Blogbeitrag #4
Sonne auf den Bergen, hab gut geschlafen heute Nacht. Draussen sind die Berge, die Sterne verschwinden langsam. Es ist vier Uhr morgens im Colca Canyon. Es gibt im Leben viele Zeiten, das hier sind die Guten. Ich schnapp mir meine Wanderschuhe und auf geht’s in den tiefsten Canyon der Welt. Ja, sogar tiefer als der Grand Canyon.
Es ist Tag drei unserer Wanderung und ich bin noch etwas müde. Nach dem Aufstieg von etwa 1500 Höhenmetern wird es ein leckeres Frühstück auf etwa 4500 Metern geben. Aber erstmal soll es nun da hoch gehen. Wenn es wirklich so steil ist, wie es gestern beim Abstieg aussah, dann wird es verdammt anstrengend bis zum Fühstück..
Die letzten Tage bestanden aus Cruz del Condores, dem Abstieg in die Mitte des Canyons, dem 12km langen Trek durch den Canyon und dem heute anstehenden Aufstieg zurück nach Cabanaconde. Die Bilder sind von einem französischen Familie, die eine Reise um die Welt macht. Sie haben etwa die Hälfte noch vor sich und ihren Blog mit mehr Bildern von der Wanderungen findet ihr hier: http://allolemonde1.com/2015/12/canyon-de-colca/
Um 4.30, vor dem Sonnenaufgang starten wir unsere letzte Etappe. Es sind etwa 4 Stunden angegeben, wir schaffen es in unter zwei Stunden. Unser Team besteht aus einem französischem Familienvater (Alliteration nicht beabsichtigt), einem schnellen Iren, einem wander-erfahrenen Finnen und mir. Wir ziehen los, mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken und der Trinkflasche vor dem Bauch. Der Weg ist sehr steil, ich bin nur mit einem Mini-Frühstück, bestehend aus drei Power-Riegeln und etwas Schokolade, losgelaufen und bereue meine Abneigung gegenüber den Bananen.
Auf unserem Weg sehen wir die Sonne aufgehen und geniessen den Ausblick über die Oase, in der wir die letzte Nacht geschlafen haben. Die Oase liegt in mitten des Colca Canyons und ist ein paradiesisch grüner Fleck zwischen den kargen Bergen. Hier wächst mehr als nur staubige Kakteen und ein paar Gräser. Hier gibt es Fruchtbäume und Fane, die vom Pool gut anzusehen sind. Unwirklich, aber ziemlich perfekt, um nach einer langen Tour die Beine schaukeln zu lassen.
Die erste Nacht haben wir nahe eines Flusses in recht rustikalen Hütten verbracht und wurden regional bekocht. Dann konnten wir noch Kakteen und süsse Früchte probieren. Da ist einmal die Agave, aus der in Mexiko der Tequila gewonnen wird, und auch Aloe Vera, ein Kaktus, der nach dem hier überall angebotenem Geflügel schmeckt. Die Früchte sind fremd und lecker, sodass wir wieder Energie für den Rest des Weges tanken konnten.
Ich stehe oben und fühl mich frei, und das beste ist, das Mädchen aus Bogota ist auch dabei.
#imgartenvongettis