Nicht so Schönes

22 06 2010

In Argentinien herrscht Ausnahmezustand. In Bariloche ganz besonders.

Das ganze Land (das ganze Land? Nein, ein wackerer junger Deutscher in einem kleinen Dorf am Rande der Anden…) ist dem Fußballfieber verfallen. Leere Straßen, nichts geht mehr, man guckt Fussball. An Unterricht ist nicht zu denken. Währenddessen räumen ein paar Findige in Buenos Aires Wohnungen aus, deren Eigentümer bei Freunden gucken.

Will sagen: Es liegt eine deutliche onda in der Luft, man kann es fast riechen. Der Argentinier an und für sich legt jetzt besonders viel Leidenschaft an den Tag.

In ausgerechnet diese Atmosphäre platzt am Donnerstag um 5 Uhr nachts ein Mord bzw. “ein Unfall”, je nach Lesart.

Unweit der Kindertagesstätte in einem der sozial schwachen Viertel hier wo wir jeden Donnerstag Kinder bespaßen (gotitas de esfuerzo) hat ein 15-jähriger Junge ein Haus beklaut. Diversen Gerüchten zufolge war er grade dabei, einen Fernseher aus dem Haus zu tragen, als die Polizei ihn in flagranti ertappt.

Soviel wiederum ist verbürgt: Der Junge fängt an zu rennen und wird dabei von einem Polizisten erschossen. Kopfschuss.

Die Nachricht breitet sich natürlich wie ein Lauffeuer aus und im Laufe der Nacht geht unter anderem die Aussenstelle der Polizei in der Gegend in Flammen auf. Der Vater des Getöteten gibt sich alle Mühe, den Mob zu beschwichtigen.

Am Abend des nächsten Tages wird die Nachricht über Radio etc. verbreitet und es tritt ein, was manche bereits befürchtet haben: Es kommen Leute zu Wort, die den Tod des Jungen nicht nur als bedauerlich, aber notwendig, sondern als “richtig” bezeichnen: “Einer weniger!”

In der Zwischenzeit gab es zwei weitere Tote, ein 28jähriger Familienvater und der 16jährige Kumpel des ermordeten 15jährigen.

Das natürlich heizt die Atmosphäre noch weiter auf. Am nächsten Tag, also am Freitag, gibt es mittags auf dem Dorfplatz eine Demo. Besorgte Eltern holen ihre Kinder früher aus der Schule ab oder schicken sie gar nicht erst hin. Vor allem die Grundschule leert sich ziemlich schnell. Etwa eine halbe Stunde nachdem die Demo angefangen hatte war ich mit Lotte dort einmal die Lage auschecken. War so ungefähr die friedlichste Demo die ich je erlebt habe.

Etwa eine Stunde später hingegen lieferten sich dort Polizei und Randalierer Straßenkämpfe. Molotowcocktails, eingeschmissene Schaufenster, Plünderungen, Tränengas, Ziegelsteine, Gummigeschosse, das ganze Programm halt.

Am Freitagabend hatten dann auch schon alle Geschäfte auf unserer Hauptstraße geschlossen, manche Ladeninhaber hatten ihre Läden regelrecht verbarrikadiert. Auch der Mexikaner, zu dem ich mit Lotte noch hin bin um ein Bierchen zu trinken, schloss nach jedem Gast die Tür ab(!). Damit ja keiner von den bösen Menschen neikommt.

Was ja an sich schon traurig genug ist. Aber viele Menschen begehen jetzt den klassischen Fehler, die Welt in schwarz und weiß zu malen und sind der Überzeugung, alle Demonstranten seien “Scheißdelinquenten”. Wobei es diversen Augenzeugenberichten zufolge nur etwa 20 gewesen seien, die Stress gemacht hätten und meiner Schätzung nach ungefähr das zehn mal so viele Leute an der Demo teilnahmen.

Was mich jedoch besonders betroffen macht ist das teilweise sogar mir persönlich bekannte Jugendliche(!) im Alter von 15-18(!!) bei dieser Vorverurteilung einer bestimmten Bevölkerungsschicht mitmachen. Es ist ja so, dass in dem Viertel, wo der junge Mensch umgebracht wurde, vornehmlich arme Leute leben. Die oftmals eine etwas dunklere Hautfarbe haben. Jetzt höre ich “man sollte sie alle umbringen”, “negros* de mierda”, “diese leute haben keine kultur” und so weiter. Ich bin doch ein wenig schockiert.

Natürlich gibt es auch Viele, die sich energisch gegen dieses Verhalten zur Wehr setzen und Aufklärung betreiben. Und mein Umfeld besteht nun einmal in erster Linie aus dem Nachwuchs von Eltern, die es sich leisten können ihr Kind auf eine Privatschule zu schicken. Klar dass die zu Hause von ihren Eltern andere Werte übernehmen als ich es eventuell gewöhnt bin. Ich bin nur so überrascht, weil mir immer noch die Worte meines alten Biolehrers im Kopf klingen: “Wer als er jung war nicht links war, der hat nicht gelebt. Wer allerdings mit 50 immer noch links ist, der hat was nicht verstanden.” War allerdings auch eher ein Scherz.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Öffentlichkeit hier (und es ist ÜBERALL Thema, egal wo man hingeht) ist ziemlich genau in der Mitte gespalten. Es gibt diejenigen, die meinen man sollte “diese Menschen” in eine Grube werfen und töten und diejenigen, die das Ganze etwas differenzierter sehen, aber vor allem erst einmal den Mord an einem 15jährigen (egal welcher Herkunft und Biographie) verurteilen. Und alles andere dazwischen, daneben und dadrüber/drunter auch.

Die Menschliche ist eben eine bunte Gesellschaft. Und das soll sie bitteschön auch bleiben.

* wörtlich: Scheißschwarze. In einem Land wie Argentinien, in dem political correctness ungefähr eine so lange Tradition hat wie Vuvuzelas in Südafrika hat das wahrscheinlich auch nicht die gleiche Bedeutung wie in Deutschland. Schließlich nannte man hier auch einen Präsidenten liebevoll “el turco”, der Türke, weil sein Vater aus Syrien (damals noch zum Osmanischen Reich gehörend) kam.





Frühling

22 11 2009

So siehts halt hier aus.

So siehts halt hier aus.

Wie für einander gemacht:

Wie für einander gemacht:

Hannah und der kleine Hund

Hannah und der kleine Hund

Ich gebs ja zu: Der Alltag hat mich eingeholt. Hat zwar länger gedauert als bei den meisten anderen, aber jetzt ist es halt auch bei mir so. Kann man jetzt doof finden (so als Daheimgebliebener vor dem Monitor sitzend und auf Nachrichten wartend), muss man aber nicht. Denn immerhin bedeutet das, dass zumindest mir nicht langweilig wird 😛

Genau wie Lotte in ihrem letzten Eintrag (siehe Blogroll rechts) werde ich diesmal hauptsächlich mit Fotos dokumentieren, was hier so passiert ist. Bei der Auswahl war ich ziemlich großzügig, nun ja, man muss sich ja auch nicht alle Fotos angucken 😉

Der Reihe nach nun also: Am Wochenende vor zwei Wochen kam Hannah aus Santiago de Chile zu Besuch. Kennen gelernt hatten wir uns, wie der geneigte Leser sich zu erinnern meint, beim gemeinsamen Vorbereitungsseminar in Berlin. Wie es der Zufall so wollte, ist Hannah eine fanatische Tote-Hosen-Anhängerin,

Ich gebs zu: War schon ziemlich süß, dieses Welpendingsbums.

Ich gebs zu: War schon ziemlich süß, dieses Welpendingsbums.

die just am 7. November in Bariloche Station machten (ich berichtete). Hierzu wird nochmal ein gesonderter Eintrag erfolgen, aber wers gar nicht mehr aushält kann ruhig „kulturweit tote hosen“ googeln und wird mit allerlei virtuellem Fallout der Hosentournee durch Lateinamerika bombardiert. So lässt sich beispielsweise der Eintrag meines kulturweit-Kollegen Lukas finden oder auch die Berichterstattung der Deutschen Botschaft(!). Naja. Hannah und ich sind also dann total verrockt und mit kaum mehr vorhandener Stimme für eine kurze Nacht in unsere jeweiligen Betten gesunken. Am nächsten Tag ging es dann auf zum Reiten – ich bin dem ja seit ich hier bin sowieso sehr zugeneigt und Hannah ist halt eins von diesen Mädchen, die in der Grundschule schon Pferde immer toll fanden. Daher war klar: Wir statten unserer Lieblingsestancia (ich berichtete bereits mehrmals 😉 ) einen Besuch ab. Verlief auch diesmal äußerst geschmeidig 🙂

Und endlich ein Beweisfoto: Ich + Pferd, das kann sogar gutgehen!

Und endlich ein Beweisfoto: Ich + Pferd, das kann sogar gutgehen!

Am Montag half uns Hannah dann noch mit unseren Aufgaben in der Schule, bevor wir zu einem langen Spaziergang rund um Llao Llao und den nahegelegenen riesigen Golfplatz aufbrachen. Die Gute war übrigens recht überrascht, was Argentinien (und speziell Bariloche) angeht – erstens sehen die Leute hier aus wie Europäer und zweitens sei das Deutschniveau unserer Schüler sehr viel höher als das an ihrer Schule. Letzteres hängt vor allem mit der starken deutschen Tradition hier zusammen, Ersteres zum Teil auch. Läuft man hier an einem beliebigen Tag durch die Stadt kommt man sich eigentlich kaum als Ausländer oder Fremder vor. Klar, es gibt mehr dunkelhäutige Menschen als jetzt beispielsweise in Mügeln, aber alles in allem fällt hier keiner groß aus der Rolle, der einen helleren Hautton besitzt oder gar blondes/rotes/braunes Haar – was natürlich an den großen europäischstämmigen Einwanderergemeinden sowie der fast völligen Ausrottung der Indios durch argentinische Pioniere liegt. Anders, so Hannah, sei es in Santiago, wo es einfach niemanden

Man beachte die beachtliche Modelleistung des Pferdes. So anmutig, so elegant....

Man beachte die beachtliche Modelleistung des Pferdes. So anmutig, so elegant....

gibt, der natürlich blonde Haare hat. Es ist hier in Bariloche eben doch sehr europäisch.

Nachdem Hannah uns dann am Dienstagvormittag verlassen hatte, verabredeten Lotte und ich uns mit unserer neuen Praktikantin Lene beim Mexikaner um die Ecke fürs gemeinsame Mittagessen. Als Lene reichlich verspätet erschien, hatte sie einen Gast mitgebracht – Theresa ist grade auf Weltreise und hatte furchtbar Hunger. So sehr, dass Lene sie von der Straße weg adoptiert hat und bei sich zu Hause für eine Woche aufnahm. Ja, so läuft das hier: Kaum geht wer, kommt schon direkt der/die Nächste angetanzt.

Unser Straßenfund Theresa

Unser Straßenfund Theresa

Die Woche verlief so, wie die Schule eben läuft: Hallo Kinder, bitte nicht so laut, bitte nicht so schnell, ich kann doch kaum Spanisch, huch, ist denn schon Mittwoch, oweia und so fort. Am Donnerstag war der Dia del estudiante für die secundaria, auf den ich so Begleitperson mitgefahren bin, aber dazu später mehr.

Der Riesenvorteil war natürlich, dass wir am drauffolgenden Wochenende ganz problemlos ein Auto mieten konnten (kostet zu viert einfach weniger als zu zweit oder zu dritt). Netterweise bekamen wir statt des reservierten Gol(f) für denselben Preis einen Renault Clio angedreht. Bevor ich auf dem Zwischenseminar lauter Fragen zu „Hä? Wie hast du das denn gemacht?“ beantworten muss, folgt hier die Erklärung:

  • Große Autovermietungen sind oft an firmeninterne Satzungen gebunden, kleinere nicht.
  • Ich habe genau zwei Anläufe gebraucht, um meinen Wunschladen zu finden: Vernünftiges Angebot, vernünftige und transparente
    Unser kleiner Clio mitten in der Wildnis.

    Unser kleiner Clio mitten in der Wildnis.

    Preise und einen Besitzer, den es nicht interessiert, dass ich weder 21 bin noch einen internationalen Führerschein besitze… „Quería alquilar un auto pero por ahí tengo un problema…“ – „Ah?“ – „No tengo 21 anos y tampoco tengo licencia internacional“ – „Cheeeee, tranquiiiilooo, noo hay problemaaa…“

  • Gemietet habe ich einen Gol (Dreitürer, aus dem dann nachher mysteriöserweise der Clio wurde) mit 300km für einen Tag (Samstag 9 Uhr morgens bis Sonntag halb 11 morgens) für insg. 180$
  • Plus Tankfüllung macht das dann für jeden 12€. Kann man machen, würd ich sagen.
Ohne Witz: Dieser See heißt Steffen. Hallo Steffen!

Ohne Witz: Dieser See heißt Steffen. Hallo Steffen!

Mit besagtem Auto sind wir dann also zu viert nach El Bolsón gefahren, ein kleines Kaff mitten im Nichts, das vor allem für seinen Hippiemarkt berühmt ist. Klar, dass ich mich dort wohlfühle. Außerdem hab ich dort derbst geniales Mate-Eis gegessen. Mate-Eis hat einen ungefähr doppelt so hohen Ungewöhnlichkeits- bzw. Ekelfaktor wie Lakritzeis. Nichtsdestotrotz ein Traum!

Der Vorteil eines eigenen Autos ist vor allem die Flexibilität: So war es uns möglich, einfach unterwegs mal so zu Lago Steffen abzubiegen und die grandiose Aussicht in Augenschein zu nehmen.

Nachdem wir uns also auf dem feria hippie gut eingedeckt hatten, fuhren wir kurzerhand noch zum 20km entfernten Lago Puelo. Im Sommer ist die Gegend dort bestimmt ein Paradies, jetzt war es noch ein wenig kalt. Was solls. Schön wars trotzdem!

Lene probiert modische Hüte auf dem Hippiemarkt El Bolsóns aus.

Lene probiert modische Hüte auf dem Hippiemarkt El Bolsóns aus.

Besonderen Wert erhielt der ganze Exkurs aber eigentlich erst dadurch, dass wir rein zufällig an einem Reitwettbewerb Halt machten. Die dabei entstandenen Fotos will ich natürlich nicht vorenthalten, sind aber aus platztechnischen Gründen am Ende des Artikels zu finden.

Nach dem Wochenende begann also eine neue Woche, ich war viel in der Schule, habe vielen Kindern Englisch beigebracht, Poster be- und aufgeklebt, Wände dekoriert und mich allgemein wie so ein Freiwilliger eben verhalten. Am Donnerstag war dann dia del estudiante Teil Zwei: Die primaria.

Oh, was ist DAS denn da unten?

Oh, was ist DAS denn da unten?

dia del estudiante bedeutet etwa „Schülertag“ und ist einfach ein Wandertag. Gewandert wird nach Stufe getrennt: Die secundaria, also alles ab siebte Klasse aufwärts, war letzten Donnerstag im Grünen gewesen, die primaria eben diese Woche. Es wird viel gespielt, getanzt, gerannt und so. Das ist auch gut und wichtig so, denn innerhalb der Stadt selber gibt es leider nur wenig Grün und im Schulalltag kommt Bewegung und Natur leider viel zu kurz. Ich fuhr diesmal ausschließlich zum Fotografieren mit, da ich mir langsam einen Ruf als Schulfotograf erworben habe 🙂

Die Auswirkungen dieser meiner neuen Aufgabe seht ihr also jetzt hier.

Generell hatten sich die Sportlehrer um das Programm gekümmert, sodass eben massenweise Bewegung auf dem Plan stand: Die Schüler wurden klassen- und stufenübergreifend in Teams aufgeteilt, die (wir sind ja nicht umsonst an einer deutschen Schule) Hamburg, Berlin, Köln und München hießen. Die Teams versuchten nun in verschiedenen Kategorien (Staffellauf, Volleyball, Tanzchoreografien, Fußball etc) mehr Punkte als die anderen einzuheimsen. War definitiv ne coole Angelegenheit, das Ganze.

Wo Argentinier sind, darf natürlich die parilla (der Grill) nicht fehlen.

Wo Argentinier sind, darf natürlich die parilla (der Grill) nicht fehlen.

Den restlichen Donnerstag hab ich dann gebraucht, um meinen liegengebliebenen Papierkram aufzuholen: kulturweit-Formalitäten, Sprachkurskostenerstattung, Visumsverlängerungsmodalitäten erfragen und so weiter und so fort. Am Freitag gabs großen Hausputz und gestern am Samstag Pizza und Bier mit der Band hier bei mir in der viel zu vollen Bude.

Das mal eben so ganz knapp 🙂

Bevor sich jetzt jemand fragt, warum denn der Titel dieses Eintrags so aus der Reihe fällt: Das tut er gar nicht, sondern ist wie fast alle anderen eine Anspielung auf ein Lied, das ich gerne höre – in diesem Fall von den Sportis.

Da läuft er wieder weg.

Da läuft er wieder weg.

Die Kiste da oben ist nicht reinkopiert, sondern der Ball dieser merkwürdigen Volleyballabwandlung.

Die Kiste da oben ist nicht reinkopiert, sondern der Ball dieser merkwürdigen Volleyballabwandlung.

Ein anständiger Staffellauf darf natürlich nicht fehlen.

Ein anständiger Staffellauf darf natürlich nicht fehlen.

Das Tier steckt eben doch im Manne.

Das Tier steckt eben doch im Manne.

... uuund manchmal nicht nur dort. Foto (c) Lotte

... uuund manchmal nicht nur dort. Foto (c) Lotte

Ich hab mich die ganze Zeit schon gefragt, wo denn die Cheerleader bleiben.

Ich hab mich die ganze Zeit schon gefragt, wo denn die Cheerleader bleiben.

Kennt einer noch diese Suchbilder aus Kinderbüchern? Wo einfach so viel drauf ist, dass man stundelang dort Dinge entdecken kann?

Kennt einer noch diese Suchbilder aus Kinderbüchern? Wo einfach so viel drauf ist, dass man stundelang dort Dinge entdecken kann?

Jetzt wird sich erstmal kräftig gefreut.

Jetzt wird sich erstmal kräftig gefreut.

Zeitgleich, in der Schule…

Quinto Año (also die zwölfte und damit die Abschlussklasse) feiert...

Quinto Año (also die zwölfte und damit die Abschlussklasse) feiert...

... ziemlich geräuschvoll und lautstark seinen Ausstand.

... ziemlich geräuschvoll und lautstark seinen Ausstand.

Kollateralschäden bleiben dabei nicht aus.

Kollateralschäden bleiben dabei nicht aus.

Auch an mir ist quinto nicht spurlos vorbeigegangen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch an mir ist quinto nicht spurlos vorbeigegangen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Tomando el mate - das gehört sich einfach so.

Tomando el mate - das gehört sich einfach so.

Mein Spezialgebiet: Kinder auf dem Arm halten. Kann man übrigens in Buxtehude studieren.

Mein Spezialgebiet: Kinder auf dem Arm halten. Kann man übrigens in Buxtehude studieren.

Ein Teil meines Fanclubs ;)

Ein Teil meines Fanclubs 😉

Cori ist augenscheinlich eine Deutschlehrerin mit unverkennbarem Hang zur Coolness.

Cori ist augenscheinlich eine Deutschlehrerin mit unverkennbarem Hang zur Coolness.

Nacho (in der Mitte) ist ganz klar erkennbar einer der coolsten Argentinier überhaupt

Nacho (in der Mitte) ist ganz klar erkennbar einer der coolsten Argentinier überhaupt

Bäume sind Freunde und sowieso viel besser als Unterricht

Bäume sind Freunde und sowieso viel besser als Unterricht

Und das gute Stück nochmal genau da, wo wir besser nicht geparkt hätten: Am Hang.

Und das gute Stück nochmal genau da, wo wir besser nicht geparkt hätten: Am Hang.

Bariloche a noche

Bariloche a noche

Der Anblick war dann doch recht bilderbuchig.

Der Anblick war dann doch recht bilderbuchig.

Der vom Aussterben bedrohte patagonisch-andinische Eiergeier.

Der vom Aussterben bedrohte patagonisch-andinische Eiergeier.

Ich guck so doof, weils dahinten was umsonst gibt, ok?

Ich guck so doof, weils dahinten was umsonst gibt, ok?

Soy Timon, conquistador de las piedras!

Soy Timon, conquistador de las piedras!

So sieht Argentinien in meinem Reiseführer immer aus!

So sieht Argentinien in meinem Reiseführer immer aus!

Am mittleren Balken wird ein winzigkleiner Ring befestigt...

Am mittleren Balken wird ein winzigkleiner Ring befestigt...

... den es im gestreckten Galopp ...

... denn es im gestreckten Galopp ...

... den es wie hier mit einem Zahnstocher zu treffen gilt.

... wie hier mit einem Zahnstocher zu treffen gilt.

Bitburger wird auch in Argentinien getrunken.

Bitburger wird auch in Argentinien getrunken.

Hauptsache, der Hut sitzt.

Hauptsache, der Hut sitzt.

Wären unsere Volks- und Schützenfeste auch so cool, ich wär definitiv dabei.

Wären unsere Volks- und Schützenfeste auch so cool, ich wär definitiv dabei.

Unser Häusle (also ja, Calle Piedras 666)...

Unser Häusle (also ja, Calle Piedras 666)...

... und auf der rechten Seite unten wohne ich, oben gehts zu Lotte hin.

... und auf der rechten Seite unten wohne ich, oben gehts zu Lotte hin.

Ich bin ja sehr für mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der Gesellschaft, aber sich dann selbst derart entwaffnend als nur "fast cool" darzustellen... dazu gehört dann doch ein wenig Mut. So gesehen in der Postfiliale.

Ich bin ja sehr für mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der Gesellschaft, aber sich dann selbst derart entwaffnend als nur "fast cool" darzustellen... dazu gehört dann doch ein wenig Mut. So gesehen in der Postfiliale.





L’era in fiore

24 09 2009

blueten

Aufgrund des Umfangs dieses Eintrags verwende ich heute das erste Mal eine schöne tolle Gliederung:

  1. Letztes Wochenende in El Bolsón
  2. Der Ausritt am Montag
  3. Bariloche
  4. Schüler und Schule

Es gibt viel zu erzählen, ran an den Speck

Lese den Rest dieses Eintrags »





Me llaman calle

17 09 2009

[youtube 76kQSQtv3rA]

Den Titel hab ich übrigens nur gewählt, um die Leute, die Spanisch (ehpañol) sprechen, zum Grinsen zu bringen. Hier wird das nämlich anders ausgesprochen, und zwar konsequent. Außerdem mag ich Manu Chao.

Es gibt viel Neues und dabei doch so wenig.

Ich weiß nicht genau ob man sich das so fern ab des Geschehens hier so plastisch im Kopfe vorstellen kann, aber ich sitze grade bei Lotte (weil ich hier im Warmen und mittlerweilen auch Hellen surfen kann) und kriege eine ausgewachsene Schreibblockade beim Versuch, die Tage seit dem letzten Blogeintrag zu rekapitulieren.

Wasserfall

Wasserfall

Dazu etwas zur momentanen Allgemeinsituation: Die Heizung funktioniert wieder und da ich aus Fehlern klug geworden bin, lass ich sie jetzt 24/7 auf voller Leistung laufen. Leider ändert das wenig daran, dass ich mich morgens beim Aufstehen fühle wie beim Zelten im Polareis – das Haus ist nämlich äußerst empfänglich für kalten Wind, der durch sämtliche Ritzen kriecht. Also besteht meine erste Aktion morgens darin, mich nicht so anzustellen (was mir meistens aufgrund des mollig warmen Betts und des bitterkalten Hauses nicht recht gelingt) und dann runter in die Küche zu gehen, Lese den Rest dieses Eintrags »





Kalt

15 09 2009

Die Heizung ist übrigens wieder kaputt – das hab ich heute Nacht gemerkt als ich zitternd aufwachte. Weil jetzt im Haus ungefähr vier Grad herrschen, nahm ich mir beherztermaßen die Decken vom zweiten Bett und schlief heute in zwei T-Shirts, einer langen Hose und unter 6 Decken. Das ging solange gut, bis mein Wecker klingelte. Fröstelnd stand ich auf und lief runter um erstmal nach der Heizung zu sehen. Auch das Ding auseinanderzunehmen brachte leider nichts (außer kalten Händen). Also hab ich heute morgen mit dem Gasherd geheizt, ein Kochfeld voll aufgedreht, das andere niedrig (um Wasser für Tee zu kochen). Während also hoffentilch die Bude wärmer wurde und mein Wasser heisser, ging ich duschen. Das dumme war nur: Heute gibts kein heißes Wasser aus der Leitung. Grmpf. Naja. Den Kaffee hab ich dann nicht mehr gebraucht 😀

Zum Frühstück gabs aufgewärmte Nudeln von gestern und einen kleinen Spaziergang durch die Gegend. Ich präsentiere:

So, ich hoffe das mit der Galerie klappt, ich muss jetzt nämlich los, um Lotte und Anja einzusammeln (Anja macht hier ein Praktikum), damit wir gemeinsam zur Schule gehen können. Ich fühl mich wie am ersten Schultag… haha. Außerdem frieren mir grad die Finger ab. Gaah. Ich bin ja wirklich kein Mensch, der sich oft über Temperaturen beschwert (es sei denn, sie liegen über 25°C), aber trotz Sonnenscheins bei gefühlten 2°C im Schatten sitzen zu müssen, weil hier der W-Lan-Empfang besser ist…

Wie dem auch sei, auf zu neuen Abenteuern!





In Exile

14 09 2009

Eines  vorweg: Ich bin sicher, wohlbehalten und komplett ausgestattet in Bariloche angekommen. Jetzt, wo sich eure Nerven wieder zu entspannen beginnen, kann ich ja noch eine kleine Geschichte erzählen 😀

Angefangen hat meine Reise am 12.9.09 wohl so um 18:15 in Leverkusen, als mich meine Freunde abholten und zum Kölner Bahnhof fuhren. Dort ging um 19:00 Uhr der ICE nach FFM, von wo aus ich erst nach São Paulo, dann nach Buenos Aires und von dort nach Bariloche fliegen sollte. Angekommen bin ich dann um Mitternacht (Ortszeit) des folgenden Tages, sodass sich eine Reisedauer von 34:45 Stunden ergibt – dieses Ergebnis könnte natürlich auch durch meinen ziemlich zermatschten Kopf verfälscht worden sein.

Ich bin selber ziemlich baff, wie schnell ich mich an das argentinische Spanisch gewöhne – verstand ich ganz am Anfang nur Bahnhof, bin ich jetzt immerhin in der Lage, jedes zehnte Wort richtig ein zu sortieren 😀

Sonnenaufgang in Brasilien

Sonnenaufgang in Brasilien

Aber der Reihe nach: Wer jemals vorhat, den südamerikanischen Kontinent zu bereisen, sollte sich an TAM Linhas Aereas halten. Ich mach jetzt hier noch mal ein wenig Werbung, aber die von Rio de Janeiro aus operierende Fluggesellschaft ist Luxus pur. Ähem. Jedenfalls bin ich dann nach etwa 11 1/2 Stunden Flug (die ich mit X-Men gucken, essen und v.a. Schlafen rumgekriegt habe) völlig erledigt in Brasilien angekommen.

Dort angekommen, machten sich Hunger, Durst und allgemeines Erledigtsein bemerkbar, sodass ich zu völlig überzogenen Preisen etwas zu essen und trinken kaufte und dann meine Schlafstätte in der Nähe des Gates errichtete. Diese Angewohnheit sollte mir später noch zum Verhängnis werden. Der Flughafen jedenfalls war nett zu mir und so schlief ich erstmal recht lange. Als dann das Boarding begann war ich einer der ersten im Flugzeug und schlief fast direkt ein. Etwa zwei Stunden später erwachte ich dann im Anflug auf Buenos Aires Ezeiza – so nennt sich der internationale Flughafen der Stadt.

Wandmalerei Einheimischer in Brasilien

Wandmalerei Einheimischer in Brasilien

Ich hab mein Gepäck abgeholt, bin durch den Zoll und die Immigration (was übrigens sehr viel entspannter abläuft als beispielsweise in den Staaten) und stand dann auf einmal im Empfangsbereich. Eine nette Dame vom Personal erläuterte mir sogleich, dass ich lieber hier ein Taxi buchen sollte statt draußen eines zu nehmen. Ich weiß zwar immer noch nicht, was ich davon halten soll, aber mir war zu dem Zeitpunkt alles egal, deshalb buchte ich halt ein Taxi. Außerdem habe ich noch zu einem miserablen Kurs 20€ in Pesos getauscht (der offizielle Kurs ist ca. 1:5,6, ich hab 1:4,3 gemacht). Naja, was solls. Die Fahrt durch die Stadt hin zum anderen Flughafen war sehr angenehm und lehrreich – Buenos Aires ist groß, Beschilderungen sind zum Ignoriertwerden da und Fahrbahnmarkierungen sind befahrbare Kunstobjekte, aber doch keine Verkehrsregeln. Wie dem auch sei – mir ist nichts passiert, mein Fahrer kannte sich bestens aus und so kamen wir zügig ans Ziel. Am Flughafen Buenos Aires Aeroparque erfuhr ich dann auch, das sich mein Flug verspäten würde, und zwar von inzwischen 18:00 auf 19:00. Mit massig Zeit zu verdödeln lief ich ein wenig durch die Gegend, machte ein paar Fotos und kam dann auf die Idee, mir etwas zu essen zu holen. Wunderbar, denk ich, stellste dir den Wecker auf 9 und kriegst nochmal anderthalb Stunden Schlaf. Zehn Minuten bevor der Wecker klingelte bin ich dann aufgewacht, weil eine Durchsage in dringendem Tonfall nach einem gewissen „..imón Raúb“ forderte. Schlagartig hellwach sammelte ich mein Zeug zusammen, lugte auf den Monitor und fand heraus, dass während meines Nickerchens der Flug erneut verschoben worden war – und zwar auf kurz vor 9 und von Gate 6 (wo ich lag) zu Gate 8. Wie der Blitz bin ich dann also los und unter den bösen Blicken anderer Passagiere als Letzter an Bord eingetrudelt.

Direkt außerhalb des Aeroparque

Nach weiteren zweieinhalb Stunden landeten wir dann endlich in Bariloche, wo ich von einem netten Taxifahrer aufgehalten wurde, den wohl meine Mentorin dort für mich abgestellt hatte. Zum Glück wusste er, wo wir hinfuhren, und so kamen wir nach einer rasanten Fahrt an einer Art Hotelkomplex an, wo ich ein für einen Monat gemietetes Apartment bezog. Jetzt gibts für alle die wollen noch ein paar Bilder von meiner Studentenbude und danach muss ich mich echt mal auf die Suche nach jemandem machen, der weiß, was heute so anliegt.

Direkt außerhalb des Aeroparque
Zimmer von der Treppe aus gesehen

Zimmer von der Treppe aus gesehen

Willkommenspräsent... mjam!

Willkommenspräsent... mjam!

Außenansicht

Außenansicht

Blick aus dem Fenster

Blick aus dem Fenster








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