Leichtigkeit

Leichtigkeit, behaupte ich, kommt vom Leben. Vom Berührtsein im Theater, vom Lachen über Missgeschicke, vom Torkeln, nachts, an Neonröhren entlang, vom Wellenreiten, vom Säuseln, Grummeln, Schnattern. Und sie kommt vom Vergessen.

Ins Schauuspielhauus

Ich: Du suchst das Stück aus und ich das Theater?

Du: Abgemacht!

Ich: Ich meins ernst.

Du: Dann kommt’s drauf an.

Ich: Worauf?

Du: Auf’s Theater.

Ich: Hm.

Du: Und sag, warum willst du das Theater aussuchen und nicht das Stück?

Ich: Ein blödes Stück suchst du sowieso nicht aus. Aber vielleicht ja ein blödes Theater… (lacht sich schlapp)

Du: (Tippt mit dem Zeigefinger gegen die Stirn) 

Also sag, wohin geht’s?

Ich: (Dumpf, mit dem Dialekt eines Vokale liebenden Düsseldorfer Postbooten)

Ins Schauuspielhauus.

Oh du Theaterluft

Nach Garderobe

Und Staub

Bisschen stickig

Aber versprichst einen Ausgang

Oder Durchgang

Ein Licht

Nach altem Teppich

Und Dunkelheit

Und irgendwie,

Seltsamerweise,

Nach Finanzamt

Nach dunklen hölzernen Möbeln

Schreibtischen

Nichtrauchen ohne Rauchverbot

Dem Egon Krenz sein Büro

Nach altem Papier

Das im Reißwolf gärt

Bisschen antiquarisch

Bisschen trüb

Noch

Und dann Leben,

Hinter den gläsernen Türen,

Das sich aufstaut,

In deinen Gängen

Verheißungsvoll

Und explodiert,

Wenn ich eintrete