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2. Halbjahr

Seit einigen Tagen hat das zweite Halbjahr an der Fröbelschule wieder begonnen. Unser Kollegium hat sich ein wenig verändert, jetzt arbeiten hier nur noch Lehrerinnen und ich. Aber ich dachte mir, besser mit nur Frauen zusammen zu arbeiten als mit nur Männern. Vielleicht liege ich auch falsch – das Jahr wird es zeigen. Gestern waren wir gemeinsam in einem Café und haben bei bolivianischem Bier und alkoholfreien Cocktails nett zusammen gesessen. Mit der Ansage: Wer über die Arbeit spricht, zahlt die Rechnung. 

Bilder gibt es jetzt nicht. Wer für die Bilder gekommen ist, sollte hier klicken. Ansonsten folgt jetzt ein 380 Worte Text 😛

Theater

Momentan schreibe ich ein Theaterstück um, damit es die 10köpfige Theatergruppe bald einstudieren kann. Dabei habe ich schon Ankündigungen gehört, dass noch weitere Schüler im deutschen Theater mitspielen wollen. Vielleicht schreibe ich noch neue Charaktere.. Einige Wörter lassen sich nicht leicht aussprechen, die habe ich versucht auszutauschen und den Plot ein wenig zusammen zukürzen. Die eigentliche Version hat 80 Minuten Spielzeit, das war dann doch etwas viel. Nun beginnt die Situation im Flugzeug (ich weiß schon, wer das Bühnenbild malen darf..) und endet an einem Strand mit abgestürzten Flugzeug. Na gut, das Inselleben habe ich dann eben auf eine baldige Rettung zusammengeschnitten. Hätte man sicherlich auch weitere 60 Minuten mit ansehen können.

Welche Wörter ich gestrichen habe? Nach einem „Praxistest Pronunciacíon“ mit einem der Kurse der Sekundarstufe wurde schnell klar, dass hier etwas geändert werden musste. Also, nicht das Niveau der „Bald-Abschluss-Klasse“, sondern das Sprachniveau des Textes musste auf höchstens B1 abgesenkt werden. Alle Wörter, die weder auf Anhieb, noch nach dem dritten Anlauf problemlos über die Lippen gingen, mussten raus. Kabinendruck, gestrandet, Flughöhe, Lankabel, Gebetsteppich, Echtzeit, Schnapsidee und nervenraubend.

Karneval

Gestern haben wir, jetzt in der 5. Jahreszeit, mit dem jecken Thema Karneval in den Kursen angefangen. Dabei war es nicht immer ganz einfach für mich, die Traditionen zu erklären oder die kölsche Wörter zu übersetzen. Zum Glück war ich Teil eines Dreiergespanns, in dem auch eine fast waschechte Kölnerin mitgearbeitet hat. Die Schüler sollten rausfinden, was Strüßjer, Kamelle und Dreigestirn denn eigentlich sind und dann Bildern zu ordnen.

Am Freitag fahre ich übrigens auch zum Karneval nach Oruro, das wird bestimmt spannend! Es ist der größte Karneval Boliviens, wenn nicht sogar der zweitbekannteste in Lateinamerika. 2014 kamen etwa 350.000 Besucher nach Oruro, dieses Jahr werden noch mehr erwartet. Und übrigens ist es eines der immateriellen Weltkulturerbe Boliviens. Was es mit der Jungfrau des Berwerkstollens und der Pachamama zu tun hat, liest einfach mal bei Wikipedia weiter. Hoffentlich werden die Straßen nicht gesperrt, ich habe etwas um einen Protest der Transportistas auf der Verbindung zwischen Cochabamba und Oruro gehört. Angeblich wegen der Steuern. Aber in der Politik kenne ich mich noch zu wenig aus, um wirklich zu ahnen, was hier gerade vor geht. Ich versuche bald einen Artikel darüber zu veröffentlichen, also nicht mit meiner Meinung, sondern mit Meinungen der Anderen #reelecion #cochabambadiceno #evosi usw..

Übrigens müssen meine Mitbewohner ausziehen, ich werde bald alleine in dem großen Haus wohnen. Mal sehen, ob ich da wohnen bleibe.
Und noch eine Neuigkeit gibt es: Die Direktorin hat sich ausgedacht, dass das gesamte Kollegium Deutsch lernen sollte. Bald habe ich also Deutschkurse für andere Lehrer, die ich gerade anfange zu planen.

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