Los últimos días en Chile

Mir ist aufgefallen, dass mein letzter Blogeintrag schon Mitte Januar war. Die Zeit ist seitdem geflogen und es kommt mir auch nicht so vor, als sei dieser Eintrag schon ca. anderthalb Monate her. Mittlerweile bin ich auch schon wieder in Deutschland angekommen. Am 22. Februar bin ich um 22:15 Uhr in Frankfurt gelandet. Gerade sitze ich im Zug von Berlin in meine Heimatstadt Mayen. Wie aber bin ich in Berlin gelandet? Dazu erzähle ich mal noch ein wenig von den letzten vergangenen Wochen.

Gemeldet habe ich mich so lange nicht, da noch viel passiert ist und ich meine letzten Wochen in Chile ganz und gar ausnutzen wollte. Ich hatte auch tatsächlich nie so wirklich freie Zeit, um mal für mich alleine sein zu sein – außer abends im Bett und da war dann auch immer schlafen angesagt. Die Woche nach meinem letzten Blogeintrag war ich wieder arbeiten, also war es auch nicht soo spektakulär. Ich habe noch Zeit in Santiago verbracht und war dann über’s Wochenende noch mit meinem Freund, Ignacio, in Valparaíso. Valparaíso ist eine echt tolle Stadt und das Wetter hat es auch zugelassen, noch einen Tag am Strand in Viña del Mar zu verbringen. Ich habe ihn zum ersten Mal aus Santiago entführt, seitdem er dort vor drei Jahren aus Venezuela angekommen ist und es hat mir echt Spaß gemacht, ihm mal andere Teile Chiles zu zeigen, auch, wenn dies fast vor der Haustür liegt.

Bis zum 2. Februar, an dem meine Tante zu Besuch nach Santiago kam, ging das übliche Programm – arbeiten, Zeit mit Freunden verbringen, ausgehen, chillen etc. Ich war auch noch für zwei Nächte mit meiner Gastmutter und ihrer Tochter + Mann am Meer, wozu sie mich eingeladen hatten. Sofia war noch das Wochenende vom 31. Januar – 2. Februar da und hat eine Nacht bei mir übernachtet und da waren wir noch mit Freunden ziemlich lange in der Bar, wo Ignacio arbeitet. Am nächsten Morgen hieß es dann auch früh aufstehen, um meine Tante am Flughafen abzuholen. Netterweise hat ein Freund angeboten, Chauffeur zu spielen, so musste ich kein Taxi nehmen oder mit dem Flughafenbus fahren. Es war richtig toll, mal jemanden der Familie in Chile zu haben und zeigen zu können, wie ich so seit September lebe, was meine Lieblingsorte sind und was für tolle Menschen ich kennengelernt habe. Am Tag ihrer Ankunft haben wir uns auch schon eines meiner Lieblingsviertel, das Barrio Italia, angeschaut und waren noch mit Freunden unterwegs. Am nächsten Morgen sind wir beide dann nach Puerto Montt geflogen. Eigentlich wollten wir ganz in den Süden nach Patagonien und den Torres del Paine, aber leider konnte sie nicht so lange in Chile bleiben und dann ging es nicht ganz so weit weg. Dennoch war es ein super schöner Urlaub! Es tut mir leid, aber Puerto Montt ist eine echt hässliche Stadt, das kann man nicht anders sagen. Wir hatten vorher nicht wirklich viel geplant, was den Urlaub anging, und hatten nur für die erste Station ein Hostel gebucht. So ging es am selben Tag auch noch nach Chiloé, eine Insel, die zu Chile gehört. Hier haben wir in Castro übernachtet, die Hauptstadt der Insel. Leider hatten wir anfangs nicht so Glück mit dem Wetter und am ersten Tag hat es überwiegend geregnet und wir haben den Tag eher in Geschäften und Cafés verbracht. Eine Besonderheit Castros sind die Palafitos. Das sind bunte Häuser auf Stelzen gebaut und die sehen auch echt schön aus!

Wir sind noch einen zweiten Tag in Castro geblieben und haben eine der kleinen Insel direkt an Castro erkundet, die Isla Lemuy. Allerdings gab es nicht so sonderlich viel dort zu sehen, sodass wir schnell wieder von dort weg waren und dann noch von Castro aus eine kleine Bootstour gemacht haben. Des Weiteren gab es auch noch einen Markt mit vielen traditionellen und handgemachten Produkten, auf dem wir noch etwas rumgestöbert haben. Hier habe ich mir eine super tolle und bequeme Jacke gekauft – hergestellt in Ecuador (laut Schildchen :D). Am nächsten Tag sind wir nach Ancud gefahren, fast mein persönliches Highlight der Reise. Hier haben wir eine Pinguintour gemacht und ganz viele Pinguine in freier Wildbahn gesehen! Die Tour war auf Spanisch und ich habe trotzdem so gut wie alles verstanden, das hat mich doch auch positiv überrascht und sehr gefreut! Überhaupt ist mein Spanisch in den letzten Monaten besser geworden. Auch Ancud ist eine sehr schöne Stadt und ich kann nur empfehlen, dahinzureisen.

Nach Ancud ging es dann auch schon in den letzten Stop – Puerto Varas. Von hier aus haben wir einen Trip zum Vulkan Osorno gemacht. Eigentlich dachten wir, dass man dort mit dem Bus rauf fahren könnte, ging aber nicht. Eine Wanderung von drei Stunden stand uns bevor, bis ein paar Menschen mit dem Auto angehalten haben und uns mitgenommen haben. Auf dem Weg nach oben haben wir ein paar Stops an Aussichtspunkten gemacht. Dort und auch oben war es atemberaubend! Die Aussicht war wundervoll und auch etwas näher an der Spitze zu sein war cool. Ganz oben waren wir nämlich nicht. Wir versuchten dann, einen Bus zu finden, der runterfährt, aber den gab es auch nicht. Also mussten wir nun wirklich drei Stunden runter wandern. Es fing ganz cool an und das Wetter war echt gut. Irgendwann aber, nach ca. einer Stunde, bin ich ausgerutscht und habe mich hingelegt. Knie aufgeschürft und Hose kaputt… Als Angela mich dann verarztete, hielt eine Familie an und hat uns mit nach unten genommen. Das war sehr gut, da mein Knie nämlich echt wehtat. So kamen wir dann auch etwas früher als geplant wieder in Puerto Varas an und sind noch in Ruhge essen gegangen und dann ins Hostel. Am nächsten Tag haben wir uns dann noch, bevor es abends wieder nach Santiago ging, die Saltos de Petrohué. Auch nochmal ein atemberaubendes Ziel, aber leider auch echt voll mit Menschen. Sonntag war dann noch ein Ausflug an den Strand mit meinen Freunden geplant und das war auch echt ein richtig toller Tag! Trotz Sonnencreme hab ich mich aber leider ziemlich verbrannt. Wir hatten auch echt Glück, dass wir noch nach Santiago kamen, da wir kein Rückfahrtticket gekauft hatten und die Busse schon so gut wie ausgebucht waren. Aber so ein kleiner Minibus, nicht gerade vertrauenserregend, hat uns noch mitnehmen können und so kamen wir doch noch unversehrt wieder an.

Montags, am 10. Februar, kam dann auch noch meine Schwester mit ihrem Freund nach Santiago. Die beiden hatten geplant, Chile und Argentinien zu bereisen und dafür war ja dann jetzt ein guter Zeitpunkt. Da Angela und ich auch noch nicht so viel Zeit in Santiago hatten, konnte ich allen gemeinsam noch schöne Orte in Santiago zeigen. So waren wir z.B. auf dem Santa Lucia oder beim Plaza de Armas. Dann haben wir uns am Tag danach noch Valparaíso angeschaut und dann sind Nannette und Lukas auch schon am nächsten Tag weiter in den Süden geflogen. Angela ist mir noch einen Tag erhalten geblieben und wir sind dann nachdem wir ausgeschlafen hatten , noch durch Santiago geschlendert. Es war echt toll, alle da gehabt zu haben! Allerdings haben mir diese Aufenthalte auch bewusst gemacht, dass mein baldiger Abschied bevorstand. Ich wollte unbedingt nochmal auf die Vega (großer Obst- & Gemüsemarkt), chilenische Gerichte essen, Zeit mit allen meinen Lieben verbringen und so stand viel Action an. Ich habe sogar bis auf eine Sache alles geschafft. Ich habe es sogar auch noch ins Cajon del Maipo geschafft. Fast direkt vor der Haustür und ich war vorher noch nie da gewesen. Und auch auf dem Cerro San Cristobál war ich ein zweites Mal. Ignacio hat noch in einem Park seinen Geburtstag gefeiert, ich habe Pisco Spur getrunken und Churros gegessen und auch noch einige tolle Leute – leider viel zu spät – kennengelernt.

Dann stand auch schon mein letzter Abend in Santiago de Chile an. Da Ignacio in einer Bar arbeitet, konnte er leider nicht dabei sein, aber ein Teil des Abends fand dann noch in der Bar statt. Endlich habe ich auch das heiß ersehnte Pisco Sour Rezept bekommen, das vorher immer so ein großes Geheimnis war. Es war ein echt schöner letzter Abend und ich danke allen, die mit dabei waren. Der Abend war etwas länger und da mein Flug am nächsten Tag erst spät abends ging, konnte ich etwas länger schlafen. Jedoch war ich schon wieder super früh wach, weil ich so aufgeregt war. Ignacio musste leider etwas darunter leiden, da ich dann schon anfing rumzuwuseln und die letzten Sachen zu packen. Ich hab noch Zeit mit meiner Vermieterin Cristina verbracht und danach ging es nochmal in die Stadt, ein bisschen bummeln und nochmal ein paar Leute sehen. Um 21 Uhr machten ich, Inken, Carlos und Ignacio uns auf den Weg zum Flughafen und ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde. Ich habe ungefähr die ganze Fahrt geheult und den ganzen Flug geheult, aber auch klar, bei dem Gedanken, dass ich die Menschen aus Chile vermutlich nie wiedersehen werde. In diesem Sinne: danke für eine wunderbare Zeit die letzten 5,5 Monate. Bevor ich nach Chile gegangen bin hätte ich nie gedacht, dass ein neuer Auslandsaufenthalt meine Zeit in Indien übertrumpfen könnte, aber ich denke, Chile hat es getan! Ein neues Land, in das ich mich verliebt habe, woran aber meine ganzen Freunde, die ich gefunden habe, nicht gerade einen geringen Anteil haben.

Samstag Abend kam ich an und dann ging es auch schon Karneval feiern. Erst am selben Abend noch in einer Kneipe, in der meine Mama feierte, Sonntag dann bei Carina und Rosenmontag (wer auch immer sich das ausgedacht hat, ist mir ein Rätsel) ging es dann zum Nachbereitungsseminar nach Berlin. Hier habe ich endlich die Menschen meiner Homezone wieder gesehen und es diente des Weiteren der Reflexion des Freiwilligendienstes. Judith, eine Freundin, die zur Märzausreise kulturweit anfangen würde und da wir uns sonst ein Jahr nicht gesehen hätten, haben wir uns dazu entschieden, das Wochenende gemeinsam in Berlin zu verbringen, da für sie heute das Vorbereitungsseminar in Berlin begann. Und so kam ich in den Zug von Berlin nach Mayen. Ich möchte nicht ankommen, aber irgendwie auch schon. Seit ich in Deutschland gelandet bin, war ich noch nicht lange wieder zu Hause. Nur ein paar Stunden. Es war jetzt echt anstrengend, mit der Karnevalsfeierei, dem Seminar in Berlin und noch dem Wochenende mit meinen Freunden in Berlin und ich bin froh, mal zu entspannen. Allerdings bedeutet ankommen auch, richtig wieder in Deutschland angekommen zu sein und ich glaube, das wird echt hart.

Y para todos mis amigos hispanohablantes: Gracias por el tiempo fantástico en Chile. ¡Estoy muy feliz de conocerlos y ya los extraño a todos! Especialmente gracias a Ignacio por todo! ♥

Die letzten Tage in Deutschland

Leider war an meinen letzten Tagen in Deutschland nicht so viel mit Ausschlafen und Entspannung, da es noch Einiges zu erledigen gab.

Das erste was anstand war das Ummelden. Da ich ja aus meinem Zimmer in Bonn ausgezogen war, musste ich mich wieder in meiner Heimatstadt anmelden. Daher hieß es morgens zum Amt. Damit ich meine Hausarbeit nicht noch in Chile fertigstellen musste, arbeitete ich auch noch daran, musste noch Wäsche vom Vorbereitungsseminar waschen und die letzten Kleinigkeiten einkaufen. Abends traf ich noch meine Tante, um mich auch von ihr zu verabschieden und danach wurde eine Nachtschicht eingelegt: für’s (erstmalige) Koffer packen und die Fertigstellung meiner Hausarbeit. Gott sei Dank war alles um 4 Uhr nachts (oder morgens, wie man es auch nehmen mag) erledigt und so konnte ich doch noch vier Stunden Schlaf bekommen, bevor ich wieder aufstehen musste, um auch den letzten Tag in Deutschland produktiv zu verbringen.

Nach dem Frühstück bin ich nach Bonn aufgebrochen, um meine Hausarbeit abzugeben und noch ein paar Freunde zu treffen, von denen ich mich dann endgültig verabschieden musste. Da es bis zu diesem Zeitpunkt so viel Stress gab, konnte ich es noch nicht so richtig realisieren, dass ich schon am nächsten Tag abfliegen würde, aber so langsam wurde es mir bewusst. Dieses Treffen mit meinen Freunden in Bonn sowie in der Heimat war noch so der letzte Pfeiler, der vor meinem Abflug anstand und dieser war nun vorbei.

Bye Bye Bonn

Bis zu der Abfahrt zum Flughafen am nächsten Tag packte ich noch gefühlte fünf Mal meinen Koffer um. Erst vom 500 Gramm schwereren Koffer in den leichteren, da ich zu viele Kilos hatte. Dann fiel mir noch was ein, was noch unbedingt rein musste, dafür musste aber noch was Anderes raus und so weiter. Die deutschen Süßigkeiten und das geliebe Glas Nutella durfte natürlich auch nicht in meinem Gepäck fehlen. Dies ging dann so weiter, bis ich endlich unter den erlaubten 23 Kilo war – man war ich stolz auf mich. Wie ich das geschafft habe ist mir bis heute noch ein Rätsel.

Somit war auch die letzte Hürde auf dem Weg in Richtung Abflug geschafft und ich musste nur noch darauf warten, dass es los ging. Das Gute an meiner Abreise war für mich, dass ich essenstechnisch noch richtig verwöhnt wurde, da ich ja die kommenden fünf Monate nicht mehr da sein würde. So gingen meine Eltern und ich am letzten Abend essen, wo es nochmal lecker Schnitzel gab und am Tag der Abreise gab es erstmal ein leckeres Frühstück und danach noch einen Salat meines Lieblingspizzadienst. So langsam war ich aber doch ganz schön aufgeregt und konnte gar nicht mehr so wirklich was essen.

Die letzten Tage zuhause gingen eigentlich viel zu schnell rum, allerdings war die Vorfreude auch groß, endlich nochmal für eine längere Zeit im Ausland zu leben.
Und so ging es am Freitag, den 13. September (uiuiui Unglückstag, aber wie man merkt, ist das Flugzeug nicht abgestürzt) um ca. 14 Uhr mit Sack und Pack los zum Flughafen.