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Meine allerliebste Baba Dessa

Vielleicht ist euch aufgefallen, ob im Gespräch, im Blog oder woanders, bei mir im Zusammenhang mit Serbien ständig der Name „Baba Dessa“ fällt. Nun, hier möchte ich sie euch nun vollständig vorstellen und Charakterisieren. Baba Dessa ist eine ältere Dame, mit stolzen 80 Jahren, dabei habe ich sie um 10 Jahre jünger geschätzt. Alles fing damit an, dass sie meine Vermieterin ist und über mir wohnt. Sie ist eine kleine, zierliche Frau mit einer riesen Lockenmähne, glaubt mir so ein Haar in ihrem alter habe ich noch bei keinem gesehen. Letztens beim Friseur hat sie ihre ganze Haarespracht aus ihrem Knoten gelöst. Die Friseurin machte sich eifrig daran dem Haar noch mehr Volumen zu geben in dem sie die Haare gegen den Strich aufbürstete. Dessa sah aus als hätte sich ein riesiges flauschiges Schaf bei ihr auf dem Kopf bequem gemacht, so unglaublich flauschig und Rund, ich muss davon unbedingt noch ein Foto machen. Ebenfalls muss ich erwähnen dass sie so ein Typ Frau ist wie man das aus klischeehaften italienischen Erzählungen kennt. Morgens und abends läuft sie in quietsch blauen Puschen und einem Pinken Bademantel durchs Haus und etlichen Lockenwicklern im Haar. Nachts zieht sie sich eine Tüte über die Frisur um sie nicht zu verknoten, hat mir zumindest ihre Enkeltochter erzählt. Sie ist seit 10 Jahren Witwe, was sie aber nicht davon abhält mir jeden Tag von ihrem Mann (der Mathematiker war) zu erzählen. Ich könnte jeden Tag bei ihr Klopfen und sie würde mich zum Kaffee einladen, was auch regelmäßig passiert. Wenn man bei Dessa zu Besuch ist wird man auf Serbisch mit Erzählungen über ihre Familie, Freunde und Wetter Überheuft, egal ob du serbisch sprichst oder nicht, dadurch fühlt man sich sofort pudel wohl. Dessa ist eine sehr energische und quirlige Dame, die ständig etwas tun muss, trinkt man Kaffee, muss unbedingt noch dies und das auf den Tisch. Doch wenn es mal ernst wird kann Dessa auch ganz anders, ich erinnere mich als wir zur Polizei mussten wegen der Visums Beantragung. Sie zog sich in einen diskreten Anzug um, schminkte sich dezent (Lippenstift ist in Serbien übrigens sehr wichtig) und türmte ihre Harre zu einem festen Knoten auf. Dann war sie fertig. Später erzählte sie mir dass sie ehemalige Sekretärin beim Militär war, vielleicht erklärt dass ihre Laute und lieblich, aufdringliche Art beim Sprechen. Ein klein wenig erinnert sie mich an eine Mischung an italienischer Dominanz, einer Prise Griechischer Lautstärke und einem Esslöffel Russischer Verrücktheit und Herzlichkeit. Ich muss gestehen, dass ich kaum richtige Sommerkleidung mitgebracht hatte, die ganze 30Grad aushalten würden. Weshalb ich mich eines schönen Tages auf den Weg machte einzukaufen. Diesmal allein. Ich geriet in den H & M, obwohl ich kein großer Liebhaber dieser Kette bin. Und fand nach 2 Stunden, anstrengendem Suchen zwei schicke Jumpsuit die mir, oh Wunder, wie angegossen passten, was bei meiner Körpergröße häufig ein großes Problem darstellt. Denn aus irgendeinem Grund sind sich anscheinend alle Modedesigner einig, dass je größer die Person ist, desto dicker oder dünner ist sie (eine „normalheit/durchschnitt“ gibt es nicht). Naja, einer war mir dann doch im Brustraum/Rippen zu weit, aber ich nahm in trotzdem mit, in der Hoffnung das mir schon was einfallen würde. Ich bezahlte eine stolze Summe, was mich ziemlich verunsicherte.

Ich kam nach Hause und stakste Schnurstraks zu Baba Dessa um ihre Meinung zu hören. „Lepo Matzo!“, sie klatschte erfreut in die Hände, ich zeigte ihr den zweiten. Sie lächelte erfreut: „Lepsche“, was sogar eine Steigerung bedeutet, dann bemerkte sie aber dass der Jumpsuit doch nicht ganz gut sitzt. Sie lief eifrig zu einem Schrank und nahm einige Stecknadeln heraus, nach 20 Minuten saß alles Brillant. Baba Dessa war nämlich auch noch Schneiderin und nähte alle ihre Kleidung von Hand. So überrascht sie mich immer wieder. Als ich Besuch hatte und meine beiden Betten besetzt waren, zog ich für eine Nacht zu ihr aufs Sofa, so eine gute Nacht hatte ich lange nicht mehr. Und so geht unser Zusammenleben schon seit 2 Monaten, worüber ich unglaublich froh bin. Ihren Geburtstag hatte ich auch gemeinsam mit ihrer Familie gefeiert. Tanja (Englischlehrerin) und Selena sehe ich ja regelmäßig, also kenne ich auch schon fast die ganze Familie. Was ich auch noch erwähnen möchte. Wenn ich mal für 5 Tage nicht in Nis bin und wieder zurück komme, erscheint mir meine Wohnung plötzlich sauberer. Wahrscheinlich Heinzelmännchen… Und wenn ich mal eine Information Tanja oder Dessa erzähle, kann ich mir zu 99,9% sicher sein das am nächsten Morgen die ganze Familie davon weiß und vielleicht manch einer mehr.

 

Übrigens bei dem Fotoshooting war es sehr schwierig ihr zu erklären still zu halten wenn ich klicke… Was aber die Fotos auch umso Authentischer macht.   

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Der Opernsänger, die Polizei und Ich

Hallo meine lieben, ich werde mich versuchen so kurz wie möglich auszudrücken. Da in den letzten 3 Wochen wieder einiges passiert ist und das schon etwas her ist. Ich werde jetzt eher bestimmte Situationen und Vorkommnisse erwähnen, die mir so über den Weg gelaufen sind und nochmal die Ironie und den Sarkasmus meines Umfelds darstellen 😉  Ein kleines Beispiel heißt Selena, Selena ist die Enkeltochter von Baba Dessa (meiner Vermieterin) mit der wir schon einiges unternommen haben. Sie studiert Journalistik und ist im letzten Semester. Ihr Freund , David uns sein Bruder Gabriel, haben beide den Master für Jura erfolgreich bestanden und natürlich darf, dass nicht  hinten vor gelassen bleiben. Heißt „Studentenfeier“, zu der ich herzlich eingeladen wurde. Ich nahm dankend an, mal schauen was mich erwartet 😉 

Am Abend mach ich mich bereit und verabschiede mich von Dessa. Wobei ich noch erwähnen muss, dass sie mich jedes mal eindringlich fragt ob mir der Gabriel doch nicht gefiele. Aus irgendwelchem mir nicht verständlichem Grund , verlässt mich das Gefühl nicht, dass sie mich verkuppeln will. Ich verneine lächelnd, der Gabriel ist sehr nett aber nicht mein Typ. Ich mache mich auf den Weg und treffe Selena, die mich zum Treffpunkt der „Ex-Studies“ bringt. Der sieht wie folgt aus…. Stellt euch eine Typische Amerikanische Feier aus einem Kinofilm vor, nur eben auf serbische Art, gleich aber doch wieder ganz anders. Ein kleines Grundstück, versteckt hinter einem Gartentor, das zwischen zwei größeren Häusern versteckt ist. Wenn man durch dieses Gartentor geht, kommt einem wummernde Techno-Musik entgegen die auf einer improvisierten Bühne in der einen Ecke des dunklen Gartens gespielt wird. Eine große Gruppe von Leuten mit Bechern voll Alkohol und am Ende ein schnuckliges Häuschen behängt mit einer Lichterkette.

Das erste was ich bekam, war eine feste Umarmung von David der mir dann eine Ausführliche Einweisung gab. Das Grundstück gehört der Oma des DJ`s , die so lieb war es ihm für diese Nacht zur Verfügung zu stellen. Also, bitte nicht auf die Tulpen und Blümchen treten, keine Zigaretten auf den Boden werfen, die Toilette in einem ordentlichen Zustand verlassen und keinen Müll in den kleinen Wasserbrunnen werfen (auch wenn er in einem Trockengelegten Zustand aussieht wie ein Mülleimer). Nach diesen Worten drückte er mir einen Becher „Vinjak“ (eine Mischung aus Cola und Kognak) in die Hand und überließ mich in der Gesellschaft von Selena und ihren Freundinnen, die mich komischer Weise schon kannten und mit aufgeregten Fragen überhäuften. Die nächsten Stunden vergingen dann etwas interessanter. Denn es erinnerte eher an ein „Speedating mit Extras“ , denn jede Stunde wechselte ich den Gesprächspartner/in die mich (wiegesagt) schon kannten. Darunter war zum Beispiel ein junger Mann der zwei Köpfe kleiner ist als ich, gedrungen und durch das gegellte, angeplättete Haar den Anschein eines Italieners hatte. Es stellte sich heraus dass er vom Art-College ist, wie einige weitere und Solo-Opernsänger noch dazu. Er zeigte große Begeisterung für meine Deutschen Sprachkenntnisse und später Verstand ich auch warum… Denn plötzlich fing er an mir, im Hintergrund immer noch die Techno-Musik laufend, eine Deutsche Arie über Adam und Eva zu singen und bat mich diese Verständlich für ihn zu übersetzen, da sie in Altdeutschen-Reimen verfasst war. Nach diesem Fall, bekam ich es mit einem 2-Meter großen Monster-Frankenstein zu tun, der Akkordeonspieler ist. Er lebte 2 Jahre in Deutschland und seine Sprechweise, Gesichtszüge und größte verstärkten meine Assoziation mit Agatha Christi`s Besteller Hauptfigur (ich übertreibe natürlich ein wenig). Danach kam auf mich ein etwas kurioses Pärchen zu. Sie etwas fülliger, er ein totales Stäbchen der schon etwas zu viel Input hatte und angeberisch verkündete dass eine Seite seiner Großeltern ehemalige Nazi´s sind. Danach stakste er zur nächsten Gruppe und sie sah im Kopfschüttelnd hinterher, und erklärte mir dass er immer so verrückt sei, aber das sie ihn doch liebe. Sie sind ja auch schon Seite der Oberstufe zusammen. Ich nickte ihr nur Zustimmend zu. In der gleichen Zeit wie ihr Freund am Mischpult versuchte mitzumischen und jedem um den Hals fiel. Sie ging den Rest der Gesellschaft vor ihm retten. Als nächstes war ein IT-Studie dran, der in Wirklichkeit Salsa/Tango und Cha-Cha-Cha als seine Leidenschaft  ansah. Wir regten uns gemeinsam etwas über die schlechte Techno-Musik auf und teilten die Begeisterung für die Musik aus dem Film La-La-Land. So ging der ganze Abend bis 3 Uhr.

Wobei ich anfangs das Kommen der Polizei nicht wirklich mitbekam. Bis mich einer nicht zur Seite schob um ins Häuschen rein zu kommen. David erklärte mir, dass das normal sei, die checken nur ab ob alles in Ordnung wäre und würden dann wieder gehen. Tatsächlich schauten die Polizisten sich kurz um und schoben uns dann Sachte von dem Grundstück und erklärten das die Feier hiermit beendet sei. Wobei man sagen muss, dass der „Verrückte“ Typ mit kraft von seiner Freundin zurückgehalten wurde, um sich nicht ins Gefecht mit den Polizisten zu stürzen. So wurde alles Aufgelöst und David und Selena leisteten mir Gesellschaft auf dem Weg nach Hause.

So im Rückblick betrachtet, war das doch eine sehr abwechslungsreiche Nacht findet ihr nicht auch ? 🙂

 

ACHTUNG: Diese Fotos gehören zu meinem PASCH-Projekt und haben nichts mit den jeweiligen Personen zu tun, mehr dazu unter dem Artikel „Es lebe das Projekt, es lebe die Fotografie!“

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Belgrad, du bist so Wunderbar!

Huuuh, eine Woche Osterferien und man ist wieder völlig von den Socken gehauen. Ich sage nur dazu Feiern, Feiern, Feiern… Aber dazu später 😉 Ich Versuche mal ganz von vorn anzufangen. Bevor die Osterferien beginnen konnten hatte ich noch keinen einzigen Plan und war darauf gefasst die Ferien sehr entspannt und ruhig zu Verbringen. Es war schon vorher mit allen anderen Freiwilligen, die in Serbien stationiert, abgesprochen sich in Belgrad zu treffen, aber ruhig und gelassen. Bis kurz vor den Ferien bei mir die Nachricht von Juel eintraf: „Hey, könnte ich bei dir für einige Tag unterkommen?“
Juel (Julian) ist schon seit 6 Monaten in Belgrad und wollte sich mal unbedingt Nis ansehen. Ich dachte mir einfach, klasse dann kann man danach auch gemeinsam nach Belgrad fahren und sich gleichzeitig Gesellschaft leisten. Ja etwas hatte ich mich vertan. Ab Montag ging die Woche erst richtig los… Juel kam am Nachmittag mit dem Bus nach Nis, ich holte ihn ab und wir begaben uns in ein Kaffee und anschließend zu mir nachhause, wo wir die ganzen Sachen ließen. Danach planten wir einfach einen ruhigen Abend mit Unterhaltungen. Doch stattdessen rief Ljubica an (meine Schülerin aus der 12.Klasse) und fragte ob wir uns nicht in Bombay (einer Shischa-Bar) treffen wollten? Um 2 Uhr Morgens waren wir wieder zu Hause 🙂

Am nächsten Tag kam ein ganz einfacher Touristen-Ausflug durch Nis der sich letzte nendes 7-Stunden spazieren durch die Stadt hinzog. Gegen 19:00 Uhr waren wir ganz Platt wieder zu Hause. Aber wir gaben nicht auf. Denn wir waren wieder um 21:30 im Labyrinth mit einigen bekannten und Ljubica verabredet. In der Unterirdischen Bar trafen wir uns mit Selena (der Enkeltochter meiner Vermieterin, 25 Jahre) ihrem Freund, einem weiteren Freund. Zu fünft genossen wir die Lifemusik von zwei Gitarrenspielern, die alte Englische-Songs zum besten gaben. Ebenfalls würde 6-mal allen ein Honig-Rakija ausgegeben (schmeckt übrigens gut :P) Um 4-Uhr Morgens gingen wir schlafen.

Am nächsten Tag wollten wir nach Belgrad. Wir fuhren zu dritt, ich Ljubica und Juel. Um 16:00 Uhr fuhr unser Bus. Gegen 20:00 Uhr waren wir in Belgrad angekommen und fuhren zu Juel in die WG. Er lebt 25min vom Zentrum entfernt auf einem sehr steilen Berg. Die WG war eben eine Männer WG 🙂 Heißt ziemlich bescheiden von der Einrichtung, mit dem nötigsten. Lena und Elisa (zwei freiwillige) waren schon in Belgrad im Hostel. Am Abend wollten wir uns mit ihnen treffen. Wir fuhren mit dem Bus los. Wenn ihr in Belgrad seit, wundert euch nicht wenn ihr euch wie ein Kartoffelsack im Bus fühlt. Denn die so werdet ihr auch transportiert, einfach, schnell und unsentimental Bergauf und Bergab, inklusive mit Vollbremsung.

Im Zentrum angekommen gingen wir zur Bierbar, wo auf uns schon alle warteten, sowie Judith (auch freiwillige am Goethe Institut) und ihre Kollegen (Sören und Cedomir) schon waren wir wieder 8 Personen, um 1:00 ging es zu einer anderen Bar und um 3:00 Uhr Morgens wollte ich nur noch schlafen und obwohl wir noch Besuch von Juels homosexuellen Freund Steffen hatten, legte ich mich einfach hin. Am nächsten Morgen wurde uns die Stadt gezeigt und wir trafen uns wieder mit allen. Zwischendurch machten wir einen Abstecher in dem Hostel, durch einen zufälligen Regenguss (ich sah aus wie ein Nasser Pudel), wo alle untergekommen sind, ich war sehr begeistert von Dragan (dem Wirt) und den Volontären dort, dass ich einfach die Erfahrungen machen wollte mal in einem Hostel unterzukommen. Gegen Abend verkündete Steffen uns dass, sein Freund Geburtstag hätte und er gerne mit uns gemeinsam Feiern würde.  Wir gingen in den Club „Strafta“ und waren um 6 Uhr früh im Bett, dabei war das 15min. Bergauf gehen keine große Freude, wie ihr euch dass vielleicht vorstellen könnt 😛 Ebenfalls muss ich sagen dass 4 Tage in so einem Lebensmodus ihre Zeichen auf dem Gesicht hinterlassen. Die Augenringe wegzuretuschieren war fast eine Sache der Unmöglichkeit und da überall Geraucht wurde, nahm die Kleidung schnell den Geruch nach verbrannten Stoff an. Am nächsten Tag machte ich mich auf zum Hostel und wollte mit allen anderen freiwilligen auch ins 6-Zimmer, was aber völlig ausgebucht war. Ich kam ins 8-Zimmer wo wir dann doch nur 4 Waren und wo Gottseidank, die Schnarchenden Holländer am nächsten Tag ausreisten (ich habe so ein Schnarchen noch nie gehört). Das Hostel „El Diablo“ erinnerte eine süße, knuddelige WG, was durch Dragan und Nicola (den Wirten) sehr unterstützt wurde. Die Beiden waren einfach zu knuffig.  Am Morgen ging ich häufig mit einigen aus dem Hostel frühstücken und Unternahm viel mit Magali (eine Volontären aus Kanada, sie kommt bei mir auch in Nis mal vorbei). Am Abend ging ich mit ihr auch mal mit zum Salsa, nahm aber schnell reissaus nachdem sich ein etwas unangenehmer Typ neben mich stellte. Diese Nacht war ich ausnahmsweise um 2:00 Uhr schlafen, dass war so schön. Ich hatte dass noch in keiner Stadt, aber in Belgrad brauchte ich 4 tage um die Orientierung zu gewinnen, denn die Strassen sind so in einander Verschlungen, dass man irgendwo reingeht und wieder ganz woanders rauskommt. Alt Belgrad ist wunderschön, die Architektur ist fantastisch und die Atmosphäre der Stadt ist ziemlich romantisch und leicht. Überall wird Musik gespielt und wenn die Sonne scheint, scheinen die Häuser eine Geborgene wärme an die Passanten weiterzugeben. Am Abend trafen fast alle ein. Lisa und Helena kamen auch dazu und unsere Gruppe wurde immer größer. Tagsüber versuchten wir zu einem Second Hand Shop zu kommen der 40min. zu Fuß weg lag. Letzte-nendes stellte sich heraus, dass er völlig Verschwunden war. Die restliche Zeit verbrachten wir in einem Caffee und begaben uns langsam zum Hostel. Ich lief an einem Schmuck-Stand vorbei und kaufte mir zwei Paar Ohrringe, die einfach zu niedlich und Witzig waren. Dragen machte extra für alle ein Osterabendessen, klassisch nach serbischer Art. Ich zog meine Löffel/Gabel Ohrringe an 😛 Es schmeckte Himmlisch, er meinte er liebte Kochen und machte alles nach Omas Rezepten. Ebenfalls muss man sagen, dass keine Sekunde verlief in der Dragan keine Ironische Bemerkung oder Witz machte. Wir sassen alle zusammen mit allen Hostelgästen, gesamt waren wir um die 10 Personen. Natürlich waren die „Deutschen“ in der überzahl und hatten alles Okkupiert 😀  Des weiteren hatten wir noch einen Italiener, eine Französin, Israeli, Spanier und einen Polen (Fabian) der mit starkem Britischen Akzent sprach da er 7 Jahre in U.K. gelebt hatte und einen „Baken“ auf seinem Bein tätowiert hatte. Am letzten Abend begab sich unsere stolze Gruppe Rchtung Bar „Casablanca“ wo alte Amerikanische Musik gespielt wurde. Auf dem Weg trafen wir auf ein paar Bekannte von Magali und überschwemmten die Bar mit 30 Leuten aus den Verschiedensten teilen der Welt. Gegen 12:30 entschied eine Gruppe in einen Club zu gehen, wo ich mich schnell dazu anschloss. Die Ironie wollte es so, dass es wieder das „Strafta“ wurde… Wieso Ironie, da traf ich ein zweites Mal den gleichen jungen Mann, leider trauten wir uns nicht gegenseitig anzutanzen, was ziemlich ärgerlich ist. Um 4:00 Uhr waren wir mit Magali wieder im Hostel, zogen uns um und setzten uns zu Fabian, der Nachtschicht hatte und unterhielten uns bis 5:00 Uhr Morgens. Danach gingen wir beseligt zu Bett. Am nächsten Morgen war abreise Tag. Bis 13:00 Uhr saßen wir alle da und scherzten mit Dragan. Danach ging es nochmal kurz in die Stadt und um 19:00 Uhr fuhren die Busse. Nein, so eine Woche hatte ich noch nie, einerseits  körperlich Stressig aber seeeeeehr positiv. Übrigens nach dem dritten Tag, verließ ich das Haus nicht mehr Ohne Sonnenbrille 🙂 Nein, die Woche war klasse und ich weiß ich werde nochmal nach Belgrad zurück kommen. Um 22:30 Uhr war ich endlich zuhause in Nis und schlief ohne Wenn und Aber ein. Und jetzt wo ich so Rückblicke, denke ich mir wie schnell doch ein Monat in Serbien vergeht… Und wie verklemmt doch Berlin und Deutschland im Vergleich dazu ist…

 Ich Entschuldige mich für alle Rechtschreibfehler, aber derzeit Versuche ich sehr viel dazu zu schreiben, solange die Erinnerungen noch Frisch sind, danke für euer Verständnis 😛

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Caffee, Caffee, Caffee…

So ihr lieben,

ich erzähle euch heute ein klein wenig über die Mentalität und dass Sozialwesen der Menschen von hier, wie ich es bei leib und Leben erlebt habe (ja, ich übertreibe ein wenig).  Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Freiwillige an die ersten Tage, wo einen die Angst nicht verlässt allein seine Tage verbringen zu müssen, man weiß ja nie wie man aufgenommen wird, wie groß sich die Kultur, Mentalität und vielleicht Gesellschaftlichen Regeln von denen Unterscheiden die wir normalerweise gewohnt sind. Ich hatte auch leichte Sorgen den Anschluss nicht zu finden und die Tage gelangweilt zu Hause in meiner Wohnung zu Verbringen… Aber diese Vorstellung wurde schon in den ersten Tagen zertrümmert. Man kommt nämlich in Nis andersherum, aus den Kaffees gar nicht mehr raus 😛

Denn jeden Tag ist mindestens einmal ein kurzes treffen mit einer Caffee-Pause ein muss für jeden Mitbewohner dieser bezaubernden Stadt. Vielleicht liegt das auch daran dass sich hier jeder einen Caffee oder ein anderes tolle Getränk leisten kann? Ich hatte Tage an denen war ich 4-5 mal im Kaffee, das sind dann auch 4 Verabredungen. Obwohl ich die meisten Leute nur flüchtig kenne, kann ich kurz eine Nachricht schreiben und „Bing“ kommt häufig eine bejande Antwort. Auch an Gesprächsthemen mangelt es nicht, und unangenehme Situationen sind ausgeschlossen. Es wundert mich das die 18 Jahre die ich in Berlin wohne, ich nie soviel Kontakt in 5 Jahre hatte. Man muss erstmal ein treffen vereinbaren, dann kann der andere Wiederum nicht oder es sind alle zu Verschlossen. Hier ist es Luxus wenn man mal einen Tag nichts hat, so etwas wie eine kleine Erholung. Ich wachte eines Morgens auf und war erschrocken als ich merkte dass ich für heute keine Verabredung hatte…(Versteht ihr was ich meine). Hinzu kommt dass die Stadt ziemlich klein ist, man kann alles in kürze zu Fuß erreichen Weshalb man den ganzen Tag in Bewegung ist. Wenn man dann endlich im Caffee ist lässt man sich treiben.

Ach ja fast Vergessen, hier darf man überall Rauchen, was für die Raucher ein ziemliches Paradies ist und für andere die Qual. Egal ob Raucher oder nicht, wenn man aus dem Kaffee, Bar, Restaurant raus ist riecht man wie ein 100 jähriger Kettenraucher und da hilft leider jede Wäsche nicht. Wiegesagt ich saß so eines Tages im Kaffee, unterhielt mich mit einer Bekanntin über dies und dass und bestellte eine heiße Schokolade mit extra Schlagsahne. Für 80 ct. bekommst du hier ein riesiges Glas mit Schokopudding/ heiße Schokolade mit einem Haufen Sahne den man löffeln muss. Leute das ist herrlich. Im Hintergrund läuft Jazz oder Popmusik und die Stimmung mit deiner heißen Schokolade ist gelassen. Ja ich muss sagen, ich genieße das Hiersein sehr, und vor allem die Menschen mit ihrer Wellness Kaffeekultur 🙂

(P.S.: dies sind weitere Fotos von meinem Fotoprojekt mit der ersten Klasse)

 


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Meine Jacke mit dem Schnee von Gestern …

Hallo ihr Lieben 🙂

Meine dritte Woche hat begonnen und es ist unglaublich viel passiert, was ich immer noch Versuche irgendwie zu Ordnen.  Letzte Woche hat Nis eine Schneewelle überrumpelt die die graue Stadt in einen weißen Mantel umhüllt hat.  Die Einwohner selbst sagen dass es sowas seit 50 Jahren im März nicht gegeben hat. Ich war ebenfalls ziemlich überrascht als ich eines Morgens aufstand und vor meinem Fenster weißen Schnee vorfand. Es gab nämlich ein weiteres kleines Problem, ich war für so einen Art von Wetter keinesfalls gut gerüstet. Aber glücklicherweise kam mir Baba Dessa ganz schnell zur Hilfe. Sie gab mir eine Jacke ihrer Tochter, die sie nicht mehr trug. Ihr hättet mich sehen müssen. Die Jacke ist Knielang, und Kunterbunt. Dessa erklärte mir stolz dass sie die Jacke in den 80ern  in München gekauft hatte. Ich zog sie lächelnd an in der stillen Hoffnung dass ich nicht allzu auffallen würde in einer solchen Farbpracht. Aber ich hatte mich getäuscht. Ich stakste mit meiner

 

Tasche los und musste herausfinden dass ich die einzige war die überhaupt Farben trug. Ich sah die Sache mit Humor, die Leute drehten sich amüsiert um und meine heutige erste Verabredung mit einer weiteren Freiwilligen verlief ebenfalls lustig.  Hinzu kommt mein Projekt (Fotoprojekt) was genau in dieser Zeit angefangen hat und viele Fotos  mit den Schülern beeinflusst hat und eine eigene Note hinzugefügt hat (mehr dazu später :)))) Ebenfalls trug ich mich hier im Fitnessstudio ein: Onewellness. Ich war vorher noch nie im Fitnessstudio, aber es war wie im Film. Überall Frauen und Männer mit einem Perfekten Körper und ich stand da wie ein kleines unbeholfenes Trampelchen. Naja, ich trug mich trotzdem ein und kam eine Stunde später wieder. Da waren sie auch, die Frauen und Männer die genauso wie ich anfingen, ich fühlte mich gerettet 😛 Die Trainer zeigten mir geschwind alles und ich ma

chte mich eifrig daran die Geräte auszuprobieren. Das Studio ist klein aber sehr fein. Durch die Spiegel hat man die optische Täuschung der Größe und es ist sehr Modern und freundlich eingerichtet. Die Musik ist Klasse und die Atmosphäre ungezwungen. Aber am meisten freute ich mich über die eine Dusche in der Frauen umkleide. Ihr werdet es nicht glauben, aber es ist toll wieder mal im stehen zu Duschen und keine Angst zu haben, dass ganze Badezimmer zu überfluten. Danach packt man sich schön in seiner Kunterbunte Jacke wieder ein und geht beseligt nach Hause. Schnappt sich ein Stück frische Mohnschnecke, kuschelt sich in die warme Leopardendecke die man letztens beim Chinesen gekauft hat und schaut sich die letzten Folgen „Die Nanny“ mit Fran Drescher an. Ihr werdet jetzt sagen und wo bleiben die Bekannten, die Freunde, das Ausgehen ??? Ich kann euch nur sagen, es ist ziemlich selten, dass ein Tag so ruhig und entspannt verläuft wie dieser….

 

 

genau 11 Tage

Meine Lieben, genau vor 11 Tagen am 11.März.2018 bin ich aus dem Flugzeug in Nis gestiegen.  Und jetzt habe ich dass Gefühl als würde ich schon Monate hier wohnen und leben. Das liegt nicht nur an der Offenheit der Menschen, dem guten Essen und der tollen Atmosphäre.

Als kurzer Rückblick. Ich bin jeden Tag, naja fast, gegen 13 oder 14:00 Uhr bei Baba Dessa zum Kaffee verabredet, wo wir uns irgendwie miteinander Serbisch-Russisch-Deutsch Verständigen, dort habe ich auch noch ihre Enkeltochter kennengelernt. Jeden Samstag bin ich bei Tanja (De.) zum Frühstück eingeladen und ihr Mann (Nina) kocht eine klassische serbische Spezialität für uns. Ich habe mein Visum in der Polizeistation beantragen können, dazu werde ich auch noch einen kurzen Bericht schreiben, denn dass war ein Abenteuer für sich. Wir konnten Internet in die Wohnung bekommen, dank Tanja (Eng.). Ich war mit Tanja (De.) groß Einkaufen für meine Wohnung, welche diese um einiges gemütlicher gemacht hat. Ich konnte schon ein eigenes Fotoprojekt in die Wege leiten, an dem derzeit schon ca. 26 Schüler/innen teilnehmen und ich derzeit finanzielle Unterstützung beim PASCH/Goethe Institut beantrage. Hinzu kommen die Zusatzkurse für A2 und B1 Nivau für die Schüler. Um mich weiter zu Vernetzen habe ich den Filmclub im American Corner in Nis besucht und war sehr positiv überrascht (kann ich jedem weiter empfehlen). Weiterhin habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet und weitere junge Leute kennengelernt (Sport Vernetzt ebenfalls sehr stark). Weiterhin habe ich nun durch einen puren Zufall einen tollen Sprachkurs gefunden. Es werden auch schon zwei Klassenfahrten geplant, bei dehnen ich mit dabei sein darf. Und Tanja (De.) hat mich auch noch als Jury Mitglied an der Bora Stancovic Woche an der Schule eingetragen.  Dann kommen noch weitere Kleinigkeiten hinzu, die die ganzen 11Tage vollkommen abrunden.

Und obwohl gerade mal eine Woche vorbei ist, habe ich jetzt schon Angst, dass alles viel zu schnell vorbei sein könnte, denn es geht alles rasend schnell. Und im Rückblick ist alles noch sehr chaotisch und unerwartet reibungslos verlaufen. Was mich persönlich sehr wundert.  Ach, es ist so schön hier. Die Stadt ist ziemlich verfallen und mit dem Plastik-müll gibt es noch einige Probleme, aber es sind die Menschen die mich glücklich machen. Das merkt man vor allem an unscheinbaren Situationen, an Kleinigkeiten…. Keine Sorge ich werde noch genauer auf viele Dinge eingehen, es ist alles derzeit noch sehr viel und mit der Zeitverteilung bin ich auch noch etwas schlecht vertraut, weshalb meine Beiträge noch etwas allgemein gehalten sind.

 

Ich wünsche euch allen alles liebe und gute! Passt auf euch auf!

LG                                                                                                                                                                                                                                                                                             Julia 🙂

P.S: Ich werde mich auch um Fotos sehr bemühen um es spannender zu gestallten.

Ein verrückter erster Tag in Nis…

Eine Verrückte Ankunft

Wo soll ich bloß Anfangen .  Man weiß es, achtet aber nie darauf. Man Erwartet immer etwas, malt sich etwas aus und „batz“ ist es doch ganz anders.

Ich Fange mal damit an das ich fast den Flieger verpasst hatte. Das war nicht meine Schuld, natürlich nicht. Aber die Schlange war fiel Länger als erwartet und von der Gepäckkontrolle bis zum Gate waren es dann doch ein halber Kilometer. Die Serben hinter mir rannten genauso wie ich, also war ich nicht die einzige, die sich total Verschätzt hatte 🙂 Letzten Endes kamen wir alle total Verschwitzt bei der Passkontrolle an. Wir flogen mit einer halben Stunde Verspätung um 12:30 ab. Ich lehnte mich zurück, die Atmosphäre im Flieger war wie in einem italienischem Restaurant, laut und familiär. Zwei Stunden vergingen wie im Fluge, im wörtlichen Sinne und plötzlich stand ich schon mit meinem Gepäck vor dem mickrigen Flughafen, der ehemals ein Militär Flughafen war. Es waren ganze 20-Grad heiß und ich stand eingepackt wie ein Inuit da. Ja meine Mutter hatte sich wirklich etwas übermütig in die Kleider Sache hinein gestürzt, wobei ich jetzt dafür sehr Dankbar bin. Ich hielt nach Tanja Ausschau. Und da kam sie auch schon auf mich eifrig zugehopst. Das war meine erste Überraschung, man sagte mir immer wie niedrig das Einkommen und wie Arm Serbien doch ist und da stand vor mir eine kleine Frau in einem Stylischen rot-weißem Hosen Anzug in einer coolen Sonnenbrille. „Julia, da bist du jaaa“ Wir umarmten uns (sie ist zwei Köpfe kleiner als ich, was die Sache etwas komisch machte 🙂) Wir stiegen in ihr Auto. Ein kleiner Fiat. „So, Julia du musst mir helfen, ich fahre nicht so gern Auto und kann, dass nicht so gut, könntest du mir bitte sagen, was hinter mir ist?“ Ich musste lächeln. Doch Tanja ist sehr reizend. Wir fuhren direkt zu meiner Wohnung die im Viertel „Boulevard“ liegt.

Es war ein heißer Tag und in der Luft schwebte ein stechender Geruch nach Benzin und verbrannten Holz. Ich bemerkte die vielen fast zerfallenen alten Häuser zwischen denen große Hochhäuser hervorragen, die ein wenig an den Baustil aus der Zeit der Sowjetunion erinnern. Wir machten eine heftige Vollbremsung: „Daaaaa ist Tanja, ihre Mutter vermietet dir die Wohnung und ist Englischlehrerin an unserer Schule“, erklärt mir Tanja die Vollbremsung (Deutsch). Eine kräftige Frau mit einer er-sehnlichen-roten Lockenmähne steigt in das Auto. „Hi Julia, Nice to meet you“ Sie spricht sehr energisch und dominant (auf eine liebenswürdige Art und weise). Wir biegen in eine kleine Straße ab, die ein klein wenig an Griechenlands Gassen erinnert. Ich packe meinen Koffer. Das Haus ist dreistöckig, Tanja (Eng.) öffnet die Tür, ein muffiger Holzgeruch gemischt mit milder Feuchtigkeit steigt mir in die Nase.

Boah, was war ich doch im ersten Augenblick schockiert. Nein, eigentlich bin ich überhaupt nicht wählerisch und leicht aus den Pantoffeln zu schießen, aber die Wohnung war ….nackt. Der Eingangsbereich ist gleichzeitig Wohnzimmer und Flur, gestrichen in apricot und einem kleinen Bild an der Wand, zwei kleine Tische. Direkt im Übergang die Küche die die besten Tage anscheinend schon hinter sich hatte. Ebenfalls hingen überall Kabel aus der Wand. Aber das was mich am traurigsten machte war, dass die einzige Lichtquelle einzig und allein die Glühbirnen sind die mir von der Decke entgegengingen. Mein Schlafzimmer sah schon angenehmer aus, zwei Betten aus Holz und Metallfedersternmatratzen-Polsterung und einem großen Röhrenfernseher, der direkt vor dem Fenster steht. Mir wurde das Bad gezeigt, vollkommen Blau, die Fliesen waren leider teils schon vollkommen ab, der Boden war Braun gekachelt und es gibt leider keinen Dusch-Vorhang, heißt man muss sich in die Badewanne reinsetzen um zu „Duschen“. Ich freute mich schon total auf das allein sein in meiner sehr „gemütlichen“ Wohnung (Ironie). Ja es erinnerte alles ein wenig an die UdSSR. Wir gingen hoch zu meiner Vermieterin.

Eine alte, kleine dünne Dame mit krausem Haar im Karamellfarbenten-Ton öffnete die Tür. Sie stellte sich mir als „Baba Dessa“ vor was soviel heißt wie  „Oma“ oder „Großmutter Dessa“. Ihre Wohnung sprühte nur vor Gemütlichkeit und Gastfreundlichkeit. Sie setzte uns schnell an den Tisch und gab uns allen einen Kaffee mit Apfel-Pita und überhäufte mich mit Serbischen Sätzen die ich teilweise Verstand, da sie dem russischen nicht unähnlich sind. „Wruchkai, Wruchkai“ („Iss, Iss“ noch ein bisschen). Ich fühlte mich ein klein wenig wie im Film. Baba Dessa scheint wirklich wie aus einem Geschichtsbuch zu entstammen, sie erinnerte mich mit ihrer dominanten und kantigen Art an eine Italienerin, ebenso mit der Lautstärke und Gestikulierung an eine Griechin und mit ihrer verrückten und doch großen Herzlichkeit an eine russische „Babuschka“. Sie erklärte mir, dass ich am besten den Heizkörper nur zwischen 21:00 Uhr und 5:00 Uhr Morgens anmachen sollte, da dann der Strom am günstigsten wäre (wie in der DDR 🙂 Ebenfalls dass ich doch den Fernseher anmachen solle, damit ich mich nicht so allein fühlte. Die nächste Station war Tanjas (De.) Wohnung. Ich lernte im Handumdrehen ihre beiden kleinen Söhne kennen und ihren Mann Nicola, den wir alle aber nur „Nina“ nennen 😉 Und plötzlich war es auch schon 22:00 Uhr. Ja der erste Tag war Erreignisvoll.