt. Ich kann das echt verstehen. Der Flair der Stadt mischt sich aus rumänischen, deutschen und italienischen Einflüssen und in der Altstadt spielt an jeder Ecke wunderschöne Musik. Bei bestem Wetter erkundeten wir die 150.000 Einwohner Stadt und wir wurden wirklich nicht enttäuscht. Am schönsten fand ich den alten Hauptplatz beim imposanten Rathaus, aber die gesamte Altstadt lohnt sich für einen Tagesausflug! Ich würde das besichtigen von Sibiu jedem empfehlen:). Generell habe ich die Mischung aus rumänischem Dorfleben und Sibiu als wirklich prägend empfunden, der Trip brachte wirklich eine Fülle von Eindrücken mit sich! Ich fühle mich als hätte ich Rumänien nochmal neu kennengelernt und generell fühle ich mich, trotz seltenem Heimweh, hier inzwischen sehr wohl!

Der wunderschöne Marktplatz Sibius

Nach einer ebenso langen Rückfahrt nahm ich mir dann heute (Sonntag) mal ein wenig Ruhe. Ich kaufte ein, schrieb Blog und lebte in den Tag hinein. Nächste Woche wird ziemlich entspannt, ich habe mir trotzdem ein bis zwei Beschäftigungsmöglichkeiten herausgesucht und am Wochenende geht es vielleicht ins Donaudelta, bleibt gespannt!

Wie jede Woche bedanke ich mich bei jedem Leser, der es durch diesen etwas längeren Eintrag mit mehreren Fotos geschafft hat, ich hoffe euch wurde nicht langweilig! Folgt mir ansonsten gerne auf Instagram (@luca_ccr3) und ich freue mich auf nächste Woche!

Liebe Grüße!

Luca

Woche 2 – Aller Anfang ist schwer

Zitat der Woche: Oh ja, die Vergangenheit kann wehtun! Aber wie ich es sehe, läuft man entweder davon oder man lernt davon! (Rafiki aus „König der Löwen“)

Moin,

die erste Woche ist schon vorbei, wow das ging schnell! Sie war geprägt von verschiedensten Eindrücken und Erfahrungen, weshalb wir direkt loslegen.

Nachdem ich am Montag aufgestanden war, lag mein erstes Ziel nicht bei einer meiner beiden Schulen, sondern bei der Bank. Ich musste mir nämlich unverzüglich ein rumänisches Konto anlegen, da ich sonst nicht in der Lage gewesen wäre, meinen Behördengang am Dienstag anzutreten. Und so lernte ich am Montag um 9:00 Uhr morgens die Erste meiner beiden Freiwilligen-Kolleginnen kennen, Johanna. Diese führte mich noch schnell zu einem Bäcker, um mir sogenannte „Covrigs“ zu zeigen. Ein Covrig ist ein Hefegebäck mit Toppings wie Sesam, Mohn oder Mozzarella, ein absoluter Hit. Von da aus begaben wir uns direkt zur Bank und hatten dann eine sehr lange, aber gesprächige Wartezeit, da der einzige Mitarbeiter, der des Englischen mächtig war, eine Kundin bediente. Dummerweise war das nicht nur der einzig Englisch sprechende, sondern auch der langsamste Mitarbeiter. Falls sich jemand an den Film „Zoomania“ erinnern kann, er war wie das Faultier Flash. Als wir dann dran waren, wurde mir in einem langwierigen Prozess ein kostenloses Konto erstellt und mir eine Visa-Karte ausgehändigt. Den Rest des Tages war ich damit beschäftigt, mit Carol (ihr erinnert euch, mein Verantwortlicher) meine beiden Einsatz-Schulen kennenzulernen und mir einen groben Stundenplan zu erstellen. Ich lernte zudem die beiden Schulleiter kennen. Grob zu den Schulen: die Mesota-Schule liegt außerhalb der Altstadt und in der Nähe der neuen „AFI Mall“ (Rumänen lieben Malls) und die Honterus-Schule liegt in der Altstadt am Fuß der Schwarzen Kirche, dem Wahrzeichen der Stadt! Zudem kaufte ich mir eine furchtbar günstige Bus-Monatskarte, da ich hier primär den Bus nutze (mein Wohnheim liegt außerhalb der Altstadt).

Am Dienstag stand dann mein Behördengang an. Da die Behörde dafür bekannt ist, wenige Kunden in langer Zeit abzufertigen, begab ich mich sehr früh zum Gebäude, um mich dort mit Hilfe von Sophia, meiner zweiten Freiwilligen-Kollegin, registrieren zu lassen. In Rumänien ist es für Ausländer angebracht sich nach Einreise zu registrieren. Und so standen Sophia und ich in der Kälte vor der Behörde, damit ich daraufhin einige Formulare ausfüllen konnte und meine Dokumente vorzeigen musste. Zum Schluss bekam ich eine Quittung, mit welcher ich Mittwoch dann mein Registrationszertifikat abholen sollte. Inzwischen hatte dann auch der Tag begonnen und da die Behörde direkt neben der o.g. „AFI Mall“ lag, holten wir uns dort eine Stärkung. Außerdem wurde mir die in Rumänien dominante Supermarkt-Kette „Carrefour“ gezeigt! Dort gibt es eine Vielfalt an Lebensmitteln, aber auch verschiedenste Haushaltsgeräte. Ich kaufte mir dort eine Mandelmilch (ich wollte mal Pflanzenmilch ausprobieren, da ich eh noch keinen Kühlschrank hatte) und dann gingen wir nach Hause. Ansonsten passierte am Dienstag eher weniger. Carol und ich bestellten mir noch einen Kühlschrank und ich lernte unsere „Arbeitsbasis“ kennen, das Sprachlabor in der Honterus-Schule. Dieses liegt unter dem Dach und um es zu betreten, muss man einen Treppen-Marathon bestehen. Zum Glück arbeite ich primär von zu Hause aus.

Am Mittwoch war es dann soweit, ich war endlich in meiner ersten Unterrichtsstunde. Meine Hauptaufgabe hier im Unterricht ist es mit jeweils einer kleinen Gruppe von Schülern die Mündliche Kommunikation für das Deutsche Sprachdiplom zu üben. Das Diplom ist für Manche der Schüler sehr wichtig, da sie mit diesem Zugang zu deutschen Universitäten erlangen können. Ich war ziemlich aufgeregt, aber Alles verlief problemlos! Im Anschluss hospitierte ich noch bei Carol in einer sechsten Klasse. Ich war ein wenig erstaunt wie gut die Schüler Deutsch sprachen. Generell sind die Schüler an den Schulen dem Deutschen sehr mächtig, was meine Arbeit erleichtert. Leider aber ist in Kronstadt selbst, anders als gedacht, Deutsch nicht mehr wirklich vertreten, weshalb ich mich momentan noch primär mit Englisch durchschlage, das ist schon ein wenig ermüdend. Ansonsten holte ich noch mein Registrationszertifikat und mit Carol und seinem Dackel Papi meinen Kühlschrank ab. Abends war ich dann noch bei den Mädels (Johanna und Sophia). Das wirkliche Highlight des Tages war aber mein bestätigter Impftermin mit AstraZeneca am nächsten Mittwoch:).

Donnerstag verlief im Gegensatz zu den vorigen Tagen eher ruhig. Ich war Vormittags im Unterricht, machte Nachmittags Besorgungen wie einen Wäscheständer und ruhte mich aus. Durch die fremde Sprache und die neuen Eindrücke bin teils sehr erschöpft, weshalb mir das gut tat! Am Abend wurde natürlich mit Jannine GNTM geguckt. Generell telefonieren Jannine und ich immer abends, was für mich gerade in dieser schwierigen Anfangszeit eine riesige Stütze ist. Shoutout an dich an dieser Stelle, Jannine, ich bin dir sehr dankbar. Im Voraus von GNTM versuchte ich in einer der „Küchen“ des Wohnheims (Raum mit Spüle, Mikrowelle und Kochplatte) zu kochen, doch aufgrund meines schlechten Topfes (es löste sich die Innenbeschichtung) wurde das ein Debakel. Zudem musste ich erstmal quer durchs Wohnheim in den 3. Stock wandern (ich wohne im 1. Stock), um überhaupt einen freien Platz zu finden. Ich war nicht angetan.

Am Freitag war dann mein erster sogenannter „Office Day“. An diesem Tag werden jede Woche übrige Aufgaben erledigt und wir Freiwilligen sind nicht im Unterricht. Meine Aufgabe war es, den YouTube-Kanal der Honterus-Schule zu gestalten und zu verfeinern. Außerdem planten wir am Freitag eine Projektwoche im April. Ich werde in dieser Woche wirklich ein eigenes Projekt gestalten und dieses auf die Beine stellen. Das ist eine Challenge, aber ich freue mich drauf! Außerdem entschied ich mich am Freitag Nachmittag, nachdem ich mein Koch-Debakel reflektierte, mir eine Kochplatte fürs Zimmer zu zulegen, da ich nicht immer mein Essen bestellen möchte. Ich war ansonsten noch bei den Mädels und mir wurde die rumänische Fast-Food-Kette „Cartoffiserie“ vorgestellt, bei der es echt leckere Pommes gibt. Generell ist das Essen hier echt günstig und ich komme soweit sehr gut hin! Am Abend planten wir dann noch am Samstag Skifahren zu gehen, da es in der Woche wirklich sehr stark geschneit hatte (als ich ankam war es 13 Grad plus, lol). Voller Vorfreude ging ich dann ins Bett.

Samstag, Aufstehen, Losfahren. Ich freute mich innerlich sehr aufs Skifahren und so saß ich auf glühenden Kohlen im Auto nach Sinaia, dem angepeilten Skigebiet. Johanna und ich wollten dort ein paar Abfahrten machen, während Sophia mit ihrem Vater, der sie momentan besucht, das Schloss von König Carol 1. (nein nicht mein Verantwortlicher Carol) besichtigten. Als wir dann aber auf der Autofahrt die Webcams des Skigebiets in Sinaia beobachten, stand schnell fest, dass wir kein Skifahren würden. Das Gebiet war total überfüllt und aufgrund der Corona-Situation in Rumänien wollten wir absolut nicht an einem solchen Massen-Spreader teilnehmen. In Rumänien und besonders in Brasov sind die Zahlen momentan sehr hoch (ca. 200 Inzidenz landesweit, 429 Inzidenz in Brasov) und wir erwarten bald einen neuen Lockdown! Wir entschieden uns deshalb einfach mit das Schloss zu besichtigen, was sich wirklich lohnte. Ich bin wirklich kein Sightseeing-Typ, aber das war wirklich beeindruckend. Ich füge diesem Beitrag ein Bild des Innenhofes bei. Ansonsten genossen wir den restlichen Tag und ich fiel Abends (die Tour war ziemlich lang) geschafft ins Bett.

Heute schlief ich dann das erste Mal seit einer Woche aus und widmete mich ein wenig der Unterrichtsvorbereitung und machte meine erste Wäsche hier in Brasov (es lief gut). Der Tag war planmäßig ziemlich ruhig und ich nutzte ihn, um Kraft zu regenerieren. Das war nach dieser anstrengenden Woche auch echt nötig.

Ansonsten geht es mir soweit so gut. Ich beginne langsam mich zu routinierten und einzuleben. Ich kämpfe zeitweise mit Heimweh, da ich mich hier immer noch eher fremd fühle. Zum Glück nehmen mich Carol, Sophia und Johanna gut an die Hand und erleichtern mir somit wirklich meine Ankunft, sie sind neben Jannine eine gute Stütze. Trotz den Einrichtungsausgaben komme ich gut mit dem Geld klar, es ist echt saugünstig. Das Leben im Wohnheim funktioniert auch gut und ich kann mich eigentlich nicht beklagen. Ich bin somit weitesgehend zufrieden und verlasse mich auf die Zeit. Es ist aber wirklich krass dass ich nun die erste von 21 Wochen hier in Rumänien geschafft habe, irgendwie geht es doch ziemlich schnell. In der nächsten Woche setze ich meinen Fokus auf meine Impfung, die Arbeit in der Schule und die letzten Schliffe in der Einrichtung. Vielleicht kriege ich am Dienstag sogar nochmal die Chance einen Nachmittag lang Ski zu fahren.

Aber das war es nun erstmal für diese Woche. Der Eintrag ist ziemlich lang geworden, da wirklich viel passiert ist, mal sehen wie sich das entwickelt. Ich hoffe das Lesen hat Spaß gemacht! Folgt mir auch gerne auf Instagram (@luca_ccr3).

Kommentiert ansonsten gerne hier! Ich wünsche euch allen eine wirklich schöne Woche und bis nächsten Sonntag!

Luca

Schloss von Carol 1., Erster Herrscher Rumäniens.

 

Woche 1 – Vorbereitung und Ankunft

Zitat der Woche: Vielleicht hat der Pessimist am Ende des Weges Recht, doch auf dem Weg hat es der Optimist deutlich einfacher!

Hallihallo,

In der letzen Woche ist viel passiert. Noch bis Mittwoch hatte ich Online-Vorbereitungsseminar von kulturweit, ich konnte dort echt Einiges mitnehmen! Aber das Highlight der Woche geschah schon am Dienstag! Als um 13:15 Uhr endlich meine Freundin Jannine aus dem ICE stieg, war ich nämlich wieder komplett. In den darauffolgenden Tagen gab es dann ein/zwei letzte Begegnungen und am Donnerstag Abend (circa 36 Stunden vor Abflug) begann ich dann mit Jannine´s Hilfe oder eigentlich Jannine mit meiner Hilfe den Koffer zu packen. Erstmal Klamotten und am Freitag dann alle anderen Dinge.

Der letzte Tag in Berlin verging dann schneller als mir lieb war. Ich erledigte letzte Besorgungen, erhielt ein letztes Paket (Gymshark-Klamotten) und trank einen letzten Bubble-Tea. Dann sah ich noch meinen Kumpel Jordan kurz und verbrachte dann den Abend mit Jannine, meiner Familie und meinem besten Bro Basti. Erst spät waren dann Jannine und ich alleine und wir packten dann noch die letzten Sachen und verbrachten eine wirklich schöne, persönliche Zeit. Man sollte vielleicht wissen, dass Jannine und ich sowieso schon eine Fernbeziehung führen und meine Reise uns somit keine weiteren Probleme bereiten. Wir gingen spät schlafen (Mario Kart raubte uns noch ein wenig Zeit) und nach zu kurzer Schlafenszeit klingelte dann der Wecker zur Abreise.

Mein Flug ging um 10:45 Uhr und so erreichten meine Familie, Jannine und ich mit meinem Gepäck (Rucksack, Yogamatte und vollgepackter Koffer) um 8:45 den neugebauten BER-Flughafen. Die Anderen besorgten sich ein wenig Frühstück und ich wartete in der Check-In Schlange. Dann redeten wir alle noch ein wenig und ich nahm dann von meiner Familie Abschied. Jannine brachte mich dann noch zur Sicherheitskontrolle und dann nahmen auch wir (vielleicht mit ein paar Tränen) Abschied.

Dann ging Alles etwas schneller und kurze Zeit später saß ich im verspäteten Flug nach Frankfurt am Main. Dort stieg ich dann unter Hetze um und irgendwie landete ich dann echt schnell in Bukarest (zugegeben habe ich auch die meiste Zeit geschlafen). Die Flüge waren, obwohl sie ausgebucht waren (danke sagt Corona), sehr angenehm, war ja auch Lufthansa.

Die Einreise lief vollkommen problemlos und dann saß ich auch schon im Auto nach Brasov (die Stadt liegt 2,5 Stunden über Bukarest) mit meinem kulturweit-Verantwortlichen Carol. Die Fahrt war aufgrund der Länge und der Serpentinen ein wenig anstrengend, aber damit kam ich klar. In Brasov angekommen kauften wir schonmal die ersten Dinge für mein Zimmer und holten die Schlüssel ab. Ich wohne hier im Studentenwohnheim und bin trotz der eigentlich eher mangelhaften Küche sehr zufrieden. Ich habe ein warmes Bett, einen großen Arbeitsplatz und genügend Schränke Der Preis ist sowieso legendär und es ist gut angebunden, soviel auch erstmal zu meiner Wohnsituation.

Der letzte Stop des Tages (es war bereits 21:00 Uhr in Rumänien, welches eine Stunde vor Deutschland liegt) war dann Carols Wohnung, wo wir noch etwas aßen. Lustigerweise war mein erstes Gericht in Rumänien eine Pizza mit ungarischer Wurst. Um 22 Uhr (dann ist hier in Brasov Ausgangssperre) war ich dann im Wohnheim und nach einem schönen Telefonat mit Jannine ging ich dann das erste Mal alleine wohnend und erschöpft schlafen.

Mein erstes Erwachen in Rumänien erfolgte morgens um 8:45 Uhr durch Durst und Sonnenschein. Doch ich schlief wieder ein und dann war es schon 12:00 Uhr. Ich stand auf und machte mich auf den Weg zu Kaufland, um (eigentlich nur um die grundlegendsten Sachen zu Kaufen) einzukaufen.

Der Laden war, obwohl es Sonntag war, echt voll und zum Glück hatte ich eine FFP2 Maske auf. Aus dem geplanten „kleinen Einkauf“ wurde schnell ein Großeinkauf, da es dort auch eigentlich alles, was ich eh noch brauchte, gab. Beispiele hierfür sind: Waschmittel, Shampoo, Fön, Pfanne, Klopapier und Zewa. Am Ende ging ich mit einem verhältnismäßig Top-Preis raus und trug Alles nach Hause, um Sport zu machen.

Daraufhin quatschte ich wieder mit Jannine und bestellte mir essen (Lieferando funktioniert). Das Duschen ging auch total klar, obwohl es Gemeinschaftsduschen sind, und mein Essen war sehr lecker (Hähnchen mit Salat). Eigentlich wollte ich noch in die Altstadt, aber als ich hörte diese sei sehr voll, blieb ich hier und entspannte ein wenig. Aufgrund der Höhenluft (Brasov liegt in den Bergen) war ich eh eher erschöpft. Ich plante noch den morgigen Tag und telefonierte dann noch mit meinen Eltern und Jannine, bevor ich anfing dies hier zu schreiben.

Abschließend schildere ich kurz und stichpunktartig meine ersten Gedanken zur Rumänien/Brasov:                                                                                                                                     Das Land ist außerhalb der Städte eher verarmt und es gibt einige Straßenhunde; das Verkehrssystem ist ein pures Chaos; Rumänen scheinen ein nettes und einfaches Volk zu sein; Brasov an sich ist trotz der Industrie in den Randgebieten sehr schön; die Corona-Maßnahmen in Deutschland sind ein wenig besser; ich freue mich, obwohl ich mich hier sehr fremd fühle auf viele tolle Erfahrungen.

In der nächsten Woche werde ich die Stadt und meine Freiwilligen-Kolleginnen kennenlernen und beginnen mich hier einzuleben. Die letzten Besorgungen werden dann auch gemacht und die Behördengänge auch absolviert.

Das wars aber erstmal für heute. Ich hoffe dir oder euch hat dieser Eintrag gefallen und ich bedanke mich fürs lesen. Lass gerne einen Kommentar da und folge mir auch auf Instagram (@luca_ccr3), falls du das noch nicht tust. Bis nächste Woche und mach’s gut!

Luca