Woche 3 – Nebenwirkungen und Hochplateau

Zitat der Woche: „Auf jedes Tief folgt ein Hoch!“ (unbekannt)

你好!

Zwar die falsche Sprache, aber ich will hier Abwechslung reinbringen. Egal, los gehts in diese Woche. Es war nicht so viel los wie letzte Woche, weshalb ich denke, ich schreibe heute weniger. Kein Ding ;)

Die Woche begann damit, meine erste selbst vorbereitete Unterrichtsstunde vor einer fünfköpfigen Schülergruppe aus einer neunten Klasse zu halten. Ich gab mir echt Mühe und war bis über beide Ohren stolz, als ich am Abend darauf sehr gute Rückmeldungen der Schüler weitergeleitet bekam! Ich erinnere mich daran, dass ein Mädchen schrieb: „Er war super! Ich bin froh, dass ich ihm verstanden habe! Er redet sehr klar! Es war auch sehr interessant!“. Schon ein gutes Gefühl, etwas zurück zu bekommen. Mein Verständnis für den Lehrer-Job ist dadurch echt gewachsen. Leider musste ich auch das mögliche Ski-Fahren canceln, da mir das dann doch zu riskant war bezüglich der Corona-Situation. Die Zahlen steigen eben doch noch sehr rasant. Gerade in Anbetracht der Impfung war das die richtige Entscheidung.

Am Dienstag lernte ich dann noch meine letzte derzeitige Klasse kennen. Interessanterweise muss ich mit diesen Schülern keine Sprach-Übungsaufgaben machen, sondern helfe Ihnen bei der Vorbereitung auf ihre Präsentationsprüfung im DSD. Das erinnert mich dann schon sehr an meine 5. PK-Präsentationsprüfung. Ich habe zwar keine schlechten Erinnerungen, doch es ist schon lustig zu sehen, dass das Ganze jetzt schon seit fast über einem Jahr durch ist. Da das Skifahren an diesem Tag ausgefallen war, entschieden wir (Johanna, Sophia und ich) uns dafür die Zinne (den Hausberg Kronstadts) zu bezeichnen. Auf Rumänisch wird dieser Tampa geschrieben (nochmal Glückwunsch zu SuperBowl Sieg) und Dümpa gesprochen. Wir krakzelten also diesen im Vergleich zu den anderen Bergen der Kaparten kleinen Berg hoch. Ich habe leider noch keine Wanderschuhe, weshalb ich diese Aufgabe in meinen Nike Air Force 1 heldenhaft meisterte. Zur Erinnerung es lag bis in diese Woche hinein überall Schnee und ihr könnt euch ungefähr vornehmen, wie es so lief… Es hat sich aber gelohnt, denn ich konnte oben ganz Brasov überblicken und meine Kung-Fu-Skills an einem Schneemann trainieren (Sorry, Herr Schneemann). Die Bilder hänge ich unten an. Ein weiterer positiver Effekt dieses Trips war es, dass meine bis zu diesem Zeitpunkt eher dreckigen Sneaker im Nachhinein wieder strahlend weiß waren. Ich gehe jetzt also immer vor dem Nikolaus im Schnee wandern, wenn meine Schuhe dreckig sind.

Am darauffolgenden Tag war es dann soweit. Ich hatte mir den Vormittag freigenommen, um mir Ruhe zur gönnen. Dann traf ich mich mit Carol vor der Schule und wir fuhren mit seinem Dackel Papi im Gepäck (er begleitet Carol sehr gerne) auf das Hochplateau der Kaparten, auf welchem auf Brasov liegt, hinaus. Mir war davor nie bewusst, dass das ein so großes Plateau war, aber ich bin echt überwältigt davon. Man kann dort mehr als eine Stunde mit dem Auto in eine Richtung fahren, ohne sich wieder Bergen zu nähren. Ringsum ragen auch die Kaparten in die Höhe und man kann bei gutem Wetter in die Hoch-Kaparten, die bis in die Ukraine ziehen, sehen. Unser Ziel war das ungarisch-geprägte „Dorf“ Baraolt. Auf diesem Plateau gibt es nämlich auch ein altes ungarisches Einwanderungsgebiet. Hier wird bis heute primär ungarisch gesprochen und die politische Unterstützung gilt einem gewissen Viktor Orban. Der Witz daran ist halt, dass wir uns wirklich in der Mitte Rumäniens befinden. In Baraolt angekommen begaben wir uns zum Impfzentrum (eine Turnhalle), wo mir eine sehr nette, englisch-sprechende Ungarin meine erste Impfdosis von Astra Zeneca injizierte, ein Bild von mir vor der Halle gibts im Anhang. Carol und ich fuhren danach noch ein wenig durch die Landschaft zu eine ungarischen Kleinstadt, in der wir uns etwas zu essen holten und mit Papi Gassi gingen, und unterhielten uns gut. Von Nebenwirkungen war noch keine Spur zu fühlen. Das änderte sich aber zum Abend hin, als sich meine Temperatur erhöhte und ich vom Schüttelfrost wirklich zitterte. Mit Hilfe einer Ibuprofen konnte ich dann aber gut einschlafen.

Meine Nacht war leider aufgrund der Nebenwirkungen ziemlich unruhig und am nächsten Morgen hatte ich zwar einen freien Tag, aber auch Fieber und Gliederschmerzen. Eine weitere Ibuprofen half mir aber und den Rest des Tages verbrachte ich damit mich um wenige persönliche Dinge zu kümmern und auf das Nachlassen der Ibuprofen zu warten. Glücklicherweise meldeten sich die Symptome nicht zurück und ich konnte zwar noch erschöpft, aber erleichtert mit Jannine GNTM gucken und schlafen gehen.

Am Office Day (Freitag) in der Schule ging ich dann wieder an die Arbeit und erledigte übrige Aufgaben und plante die Ferien.

Hier ist glaube ich der richtige Punkt mal über die Covid- Maßnahmen in Rumänien zu sprechen. Es gibt im April generell zwei getrennte Wochen Ferien (eine am Anfang, die andere am Ende). Das Bildungsministerium entschied aber letzte Woche, dass aufgrund von Corona die dazwischenliegenden Wochen für alle Klassen bis auf die 8. und 12. auch frei ist. Zudem wird es am Wochenende und in Gebieten mit hoher Inzidenz auch unter der Woche eine Ausgangsperre ab 20 Uhr geben und die Geschäfte schließen ausnahmslos, um 18 Uhr. Ich begrüße die Regelungen, da sie momentan notwendig sind.

Zurück zum Freitag. Ich probierte am Nachmittag nämlich die rumänische Spezialität „Placente“ (Sorry falls falsch geschrieben). Das sind echt fettige Pfannkuchen ähnliche Teigtaschen mit verschiedensten Füllungen. Es schmeckte sehr gut, aber diesen fettigen Spaß werde ich mir nur selten erlauben. Trotzdem würde ich es Jedem wärmstens empfehlen!

Am Samstag arbeitete ich vormittags noch ein wenig (mir fehlen schließlich der Mittwoch/Donnerstag), putzte mein Zimmer, machte Wäsche (es klappt dank des Crash-Kurses meiner Mutter sehr gut) und machte mir einen ruhigen Tag mit Jannine. Zwar waren Bukarester Freiwillige in der Stadt, doch abends war ich zu erschöpft, um diese noch zu treffen.

Dies holten dann aber Sophia, Johanna und ich am heutigen Tag nach! Wir verbrachten eine echt coole Zeit in der Altstadt und wir verstanden uns Bombe! Außerdem lernte ich zwei weitere, in Brasov stationierte Freiwillige kennen (Emma und Ineke, Teil der ev. Kirche) und natürlich schaute ich mir das erste Saison-Rennen der Formel 1 an, es lebe Ferrari!

Jetzt telefoniere ich noch mit Jannine, bevor dann nächste Woche die letzte Woche vor der „unterrichtsfreien Zeit“ beginnt. Ich arbeite natürlich trotzdem ;). Ich will meine offenen Aufgaben fokussieren und das besser werdende Wetter genießen. Es fällt mir wirklich täglich einfacher mich hier zu orientieren und ein zu arbeiten!

Damit wars das für diese Woche! Kommentiert wie immer gerne und ich bedanke mich bei jedem, der diesen Blog regelmäßig liest! Folgt mir auch auf Instagram (@luca_ccr3), ich hoffe ihr habt es genossen!

Stay safe and stay healthy, bis nächste Woche!

Luca

 

 

 

2 Gedanken zu „Woche 3 – Nebenwirkungen und Hochplateau

  1. Pingback: Woche 11 - Homecoming - Luca im Lande Draculas

  2. Bettina Bundszus

    Luca, Du Wandervogel und Snowmannkiller! Mach weiter so! Und zu Hause üben wir dann Feinwäsche und Wollwaschgang II. Mum

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