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Das Visum. Eine Tragödie.

Ein unvollendetes Stück in zwanzig Akten.

Aufenthaltsgenehmigung haben, oder nicht haben, das ist hier die Frage.
Und zwar bis Dezember 2015.

Wo fange ich an? Vielleicht bei der Ist-Situation: Aber was ist die eigentlich? Verwirrend, nicht nur für Leser eines Blogs.
Naja, ich höre jedenfalls auf den mit den Anlehnungen an Shakespeare und Göthe, ähh, Goethe. Pardon. JoWoGo(e) und Bora Dağtekin werden mir verzeihen.
Ich weiß nicht, was ich in drei Wochen mache. Sollte ich vor Dezember ein Visum bekommen, kann ich, wie geplant nach Lima zum Seminar fahren, durch Peru reisen und problemlos wieder einreisen.
Vielleicht wird das so. So wünsche ich mir das. Aber Wunschlisten werden schließlich nie restlos ganz erfüllt. Manchmal sogar gar nicht.
Vielleicht wird das also nicht so. Das wäre schlecht. Ich könnte weder mit meiner Ausreisegeneration zum Zwischenseminar fahren, noch, wie geplant, mindestens 3 Wochen mit anderen Freiwilligen durch Peru reisen.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit im nächsten Januar wieder einzureisen und bis dahin zu reisen.

Aber der Reihe nach: Ich warte auf ein Dokument zur Haussteuer meines Vermieters. Und ich warte auf die Durchsicht meiner Dokumente bei Interpol. Und ich warte auf die Ansage, „es kann weitergehen, du darfst deine Dokumente bei der Migracion (Ausländerbehörde) einreichen“.
Aber die Essenz ist: Ich warte.
Und nichts passiert, es geht nicht vorwärts oder rückwärts oder in irgendeine Richtung. Ich komme meinem Visum nicht näher. Seit knapp zwei Monaten bin ich illegal in diesem Land. Ich zahle Strafe für jeden Tag, an dem ich mit meinem abgelaufenen 30-Tages-Arbeitsvisum hier lebe.
Termine mussten wiederholt werden, weil Dokumente fehlten, Anforderungen sich änderten oder weiß der Teufel warum.
Begründungen, warum es nicht funktioniert, gibt es wie Sand am Meer.
Gründe, warum es nicht funktioniert, gibt es in etwa wie Ampelmännchen am Meer.

Die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung für Bolivien ist sehr aufwändig und mit vielen Behördengängen verbunden.

Jetzt werde ich heute gefragt, ob ich in den ersten beiden Dezemberwochen Intensivkurse für die B1-Prüfungen anbieten kann und kann weder ab- noch zusagen. Ich bin hilflos, komme nicht weiter und enttäuscht von den Misserfolgen. Es muss doch eine Lösung vor Dezember geben. Sonst zahle ich auch noch den dritten Monat Strafe. Das ist kann es doch nicht sein.
Und so lange bis Dezember es nicht mehr.

Aprospos: An den Palmen auf einem der Hauptplätze hängen mittlerweile Lichterketten. Befremdlich bei 25°C.

Quelle: http://bit.ly/1SiDWd4

Quelle: http://bit.ly/1SiDWd4

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