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Lust auf die Welt jenseits der Komfortzone und des Tellerrandes!

Mit Taschen voll Gold, mit Tränen im Gesicht, mit Steinen im Bauch, mit dem Herz in der Hand, mit gemischten Gefühlen schaue ich auf mein FSJ mit kulturweit zurück und Dankbarkeit und Frosch im Hals wechseln sich ab.

Für alle, die mir in dieser Zeit gefolgt sind in blödsinnigen Klamauk, in tiefsinnige Monologe, in einseitige Darstellungen oder den Versuch eines politischen Kommentares; einfach für alle, die mich kennen oder mich in Bolivien begleitet haben.

Seit etwa 3 Monaten bin ich wieder zurück in Deutschland und lebe so vor mich hin, lerne neue Dinge und Menschen kennen, genieße weiter mein Leben, habe alte Gewohnheiten wieder zugelassen und hänge einer schönen Zeit nach. Die Welt dreht sich weiter, so als wäre nichts gewesen, das letzte Jahr geht vorbei und ich stehe hier und erzähle Geschichten. Erzähle Geschichten, im Guten wie im Schlechten, im Falschen wie im Echten, bei Schinken in den Nächten.

Von „.. weißt du noch..“ bis „..das hast du noch nie ge..“ oder auch mal ein „..mensch, die waren aber so..“ und ein „..naja, so würde ich das jetzt nicht sagen…“, alles läuft krumm, die Vorstellungswelten werden gesprengt und unterlaufen das Gesagte, wie bin ich hier nur rein geraten.

Selbst bin ich nicht wirklich unzufrieden, bin dankbar für den Mut es erfahren zu haben, bin glücklich über die Menschen, die ich kennenlernen und mit denen ich zusammenarbeiten durfte, die Aufgaben, die man mir zuschusterte, und die, an denen ich versagte, bin froh zu zweit alleine gewohnt zu haben und doch immer mit guten Freunden gelacht zu haben, kann mir nicht vorstellen die Orte und Ausblicke nie zu entdecken, will mir nicht ausmalen, was mir persönlich fehlen würde.

Doch, was war denn dein Ziel, was hast du dir denn vorgestellt, ist es das, was du wolltest? 4 Monate Urlaub machen und ganz nebenbei eine Sprache lernen. Spaß zu haben und neue Welten zu erkunden? Mit deinem Gewissen im Reinen geflogen? Welches Bild hinterlässt du, welche Bilder bringst du mit nach Hause? Warum lernt ihr Deutsch mit mir und wofür bin ich hier?

Aber, widersprich‘ dir öfter selber, zweifle dich an und überdenke deine Positionen, richte deinen Kompass neu aus und erweitere deinen Horizont. Denn von dir bis zum Tellerrand sollte mehr als eine Wurstbrotscheibe liegen. Stoß‘ dein Ego aus der Mitte der Tanzfläche und überrasche dich selbst mit etwas Ungewohntem, finde dein HatsCh‘i oder lass es bleiben. Aber bleib bloß nicht, wer du warst und freu dich darüber. Das war ein wenig doll. Lass es zu, dass du nicht nur einen funkelnd neuen Schatz an Erfahrungen gewonnen, sondern deinen einst vermissten Schatz verspielt hast. Vielleicht wurde ja auch dir der Kopf verdreht, aber du schaust weiter nach vorn.

Hab mal den Uhrzeiger gesehen und manchmal den Sinn. War Feuer und Flamme für mein neues Leben und war doch nur zu Besuch. Und dann packt dich die Wut und du hältst es nicht aus und das Fernweh zieht dich weg, weit weg von hier und du musst los. Lass es los, du bist wieder zurück, und es wird immer ein Teil von dir bleiben, du musst es nicht festhalten, sonst zerdrückst du es am Ende noch.

All der Sexismus in dem ehemals fremden Land, all das Auffallen und Leben neben der Mehrheitsgesellschaft, all die Sprachbarrieren und unbewussten Vorurteile, all die Konfrontation mit den eigenen Privilegien, all das Zweifeln am eigentlichen Programm, all das Aushalten von schwierigen Situationen, all die kleinen Überraschungen für zwischendurch, all der Schmerz, all das Schöne, all die Abschiede nach der langen Zeit von nur einem Jahr.

Was wäre, wenn es langweilig und unkompliziert immer geklappt hätte, wenn ich problemlos und ohne Ecken und Kanten überall durchgekommen wäre, was wäre das für 1 FSJ im Ausland gewesen. Leute, ohne euch wäre es nicht so ein gutes Jahr geworden.

Ich habe mir selbst gezeigt, wie ich mit solchen Situationen jenseits der Komfortzone umgehe, warum ich andere respektiere, wo ich besser aufpasse oder mir mehr zutraue und wann ich aufhören muss.

Danke fürs Zuhören und frohe Weihnachten!

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Über Rassismus.

Als Christoph Kolumbus das erste Mal amerikanischen Boden betritt, leitet er damit eine Ära der Kolonisierung ein, deren Ergebnis die brutale Plünderung der kolonisierten Territorien, Genozide und der Sklavenhandel sein wird. Die Trennung und Hierarchisierung der Menschen nach ‚Rassen‘ ist die Ideologie, die dem Kolonialismus zugrunde liegt und aus dem Blickwinkel der Kolonisatoren seine grausamen Folgen „rechtfertigte“.

Einführung Schritt für Schritt

mr-bean-6Der Begriff „Rassismus“ besteht aus dem Wort “Rasse”, welches seit dem 15. Jahrhundert in Europa benutzt wird. Es geht hier im ersten Schritt um phänotypische, also äusserliche Merkmale. Beispielsweise werden Hautfarbe, Grösse, Gewicht oder Ohrengrösse “bedeutungsgeschwängert”. Später wird Trägern des Merkmales eine kulturelle Komponente hinzugefügt, die sie nun unverwechselbar klassifiziert und neben den körperlichen Merkmalen erkennbar macht. Damit wird nun der Gruppe der Klein-Ohrigen beispielsweise generell Gastfreundlichkeit und Lockerheit unterstellt. Das wir dann kulturelles Merkmal aller Anhänger der Gruppe gesehen.

Soziale Mechanismen, schlimme Folgen

Das bedeutet, es gab nie eine wissenschaftliche Grundlage für die Aufteilung der Menschen in „Rassen“. Das Thema wurde zwar in der neueren Genforschung nochmals aufgenommen, es konnte aber schnell gezeigt werden, dass es nicht möglich ist, Menschen nach der Häufigkeit des Auftretens einer bestimmten Genkombination einzuteilen. Die Unterschiede innerhalb einer als genetisch gleich definierten Gruppe sind genauso groß, wie die Unterschiede zwischen zwei als genetisch unterschiedlich definierten Gruppen. Diese Tatsachen bedeuten allerdings nicht, dass es keinen Rassismus gibt, sondern nur, dass er nicht auf biologischen Fakten beruht.

Das ist doch rassistisch!

Auf dem Vorbereitungsseminar von kulturweit wurde die Theorie von Kalpaka (1990) verbreitet, dass es wichtig ist, von wem eine “Rasse” definiert werde. Wird es von Priviligierten, beispielsweise weissen Freiwilligen definiert, so ist es Rassismus. Eine solche Definition der betroffenen Gruppe hilft zwar nicht unbedingt zur Aufbrechung von Stereotypen, aber da die unterpriviligierte Gruppe nicht die Macht hat, die Bezeichnung der stärkeren Gruppe zu ändern, kann es nicht als Rassismus bezeichnet werden. Ich stimme dem Ansatz grundsätzlich zu, habe ihn aber in der Praxis noch nicht erlebt. Sollte mich aber jemand aus einer potenziell unterpriviligierten Gruppe daraufhinweisen, etwas sei für sie aus meinem Mund rassistisch oder in diesem Sinne verletzend, werde ich nicht mit ihr diskutieren, sondern mich entschuldigen. Als jemand, der niemals Opfer von Rassismus geworden ist, noch dazu viele Türen nach und nach geöffnet bekommen hat, sehe ich kein Recht, mich einer solchen Beschuldigung zu widersetzen. Auch wenn ich in Bolivien als Gringo bezeichnet werde, ist das für mich nicht als Rassismus, allerhöchsten ist es eine Art von Diskriminierung, die ebenfalls auf Vorurteilen aufbaut, aber in einer globalen Welt mit ihren Herrschafts- und Machtverhältnissen für mich recht verständlich ist.

Weiterentwicklung und unsere Position

Nach dem zweiten Weltkrieg und dem damit einher gehenden Genozid an Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma wurde der Begriff ‚Rasse‘ diskreditiert. Das bedeutet allerdings nicht, dass es Rassismus seitdem nicht mehr gibt, im Gegenteil, er offenbart sich meistens, indem explizit auf eine bestimme „Ethnie“ oder „Kultur“ einer Person hingewiesen wird.

Nach der Hochzeit des Kolonialismus, nein – nicht die im Standesamt oder in der Kirche, sondern der besonders aktiven Ära des Kolonialismus, nach dieser jedenfalls wird nicht mehr von unterschiedlichen „Rassen“ gesprochen, sondern also von Kulturen. Von Unterschieden, von Unvereinbarkeiten und Stereotypen.

// Wir, als Menschen, die zwischen den Kulturen ein halbes oder ganzes Jahr verbringen // Wir, die den Begriff „Transkulturalität geschätzte 50-Mal auf unseren Seminaren hören // Wir, die kulturweit-Freiwilligen und Alumnis sollten den Neorassisten von AfD, FPÖ, Geert Wilders aus den Niederlanden und Marine le Pen und ihrem rechten Front National entschieden entgegentreten.

Ein Zitat zum Schluss

„Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Wortes Rasse, bleibt aber bloß ein Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch.“

Theodor W. Adorno

Kolumbus nicht glorifizieren 😉 Position auch in Deutschland reflektiert einnehmen und überlegen, wie man eigene Erfahrungen teilt.

Teile des Beitrags sind aus folgenden Beiträgen entsprungen: http://www.whitecharity.de/wp-content/uploads/Konrad.pdf und http://content.ub.hu-berlin.de/monographs/toc/ethnologie/BV025907546.pdf

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Scham und Wut – „Fair-Berichten“

Ich habe mich relativ plakativ und flach über das nicht-Erhalten eines Visums für Bolivien beschwert. Das möchte ich gerne zurücknehmen, das war nicht richtig. Es ist mir mittlerweile peinlich. Es geht aber um mehr. Ich möchte niemanden allzu hart auf die Schuhe treten, aber versuchen einen Dialog anzustoßen.

Der wohl am priviligierteste Pass der Welt, jener der EU und Deutschlands, hat mir nicht seine angeborenen Dienste erwiesen. Ich habe geschimpft auf die Behörden, auf die Verfahren des Estado Plurinacional de Bolivia. Zu Unrecht, wie ich mir nun eingestehen muss. Zur Erinnerung, fast jeder Kulturweit-Freiwillige hatte in den ersten Monaten ein Visum erhalten, in Peru beispielsweise musste man laut Berichten auf dem Zwischenseminar bloß zur Botschaft gehen und sich anmelden, damit man eine Woche später wiederkommt um sein Visum abzuholen. Erinnere ich mich da richtig?

Freunde von mir bekommen kein Visum für die Schweiz, kein Visum für die USA, sie bekommen gar nichts. Auch kein Tourismus-Visum, geschweige denn ein Arbeits-Visum, so wie ich es beantragt hatte. Das macht mich wütend, denn diese Leute sind mir mittlerweile wichtig geworden, ich verstehe ihre Wut und ich schäme mich für meine Arroganz erwartet zu haben, problemlos ein Visum zu bekommen. Mein Freund Rolando hat schon zweimal ein Visum für die touristische Einreise in die Schweiz verwehrt bekommen. Er hat nicht den geforderten Status. Status Bolivien ist den europäischen Behörden offentsichtlich nicht viel wert.* Meine Freundin Daniela, eine Mormonin aus der Nähe von Santa Cruz, wartet zum dritten Mal, ob ihrer Anfrage bei den amerikanischen Behörden, den besonderen Mormonen-Tempel in Utah zu besuchen, entsprochen oder widersprochen wird. Status Bolivien hat auch hier die letzten zweimale keinen Wert gehabt.* Wenn mir von solchen Fällen erzählt wurde, wusste ich meistens nicht viel zu sagen, meine Wangen röteten sich und ich ermutigte sie, es weiter zu versuchen.

Nun aber zu den Problemen, die wir selbst lösen können. Denn der geringe Wert* der bolivianischen Staatsangehörigkeit, an dem können wir im besten Willen nichts ändern.

Die Autoren der Kulturweit-Blogs, mein eigener mitinbegriffen, machen Fehler. Sie berichten mit einer deutschen Brille, mit Vorurteilen und sind in einigen Situationen unreflektiert, auch wenn sie sicherlich ihr Bestes geben. Mein Blog ist hundertemale gelesen worden, die Tetxe in denen ich mich über das Fehlen eines Visums echauffiert habe, von 138 Leser*innen aus 21 Ländern. Ich hoffe, diesen Artikel lesen genauso viele. Verbreitung von persönlichen Geschichten in Ländern des globalen Südens, mit einer eurozentristischen Perspektive sind gefährlich und rechtfertigen koloniale Strukturen und Kontinuitäten seitens des kulturweit-Programmes.

Abschließend eine Forderung, weil das System der über 500 Kulturweit-Blogs von Alumni ins Leben gerufen wurde und auf dem Vorbereitungsseminar mit einem Workshop zum „Fair-berichten“ legitmiert wird. Die Vorbereitung auf das verantwortungsvolle Führen eines (vielgelesenen) Blogs, also die Bedienung eines gewaltigen Megafons, sowie die länderspezifische Vorbereitung gibt kulturweit aus der Hand. Man kann das Eigenverantwortung des Freiwilligen nennen, oder Inkaufnahme von kolonialen, rassistischen, unreflektierten Kommentaren aus aus einer unterhaltenden, weißen, europäischen Perspektive, die sicherlich nicht bösegemeint ist. Mehr Zeit für Sensibilisierung für die mögliche Rolle eines Blogs auf den Kulturweit-Seminaren zu diesem Thema würde helfen, weniger Stereotype im Namen kulturweits zu reproduzieren.

Ja, wir haben uns mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt, das letzte Vorbereitungsseminar anscheinend sehr ausgiebig, damit wir später ein gutes Gefühl bei der Ausreise haben konnten. Aber Auseinandersetzung mit eigenen oder strukturellen Rassismen darf nicht nach einem Seminar enden, sondern muss, auch wenn sie weh tut, da man an seiner eigenen Rolle sicherlich Problemzonen entdecken wird, weiter stattfinden. Wir haben eine Verantwortung, ich habe Zahlen in einem vieldiskutierten Migazin-Beitrag gefunden, die nahelegen, dass die Kulturweit-Blog-Seiten bis zu 80.000 Mal monatlich aufgerufen werden. Diese famose Werbeplattform, sollte kulturweit mehr als ein Workshopangebot auf einem Vorbereitungsseminar wert sein, da sie sonst weitere koloniale Kontinuitäten auch in dieser Form unterstützen.

Als regelmäßiger Konsument der Texte verschiedener kulturweit-Blogs, möchte ich hier zwar keinen einzeln herausheben, dennoch muss erwähnt werden, es gibt viele gute, reflektiert geführte Blogs. Auch die Idee des „Stimmen aus der Welt“-Blogs geht in die richtige Richtung, denn es wird eine andere Perspektive in den Geschichten und Berichten aufgemacht. Die Struktur des Für sie zusprechen wird aufgebrochen und aus verschiedenen Einsatzländern kommen andere Stimmen zu Wort, als unsere.

Ich hoffe auf eine Diskussion zu dem Thema unter dem Eintrag. Beteiligt Euch mit eurem Blickpunkt und scheut keine Kritik (auch keine Selbstkritik).

3 Tage nach Veröffentlichung: 302 Leser*innen aus 27 Ländern. Danke!
Was für ein Megafon.

 

*ein Freund, der den Text ebenfalls gelesen hat, hat mir Feedback gegeben, das ich gerne in den Text aufnehmen möchte: „Es geht nicht um den Wert des Passes, sondern darum, dass die Behörden die bolivianische Migration in ihre Länder unterbinden wollen.“ Mag wahr sein, möchte ich gerne zur Diskussion freigeben.

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donnerstags

Es ist morgens sehr kalt. Arschkalt, um es in den Worten des großartigen Bierherstellers Astra zu formulieren. Dann ist es nachmittags warm, sehr warm. Das Wetter wechselt von Winternacht auf Sommertag während des Tages. Wenn ich aufstehe, sind es knackige drei Grad, wenn ich aus der Schule komme, werden es 35 Grad sein. Da komme ich mir manchmal komisch vor, wenn ich meine dicke Winterjacke mit Ski-Unterwäsche mittags zum T-Shirt wechsle. Abends schlafe ich mit Omas Wärmflasche und Tee im kalten Bett ein. Die Fenster sind nicht im Ansatz isoliert und die Sonne blinzelt erst spät und flach in mein Fenster. Die Nächte sind sternenklar, ebenso wie später der wolkenlose, blaue Himmel, der täglich wieder grüßt. Aber genug der Einleitung, ich wollte von Donnerstagen sprechen.

Es sind drei Stunden, die ich donnerstags gebe ¦ 4., 10. und 12. Klasse ¦
Morgens bereite ich die Stunden vor, recherchiere zu Uni-Bewerbungen in Kiel und Hamburg und trinke Kaffee und Tee gegen die Kälte. Heute sitzen die Bibliothekarin und zwei Lehrer in unserem Lehrerzimmer und wir wiederholen, was sie letzten Donnerstag an Adjektiven, Possessivpronomen und Verben im Perfekt gelernt haben. Wir sind schon eine Weile dabei und sie machen erste Fortschritte. Nächstes Mal wird die Aussprache geübt. Ein Themenbereich, in dem ich mir nicht mühsam so viel anlesen musste.

Joaquin, der Mathelehrer, verbessert durchgängig mein Spanisch, ich gebe ihm noch einen Keks und er schiebt ihn sich in den Mund, ich habe einige Sätze, bei denen Joaquin zwecks gefüllten Mundes nichts sagen kann, dafür grinst er breit.
Sie haben sich daran gewöhnt, dass ihnen ein jüngerer, privilegierter, gringo-ähnlich-aussehender, motivierter, aber minderbemittelter Brillenträger etwas über die deutsche Sprache und Kultur vermittelt.

Es ist also endlich mittags, die Kurse beginnen, die Kurse enden, die anstehenden Bimester-Prüfungen werden so vielleicht leichter, ich wünsche es ihnen.
Nach der Arbeit treffe ich mich auf ein Eis in der Stadt, die Wintersonne blendet und ich setze meine Sonnenbrille auf. Wir fahren zum Markt, steigen aus dem Bus aus, weil dieser nicht voran kommt im Wirrwarr am Anfang des Marktes, schlendern durch die Gassen, weichen rollenden Verkaufsständen aus, essen etwas leckeres, riechen etwas ekeliges, kaufen unser Gemüse und erzählen uns von unserem Leben.
Am Busterminal trinken wir einen frischen Orangensaft und laufen zurück ins Zentrum.
Ich gehe zu meinem Quechua-Kurs, der vor zwei Wochen angefangen hat. Melissa bringt mir viel über die Sprache bei und ich helfe ihr mit ihren Deutsch-Hausaufgaben.
Quechua, das ist die Sprache, die vor Spanisch in dieser Region gesprochen wurde. Geschrieben wurde sie selten, ich lerne durch das Sprechen.

Danach gehe ich ein kleines Café an einem großen Platz, rauche einige Zigaretten und lese Zeitung. Einmal pro Woche ist das in Ordnung 😉

Die Musik schwappt aus den vorbeifahrenden Autos herein, dröhnende Lautsprecher verkünden eine Demonstration draußen. Mein Kaffee „cortado grande“ kommt und ich frage die Kellnerin nach einem Wort in der Zeitung. Sie erklärt es mir geduldig. Mein Mitbewohner kommt zufällig mit einem Date rein, wir grüßen uns, bieten uns gegenseitig Zigaretten an und sie setzen sich an den Nachbartisch. Die Zeitung ist dick und hängt an einem Holzstab, mit dem sie auch wieder in der Halterung aufgehängt werden kann. Die Themen sind: „Tische und Stühle im Wert von einer Million Bolivianos für 33 Schulen in Quillacollo, ein Schulessen soll bis 2020 für alle Schulen finanziert werden und kostenlos ausgeteilt werden“, ein anderes Thema „Die Bloqueos sind kriminell, es muss aufhören“, außerdem „Die Opposition in Venezuela ist nicht einverstanden mit den Beschlüssen der OAS, ebenso wenig Bolivien“, und zu guter letzt „Cybereducation SI, Cybercensura No“.

Heute ist ein Konzert zu Ehren eines Mädchens, das von Geburt an eine Erbkrankheit hat und nun eine nächste Operation benötigt. Da treffe ich eine Kollegin und trinke ein schönes Bier. Zwar kein Astra Arschkalt, aber ein Flens Winterbock, denn es wird schon wieder Winter heute Nacht.

 

 

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​Froh dabei zu sein

So ein Blog ist ja auch was gefährliches: Man verbringt Stunden mit der Selbstdarstellung, während man eigentlich auch andere Dinge tun könnte. Das habe ich nun wieder gemacht. Also beides. Andere Dinge und Selbstdarstellung, aber nacheinander, damit es sich besser liest.

Für Interessierte und Liebhaber. Eigentlich zu lang zum Lesen.

„Ich bin dankbar dafür, dass es mir so geil geht“ Zitat eines kulturweit-Freiwilligen*

Sprachcamp in Coroico

Vor zwei Wochen haben Lehrerinnen und Freiwillige aus Oruro, Sucre, La Paz und Cochabamba ein Sprachcamp für etwa 60 Schülerinnen und Schüler aus den unterschiedlichen Städten veranstaltet. Wir Freiwilligen waren für das Rahmenprogramm wie Energizer, Party und den Pool zuständig, während der Rest der Gruppe sich zum Glück um den sprachlich-pädagIMG_4594ogischen Aspekt des Wochenende kümmerte. Lustig war es in der Tat, wir hatten eine schöne Zeit und es sind sicherlich alle mit einem Erfahrungsgewinn nach Hause gefahren. Sei es nun andere Deutschlernende aus anderen Orten kennengelernt zu haben, seine Sprachkenntnisse verbessert zu haben, bei der Open Stage seine Lehrer das erste Mal bolivianische Folklore tanzen gesehen zu haben, am Pool den ersten Kuss bekommen zu haben oder vieles mehr. Wir hatten einen sehr schönen Lagerfeuerabend mit guten Gitarrenspielern und vielen Sängern, auch ansonsten ein wirklich gelungenes Sprachcamp. Auch wenn die Vorbereitung gelinde gesagt kaum existent war unsererseits haben unsere Theaterstücke oder Spielvorbereitungen immer Anklang gefrunden.
Immer wieder schön, nach Coroico zurück zu kommen. Einfach diese grünen Berge, dahinter die schneebedeckten Spitzen der 6000er Gebirge von La Paz, und Sonnenschein und leichter Nebel in den Tälern.

Neues andinisches Jahr

Am letzten Montag war das andinische Neujahr. Am Tag der Sonnenwende versammeln sich Einheimische und Touristen in den Ruinen der bolivianischen Anden-Stadt Tiahuanaco, um den Schamanen bei ihrem Ritual zuzusehen. Für die indigenen Aymara beginnt mit der Sonnenwende das neue Jahr, nach ihrem Kalender hat das Jahr 5524 begonnen. Tausende Menschen versammeln sich bei eisigen Temperaturen jedes Jahr in der antiken Tempelstadt der Aymara auf knapp 4000 Meter Höhe und erwarten den Aufgang der Sonne, deren erste Strahlen genau durch das „Tor der Sonne“ im vor-inkaischen Tempel von Kalasasaya fallen. In dieser Kultur der Aymara, die vor der gewalttätigen Ankunft der Spanier hier sehr viel Einfluss hatte, werden am Morgen die ersten Sonnenstrahlen nach der Wintersonnenwende begrüsst. Dazu steigt man nachts auf einen höheren Berggipfel und IMG_4726wartet dann mit anderen Begeisterten auf den Sonnenaufgang. Da man sehr müde wäre, wenn man dafür extra um 3 Uhr aufstehen würde, sehr müde wäre, haben wir die halbe Nacht also noch für eine dicke Party genutzt. Ich hatte an dem Wochenende das letzte Mal Besuch von Danielita, die ich nun schon ziemlich lange und sehr gut kenne. Mit den anderen Freiwilligen fuhren wir aufs Dorf um unter einem klaren und bitterkalten Sternenhimmel am Lagerfeuer zu sitzen, leckere Knödel mit Gulasch zu essen oder drinnen Trinkspiele zu spielen. Um 3 machten wir uns dann an den Aufstieg unter erschwerten Bedingen, nämlich Alkohol und Zigaretten, sodass wir kurz vor dem Sonnenaufgang verschwitzt und fix und alle oben an den Inka-Ruinen ankamen. Zum Glück hatte ich mir noch ein Gipfelbierchen mitgebracht, was dank der Temperaturen auch gut gekühlt oben 13509098_1188558461175078_6909304538584304300_nangekommen war. Um 6.30 kamen dann die ersten Sonnenstrahlen des Neuen Jahres hervor und ein Lama wurde unter Gesängen geopfert. Das Blut wurde in die Menge verspritzt, was mir dann doch sehr eklig vorkam, ich beobachtete die Zeremonie nur von Weitem. Die ersten Sonnenstrahlen waren nicht nur angenehm warm, sondern verbreiten auch eine besondere Atmosphäre und bringen eine Energie mit sich, die in der Kultur der Aymara sehr wichtig ist. In dicke Decken eingemümmelt saßen wir noch eine Weile da, aßen Schokoladen und machten uns dann an den Abstieg von knapp 4000m Höhe. Der anbrechende Tag war für die meisten dann auch schon vorbei, nach einem Frühstück und der Rückfahrt in die Stadt schliefen wir alle sehr gut und müde in unseren Betten. Seit 2009 ist der Tag ein offizieller Feiertag in Bolivien, also konnten wir gut ausschlafen.

San Juan

Am Donnerstag war der statistisch kälteste Tag des Jahres. Und ja, die Statistik musste sich natürlich beweisen und hat sich in dieser Nacht selbst übertroffen. In den letzten Jahren wurde die Tradition sogenannte Fogatas, also Lagerfeuer in den Strassen mit einer Festgemeinschaft drumherum, immer strikter verboten. Der Spruch ist: Den Feiertag mit einem sauberen Himmel begehen. Denn das ist wahr, die unendlichen Feuer tragen zur st¨dtischen Luftverschmutzung wahrscheinlich erheblich dazu, denn es werden bei solchen Gelegenheiten nicht nur Brennholz und Äste angezündet, sondern auch beispielsweise Autorreifen oder Plastikmüll. Zwei Jungs, deren Eltern wohl bereits betrunken waren, haben das Auto der Nachbarn angezündet, das war dann gross in den Nachrichten. Wir haben bei einem Kaminfeuer in dem Haus von Freunden bei Leche tigre zusammengesessen. Leche tigre ist warme Milch mit Singani (Schnaps) und Zimt-Zucker-Geschmack. Dazu gab es die drei wichtigen Ws: Würstchen, Wein und Weltanschauung. Oder waren es Wanderlust, Wortspiele und Wunschträumen? Ich hab mich jedenfalls gefreut wie Bolle, ein schöner Abend.

Schule

Am Freitagabend trafen wir uns als Deutschkollegium, schnackten bei Bier und Lasagne über alles andere als die Schule und versprachen uns, am nächsten Morgen für die Simulation der DSD-Prüfungen um 8 Uhr in der Schule aufzuschlagen. Wohlgemerkt an 13084310_10156954911265235_938284491_n (1)einem Samstag. Da ich mir den Freitagabend trotzdem nicht nehmen lassen wollte, traf ich mich noch mit Freunden auf Caipirinha, Jägermeister und Tanz. Als ich ins Bett ging und meinen Wecker auf in drei  Stunden stellte, war ich mir unsicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Um halb acht bin ich dann vor meinem Wecker aufgewacht, wie auch immer so etwas möglich sein sollte und habe mich in einen der Prüfungsräume als Aufsicht gesetzt. Mehr will ich dazu nun auch nicht mehr sagen, ich habe immerhin noch Zähne geputzt und mich ansonsten hinter meinem Buch versteckt. Abgeschrieben hat sicherlich keiner. Und Emil und drei Zwillinge ist eine recht leichte, aber schöne Lektüre. In der Pause teilte meine Chefin Nutella-Brötchen aus, was kann es besseres geben. Dann noch eine heisse Schokolade in der Stadt trinken und noch Einkäufe für die After-Simulacro-Party besorgen.

Fiesta

Am Abend hatten mein Mitbewohner Dennis und ich dann zu einer Party eingeladen. Das ist IMG_4871insofern erwähnenswert, als dass es sehr gut war. Es wurden etwa 20 Liter Chicha besorgt und später auch nicht wieder angefunden. Ein Cousin von Dennis meinte auf meine Anweisung zum Kotzen doch bitte raus zu gehen und zwar dalli dalli, mit den Worten: Carajo, ich will aber drinnen kotzen. Worauf ich nichts mehr zu sagen wusste.
Schlussendlich hat mich dann auch noch der beste Freund Rolando auf den Mund geküsst, nachdem er mir erzählt hatte, wie schön ich tanzen kann. Gut, hätte schlimmer kommen können, aber hoffentlich verändert es nichts 😉

Danke fürs geduldige Lesen, falls jemand tatsächlich die 1111 Wörter geschafft hat, bis zu diesem Punkt.

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Qan-wan-mi rimayta munani.

imagesEs ist fünf Uhr und wir treffen uns an der Universität. Leicht verschwitzt und verspätet stelle ich mein Rad an den Zaun und beginne zu Suchen. Ein Mädchen mit zwei dicken Büchern unter den Armen geklemmt und einem Kopfhörer auf den Ohren kommt auf mich zu. Ich erkenne sie zu spät, laufe währenddessen in die falsche Richtung um sie zu Entdecken. Sie tippt mir von hinten auf die Schulter und begrüsst mich. ¨Hola, que tal?“, „Bien, recien he llegado, estabas esperando mucho?“, höre ich uns Höflichkeiten austauschen. Ich bin das erste Mal in der Uni und finde es schon jetzt spannend. All die Menschen. Geschäftig laufen sie von A nach B oder sitzen in Lerngruppen zusammen und lachen viel zu viel als um tatsächlich etwas zu lernen. Sieht toll aus. Wir schlängeln uns durch die Grüppchen, die den frisch gepflasterten Weg für Unterhaltungen nutzen und kommen dabei selber ins Reden.

Ja, ihr Kind schliefe schon zu Hause, aber um drei wird es sicherlich nochmal aufwachen. Nun hätten wir aber Zeit um Deutsch und Quechua auszutauschen.
Zwei Studenten verlassen gerade einen freien Tisch mit zwei Steinsitzen und wir ergreifen die Möglichkeit, die sich uns bietet. Auch abends um kurz nach halb acht sind alle Steinsitze besetzt. Es ist nicht kalt, aber es kühlt langsam ab. Ich lege meinen Schal um und beginne mir ihre Aufzeichnungen und Hausaufgaben anzusehen, um dann wie ein Mechaniker, wenn er die Motorhaube öffnet, an einigen Stellen Unverständliches zu murmeln oder ein zufriedenes Ahh! auszustossen. Um sie nicht weiter zu verunsichern lasse ich das negative Kopfschütteln und die verschränkten Arme weg. Soweit so gut, die Atmosphäre ist geschaffen, 45 Minuten werde ich ihr alle Fragen so gut es geht zur deutschen Sprache beantworten, und dann alle Fragen zu Quechua stellen, die mir so in den Sinn kommen werden.

Quechua, quichua, quichwa, kichwa, qhiswa, qheswa. Um diese Sprache geht es hierEine neue Sprache also. Obwohl, eigentlich eine sehr alte, seit Jahrhunderten wird sie in Lateinamerika gesprochen, aber nicht geschrieben. Die Kultur, in der früher Quechua gesprochen wurde, schrieb nicht. Mittlerweile gibt es die Sprache auch in schriftlicher Form, zum Lernen eben. Oder zum simsen. Aber normalerweise lernst du es als Kind mit deinen Eltern. Ich beginne jetzt, mit 20 und es reizt mich.

Die Überschrift bedeutet übrigens:
Ich möchte mit dir reden.
Qan-wan-mi rimayta munani.

Und deswegen lerne ich Quechua.

Der Sprachraum des Quechua erstreckt sich vom Süden Kolumbiens über große Teile von Ecuador, Peru und Bolivien bis in den Norden von Chile und Argentinien. Den größten Anteil an den Sprechern hat dabei Peru, gefolgt von Bolivien und Ecuador, während in den anderen Ländern nur kleine Minderheiten die Sprache beherrschen.

Es ist eine Sprache, die ich nicht überall lernen kann. Es gibt viele regionale Unterschiede, in Peru spräche man ganz anders als in Bolivien, wird mir erklärt. Und auch mapinnerhalb der beiden Ländern kommt es noch auf die regionale Herkunft an. Ich lerne von Spanisch zu Quechua und bin überrascht, wie viel ich verstehe. Die Aussprache ist nicht einfach. Ich bekomme eine Kopie mit Bildern von Tieren und Buchstaben dazu, die anders ausgesprochen werden, als ich es erwarte. Die Grammatikstruktur sei nicht allzu komplex, es gäbe nur eine Konjugation, man benutzt also immer die gleichen Endungen für die Personen. Auch die Satzstellung sei theoretisch immer die selbe, nur hielte sich daran niemand.

Nach der Christianisierung hat sich die Sprache ein wenig geändert. Jetzt wird oft auf Gott Bezug genommen, vorher standen vor Allem der Pachamama im Mittelpunkt.

Aymara, die andere weitverbreitete, indigene Sprache hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Japanischen, ich bleibe aber erstmal beim Quechua, der Sprache der Inkas. Ein schönes Gedicht hat mir meine Austauschpartnerin schon vorgetragen, es klang verträumt und ruhig, trozt der sonst so energischen Aussprache.

descargaHier kann man sich das Achahala anhören, das Alphabet der Quechua hören. 2004 waren es noch 8-10 Millionen Sprecher*innen, neueste Zahlen aus diesem Jahr belegen, dass es weniger geworden sind: 7,8 Millionen.

In den Schulen wird Quechua kaum unterrichtet und gerät so, wie auch viele andere indigene Sprachen, in Vergessenheit. Die, die es noch sprechen, sprechen es mit einer erfrischenden Selbstverständlichkeit. Als ich vor etwa 4 Monaten in einem Dorf war, um von dort aus eine Wanderung zu starten, fragte ich auf Spanisch nach einem Ort, wo es essen gäbe. Ich war zu der Zeit schon recht stolz auf mein Spanisch, wurde aber nicht verstanden. Der Mann, der an der Hauswand stand, sprach nur Quechua. In seinem Dorf müsse man kein Spanisch können, erklärte mir eine Tante, die die Szene verstand und lustig fand. Er hat nie Spanisch gelernt und lebt schon seit immer hier.

275b868799100d4821c963f51dd291dcoAuch mein Mitbewohner spricht Quechua, aber nur, wenn er betrunken ist. Ich höre es logischerweise sehr oft. Ein Tequila geht noch, kann ich nun auch auf Quechua verstehen.

Sie erklärt mir die Kultur die hier auf diesem Kontinent vor den Konquistadoren gelebt hat. Bevor man hier Spanisch sprach. Ein Teil davon hat man sich hier bewahrt, der grössere Teil ist verschwunden. Aber durch das Chicha trinken, das Koka kauen und die Sprache zu erlernen und darüber zu berichten, lässt sich vielleicht ein kleiner Teil erhalten.

Taytatacha pagarapusunki
Tupananchis Kama

Danke und Tschüss

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Über Geld spricht man nicht

Warum eigentlich nicht? Als mich das letztens eine bolivianische Freundin fragte, wusste ich keine Antwort, also nannte ich ihr mein Gehalt. Es war eine vordergründig einfache Frage, die sie mir da stellte, aber etwas in mir sträubte sich, sie zu beantworten. Könnte vielleicht Neid aufkommen, könnte es unsere Freundschaft beschädigen oder Abhängigkeiten schaffen? Wie mir geht es sehr vielen von uns Freiwilligen in Cochabamba. Wir sprechen nur ungern über Geld. Das haben wir nicht erfunden, das ist in Deutschland schon längst Tradition.

350€ Gehalt plus 180€ Kindergeld sind viel Geld für einen unausgebildeten Ausländer in Bolivien. Es gibt viele Menschen hier, die weniger verdienen als ich. Viele von ihnen versorgen zusätzlich ihre Kinder. Viele Arbeiten auf den Straßen werden nicht gut entlohnt. Und dann auch noch meine Ferien. Bezahlter Urlaub, damit meine ich nicht das ganze FSJ, aber die rund 2 Monate, die ich insgesamt frei gehabt haben werde bis zum Ende des Septembers. Ich wohne in einem großen Haus, gehe Feiern und Reisen, esse gut und bezahle mein Leben komplett, ohne, dass es eng werden könnte. Ich zahle etwa 100€ Miete für ein Zimmer, ein Bad, ein geräumiges Wohnzimmer, eine große Küche, einen Platz für meine Hängematte im Garten, und so weiter. Die fünf Hunde gibt’s zwar gratis dazu, aber die zwei Katzen gleichen das wieder aus.
3.683 Bolivianos und 50 Centavos, bei 30 Tagen im Monat sind das durchschnittlich 122 Bolivianos pro Tag. Um 17€ pro Tag in ein Verhältnis zu setzen, rechne ich euch mal einen Tag vor.

Moin!

  • 2 Bolivianos für den Bus zur Arbeit
  • 2 Bs für ein bisschen Frühstück auf dem Weg, 10 Bs wenn ich in der Schule frühstücke.
  • 2 Bs für den Rückweg von der Arbeit
  • 10 Bs für ein Mittagessen mit Suppe, Hauptgericht und Getränk
  • 8 Bs für einen doppelten Espresso im Café
  • 10 Bs für ein selbstgekochtes Abendessen

Tschau.

Wahlweise kann dazu kommen:

  • 40Bs zum Einkaufen auf dem Markt (5 Mahlzeiten)
    70Bs für Einkäufe im Supermarkt
    5Bs für Snacks auf der Straße
    30Bs für einen Liter Caipirinha
    25Bs für ein großes Bier
    10Bs für ein Taxi in die Stadt
    20Bs für einen Sauna-Besuch am Nachmittag

Ungefähr 2.432 Bolivianos monatlich stehen mir von kulturweit zur Verfügung. Ihr seht, das kulturweit-Gehalt sollte dringend an die Lebenshaltungskosten in den Zielländern angepasst werden. Selbst ohne Kindergeld kann ich mein tägliches Leben, sowie eine Miete gut bezahlen.

Ich genieße es, Geld am Ende des Monats übrig zu haben, große Reisen für die Ferien zu planen und Leute auch mal einladen zu können. Das Gehalt von kulturweit sollte angemessen zur länderspezifischen Bezahlung liegen und nicht dafür reichen zwei Großfamilien zu ernähren.

Sicherlich reicht für einige Lebensstile oder Zielländer das Gehalt nicht aus um einen europäischen Lebensstandard zu halten, aber muss das sein? Andere Freiwilligendienste kommen auch mit weniger Gehalt aus, kann man das Geld nicht sinnvoller ausgeben?

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Wasser

Bolivien, Cochabamba.
Mai 2016

500px-CochabambaBoliviaDas Wasser wird knapp in der Stadt. Das letzte Mal richtig geregnet hat es in einer Nacht Ende März. Kräftig, ohne Wind und wunderschön.

Seitdem hat es außer ein paar Tropfen nichts gegeben.

Auf dem Markt steigt der Preis für Gemüse. Manchmal stehe ich ohne Wasser unter der Dusche. Die Lagune, die normalerweise zu dieser Jahreszeit noch zu 3/4 gefüllt ist, ist fast trocken. Es wird erst wieder im September regnen, wenn ich gegangen bin.

Bis dahin wird es außer ein paar Tropfen nichts geben.

Wasserknappheit? Wo?

Eigentlich ist Cochabamba oder Qhochapampa (grosser Sumpf), auch La Llajta (Quechua: die Stadt aller) genannt, immer mit Wasser versorgt gewesen. Zu dem Departemento gehört das Regenwaldgebiet Chaparé, das etwas tiefer als die Stadt selbst gelegen ist. Im Tal der Viertausender hat sich eine große Stadt entwickelt, mit einer Bevölkerung von etwa 700.000 Einwohnern. Mit den umliegenden Dorfgemeinschaften, lebten laut dem letzten Census vor drei Jahren etwa 1,1 Millionen Menschen im Tal der viertgrößten Stadt Boliviens. Mit den anwachsenden Bevölkerungszahlen musste auch mehr Ackerland für die Versorgung bereitgestellt werden. Man legte die Sümpfe trocken. Der Wasserverbrauch stieg an. Vor 15 Jahren war Trinkwasser nur für 87% der Bevölkerung zugänglich. Das Wasser ist schmutzig und aus dem Wasserhahn kann man nicht trinken. So viel zum Hintergrund. In diesem Jahr ist etwas besonders.

Die Situation?

Ernten verdorren auf den Feldern, es fehlt Wasser. Die Bauern haben weniger zu verkaufen und die Menschen, die wenig haben, können weniger kaufen.
Ein Beispiel: Die Cuartilla (Maßeinheit, ca. 1,5kg)  Tomaten kostet nun 28 Bolivianos, vorher kostete sie 12 Bolivianos. „Höher werden die Preise nicht steigen“, versichert mir die Gemüseverkäuferin meines Vertrauens auf der riesigen Cancha. Sie zieht eine Grimasse und sagt: „Niemand weiß, was kommt.“ Dann packt sie mir die Tomaten ein und ich bezahle den mehr als verdoppelten Preis.

„Das sind die Auswirkungen von El Niño, die Regenzeit war mild“, wird mir erzählt.
Es hat tatsächlich weniger geregnet, als ich erwartet hatte. Auf mich hatte das Wort Regenzeit einen krasseren Eindruck gemacht als Herbst in Hamburg.

El Niño

Bei diesem globalen Wetterphänomen sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme. Die Vereinten Nationen hatten im November gewarnt, der diesjährige El Niño sei der schlimmste seit mehr als 15 Jahren und einer der stärksten seit 1950. Weltweit gibt es dann vermehrt Ernteausfälle durch Dürren. Auch Seuchen und Hungersnöte werden immer wieder dadurch verursacht. Im Abstand von 2 oder 7 Jahren kehrt das „Christkind“ wieder. In der Region Cochabamba regnete es deswegen weniger. In Brasilien gab es sowohl Überschwemmungen als auch Dürren. In den letzten drei Jahre gab es keine Wasserversorgungsprobleme hier, es hatte immer ausreichend geregnet in der Regenzeit.

Eine zwei Minuten Erklärung, was genau El Niño genannt wird zeigt wetteronline.de bei YouTube. Die weltweiten Auswirkungen, auch mit einem Fokus auf Lateinamerika kann man in einem Multimedia-Dossier bei faz.net verstehen. Was sich deswegen gerade an Chiles Küste abspielt hat die Tagesschau kürzlich zusammengefasst.

klimadiagramm-85223-cochabamba-airport-niederschlag

Im Klima-Diagramm sieht man deutlich den Unterschied zwischen Regen- und Trockenzeit. Es sind weniger als 3 Regentage üblich in den Monaten Mai, Juni, Juli, August. Dieses Jahr sollen es noch weniger werden. Die Zahlen sind ein Durchschnitt aus den Aufzeichnungen zwischen 1956 und 1990. In diesem Jahr waren die Regenfälle an den Rändern des Jahres weniger heftig ausgefallen, fast ausgeblieben.

Die Auswirkungen in Cochabamba

Die Lagune Alalay ist der einzige Wasservorrat der Großstadt. Normalerweise ist er zu 3/4 gefüllt. Jetzt sind es nur noch 1/4, die verbleiben. Nicht alle Haushalte sind an das Wasserwerk angeschlossen, viele haben eigene Wasserspeicher (10 000, 5000, 1000 Liter) auf dem Dach. Diese Preise steigen. Unser Haus ist mit einer Leitung verbunden, durch die zu einigen Tageszeiten kein Wasser mehr fließt. Weil man das Wasser nicht trinken sollte, hat fast jeder Haushalt hat einen Wasserspender im Haus. Die Preise steigen ebenfalls. Wasser abkochen wird eine ernsthafte Alternative für viele. Der Bürgermeister hat die Bewohner aufgerufen Wasser zu sparen. Im Supermarkt sind die Wasserpreise noch stabil. Zu einigen Tageszeiten wird es kein Wasser geben, man muss sich Gedanken machen, wie man sich daran anpasst.

Ich musste mir nie Gedanken um Wasser machen.

 

 

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Lustiger Name, ernste Geschichte: Lago Poopó

„Tenemos un lago que ha desaparecido, ahora es una pampa; un desierto donde no se puede sembrar nada, ni producir; no hay nada, mucho menos vida“. – Valerio Rojas, dirigente campesino.

Valerio Rojas, der Vorsitzende des Bauernverbandes sagt: „Wir haben einen See, der verschwunden ist, nun ist es eine Pampa; eine Wüste, wo man nichts pflanzen oder produzieren kann; es gibt nichts, am wenigsten Leben“.

Bildvergleich: Lago Poopó im April 2013 (links) und im Januar 2016 (rechts)

Bildvergleich: Lago Poopó im April 2013 (links) und im Januar 2016 (rechts)

Der See ist schon seit Jahren vom Austrocknen bedroht, es hat Zeit für Pläne zur Verhinderung gegeben. Aber nun ist es amtlich: Der Lago Poopó, nach dem Titicacasee der zweitgrößte See Boliviens, ehemals mit einer Fläche von 2300m² und durchschnittlich etwa 3m Wassertiefe, ist ausgetrocknet. Er war Lebensraum für Flamingos und viele Zugvögeln, die hier eine Rast auf ihrer Reise von Süd nach Nord machen. Der Schlamm sei besonders nahrhaft gewesen. Auch viele Amphibien, Reptilien und Fischarten lebten hier. „Wir sprechen über etwa 200 Arten“, so der Tierforscher Carlos Capriles.
Nun seien nur noch drei große Pfützen übriggeblieben, konstantiert Rojas.

Das alles hat ökonomische, ökologische und menschliche Gründe.
Das alles hat ökonomische, ökologische und soziale Folgen.

Die Minen-Industrie trinkt unser Wasser

Der See hatte einen einzigen Zufluss, den Rio Desaguardero, der auch dem Lago Titicaca als Quelle dient. Ohne Quelle oder Zufluss kann es keinen See geben. Seit Jahrhunderten fliesst dieses Wasser in die Region des Altiplano zwischen Chile und Bolivien. Er bewässert die Landwirtschaft und ermöglicht Leben in der Andenregion. In dem Departamento Oruro gibt es reichliche Zinn- und Kupfervorkommen. Gemeinsam mit den Silberminen im Süden des Landes, im Departamento Potosí, haben sie dem Staat und einigen Privatleuten viel Geld aus dem Berg in die Tasche gebracht. Für den Bergbau und die Betreibung der Minen benötigt man viel Wasser. Dieses wird dem Rio Desaguardero entnommen. Später fließt ein Bruchteil davon als verschmutzte Abwässer in den Strom zurück.
Der Vizeminster ist „empört“.

Nun kann man entgegnen, das sei ja nicht ganz so wirklich bewiesen, wie es die Minenbetreiber in Nordperu gemacht haben:

Als in den Flüssen, die die Minen in Nordperu speisen und auch deren Abwässer aufnehmen, eine starke Verunreinigung durch Schwermetalle gemessen wurde, behaupteten die Minenbetreiber, man wisse nicht genau, ob das Wasser nicht vorher schon verunreinigt gewesen sei. Es hatte vorher schliesslich keine Messungen dazu gegeben.

Ungefähr so lautet auch die Argumentation in Bolivien.
Dazu empfehlenswert ist die Doku: Hija de la Laguna.

Ideen aus den 90ern? Umsetzen!

Es geht um den Wasserstand im Lago Titicaca. Und indirekt geht es auch um den Wasserstand im Lago Poopó. Die peruanisch-bolivianische Verwaltungsstelle für den Titicacasee hat einen Plan aus den 90ern wiederentdeckt. Das Wasser aus dem Fluss, der die beiden Seen speist, könnte komplett zu Gunsten des Titicacasees umgeleitet werden. Dadurch wäre ein Absinken des Wasserstandes im Titicacasee ausgeschlossen.

„Die Massnahmen könnten nötig werden, um hier nicht auf dem Trockenen zu sitzen“, meinen Experten. „In Ordnung, das mit dem auf dem Trockenen sitzen, überlassen wir den anderen“, beschliessen die Verwalter des größten Sees Lateinamerikas.

 

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Und so ist es gekommen: Am Lago Poopó sitzt man auf dem Trockenen.  Foto: Reuters

Schließlich speisen zwei weitere Flüsse unterhalb des Sees den Rio Desaguadero mit Wasser. Wasser, das von den Bauern für die Bewässerung ihrer Felder abgezweigt wird. Die gewaltige Menge, die die Minenindustrie benötigt, ganz vergessen. Kommt da denn eigentlich noch genügend am Lago Poopò an? Ach, mach dir mal keinen Kopf. Immerhin der eine See hat Wasser. Undzwar endlich wieder mehr als genug.

Mit anderen Worten:

Der grosse Bruder Titicaca hat sich im Streit um den Wasserschlauch durchgesetzt.
Der Lebensraum ist zerstört. Weder Flora noch Fauna waren zu einem Interview zu erreichen. Auch die sonst so gesprächige Flamingo-Vertreterin lehnte enttäuscht das Gespräch ab. In diesen Zeiten müsse sie sich um ihre Familie kümmern.
Im Übrigen verlieren etwa 350 Fischerfamilien ihre Lebensgrundlage.

Die bolivianische Regierung twitterte dazu sinngemäß:
In den letzten 50 Jahren hat sich das Klima in der Region Oruro verändert. Es ist im Durchschnitt um zwei Grad wärmer geworden. Und es hat deutlich weniger geregnet. Nun muss man wissen, dass der See, über den wir sprechen, auf 3600m gelegen war und eine durchschnittliche Wassertiefe von etwa 3 Metern hatte. In den letzten Jahrzehnten war der See fast jährlich kleiner geworden.
Kleiner als klein ist eben trocken. #shithappens

Das Umweltministerium ergänzte später trocken:

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„Besonders unglücklich ist es für die Tiere, die nicht wie die Zugvögel weiterfliegen können um einen neuen  Lebensraum zu finden. Namentlich: Amphibien, Reptilien und Fische.“
#kondolonzschreiben2.0

 

Nun gibt es noch eine Idee: Den Lago Uru Uru mit dem Lago Poopó zusammenlegen. Der ist aber hundert Kilometer weiter im Norden. Wie das gehen könnte? Wissen weder Zeitungen noch Wissenschaftler. Geschweige denn die Verwaltung des Titicacasees.

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Na dann, gute Nacht, liebe Flamingos.  Foto: Reuters

Gab es da nicht 2010 ein 15 Millionen US-Dollar schweres Programm zur Rettung des Sees? Zwischen der EU und Bolivien? Stimmt, gab es. Was war da nochmal passiert?

Man sei „unverantwortungsvoll“ mit dem Geld umgegangen und habe „sinnlose Projekte“ initiiert, gibt der Ex-Senator des Departamentos Oruro zu.
Das Geld ist praktisch im Sande verlaufen.

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Freunde, eine Momentaufnahme

Freundschaften, die ein Leben lang halten, gab es schon immer. Vom einen zum anderen Sandkasten. Oder von einer zur anderen Schulstunde. Von einem zum anderen Training. Von einem zu anderen Bier.

Die meisten Freundschaften halten viel länger als die Lieben, die wir gemeinhin als Liebe unseres Lebens bezeichnen. Die zwei ernsthaften Beziehungen, die in denen ich gewesen bin, haben insgesamt knapp 5 Jahre überdauert. Davon ist nicht sehr viel geblieben. Freundschaften hingegen sind anders. Sie bleiben. Sie überdauern mit ein bisschen Disziplin auch die weitesten Distanzen, weil wir von unseren Freunden nicht so viel Aufmerksamkeit erwarten wie von unseren Partnern und mit ihnen auch nicht so hart ins Gericht gehen, weil wir nicht jede Verfehlung als Angriff verstehen, was in meinen Liebesbeziehungen vielleicht zu den meisten Missverständnissen geführt hat.
Das einzige, das fehlt, ist die Körperlichkeit. Bedeutet das aber auch, dass das einzige, das es in Beziehungen zusätzlich gibt, die Körperlichkeit ist?
Das ist insgesamt vielleicht schon falsch. Die Annahme, es fehle etwas, passt mir nicht.

Sex ist Sex, ist Sex. Aber mehr auch nicht. Das schreibe ich so nüchtern, wie es zur Zeit ist. Auslandserfahrungen nenne ich das jetzt mal. Werde ich auch später in meinen Lebenslauf so aufnehmen, nur anders meinen.
Ich wünschte mir eine Beziehung, in der wir auch Freunde wären. Mittlerweile sind wir weniger als Freunde und mehr als Bekannte. Es gibt keine Gründe zu kommunizieren, niemand möchte vom anderen etwas wissen. Alte Geschichten blitzen für Sekunden auf und verlieren ihren Glanz im Regen. Es fühlt sich an, als müsste man mal wieder fragen, wie es geht und ob es läuft, aber es interessiert keinen von beiden.

Das ist bei Freunden grundsätzlich anders. Ich spüre ein ehrliches Interesse auf beiden Seiten, einen Spaß in und an der Kommunikation.
Wie schon erwähnt, weniger Aufmerksamkeit bei gleichbleibendem Interesse. Weniger Goldwaage bei gleichzeitiger Detailverliebtheit. Nur noch das kommunizieren, was einem selbst gefällt, nicht um einen Eindruck beim anderen zu hinterlassen, der einem Vorteile verschaffen könnte.

Zwei Verliebten erscheint ihre Beziehung als etwas Individuelles und Intimes. Fernbeziehungen sind eine Liebe ohne Sexualität, eine Liebe ohne Alltag. Fernliebe ist wie Essen ohne Abwasch. Und sie bleibt abstrakt, geliebt wird per E-Mail, Facebook oder Skype. Das kann reizen, das kann zermürbend sein. Ich habe es genossen und verachtet.
Immer wieder Schmetterlinge im Bauch auf Zugfahrten, gemeinsame Abschiede und das Gefühl: altbekannt aber neu.
Wenn man eine Beziehung in Gleichheit und Freiheit führt, muss man auch Situationen akzeptieren, in denen der andere gegen einen entscheidet.

Vielleicht sind Beziehungen und Freundschaften ja auch ganz anders oder ähnlich.
Im Moment fühle ich so. Vielleicht fühle ich später anders. Eine Momentaufnahme.

Ob eine Freundschaft hält, das entscheidet sich nicht in durchzechten Nächten und an harmonischen Kinoabenden, das entscheidet sich in den Durststrecken.

In Liebe,
Lukas

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