Permalink

5

Du weißt nicht, wo du bist? Ab zum Friseur :)

Gestern war ich beim Friseur. Das Trufi, welches ich normalerweise nach der Arbeit nehme, fuhr heute nicht die Avenida America runter und hielt dann nicht 500 Meter entfernt von dem Haus in dem ich wohne, sondern fuhr die Avenida Peru runter, auf dem halben Weg zur Innenstadt. Also ungefähr falsch. Am Ende der Straße saßen nur noch zwei Leute in dem Trufi, ich hatte mich schon gewundert, wieso alle ausgestiegen waren. Wir wurden gefragt, was wir hier eigentlich noch machten und wieso wir noch nicht ausgestiegen waren. Mit voller Überzeugung, dass er jeden Tag so fahren würde. Und dann, etwas überraschend, ob wir wirklich dahin mitfahren wollten, wo er seine Mittagspause verbringen würde. Immerhin mit Mittagessen, aber ich lehnte kopfschüttelnd ab und stieg aus. Orientierung finden. Dass das Ganze auf der halben Strecke zum Zentrum lag, wurde mir erst zu Hause dank Google Maps klar. Zum Glück war eine andere größere Straße nicht weit und ich wusste in etwa (Achtung: leichte Übertreibung), wo ich war. Jetzt noch entspannt ´ne kleine Cola für einen Boliviano (30 Cent) in einer Tienda (kleine Läden, die in der ganzen Stadt „Ein bisschen von allem verkaufen“) getrunken und dann überlegt, was ich sonst noch so brauche. Einen Spiegel gesehen. In den Spiegel gesehen. Entschieden, dass ein Friseurbesuch überfällig war. Wahrscheinlich schon vor einer Woche überfällig gewesen war. Habe also auf der Straße nach einem Friseur gefragt und eine Empfehlung zwei Querstraßen weiter bekommen. IMG_20151023_142026Übrigens nicht nur ein Friseur, sondern auch ein Copy-Shop, ein halbes Reisebüro für Ausflüge nach Santa Cruz, sowie eine PC-Werkstatt mit Internetcafé. Übrigens in der Größe unseres Wohnzimmers. Wer erkennt den Zusammenhang? Ich nicht.
Ich erkannte mich übrigens danach auch kaum wieder. Etwas kurz geworden – mit ihren 70 Jahren Erfahrung und viel Wasser auf meinem Kopf hatte die Friseuse mein Sitzenbleiben wohl als Aufforderung zum Weiterschneiden verstanden. Oder sie schneidet halt immer so. Sie meinte nämlich: „Jaja, du musst nichts sagen, ich weiß, wie du es geschnitten haben willst.“ Wahrscheinlich hätte mein castellano auch nicht ausgereicht und ausreichend Anweisungen zu geben.. Wächst ja wieder 🙂

5 Kommentare

      Zur Werkzeugleiste springen