Los últimos días en Chile

Mir ist aufgefallen, dass mein letzter Blogeintrag schon Mitte Januar war. Die Zeit ist seitdem geflogen und es kommt mir auch nicht so vor, als sei dieser Eintrag schon ca. anderthalb Monate her. Mittlerweile bin ich auch schon wieder in Deutschland angekommen. Am 22. Februar bin ich um 22:15 Uhr in Frankfurt gelandet. Gerade sitze ich im Zug von Berlin in meine Heimatstadt Mayen. Wie aber bin ich in Berlin gelandet? Dazu erzähle ich mal noch ein wenig von den letzten vergangenen Wochen.

Gemeldet habe ich mich so lange nicht, da noch viel passiert ist und ich meine letzten Wochen in Chile ganz und gar ausnutzen wollte. Ich hatte auch tatsächlich nie so wirklich freie Zeit, um mal für mich alleine sein zu sein – außer abends im Bett und da war dann auch immer schlafen angesagt. Die Woche nach meinem letzten Blogeintrag war ich wieder arbeiten, also war es auch nicht soo spektakulär. Ich habe noch Zeit in Santiago verbracht und war dann über’s Wochenende noch mit meinem Freund, Ignacio, in Valparaíso. Valparaíso ist eine echt tolle Stadt und das Wetter hat es auch zugelassen, noch einen Tag am Strand in Viña del Mar zu verbringen. Ich habe ihn zum ersten Mal aus Santiago entführt, seitdem er dort vor drei Jahren aus Venezuela angekommen ist und es hat mir echt Spaß gemacht, ihm mal andere Teile Chiles zu zeigen, auch, wenn dies fast vor der Haustür liegt.

Bis zum 2. Februar, an dem meine Tante zu Besuch nach Santiago kam, ging das übliche Programm – arbeiten, Zeit mit Freunden verbringen, ausgehen, chillen etc. Ich war auch noch für zwei Nächte mit meiner Gastmutter und ihrer Tochter + Mann am Meer, wozu sie mich eingeladen hatten. Sofia war noch das Wochenende vom 31. Januar – 2. Februar da und hat eine Nacht bei mir übernachtet und da waren wir noch mit Freunden ziemlich lange in der Bar, wo Ignacio arbeitet. Am nächsten Morgen hieß es dann auch früh aufstehen, um meine Tante am Flughafen abzuholen. Netterweise hat ein Freund angeboten, Chauffeur zu spielen, so musste ich kein Taxi nehmen oder mit dem Flughafenbus fahren. Es war richtig toll, mal jemanden der Familie in Chile zu haben und zeigen zu können, wie ich so seit September lebe, was meine Lieblingsorte sind und was für tolle Menschen ich kennengelernt habe. Am Tag ihrer Ankunft haben wir uns auch schon eines meiner Lieblingsviertel, das Barrio Italia, angeschaut und waren noch mit Freunden unterwegs. Am nächsten Morgen sind wir beide dann nach Puerto Montt geflogen. Eigentlich wollten wir ganz in den Süden nach Patagonien und den Torres del Paine, aber leider konnte sie nicht so lange in Chile bleiben und dann ging es nicht ganz so weit weg. Dennoch war es ein super schöner Urlaub! Es tut mir leid, aber Puerto Montt ist eine echt hässliche Stadt, das kann man nicht anders sagen. Wir hatten vorher nicht wirklich viel geplant, was den Urlaub anging, und hatten nur für die erste Station ein Hostel gebucht. So ging es am selben Tag auch noch nach Chiloé, eine Insel, die zu Chile gehört. Hier haben wir in Castro übernachtet, die Hauptstadt der Insel. Leider hatten wir anfangs nicht so Glück mit dem Wetter und am ersten Tag hat es überwiegend geregnet und wir haben den Tag eher in Geschäften und Cafés verbracht. Eine Besonderheit Castros sind die Palafitos. Das sind bunte Häuser auf Stelzen gebaut und die sehen auch echt schön aus!

Wir sind noch einen zweiten Tag in Castro geblieben und haben eine der kleinen Insel direkt an Castro erkundet, die Isla Lemuy. Allerdings gab es nicht so sonderlich viel dort zu sehen, sodass wir schnell wieder von dort weg waren und dann noch von Castro aus eine kleine Bootstour gemacht haben. Des Weiteren gab es auch noch einen Markt mit vielen traditionellen und handgemachten Produkten, auf dem wir noch etwas rumgestöbert haben. Hier habe ich mir eine super tolle und bequeme Jacke gekauft – hergestellt in Ecuador (laut Schildchen :D). Am nächsten Tag sind wir nach Ancud gefahren, fast mein persönliches Highlight der Reise. Hier haben wir eine Pinguintour gemacht und ganz viele Pinguine in freier Wildbahn gesehen! Die Tour war auf Spanisch und ich habe trotzdem so gut wie alles verstanden, das hat mich doch auch positiv überrascht und sehr gefreut! Überhaupt ist mein Spanisch in den letzten Monaten besser geworden. Auch Ancud ist eine sehr schöne Stadt und ich kann nur empfehlen, dahinzureisen.

Nach Ancud ging es dann auch schon in den letzten Stop – Puerto Varas. Von hier aus haben wir einen Trip zum Vulkan Osorno gemacht. Eigentlich dachten wir, dass man dort mit dem Bus rauf fahren könnte, ging aber nicht. Eine Wanderung von drei Stunden stand uns bevor, bis ein paar Menschen mit dem Auto angehalten haben und uns mitgenommen haben. Auf dem Weg nach oben haben wir ein paar Stops an Aussichtspunkten gemacht. Dort und auch oben war es atemberaubend! Die Aussicht war wundervoll und auch etwas näher an der Spitze zu sein war cool. Ganz oben waren wir nämlich nicht. Wir versuchten dann, einen Bus zu finden, der runterfährt, aber den gab es auch nicht. Also mussten wir nun wirklich drei Stunden runter wandern. Es fing ganz cool an und das Wetter war echt gut. Irgendwann aber, nach ca. einer Stunde, bin ich ausgerutscht und habe mich hingelegt. Knie aufgeschürft und Hose kaputt… Als Angela mich dann verarztete, hielt eine Familie an und hat uns mit nach unten genommen. Das war sehr gut, da mein Knie nämlich echt wehtat. So kamen wir dann auch etwas früher als geplant wieder in Puerto Varas an und sind noch in Ruhge essen gegangen und dann ins Hostel. Am nächsten Tag haben wir uns dann noch, bevor es abends wieder nach Santiago ging, die Saltos de Petrohué. Auch nochmal ein atemberaubendes Ziel, aber leider auch echt voll mit Menschen. Sonntag war dann noch ein Ausflug an den Strand mit meinen Freunden geplant und das war auch echt ein richtig toller Tag! Trotz Sonnencreme hab ich mich aber leider ziemlich verbrannt. Wir hatten auch echt Glück, dass wir noch nach Santiago kamen, da wir kein Rückfahrtticket gekauft hatten und die Busse schon so gut wie ausgebucht waren. Aber so ein kleiner Minibus, nicht gerade vertrauenserregend, hat uns noch mitnehmen können und so kamen wir doch noch unversehrt wieder an.

Montags, am 10. Februar, kam dann auch noch meine Schwester mit ihrem Freund nach Santiago. Die beiden hatten geplant, Chile und Argentinien zu bereisen und dafür war ja dann jetzt ein guter Zeitpunkt. Da Angela und ich auch noch nicht so viel Zeit in Santiago hatten, konnte ich allen gemeinsam noch schöne Orte in Santiago zeigen. So waren wir z.B. auf dem Santa Lucia oder beim Plaza de Armas. Dann haben wir uns am Tag danach noch Valparaíso angeschaut und dann sind Nannette und Lukas auch schon am nächsten Tag weiter in den Süden geflogen. Angela ist mir noch einen Tag erhalten geblieben und wir sind dann nachdem wir ausgeschlafen hatten , noch durch Santiago geschlendert. Es war echt toll, alle da gehabt zu haben! Allerdings haben mir diese Aufenthalte auch bewusst gemacht, dass mein baldiger Abschied bevorstand. Ich wollte unbedingt nochmal auf die Vega (großer Obst- & Gemüsemarkt), chilenische Gerichte essen, Zeit mit allen meinen Lieben verbringen und so stand viel Action an. Ich habe sogar bis auf eine Sache alles geschafft. Ich habe es sogar auch noch ins Cajon del Maipo geschafft. Fast direkt vor der Haustür und ich war vorher noch nie da gewesen. Und auch auf dem Cerro San Cristobál war ich ein zweites Mal. Ignacio hat noch in einem Park seinen Geburtstag gefeiert, ich habe Pisco Spur getrunken und Churros gegessen und auch noch einige tolle Leute – leider viel zu spät – kennengelernt.

Dann stand auch schon mein letzter Abend in Santiago de Chile an. Da Ignacio in einer Bar arbeitet, konnte er leider nicht dabei sein, aber ein Teil des Abends fand dann noch in der Bar statt. Endlich habe ich auch das heiß ersehnte Pisco Sour Rezept bekommen, das vorher immer so ein großes Geheimnis war. Es war ein echt schöner letzter Abend und ich danke allen, die mit dabei waren. Der Abend war etwas länger und da mein Flug am nächsten Tag erst spät abends ging, konnte ich etwas länger schlafen. Jedoch war ich schon wieder super früh wach, weil ich so aufgeregt war. Ignacio musste leider etwas darunter leiden, da ich dann schon anfing rumzuwuseln und die letzten Sachen zu packen. Ich hab noch Zeit mit meiner Vermieterin Cristina verbracht und danach ging es nochmal in die Stadt, ein bisschen bummeln und nochmal ein paar Leute sehen. Um 21 Uhr machten ich, Inken, Carlos und Ignacio uns auf den Weg zum Flughafen und ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde. Ich habe ungefähr die ganze Fahrt geheult und den ganzen Flug geheult, aber auch klar, bei dem Gedanken, dass ich die Menschen aus Chile vermutlich nie wiedersehen werde. In diesem Sinne: danke für eine wunderbare Zeit die letzten 5,5 Monate. Bevor ich nach Chile gegangen bin hätte ich nie gedacht, dass ein neuer Auslandsaufenthalt meine Zeit in Indien übertrumpfen könnte, aber ich denke, Chile hat es getan! Ein neues Land, in das ich mich verliebt habe, woran aber meine ganzen Freunde, die ich gefunden habe, nicht gerade einen geringen Anteil haben.

Samstag Abend kam ich an und dann ging es auch schon Karneval feiern. Erst am selben Abend noch in einer Kneipe, in der meine Mama feierte, Sonntag dann bei Carina und Rosenmontag (wer auch immer sich das ausgedacht hat, ist mir ein Rätsel) ging es dann zum Nachbereitungsseminar nach Berlin. Hier habe ich endlich die Menschen meiner Homezone wieder gesehen und es diente des Weiteren der Reflexion des Freiwilligendienstes. Judith, eine Freundin, die zur Märzausreise kulturweit anfangen würde und da wir uns sonst ein Jahr nicht gesehen hätten, haben wir uns dazu entschieden, das Wochenende gemeinsam in Berlin zu verbringen, da für sie heute das Vorbereitungsseminar in Berlin begann. Und so kam ich in den Zug von Berlin nach Mayen. Ich möchte nicht ankommen, aber irgendwie auch schon. Seit ich in Deutschland gelandet bin, war ich noch nicht lange wieder zu Hause. Nur ein paar Stunden. Es war jetzt echt anstrengend, mit der Karnevalsfeierei, dem Seminar in Berlin und noch dem Wochenende mit meinen Freunden in Berlin und ich bin froh, mal zu entspannen. Allerdings bedeutet ankommen auch, richtig wieder in Deutschland angekommen zu sein und ich glaube, das wird echt hart.

Y para todos mis amigos hispanohablantes: Gracias por el tiempo fantástico en Chile. ¡Estoy muy feliz de conocerlos y ya los extraño a todos! Especialmente gracias a Ignacio por todo! ♥

Ciao 2019 – Hola 2020!

Weihnachten 2019 war ein ganz schön komisches Fest. Es waren ungefähr 30 Grad und wir waren zum Grillen und einer kleinen Poolparty verabredet mit allen Familienlosen, die sich so kannten. Die ganze Stadt und auch mein Zuhause hier waren weihnachtlich dekoriert mit Schneemännern, Tannenbäumen und Santa Claus.  Weihnachtsstimmung stellte sich so nicht wirklich bei mir ein. Bis auf die Dekoration war alles ganz anders als die Jahre zuvor. Wobei ich es schon etwas komisch finde, dass man auch hier mit Schneemännern und allem, was man in Deutschland so findet, dekoriert. Warum kann man nicht mit Palmen und anderen Pflanzen dekorieren, wo es hier doch so warm ist? Dieser Tatsache werde ich wohl nicht so richtig auf den Grund gehen können. Zu der Zeit, wo es in meiner Familie in Deutschland Bescherung gab und traditionell Weihnachtslieder gesungen wuren, skypten wir und wir haben dann alle gemeinsam Weihnachtslieder gesungen. Dann stellte sich doch auch ein wenig Weihnachtsstimmung bei mir ein. Da wir schon am nächsten Morgen um 5:45 Uhr nach Bolivien flogen, gab es in dieser Nacht keinen Schlaf für mich, nur am Flughafen habe ich ca. eine halbe Stunde geschlafen.

Und so ging es dann auch schon los in mein Bolivienabenteuer. Wegen der Proteste, die es auch in Bolivien vor einiger Zeit gab, haben wir unsere Reiseroute geändert und sind nicht wie geplant durch das ganze Land gereist, sondern haben uns auf La Paz und den Titcacasee beschränkt. Aber auch schon diese Reiseziele beeindruckten mich. Einerseits positiv, da Bolivien immer so weit weg für mich war und mir vor allem der Titicacasee bisher nur aus einem Karnevalslied ein Begriff war, andererseits auch negativ, da ich über die Höhe der Orte Bescheid wusste und ich doch etwas Respekt vor der Höhenkrankheit hatte. Nichtsdestotrotz ging es dann ca. um 2:15 Uhr am 25.12. auf den Weg zum Flughafen und durch Zeitverschiebung in Bolivien sind wir dann ca. um 8 Uhr in La Paz angekommen. Der Flughafen der Stadt liegt nochmal etwas höher als der Rest (die Höhe wird schon am Namen des Stadtteils „El Alto“ ersichtlich). Wir nahmen ein Taxi in die Stadt und konnten coolerweise dann auch schon unsere Betten im Hostel beziehen. Um es möglichst günstig zu halten gab es ein 20er Zimmer, das war aber auch gar nicht soo schlimm wie es sich anhört. Die Luft war nur leider nicht so frisch dort. Schon bald fingen sie aber auch schon an – die Kopfschmerzen. Kleiner Spoiler: sie hörten auch die ganze Zeit in Bolivien nicht auf und um es überhaupt auszuhalten, hab ich leider 1 Woche lang immer mal wieder Schmerztabletten genommen. Teilweise hatte ich echt das Gefühl, dass mein Kopf platzt! La Paz ist aber dennoch sehenswert und vor allem die Fahrten mit den Telefericos (eine Art Seilbahn) sind echt atemberaubend! Man hat eine wunderbare Aussicht über die ganze Stadt.

Am 27.12. ging es dann auch noch schon nach Copacabana und danach auf die Isla del Sol. Nein, leider nicht Copacabana in Rio. Eine kleine Stadt gelegen am Titicacasee heißt genauso. Auf der Fahrt dorthin gab es noch eine Fährüberquerung. Alle aus dem Bus raus und der Bus und wir fuhren auf zwei verschiedenen Fähren. Von Copacabana aus mussten wir dann noch ein Bötchen auf die Isla del Sol nehmen und dort erwartete mich ein kleines Grauen: eine elendlange Treppe, die zum Dorfkern und auch unserer Unterkunft führte. Ich war durch den mangelnden Sauerstoff eh schon beim kleinsten Schritt nach oben außer Atmen und so war mir diese Treppe ein Dorn im Auge. Naja, irgendwann waren wir dann oben angekommen und konnten die schöne Aussicht genießen. Abends wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen, aber da ein Gewitter aufzog, haben wir uns dann doch für ein Restaurant entschieden. Auf der Insel gab es leider keinerlei Beleuchtung und so mussten wir, da das mit dem Essen doch nicht so schnell ging wie erwartet, im strömenden Regen und bei Dunkelheit zur Unterkunft laufen. Abenteuerlicher Weg kann ich sagen. Zuerst gab es nur glitschige Steine, und dann haben wir noch eine falsche Abzweigung genommen und so befanden wir uns glaube ich mitten in einem Garten, irgendwann auf einer Weide und mussten noch rutschigere Abhänge runterklettern. Natürlich habe ich mich dabei noch hingelegt, aber wir haben es dann doch geschafft, durchnässt und dreckig, anzukommen. Es gab noch eine heiße Dusche und dann ging es ab ins Bett. Am nächsten Tag ging es dann wieder nach Copacabana. Rund um den Titicacasee haben wir uns einige Inseln angeschaut (Isla de la Luna, Islas Flotantes) und auch Copacabana selbst. Inken hat Mona und mich am 29. Dezember verlassen, um weiter nach Peru zu reisen und wir blieben noch bis zum 30.12. dort.

Am 29. hatten wir ein leckeres Restaurant gefunden, allerdings wurde uns vermutlich dies zum Verhängnis. Mona plagten schon am 30. tagsüber Magenschmerzen und wieder in La Paz angekommen, kam dann noch ein Arzt ins Hostel. Mir ging es noch gut, so konnten wir uns ihre Symptome nicht wirklich erklären. Der Arzt wollte in bar bezahlt werden, also ging ich noch schnell zum Geldautomaten, um Bargeld zu besorgen. Als ich mich kurz danach auf den Weg machte, um ihre Medikamente in der Apotheke zu besorgen kam der Schreck:  ich hatte meine Kreditkarte im Bankautomaten stecken lassen. Sie war auch leider nicht mehr da, nur mein Beleg über die Geldabhebung war noch aufzufinden… seitdem lebe ich mein Leben irgendwie ohne Kreditkarte, aber netterweise haben mir Freunde immer mal wieder was abgehoben und Bargeld geht hier in Chile ja auch ganz gut. Ah aber ich muss noch mal ein klein wenig zurückgehen. Wir waren sowieso schon etwas fertig, hatten in La Paz, das es ja nicht in Chile war, auch kein Internet und konnten niemanden so wirklich erreichen. Wir hatten immer Glück mit den Taxis, da es wohl auch nicht selten vorkommt, dass Ausländer dort ausgeraubt werden. Naja, jedenfalls waren wir dann am 30. bei unserer neuen Unterkunft angekommen, haben geklingelt und geklopft und es kam niemand. Es war auch weit und breit niemand zu sehen. Wegen der bereits erwähnten fehlenden bolivianischen SIM-Karte haben, war es uns unmöglich, das Hostel zu erreichen. Nach etwa 15 min Wartezeit kam glücklicherweise eine Frau vorbei, die netterweise bei dem Hostel angerufen hat. Ihr wurde versichert , dass bald jemand käme, und wir haben daraufin noch weiter gewartet. Leider kam nach weiteren 30 min immer noch niemand und da wir noch Unternehmungen in der Stadt geplant hatten, haben wir und entschlossen, uns auf die Suche nach einem neuen Hostel zu machen. Lustigerweise haben wir da, wo wir hin wollten, dann noch Leute getroffen, die wir schon mal vorher auf unserer Reise getroffen haben und dann im selben Hostel geschlafen und sie haben uns auch netterweise am nächsten Morgen mit zum Flughafen genommen. Leider ging es mir in der Nacht vom 30. auf den 31. auch zunehmend schlechter und ich endete dann mit 39 Grad Fieber in Santiago. Silvester habe ich halbwegs überlebt, bin aber doch recht früh ins Bett und den 1. Januar hab ich dann beim Arzt verbracht. Vier verschiedene Medikamente für 5 Tage später hab ich dann den Rest des Tages mit Packen und im Bett liegen verbracht. Denn am 2. Januar ging es weiter mit Reisen. Erst aber mal ein paar Fotos aus Bolivien:

Also am 2. Januar ging es weiter. Eine Reise in den Norden – Iquique, San Pedro de Atacama mit einer Tour in die Salzwüste bei Uyuni und dann noch La Serena. Aufgrund meiner Krankheit konnte ich die ersten Tage leider nur Brot, Reis und Nudeln und alles, was sonst noch Schonkost war, essen, war natürlich nicht so geil, aber immerhin etwas. Iquique war wunderschön, bei bestem Wetter und Strand. San Pedro de Atacama ist ein kleines Städtchen in der Wüste Chiles und es gibt im Umland super viel zu sehen. Aber auch die Stadt ist meines Erachtens sehr schön und auch, wenn sie nicht so groß ist, kann man dort gut seine Zeit verbringen. Wir haben z.B. mal einen Tag ein Auto gemietet und sind rumgefahren und haben verschiedene Touren gemacht, eine z.B. zum Valle de la Luna oder auch eine zu den Geysiren El Tatio. Das Highlight war aber die Salzwüste bei Uyuni. Eine 4-Tagestour nochmal durch eines meiner Lieblingsländer – Bolivien. (Dieses Land wird mich so schnell nicht wieder sehen, auch, wenn es wirklich schön dort ist!). Nochmal Höhen über 3000m, Kopfschmerzen und allem, was dazu gehört. Dafür aber auch atemberaubende Landschaften. Rote Lagunen, Flamingos und Lamas, Vulkane und eben die Salzwüste. So weit das Auge reicht nur weißes Salz. Dafür hat sich auch das frühe Aufstehen gelohnt (meistens immer so um 4 Uhr) und unser Fahrer, Edwin, war einfach ein Glücksgriff. Nachdem ich auf der Reise irgendwann wieder normal essen konnte, hab ich mir noch eine Erkältung eingefangen, was bei teilweise Temperaturen um die 0 Grad nicht ganz unverständlich war. Des Weiteren ging irgendwann in Bolivien auch noch mein Handy kaputt. Irgendwann war ich auch einfach super fertig. Ich hatte nie wirklich Zeit, mich auszuruhen, vor allem nach meinem Fieber und daher hab ich glaube ich meine Erkältung verschleppt. Zumindest lag ich dann ab dem 15. (am 12. sind wir wieder in Santiago angekommen) wieder krank im Bett. Wieder fast 40 Grad Fieber, dieses Mal aber gepaart mit Halsschmerzen. Naja, nach zwei Tagen komplett im Bett und neuen Medikamenten geht es mir soweit wieder gut. Das sollte es auch, da es morgen nochmal nach Valparaíso geht, da freue ich mich schon sehr drauf!
So, ich glaube, ich habe jetzt mal genug erzählt, allerdings waren es ja auch Erzählungen von fast einem Monat. Es folgen jetzt noch ein paar Fotos von meiner zweiten Reise und sonst wünsche ich noch einen wunderbaren Tag 🙂

 

Buenos Aires – das Paris Lateinamerikas

In meinen 162 Tagen hier in Chile versuche ich so viel wie möglich von diesem neuen Land, aber auch dem Kontinent, zu sehen. So hieß es ein weiteres Mal Koffer packen (oder besser gesagt Rucksack), denn Ruby, Konrad, Özge und ich unternahmen einen Trip nach Buenos Aires. Erneut bin ich am Freitag den 13. geflogen, aber auch wieder lief alles glatt. Jedoch hieß es zuerst, dass Özge nicht fliegen könne, weil sie ihr Visum noch nicht registriert hatte – aber die netten Menschen der PDI (Policía de Investigaciones) am Flughafen haben eine Ausnahme gemacht und es ging doch nochmal alles gut. Eigentlich habe ich viel Energie, aber der Freitag war doch echt ganz schön anstrengend. Der Flug ging etwa 1,5 Stunden, alles in allem waren wir jedoch fast 10 Stunden unterwegs. Ein Freund hat uns netterweise mit dem Auto zum Flughafen gebracht, allerdings wurde ich dazu schon um 9:30 Uhr abgeholt. Unser Flug ging um 12:45 Uhr und irgendwie ging doch alles Schlag auf Schlag am Flughafen. Dadurch, dass wir ja noch auf Özge an der Passkontrolle warten mussten, hatten wir doch gar nicht mehr so viel Zeit für alles und saßen leicht um 12:30 Uhr im Flugzeug. In Buenos Aires angekommen warteten wir erstmal etwa 15, Stunden auf unseren Einreisestempel und wollten mit der günstigsten Möglichkeit – einem Bus – in die Stadt fahren, dazu braucht man jedoch die sogenannte Sube-Karte (hier in Santiago heißt sie übrigens BIP-Karte). Diese kann man an einem Kiosk am Flughafen kaufen, allerdings nur mit Bargeld. Meine Gastmutter hatte mir ein paar argentinische Pesos, die sie noch übrig hatte, mitgegeben und so konnten wir die Karten glücklicherweise kaufen. Leider kann man aber ja dennoch nicht unaufgeladen mit den Karten fahren, also mussten wir sie noch aufladen. Hierzu gab es einen Automaten, der nahm allerdings nur Bargeld und mein Bargeld war durch den Kauf der Sube-Karten so gut wie aufgebraucht. Der Geldautomat hat mit meiner Karte komischerweise kein Geld ausgespuckt und noch dazu hätte dies fast 10 Euro Gebühren gekostet! Also haben wir uns dazu entschlossen, uns an der Schlange zum Geldwechseln anzustellen, aber da diese eeewig lang war, hat Ruby dann doch für uns alle Bargeld abgehoben. Dann saßen wir endlich nach etwa nochmal einer Stunde im Bus auf dem Weg zu unserer Unterkunft. Dort angekommen mactehn wir uns frisch, waren einkaufen und haben uns dann auf die Suche nach etwas Essbarem gemacht. Die Studentenkneipe gegenüber war leider voll, aber wir haben dann doch noch etwas gefunden. Was ich so gar nicht kannte: es saßen super viele Leute, vor allem ältere Menschen, auch noch in dieser Bar und haben abends um 22 Uhr Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Das konnten wir auch an den anderen Tagen in den Cafés feststellen. Seeehr ungewohnt, dann kann man doch nicht schlafen!

Samstag standen dann Erkundungen an und wir haben zunächst eine Free Walking Tour gemacht (Achtung Werbung: BA free tour ist sehr zu empfehlen). Damit waren schon mal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgedeckt und wir haben auch ein nettes Café kennengelernt, Café Tortoni (wohl das älteste in Buenos Aires), welches wir am Abend dann noch besucht haben. Nach der Tour haben wir uns noch verschiedene Stadtviertel angeschaut und waren abends Steak essen. Das war sooo lecker – 900g feinstes argentinisches Fleisch mit Pommes und Gemüse. Also nicht für mich alleine, wir haben uns das geteilt. Zum Nachtisch gab es noch Flan (eine Art Pudding mit Caramelsoße) und schokolierte Himbeeren, yamyam.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat es leider ziemlich heftig geregnet und dies hat sich auch noch in den Sonntag Morgen gezogen. Wir haben dann etwas gewartet, bis der Regen aufhörte und uns in Ruhe fertig gemacht. Es hat ab und an immer mal noch genieselt, aber wir sind ja nicht aus Zucker, wobei meine Haare so ein Wetter leider gar nicht vertragen und eine pudelartige Struktur annehmen 😀 Wir waren dann im Japanischen Garten und danach auf einem Friedhof. Schon etwas ulkig einen Friedhof zu besichtigen, aber laut Reiseführer sollte er sehr schön sein und das war er auch. Allerdings auch etwas gruselig. Er sah ganz anders aus, als man das aus Deutschland kennt – die Gräber waren in kleinen Häuschen untergebracht und man hatte das Gefühl, dass im nächsten Moment jemand rauskommt. Danach ging es noch auf einen riesigen Flohmarkt, wo ich mir neue Schuhe gekauft habe (Birkenstock in billig, aber mit echtem Leder!), einen kleinen Spiegel und eine Sonnenbrille sowie ein paar Souvenirs. Im Anschluss sind wir noch zum Hafen, haben das Goethe-Institut Buenos Aires von außen betrachtet und waren abends Pizza essen in einer richtig guten Pizzeria – viiiiiel Käse! Leider war die Klimaanlage ziemlich stark und mir war ziemlich kalt, Konrad ist leider auch davon krank geworden. Schön war, dass wir noch eine andere Freiwillige getroffen haben und mit ihr dann noch einen Vino trinken waren. Da wir am nächsten Tag um 5 Uhr aufstehen mussten, waren wir jedoch nicht allzu lange unterwegs.

Montag ging es dann auch leider schon wieder zurück und ich wäre am liebsten dort geblieben. Buenos Aires ist eine wunderschöne Stadt und wenn ich Zeit hätte, würde ich nochmal hinfliegen. Auch meine Reisetruppe war top – danke Leute für diesen schönen Ausflug! 🙂

Super anstrengende Ferien auf der Osterinsel

Vielleicht ist die Überschrift dieses Artikels etwas irreführend – meine Reise zur Osterinsel vom 15. – 18. November 2019 war der Hammer und ich würde immer wieder dorthin fliegen, jedoch war es auch super anstrengend. Aber ich glaube, ich berichte einfach mal chronologisch.

Unser Flug am Freitag ging sehr sehr früh – um 6:30 Uhr, daher sind wir auch sehr sehr früh aufgestanden, um pünktlich beim Flughafen zu sein. Auch, wenn wir nur drei Nächte dort waren, hatten wir Gepäck aufzugeben – schon alleine weil man es durfte. Mir unverständlicherweise durfte man auf diesen Flug 2 Gepäckstücke á 23 Kilo, Handgepäck und Handtasche mitnehmen. Dies war aber gut für uns, da das Essen auf der Osterinsel recht teuer sein soll und somit konnten wir ein bisschen was zu essen von Santiago mitnehmen – Spoiler: wir haben uns die ganze Zeit von Reis, Nudeln und Cornflakes ernährt 😀 Nach einem ca. fünfstündigem Flug, den wir größtenteils schlafend verbracht haben, waren wir dann endlich da. Und am liebsten wäre ich direkt wieder ins Flugzeug eingestiegen. Das Wetter war sooo schlimm! Nicht falsch verstehen, es war warm und die Sonne hat geschienen, aber es herrschte eine gefühlte Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent und ab und zu hat es auch mal geregnet, Gott sei Dank aber nur morgens. Es war so ein Wetter, wo man schon im Stehen anfängt zu schwitzen, somit kamen wir dann dementsprechend frisch in unserer Unterkunft an. Wir haben dann erstmal was gegessen uns frisch gemacht und sind dann los, um die Insel zu erkunden. Vorher am Flughafen hatten wir schon die Tickets für den Eintritt in den Nationalpark gekauft (nochmal ca. 70 Euro -.-) und wollten dies auf jeden Fall so gut es geht ausnutzen. Im Reiseführer wurden drei Touren angegeben, also perfekt für unsere Zeit auf der Insel. Wir hatten ja noch den halben Freitag, Samstag und Sonntag und Montag Morgen konnte dann für die letzten Kleinigkeiten genutzt werden. Freitag haben wir dann die kürzeste Tour gemacht und waren danach schon super fertig. Freude kam bei mir auf, was die nächsten Tage so bringen. Auf der Karte sah die Insel so klein aus, aber Freitag ging es z.B. die meiste Zeit auch nur bergauf. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt:
Abends haben wir uns nach dieser Wanderung noch ein Eis in der Stadt (Hanga Roa heißt die übrigens) gegönnt und nachdem es etwas genieselt hatte, gab es auch noch einen tollen Regenbogen. Und endlich hatten wir auch ein paar der Steinköpfe gesehen, die auf der ganzen Osterinsel verteilt sind.

Samstag haben wir uns dann die mittlere Tour vorgenommen – mittel hieß letztenendes 45 km wandern. Ich war richtig kaputt nach diesem Tag, mir haben die Füße wehgetan, trotz Sonnencreme hatten wir beide Sonnenbrand und konnten uns kaum mehr bewegen 😀 Ich habe mich gefühlt wie eine alte Oma. Wir wollten an dem Abend auch noch ein Fahrrad mieten, da wir am nächsten Tag an einer dafür besonders prominenten Stelle den Sonnenaufgang schauen wollten und dazu aber erstmal ca. 20 km hinter uns bringen mussten. Es hat aber doch alles etwas länger gedauert als gedacht und ohne die Unterstützung eines sehr netten Ehepaars, dass uns mit dem Auto in die Stadt genommen hat, hätten wir es nicht mehr pünktlich bis 20 Uhr in die Stadt geschafft. Ich wünsche diesem Ehepaar nur das Beste, sie haben mir das Leben gerettet! An diesem Tag haben wir auch noch weitere Moais gesehen, das Museum der Stadt besucht, die Stadt etwas genauer angeschaut, auf einem Mercado geschländert und einfach die Natur genossen. Wir waren auch noch in zwei Höhlen, wo es schon etwas gruselig war. Anfangs hat man einfach mal gar nichts gesehen, es war glitschig und ich kleiner Tollpatsch hatte ziemlich Angst, auszurutschen. Aaaaber es ist alles gut gegangen. Am Abend genossen wir dann auch noch den Sonnenuntergang an einer anderen, dafür bekannten Stelle.

Sonntag stand dann der große Ritt an – Sonnenaufgang bei Tongariki, einer anderen Stätte von Moais. Da wir für die Fahrt ca. zwei Stunden eingeplant hatten, damit wir auch nicht zu spät sind, sind wir um halb 5 losgefahren. Die Sonne sollte so gegen 7:15 Uhr aufgehen, aber wir wollten auch gerne schon zur Dämmerung da sein. Lebensmüde wollte ich am Morgen gerne noch duschen und Haare waschen, stand also um 3:30 Uhr auf und stellte erstmal fest, dass der Strom ausgefallen war. Wasser gab es auch nicht richtig und es hat gerade so gereicht, um mir die Haare zu waschen, damit ich auch schöne Fotos hinbekomme 😀 Wobei das auch egal gewesen wäre, wegen der Luftfeuchtigkeit sah ich eh aus wie ein Pudel. Unsere Unterkunft war in einem Hof, der durch ein elektronisches Tor vor Eindringlingen geschützt war und wir wollten es mit dem Schlüssel aufdrücken, was nicht funktioniert hat. Bis uns dann die Erleuchtung kam, dass es ja keinen Strom gab 😀 Also standen wir zwei mit unseren zwei Fahrrädern vor verschlossenem Tor. Wir wollten uns aber nicht nehmen lassen, den Sonnenaufgang zu sehen, wo wir schon so früh aufgestanden sind und die Fahrräder auch nach 24 Stunden zurückgeben mussten, also fingen wir an zu klettern. Erst ist Mona drüber, ich habe ihr dann die beiden Fahrräder rübergereicht und dann fehlte nur noch ich. Ich, die Sportskanone, ungelenkig und was solche Sachen angeht tollpatschig – meine Freude war groß. Der erste Versuch ging natürlich in die Hose und als ich es nochmal versuchen wollte, passierte das Wunder: das Licht ging wieder an! Gott sei Dank ging dann das Tor auch auf und mir wurde es erspart, drüberzuklettern und wie ein Fisch auf die andere Seite zu plumpsen.

Dann ging es auch schon los. In der Stadt war es noch beleuchtet, aber irgendwann gab es keine Straßenlaternen mehr und Mona und ich sind mit unseren Handytaschenlampen bewaffnet durch die Dunkelheit. Leider haben wir uns auch noch etwas verfahren und kamen aber trotzdem noch pünktlich an. Es war etwas bewölkt und der Sonnenaufgang war nicht so gut zu sehen, dennoch war es dort atemberaubend. Es war ruhig und die Atmosphäre mit den riesengroßen Moais atemberaubend! Wir sind dort dann eine Weile geblieben und machten uns so nach ca. 1,5 Stunden wieder auf den Weg. Ich hätte es nicht gedacht, aber mein Po hat wirklich wehgetan. Eigentlich wollte ich nicht mehr so unbedingt aufs Fahrrad, aber zu Fuß wäre der Weg zu weit gewesen und ich hasse es auch, das Fahrrad rumzuschieben. Auf diesem Rundweg gab es auch noch einen traumhaften Strand, an dem wir etwas entspannt haben und noch ganze viele andere sehenswerte Dinge. Ich denke, die Namen zu nennen bringt nicht so wirklich was, daher folgen hier einfach noch ein paar Fotos, von dem, was wir so gesehen haben.

 

Richtig glücklich sehe ich auf den Fotos aus, oder? Manchmal hat das nicht so meiner Gefühlslage entsprochen, aber ich glaube, das darf es auch nach einem 13 Stunden Fahrradausflug. Zudem ging abends, so gegen 19 Uhr, noch Monas Fahrrad kaputt. Bis 20 Uhr mussten wir unsere Räder zurückgeben (wobei der Verleih auch keinerlei Daten von uns hatte) und brauchten von der Stelle aus ca. 1 Stunde zu Fuß, was ich trotz vollkommener Internetabgeschiedenheit noch herausfinden konnte. Wir haben schon überlegt, dem Nervenzusammenbruch nahe, unsere Fahrräder einfach liegen zu lassen und uns bei dem Verleih nicht mehr blicken zu lassen, probierten es aber dann doch aus, ob wir jemanden finden, der uns wieder mal im Auto mitnimmt. Wir trafen sogar auch auf nette Menschen und als wir dann mit unseren Fahrrädern im Auto waren und ein richtig gutes Lied in voller Lautstärke lief (Callaíta von Bad Bunny – unbedingt mal anhören), konnten wir das ganze auch schon mit Humor nehmen und haben gelacht. In der Unterkunft angekommen, kochten wir noch was und fielen um 22 Uhr ins Bett.

Montag war dann auch schon der Rückflug, allerdings erst um 14:45 Uhr. So konnten wir noch die letzte Sehenswürdigkeit anschauen, Souvenirs kaufen und einen Thunfischempanada genießen. Den musste man auch richtig gut genießen für seine 4500 Pesos (ca. 5,10 Euro). In Santiago kosten die Empanadas so durchschnittlich 1500 Pesos (ca. 1,7 Euro). Ziemlich kaputt, aber super super glücklich und zufrieden über den gelungenen Ausflug, saßen wir dann nachmittags im Flieger. In Santiago angekommen, wäre ich am liebsten auch wieder zurückgeflogen. Es war laut, dreckig, es gab Feuer und Polizei, aber trotzdem fühle ich mich in der Stadt doch sehr wohl und auch hier gibt es ruhige Ecken zum Entspannen.

Ich hoffe, dass dieser Beitrag sich nicht zu negativ anhört, so ist er nämlich überhaupt nicht gemeint! Die Zeit auf der Osterinsel war ein voller Erfolg und alles war jeden Cent wert. Wenn du mal Zeit, Geld und Lust hast, kann ich die Insel nur empfehlen und wenn ich könnte, würde ich immer wieder hinfliegen.

P.S.: Die Fotos sind übrigens alle unbearbeitet. Ich liebe die Farben auf der Insel!

Weitere kleine Ausflüge

Es kam schon lange nichts mehr von mir, aber ich war auch ziemlich viel unterwegs in letzter Zeit. Das heißt jetzt nicht, dass ich nur super spektakuläre Sachen erlebt habe, oft habe ich unter der Woche einfach nur Freunde getroffen und dann blieb leider keine Zeit mehr, etwas zu schreiben. Heute ist der erste Abend seit langem, an dem ich mal wieder zuhause bin. Mein Gepäck für meinen nächsten Ausflug von Freitag (15.11.) bis Montag (18.11.) ist auch schon gepackt und wohin es geht erfährst du dann danach, aber ich glaube, es wird phänomenal! 🙂

Nun erstmal darüber, was ich so Größeres unternommen habe. Ich habe die letzten beiden Wochenenden für Ausflüge innerhalb Chiles genutzt. Ich wollte z.B. das lange Wochenende – hier waren sogar der 31.10. und der 1.11. frei – nutzen, um noch ein wenig mehr von Chile zu sehen. So bin ich mit Inken und Mona und einer großen internationalen Studentengruppe nach Pucón gefahren. Pucón ist eine Stadt im Süden Chiles mit ca. 14.000 Einwohnern, also mal eine große kleine Abwechslung zur Millionenstadt Santiago. Donnerstag Abend ging es los und nach einer ca. 12 Stunden dauernden Busfahrt mit Pausen und nicht allzu viel Schlaf kamen wir endlich an. Das Wetter war ziemlich bescheiden mit ca. 12 Grad, Nebel und Regen und vor allem stand für den Tag noch das Raften an. So saß ich ca. 2 Stunden später im Neoprenanzug und Sicherheitsweste in einem Boot. War das kalt! Aber unerwarteterweise hat es trotzdem super viel Spaß gemacht! Wie einige Leute wissen, bin ich nicht unbedingt so die, die Outdoor-Sport liebt. Aber auch damals in Indien fand ich Rafting doch super gut! Als wir danach noch einen Wasserfall angeschaut haben, hat es auch noch gehagelt. Gehagelt! Das hab ich schon in Deutschland ewig nicht mehr erlebt! Abends haben wir noch gegrillt und trotz der Kälte war es ein super toller Tag!

Am zweiten Tag war das Wetter so viel besser! Die Sonne hat geschienen und es war auch wärmer. Laut Fotos, die ich vorher von Pucón gesehen habe, sollte es dort einen großen Vulkan geben, den ich aber am Freitag nicht gesehen habe. Sobald wir das Hostel verließen, dachte ich nur „Woooow!“ Der Ausblick war so wunderbar und der Vulkan so groß und überall auf ihm Schnee. Wir stiegen in den Bus, denn es stand dann ein Ausflug in die Therme an und auch da war es super super schön! Es gab verschieden heiße Bäder und zur Abkühlung konnte man auch in den Fluß gehen. Da sind aber nur meine Füße drin gelandet, das Wasser war eisigkalt und sonst wäre wohl meiner ganzer Körper erfroren. Danach gab es noch eine Überraschung – und die war ein Ausflug nach Villarrica. Eine andere Kleinstadt in der Nähe von Pucón, auf der anderen Seite des Sees, an dem auch Pucón liegt. Hier hab ich eines der leckersten Eis gegessen, die ich je gehabt habe! War zwar nicht ganz billig, aber für den Preis riiiiiesig! Sofia und Jon, andere Freiwillige in Chile, waren auch nach Pucón gereist und abends sind wir noch mit den beiden feiern gegangen. Ich war schon ewig nicht mehr feiern gewesen und es war richtig, richtig gut! Ich habe das Tanzen vermisst.

Die Heimfahrt war für Sonntag geplant, den ganzen lieben langen Tag im Bus rumhängen. Da ich aber durch die Party in der Nacht sehr wenig geschlafen hatte, konnte ich die Fahrt noch ein wenig nutzen, um Schlaf nachzuholen. Allerdings stand auch hier noch eine weitere Überraschung an – der Salto del Laja bei Los Angeles. Den Wasserfall fand ich richtig schön und auch super imposant! Man konnte ganz nah rangehen und ist dann auch nicht gerade wenig nass geworden.

Vergangenes Wochenende habe ich wieder mal mit Inken und Mona in Chillán verbracht. Dort verbringt eine andere Freiwillige, Sofia, ihren Freiwilligendienst und wir wollten das Wochenende nutzen, um sie zu besuchen. Auch eine andere Freiwillige, Keisha, kam dorthin. So machten wir uns Freitag Nachmittag auf den Weg und kamen nach sechs Stunden Busfahrt endlich an. Vom Bus ging es dann direkt rein in die Partyklamotten und in den Club. So gut es auch war, die Müdigkeit am nächsten Tag blieb leider nicht aus. Wir mussten früh aufstehen, da Sofias Gastmutter (sie ist 27) und Sofia einen Ausflug geplant hatten. Wir fuhren in die Natur, badeten und grillten an einem Fluss und letztendlich schliefen wir in einer Cabaña, einer Hütte mitten im Wald. Nach dem lauten Santiago hat dieser Tagesausflug richtig gut getan. Es war ruhig und man konnte richtig gut runterkommen. Ich war sogar auch im Fluss baden, eisigkalt war das, aber ich habe es überlebt. Übrigens, Chile hat ganz schön viele Wasserfälle 😀 Sonntags ging es dann auch leider schon wieder zurück, dieses Mal Gott sei Dank nur ca. 5 Stunden Fahrt. Es hat richtig gut getan, Keisha und Sofia nochmal wiederzusehen und ich habe das Wochenende wirklich sehr genossen ♥

Und noch ein kleiner Ausflug

Da ich, bevor ich anfangen musste zu arbeiten, noch ein wenig frei hatte, wollte ich die Zeit produktiv nutzen und noch etwas von Chile sehen. Ich hatte Lust auf Meer und habe dank Google Maps und dem Reiseführer ein Ziel ausgewählt: Pichilemu. Pichilemu ist eine kleine Stadt – wie ich herausfinden sollte eine wirklich kleine Stadt – an der Küste. Aber wo soll sie auch sonst liegen, wenn ich zum Meer wollte, also eine recht überflüssige Information. 14.000 Einwohner sollen ca. in Pichilemu leben, also noch weniger als in meiner Heimatstadt. Dennoch fand ich das Ziel gut ausgewählt. Für meinen ersten alleinigen Ausflug in Chile mit den knapp drei Stunden Busfahrt nicht zu weit weg, aber dennoch weit genug weg. Mittwoch Morgen, am 24. September ging es los und nachdem ich angekommen war, erreichte ich mein Hostel nach ca. 15 min Fußweg. Es waren aber auch nur 15 min Fußweg, da ich an einer falschen Haltestelle ausgestiegen war. Wie ich später erfuhr, hatte Pichilemu mehrere davon. Das Hostel war wirklich traumhaft schön. Es liegt direkt am Meer und von den Zimmern aus kann man es sogar sehen. Da noch nicht so recht Saison ist, war nur ich im Hostel und hatte somit ein Zimmer für mich alleine. Das Wort Saison erwähne ich, da Pichilemu sehr bekannt für’s Surfen ist, es aber zu der Zeit auch noch ziemlich kalt war. Wie du ggf. wissen könntest, bin ich nicht so der Surfer-Typ und deswegen habe ich es auch sein gelassen. Leider war mir sowieso für die ganze Zeit des Trips sehr kalt. Es war draußen kalt und drinnen teilweise sogar kälter als draußen (dank wie bereits erwähnter fehlender guter Isolierung und Heizung).

Viele Cafés und Restaurants waren leider auch noch geschlossen, so verbrachte ich meine Zeit damit, ein wenig durch die Stadt zu laufen und am Strand zu sitzen. Auch, wenn sich das nicht so richtig spannend anhört, habe ich es doch genossen. Es war gut, machen zu können, was ich möchte, alleine zu sein und über Gott und die Welt nachdenken zu können und einfach mal die Stille zu genießen (Santiago ist doch relativ laut). Ich liebe den Meergeruch und den Sand zwischen den Füßen zu spüren, der merkwürdigerweise übrigens warm war.

Am zweiten Tage machte ich einen kleine Ausflug und wollte mir Salzfelder in Cahuíl anschauen. Da der Fahrer mich aber nicht wirklich verstand bzw. ich den Fahrer nicht verstand, landete ich im Nirgendwo. In diesem Nirgendwo war es noch ruhiger als in Pichilemu. Hier, muss ich zugeben, habe ich es nicht so sehr genossen, auch, wenn das Dörfchen Cahuíl, wo ich war, doch recht süß war und ich zunächst einen tollen Ausblick hatte. Die Salzfelder habe ich leider nicht gesehen, aber konnte das berühmte Salz kaufen und jetzt benutze ich es zum Würzen beim Kochen.

 

Die ersten Tage in Santiago de Chile

Wie die Zeit doch vergeht.. Mittlerweile bin ich schon eine meiner 23 Wochen hier in Santiago und ich habe versucht, schon Einiges hier zu erleben. Arbeiten musste ich dank der Feierlichkeiten anlässlich Chiles Unabhängigkeit noch nicht und konnte somit meine neue Heimat erkunden.

Nachdem ich in meinem Zimmer angekommen war, versuchte ich mich erstmal ein wenig einzurichten, damit ich mich auch so richtig zuhause fühle. Der Koffer wurde ausgepackt, meine mitgebrachten Lichterketten sowie Fotos wurden aufgehangen und danach mal alles ausgekundschaftet. Ich wohne hier mit einer älteren Dame in einer Wohnung, teile mir also mit ihr ein Bad und eine Küche. Momentan ist es leider, zumindest abends, nachts und morgens noch recht kalt hier im Haus, da die Häuser hier nicht soo top isoliert sind und der Frühling ja auch gerade erst anfängt. Somit sind es auch nachts nur 4 Grad und ich freue mich doch sehr über meine Wärmflasche und mein kleines Heizlüftchen, welches mit Gas betrieben wird.

Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet und ausgeruht hatten, trafen Mona und ich uns mit einer weiteren Freiwilligen, Paulin, die aus Berlin schon einen Tag eher angereist war, zum Einkaufen und quatschen. Direkt aßen wir unsere ersten Empanadas und setzten uns auf die Dachterrasse des Hauses, in dem Mona wohnt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und kann sogar die Anden sehen. Wir haben schon ausgemacht, dass wir hier den ein oder anderen Abend im Sommer verbringen werden – es gibt nämlich sogar auch mehrere Grillstellen hier.

Der Ausblick vom Hochhaus

Am nächsten Tag nutzte ich die noch vorhandene Freiheit, um auszuschlafen und nachmittags eine Stadttour zu machen. Sie war super, um mir mal einen Eindruck der Stadt zu verschaffen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Gesehen haben wir z.B.

La Corte Suprema de Chile

La Calle Nueva York

Street Art

In den nächsten Tage habe ich das Viertel, in dem ich wohne, Ñuñoa, erkundet und Zeit mit den anderen Freiwilligen verbracht. Ich war z.B. mit Paulin auf dem Cerro Santa Lucia, ein wunderschöner Ort, um der Großstadt zu entfliehen. Nach ca. 10 Minuten Berge auf, gibt es viel Platz zum Entspannen. Wir haben einfach dort gelegen und entspannt und schon der Weg den Hügel hinauf ist wunderschön.

Der Ausflug zum Cerro Santa Lucia

Da es hier mittlerweile auch schon fast 1 Uhr nachts ist, ist auch meine Zeit gekommen, jetzt zu entspannen und mich hinzulegen. Also adiós, amigos y buenas noches, ihr hört von mir! 🙂