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Intuitiver Genitiv

IMG_1198Ferien. Wofür sind die eigentlich da? Okay, vielleicht eine etwas fatale Frage. Reisen – Gut. Feiern – Gut. Vieles mehr – auch gut. Frage beantwortet, stimmt 🙂
Ich arbeite schon eine ganze Weile nicht mehr (wie lange genau erwähne ich hier mal nicht, sonst könnte Neid aufkommen..) und werde dafür auch noch bezahlt. Merkwürdig schöne Situation muss ich zugeben. Aber ich komme schon damit klar, danke der Nachfrage 🙂 Andere würden sagen: Läuft!

Ich freue mich aber ehrlich gesagt auch auf meine Arbeit – das soll schon was heißen, oder? Meine Unterrichtsvorbereitung hat angefangen, Wortschatzspiele und Ideen zur Vermittlung des Unterschieds zwischen Dativ und Akkusativ. Wie zum Teufel ist man eigentlich auf diesen Genitiv gekommen? Und, viel interessanter, wie werde ich rechtfertigen, dass lernen zu müssen, wenn in Deutschland die Personen, die ihn wirklich unterbewusst benutzen, langsam aussterben? Lehrer müssen nichts rechtfertigen. Oder geht es um die bewusste Benutzung? Also klar, wenn ich mir Mühe gebe, kann ich die Funktion des Genitivs schon nachvollziehen. Aber ich konzentriere mich als Muttersprachler schließlich auch nicht auf der/die/das Artikelwahl. Also außer bei Nutella, da muss es natürlich die heißen. Oder das.
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So, jetzt für die Leute, die mal ein bisschen Deutsch lernen wollen (der Rest kann getrost abschalten).

Der Genitiv, ist neben dem Nominativ, dem Dativ und dem Akkusativ einer der vier Fälle in der deutschen Sprache. Er wird verwendet, um eine Zugehörigkeit anzuzeigen. Außerdem steht der Genitiv nach bestimmten Präpositionen, Verben und Adjektiven. Die Kontrollfrage nach dem Genitiv lautet „Wessen?“. Im bairischen beispielsweise wird der Genitiv jedoch gegen den Dativ ausgetauscht.

Beispiel hochdeutsch: Das Bier des Vaters.
Beispiel bairisch: Dem Vater (ihm) sein Bier.

Eine handvoll Verben kommen nicht ohne den Genitiv aus, viel wichtiger sind aber die Präpositionen, die den Genitiv verlangen:

  • anstelle/an Stelle, aufgrund/auf Grund, während, wegen
  • außerhalb, oberhalb, unterhalb, innerhalb
  • beiderseits, diesseits, jenseits, unweit, entlang …, links, rechts
  • nördlich, östlich, südlich, westlich
  • trotz, ungeachtet

Auch wichtig ist die Deklination bei Artikeln, Nomen und Adjektiven. Hier wird unter den Wortgeschlechtern unterschieden. 
Maskulin: des netten Vaters, eines netten Vaters
Feminin: der netten Mutter, einer netten Mutter
Neutral: des netten Kindes, eines netten Kindes
Und jetzt im Plural: der netten Eltern, meiner netten Eltern

Ja, das sollte dann reichen. Die Pronomen üben wir ein anderes Mal 🙂
Jetzt muss ich nur noch ein tolles Spiel für die 7. Klässler erfinden.

 

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