Woche 14 – Stress im Zug

Zitat der Woche: „Passiert den Besten!“ (Lucas Abibuch)

Stress!

Ich fange jetzt mal direkt an und zwar mit heute. Da ich nächste Woche ein Seminar von kulturweit habe, wollte ich am heutigen Sonntag mit dem Zug nach Cluj-Napoca, ein der größten Städte des Landes und bekannt als Studentenstadt, fahren, um mich dort mit den Freiwilligen zu treffen, die ebenfalls in meiner Seminargruppe sind! Ich habe also alles wie geplant gepackt, bin frühzeitig am Bahnhof angekommen, habe mein Ticket gekauft und bin zum richtigen Gleis gegangen. Dann kam ein Zug in den Bahnhof gefahren. Soweit alles okay.

Verwirrenderweise standen am Zug keine Wagennummern und so konnte ich meinen Waggon nicht finden. Irgendwann dachte ich mir aber, in Rumänien interessiert sowas eh nie jemanden (was auch so stimmt) und ich setzte mich in einen Waggon. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Ich fragte auf Englisch zwei studentische Rumäninnen, die mir dann zu meiner Verwunderung sagten, dass dies der Zug nach Targu Mures sei. Ich war verwundert und dann setzte sich der Zug in Bewegung und zwar offenbar in die Falsche. Geschockt bat ich die beiden für mich mit dem Schaffner zu sprechen, welcher gerade kam.

Dieser bestätigte den Schocker, aber zum Glück halfen mir alle Personen einen Plan auszuarbeiten, wie ich jetzt trotzdem nach Cluj kommen sollte. Lustigerweise gab es eine weitere studentische Rumänin, die das gleiche Problem hatte. Gemeinsam suchten wir uns ein BlaBla-Car heraus, mit dem wir jetzt nach Cluj fahren werden. Das Ganze war ziemlich stressig, aber jetzt sitzen wir gerade in Sfantu Gheorghe am Bahnhof und warten auf unseren Fahrer. Ich habe einfach durchgeatmet, preislich habe ich nur ein paar Euros extra ausgeben, das ist also okay! Das ist tatsächlich das erste Mal, dass ich so ein Problem mit den Zügen hatte, aber naja: „Passiert den Besten!“.

So, jetzt zurück zur eigentlichen Woche. Nach meinem kleinen Heimurlaub war ich froh zurück nach Brasov zu kommen und am Montag ging der rumänische Alltag wieder los. Ich stockte meine Lebensmittel für die Woche wieder auf und arbeitete natürlich weiterhin. Montag, Dienstag und Mittwoch passierte ansonsten eigentlich eher wenig. Jannine und ich guckten noch stellenweise die „Hotel Transsylvanien“-Filme, sehr empfehlenswert. Als ich mich aber am Mittwoch-Mittag mit meiner betreuenden Lehrkraft von der Mesota-Schule (die Schule, die immer noch im Online-Unterricht ist, weil die Renovierung des Gebäudes noch nicht bezahlt war) erfuhr ich dann noch eine interessante Information und zwar, dass die Schule ab übernächster Woche bereits Ferien machen würde, was für mich bedeutete, dass ich nach Ende der Woche nicht zurück in den Unterricht kommen würde, da ich ja ein Seminar in dieser Woche habe. Kurzfassung, seitens der Mesota-Schule bin ich ab jetzt in den Ferien.

Am Donnerstag ging es dann wieder in die Honterus-Schule zum Präsenz-Unterricht, wo auf mich ein echtes Erlebnis wartete. In der zweiten Unterrichtsstunde hatte ich nämlich eine ganze zehnte Klasse als Vertretung für mich alleine. Ich hatte zwar einen festgelegten Lehrauftrag, aber den Inhalt musste ich selbst schaffen. Das war echt aufregend, aber es hat echt großen Spaß gemacht. Ich kann verstehen, warum man gerne Lehrer ist! Am Nachmittag gab ich dem Friseur, der mir einige Wochen zuvor ein wenig die Frisur zerstört hatte, eine zweite Chance, diesmal war es nicht ganz so schlecht, aber gut ist was anderes. Ich werde es wohl einfach akzeptieren und mich auf meinen deutschen Friseur freuen!

Tagsüber gab es am Freitag ein kleines Filmprojekt für mich, bei welchem ich mit drei Schülern der neunten Klasse durch die Schule gehen konnte. Die Schüler waren sehr schlau und auch sehr interessiert an meiner Person, wir hatten also eine echt gute Zeit! Am Freitag-Abend ging ich dann mit meinen Mitfreiwilligen in eine Bar, um die bevorstehenden Ferien zu zelebrieren! Nebenbei guckte ich auch das Auftaktspiel der Fußball-Europameisterschaft, das erste Mal seit langem, dass ich freiwillig und mit Freude Fußball guckte! Dass Italien gegen die Türkei gewann, machte mich nur noch glücklicher, der Abend war gelungen.

Nach einer ungewohnt anstrengenden Woche ruhte ich mich am Samstag aus und bereitete Alles für meine kleine Reise vor. Geschockt guckte ich zudem das Spiel von Dänemark gegen Finnland, ich denke wir alle haben mitbekommen, was da passiert ist, und ich bin froh, dass es Eriksen gut geht!

Eine letzte erzählenswerte Sache aus dieser Woche ist, dass ich mich entschieden habe, ab dem Herbst zum Studieren nach Heidelberg zu ziehen. Diese Entscheidung habe ich lange durchdacht und ich habe alles Wichtige abgewogen, es geht also nach meiner Rückkehr wieder raus aus Berlin!

Für diese Woche ist nun aber erstmal genug! Ich hoffe dieser Eintrag ist trotz meines aufgewühlten Zustandes halbwegs lesbar geworden, ich denke ich habe schonmal besser geschrieben, und es hat euch gefallen. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder, ich ruhe mich jetzt erstmal aus! Schreibt auch gerne etwas in die Kommentare, ich lese gerne Alles :)

Bleibt gesund und bis bald!

Luca