Die Erde bebt, Schamanen tanzen

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Die neue Woche begann mit einer Annäherung an die mongolische Kultur: der ersten Unterrichtstunde in der Sprachschule. Als erstes muss ich wohl das mongolische Alphabet und seine Aussprache lernen, aber mein Gastbruder Sukhbat ist ein guter Nachilfe-Lehrer und so konnte … Weiterlesen

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Laternenfest, Botschaftsempfang, Familienfeier und Lenin zu verkaufen

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  Die Woche ist noch nicht ganz zu Ende und doch ist schon eine ganze Menge passiert. Noch am letzten Wochenende fand das 10 jährige Jubiläum der Goethe-Schule statt. Vor 10 Jahren wurde sie gegründet und das wurde nun zu … Weiterlesen

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Schoener Sonntag

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Auch der Sonntag war wieder ein sehr ereignisreicher Tag. Eigentlich wollten wir heute morgen mit Tuya, unsere Vermieterin ihre andere Wohnung besichtigen, die sie vor einigen Jahren gekauft hatte und seitdem vermietet, um das Studium ihres Sohnes zu finanzieren. Der … Weiterlesen

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Langsam ankommen

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Endlich habe ich ein neues Zimmer gefunden! Micki, eine Deutschlehrerin meiner Schule, hat mir dabei geholfen. Kim und ich sind gestern zusammen zur Wohnungsbesichtigung gegangen und es hat mir sofort gefallen. Ich habe ein schönes Bett mit einer weichen Matratze. … Weiterlesen

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Endlich Wochenende!

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Nach dieser sehr durchwachsenen Woche war es auch langsam Zeit für Ausschlafen und rumhängen. Am Freitag nach der Lehrerfortbildung wollten wir eigentlich ins Kino gehen. Da es aber nur einen Film auf englisch gab, auf den die Mehrheit von uns … Weiterlesen

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Kulturschock

Hätte mich vorher niemand darauf hingewiesen, wäre ich nach den ersten Tagen, die interessant und aufregend waren, und in denen gar keine Zeit blieb, jemanden oder etwas zu vermissen, wahrscheinlich in ein seeehr tiefes Loch gefallen. An dieser Stelle: danke an Dora und Emily!

Aber es ist tatsächlich so. Wenn man die ersten Tage überstanden hat und sich langsam so etwas wie Alltag einpendelt, dann merkt man auch, was diesen von dem Alltag zu Hause unterscheidet.

Eigentlich ist nämlich alles anders. Morgens in der Küche frühstücke ich umringt von drei Mongolen, die auf dem Sofa schlafen. Und egal wie leise man auch ist, einer wacht immer auf. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, wie sie hier vorher in der 2 Zimmer Wohnung plus Wohnküche gewohnt haben, aber es scheint mir so, als ob die Kinder mit der aktuellen Situation nicht ganz zufrieden sind. Denn Kim und ich haben jeweils unser eigenes Zimmer während die drei eigentlichen Bewohner nun alles im Wohnzimmer machen müssen. Unsere Zimmer umfassen aber auch nur ein Bett und einen Schrank, Kim hat sogar noch einen Fernseher (Fluch der Karibik auf mongolisch klingt echt strange!). Wenn man also mal nach Hause skypen möchte, muss man sich entweder ins Wohnzimmer setzen, wo sechs Ohren mitlauschen oder in ein Café, wo es wahrscheinlich noch mehr sind. Privatsphäre wenn man sie gerne hätte, gibt es also nicht.
Aber der Reihe nach. Morgens duschen sollte man gleich mal vergessen, das Wasser ist zu der Zeit nämlich arschkalt. Am 15. September wird hier angeblich die Zentralheizung angestellt. Ein Tag, der uns wie ein Licht am Ende des Tunnels erscheint.

Auf dem Weg zur Schule müssen wir eine große Kreuzung und noch eine weitere Straße überqueren. Immer wieder ein Abenteuer! Neuerdings gibt es kleine blaue Männchen mit Trillerpfeifen, die ihre Signale zwar nicht auf die Ampel abstimmen, aber auf die achtet sowieso keiner. Denn hier fährt wirklich jeder wie und wann er will. Ständig wird man angehupt und wenn man nicht einfach einem Mongolen hinterher geht, so gefährlich es auch aussieht, kommt man niemals über die Straße. Auch der Smog geht ganz schön auf die Lunge, einen Mundschutz haben wir zwar gekauft, aber der bringt auch ziemlich wenig.

Wenn wir dann bei unserer Arbeitsstelle angekommen sind, ist auch jeden Tag irgend etwas unerwartetes dabei. Absprachen gibt es irgendwie keine mit unseren Kolleginnen, so sehr wir uns auch darum bemühen. Wenn sie allerdings jemanden zum Kopieren brauchen, wissen sie immer, wo sie uns finden. Morgen haben wir zum Glück ein Treffen aller Deutschlehrerinnen, da werden wir nochmal eine klar Ansage machen, was unsere eigentlichen Aufgaben sind. Auf dem Vorbereitungsseminar wurden wir drauf hingewiesen, dass die Schüler ihre Grenzen austesten, im Moment übernehmen aber lieber die Lehrer diese Aufgabe.

Wenn wir nachmittags nach Hause kommen, können wir uns schon geehrt fühlen, wenn uns die Kinder unserer Vermieterin mit „Hi“ begrüßen. Damit ist dann auch das Pensum an Konversation ausgefüllt für den Tag, sie könnten theoretisch englisch mit uns sprechen.

Mehr als „Hi“ in einem etwas anderen Ton ruft mir aber gerne die männliche Bevölkerung hinterher. Das ist zwar etwas, was ich wahrscheinlich nicht ändern kann, aber trotzdem finde ich es schade, bisher eigentlich noch gar keinen Mongolen oder Mongolin außerhalb meiner Schule und in meinem Alter kennen gelernt zu haben.

Ja, ansonsten gibt es auch zeitweise kein Wasser, heute gab es keinen Strom. In diesen Momenten merkt man, in was für einem luxuriösen Zustand man in Deutschland lebt. Also, wenn ihr das nächste Mal heiß duschen geht oder das Licht anschaltet oder den Wasserkocher, denkt daran, wie wir bei Kerzenschein in unserem Zimmer sitzen und frieren!

Aber wie bereits erwähnt, bin ich doch froh, nicht ganz auf die gute Anfangsstimmung hereingefallen zu sein. Und auch von unserer lieben Trainerin Moni auf diesen Moment vorbereitet worden zu sein! Jetzt ist nämlich nicht Verzweifeln angesagt, und auch wenn ich jetzt gerne zu Hause wäre, kommt das nicht in Frage. Ich werde anfangen, mir Schüler zu suchen, die Lust auf die Projekte haben, die ich schon fleißig plane. Genauso wie ich mit meinem eigenen Projekt anfangen möchte, einer Fotoreportage über die Mongolei im Wandel. Ansonsten gibt es auch immer kleine Highlights am Wochenende und wenn man sich gerade denkt, „geht mir nicht auf die Nerven mit eurer komischen Sprache“ steht an der Kasse jemand, der sich freut, sein in der Schule 38 gelerntes Deutsch mal wieder anzuwenden. Und so hangelt man sich von Hoch- zu Tiefpunkt und am meisten freue ich mich auf unser Zwischenseminar, zu dem wir schon in 8 Wochen aufbrechen und mal wieder richtig Zeit haben, uns zu reflektieren 😉

 

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Mit dem iPad in die Jurte – Gangnam Style!

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Da Lenas Klasse, also die 8. Klasse der Schule 18, einen Ausflug aufs Land plante, ließen auch Nico und ich uns nicht die Chance entgehen, aus dem Smog der Stadt heraus zu kommen. Nachdem wir also mal wieder Visumskram erledigen … Weiterlesen

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Aller Anfang ist hier staubig

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Normalerweise würde ich jetzt wahrscheinlich einen Witz über Deutsche machen, die am 01.09. gen Osten aufbrechen, aber das erspare ich euch. So lustig war das alles auch gar nicht, sich für ein ganzes Jahres von allem, was man kennt, zu … Weiterlesen

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Von Bonn nach Ulaanbaatar

Wenn ich ganz am Anfang meiner Reise anfangen soll, dann beginne ich am besten mit der Mitfahrgelegenheit vom Berliner Hauptbahnhof nach Bonn, wo mein Bewerbungsgespräch am Valentinstag statt fand. Mitten in der Nacht kam ich an, tapte durch die Dunkelheit in mein Bett, um meine noch fremden Mitbewohner in dem 4-Bett-Zimmer der Jugendherberge nicht zu wecken. Am nächsten morgen stellten wir lustigerweise fest, dass wir alle das gleiche Reiseziel hatten. Und so konnten wir uns schon morgens um 8 gegenseitig vollkommen verrückt machen und gemeinsam alle Fragen durchgehen, die wir erwarteten. Natürlich kam am Ende alles anders als gedacht und die Nervosität ließ sich auch nicht so richtig vertreiben. Im Gegenteil, sie sollte sogar noch eine ganze Weile anhalten. Eine direkte Zusage bekam ich nämlich nicht, sondern wurde ersteinmal auf die Nachrückerliste gesetzt, aber als dann die Mail mit einer Einladung der Alexander von Humboldt Schule in der Mongolei ankam, war alle Aufregung verflogen und wurde durch riesige (Vor-)Freude auf mein großes Abenteuer ersetzt!

Und dann gings auch schon in sämtliche Etappen der Vorbereitung, die mit der Anschaffung zahlreicher Zeitschriften, Reise- und Sprachführer anfing, fortgesetzt mit viiiiel Papierkram, einem Berg von Terminen bei  Ämtern und Ärzten, der Buchung des Fluges und der Beantragung der Visa. Denn ich brauche nicht nur für mein Gastland ein Visum, sondern auch eines für meinen Aufenthalt in St.Petersburg, wo unser Zwischenseminar stattfinden wird. Zuerst ging es also in die russische Botschaft. Wer in Berlin schon einmal am S-Bahnhof Brandenburger Tor ausgestiegen ist, und sich das Botschaftsgebäude angesehen hat, wird wahrscheinlich den gleichen imposanten Eindruck gehabt haben wie ich. Der tatsächliche Eingang der Konsularabteilung liegt jedoch auf der Rückseite und bereitet beim Eintreten Kompfschmerzen, wenn man größer als 1,80m ist und vergisst den Kopf einzuziehen. Hinter der kleinen Holztür gelangt man durch die Sicherheitskontrolle (deren tatsächliche Effektivität sehr fragwürdig ist) in einen großen Raum, wo man sich entweder der ukrainischen Dauerwerbesendung für Gemüseschneidemaschinen widmen kann, oder sein Visum beantragt. Jedoch sollte man weder Freundlichkeit noch Anzeigetafeln der Wartenummern erwarten. Diese wird nämlich nicht aufge“rufen“ sondern vom dem Mann hinter der Glasscheibe irgendwann mal erwähnt, Glück hat man, wenn man das mitbekommt. Aber immerhin konnte ich mein Visum nach 4 Tagen abholen und mit meinem Pass auch dann endlich das mongolische Visum beantragen. Zufälligerweise wohne ich nur 2 Straßen hinter der Botschaft.

Aber der nötigste Teil der Vorbereitung lief immer nebenher: der Kampf gegen die bevorstehende Kälte! Da Ulaanbaatar die kälteste Hauptstadt der Welt ist und man im Winter auch mal locker bei -50° raus muss, hieß es im Juli: Winterklamotten kaufen! Hoffnungslos verloren war ich natürlich in normalen Geschäften, die nur Sandalen und Miniröcke im Angebot haben, also mussten meine Mutter und ich das Internet unsicher machen. Nachteil: Die Werbung für Winterstiefel verfolgt mich bis heute.
Daunenjacke und mit Schafwolle gefütterte Boots stehen bereit, also kanns doch jetzt los gehen oder?

Nicht ganz, denn was noch bevorsteht, und worauf ich mich auch schon sehr freue, ist das Vorbereitungsseminar am Werbellinsee, dass am nächsten Montag beginnt. Alle 250 Teilnehmer und Teilnehmerinnen treffen sich dann, um eingewiesen zu werden in ihre Aufgaben, um über Sorgen und Ängste zu sprechen, aber vorallem um sich mental auf ein wahnsinnig spannendes Abenteuer vorzubereiten: Ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem fremden Land!

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