Permalink

off

1. Station: Lima

Reiseblog #1

IMG_0068

Lima hat einen großen Hafen und liegt direkt am Meer. Die Luft ist salzig und abends am Strand mit Wind und Wellen habe ich mich sehr an zu Hause erinnert gefühlt. Ich liebe es, wenn das graue Meer und der graue Himmel im Horizont eins werden. Dieses Schietwetter ist ein Gefühl von Heimat für mich. Und dann sind da noch die Möwen über den Fischkuttern, die laut kreischend ihre Kreise drehen..

Die Stadt selbst ist ein Sonnenschein, mit schönen Ecken und viel Verkehr. Sie besteht aus 42 Stadtteilen und wird von 42 Bürgermeister*innen regiert. Nicht alle diese 42 Stadtteile sind so, wie ich die Stadt in diesem Beitrag beschreibe, es gibt natürlich große Unterschiede in arm und reich, es leben immerhin 30% der peruanischen Bevölkerung hier. Aber dazu an einer passenden Stelle mehr.

Angekommen in Lima schlafe ich die erste Nacht bei einem Couchsurfer. Martin ist Professor für Design an einer der vielen Privatunis und nimmt mich trotz Verspätung sehr herzlich in seinem Apartment auf. Er lebt mit vier Katzen im 12. Stock im sicheren Stadtteil Jesus Maria.

Am Samstagabend gehen wir zusammen in einem Schwulenclub feiern und er zeigt mir seine Lieblingsbar von ganz Lima. Am Sonntagmittag, nach einer sehr kurzen Nacht, treffen wir seinen Bruder und andere Couchsurfer zum Fisch essen: Das Restaurant ist voll, der Fisch tot und die Leute glücklich. Ceviche heißt das Nationalgericht der Peruaner: Rohe Fischstückchen in Zitronensaft und mit Zwiebeln und frischen Koriander. Sehr lecker auf einem Teller mit anderen Fischspezialitäten serviert 🙂 In dem Link findet ihr ein Rezept, damit der peruanische Leckerbissen seinen Weg in eure Küche finden kann. Probiert es aus, es soll nicht schwierig sein!

Nach einem Besuch in einer sehr westlichen Mall, gönnten wir uns Mango-Eis. Ich entschied mich eine weitere Nacht bei Martin zu verbringen und er zeigte mir die magischen Wasserfontänen in der Innenstadt 🙂 Wir kamen rechtzeitig zu einer Lichtshow und bewunderten den tollen Park mit den unterschiedlichen Wasserspielen. Am nächsten Tag startete mein Seminar mit den anderen kulturweit-Freiwilligen in einem Haus mit Blick aufs Meer.

IMG_0127IMG_0155

Am Mittwoch war Zeit für einen Ausflug in die Lomas, die grünen Hügel von Lima, aber dazu in einem anderen Bericht mehr.

Meine Reise mit Christiane startet nächste Woche in Richtung Süden. Uns wurde Ica als Zwischenstation empfohlen, hat da jemand ne Meinung zu?

IMG_0154IMG_0117

Permalink

off

Moin ihr Lieben!

Morgen fahre ich nach La Paz um in den großen Schulferien (bis Ende Januar) meine Reisepläne zu verwirklichen. Von dort geht es weiter über Cusco nach Lima, wo am Montag mein fünftägiges Zwischenseminar von kulturweit beginnt.
Vorher schaue ich mir aber noch Lima an. Ich habe jetzt schon 10 Couchsurf-Angebote bekommen, obwohl ich erst zwei Tage registriert bin und noch recht wenige Informationen gegeben habe – total vielversprechend und cool! 🙂
Nach dem Seminar mache ich zusammen mit Christiane eine Peru-Tour, für die ich mir etwa 3-4 Wochen Zeit nehme. Als Stationen sind bisher geplant: Arequipa, Colca Canyon, Cruz del Condor, Picchu Picchu, Cusco, Machu Picchu, Puno, Lago Titicaca und danach entweder weiter nach Chile im neuen Jahr oder auf große Fahrt durch Bolivien.
Zwischendurch stoßen noch Nicole aus Paraguay und Christoph aus meinem Haus dazu 🙂 Ich freue mich mega und sitze gerade sehr gespannt neben meinem kleinen, roten Rucksack. Hoffentlich ist er nicht zu klein 😀
Mal sehen, wo ich Weihnachten verbringe und was ich bis Neujahr noch alles erlebe.
Klickt ab und zu rein, vielleicht steht ja ein neuer Artikel* online.

Wichtig sind noch sind drei Dinge:
1. Ich kann nach meiner Reise wieder einreisen (Visumsfrage)
2. Ich habe praktisch bezahlten Urlaub
3. Ich habe erwähnt, dass ich mich riesig freue, oder?

*das ist leider kein Adventskalender hier.

Permalink

off

Angefangen Anzufangen

Stille. Blauer Himmel, leises Vogelgezwitscher. Im Rücken die Berge. Wiese und Blumen in Sicht. Unter einem Baum im Grünen, saftiges Gras. Zwischen den glitzernden Blättern blinzelt die Sonne hindurch. Das satte Grün der Blätter, durch welches Schmetterlinge schweben. Angelehnt an einen Baum sitze ich an diesem schönen Ort, mache meine Musik an. Stelle den Himmel unscharf und sehe das Glitzern im Licht der Sonne. Schließe die Augen und genieße. Nach der Schule, nach dem Lautem, nach dem Geschrei. Hier ist es ruhig, niemand scheint sich zu bewegen, nur der Wind durchspielt die Baumkronen. Hier möchte ich sein. Hier bin ich. Weit weg von den Schülern, den Tafeln und Stiften, den Aufgaben und Lösungen. Weit weg von verzweifelter Ermutigung und entmutigter Verzweiflung. Für eine Stunde. Nichts denkend und entspannt. Lege die Arme zur Seite und greife ins Grün. Gutes Gefühl. Ich glaube, ich komme an. Bei mir und in Bolivien. Es hat gerade erst angefangen anzufangen.

Keine Worte mehr.

2015-11-19 13.29.452015-11-19 13.24.24

Permalink

off

Die Kulturnacht

Kleines Update von meiner Arbeit: Die Noche Cultural Aléman

An einem Freitag in letzter Woche war die Kulturnacht an unserer Schule. Eine riesige Veranstaltung, die im zweijährigen Turnus an der Schule geübt, getestet, geprobt und schließlich auch durchgeführt wird. Großer Spaß war es für mich mit einer fünften Klasse das Lied „Die Gedanken sind frei“ dafür vorzubereiten.
IMG_0911Die Kinder haben sich sehr gefreut, als ich ihnen danach meine Filmaufnahme von ihrem Auftritt zeigen konnte, das haben sie echt gut gesungen. Die Primaria (Unterstufe) hat Lieder wie „Die Jahresuhr“, „Der Kuckuck und der Esel“ und „Mein Hut der hat drei Ecken“ aufgeführt und die Theatergruppe, mit der ich ein Stück auf Deutsch einstudiert habe, hat sich auch wacker auf der Bühne geschlagen. Also tatsächlich auch einmal wortwörtlich, aber das stand zum Glück so im Textbuch 🙂
Für die Deutschlehrer an der Schule und allen voran meine Chefin war es ein sehr stressiger, aber offensichtlich schöner Abend. Ich kann nicht einschätzen, ob sich die Mühen und Unterrichtsausfälle gelohnt haben, aber es war ganz sicher schön anzusehen für die Eltern und Großeltern. IMG_0773

Auch die Direktorin (die übrigens kein Wort deutsch spricht) war mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden. Nur die Mikrofonierung hat alles ein wenig zerschossen, so ein Mist. Insgesamt wurde dem Publikum mit dem Theaterstück, dem Mauerfall und tanzenden Drittklässlern in Dirndl und Lederhosen auf der Bühne viel geboten, ein Kompliment an das gesamte Deutschkollegium! Schön für mich war auch, dass die anderen deutschen Freiwilligen gekommen sind und sich meinen Arbeitsplatz angeschaut haben 🙂
IMG_0746 IMG_0796 IMG_0877

Permalink

off

Fahrt auf der neuen Todesstraße

Eine kurze Reise zurück nach La Paz: ca. 3 Stunden

Die alte Todesstraße ist heute bestenfalls mit dem Fahrrad oder Quad zu befahren, ich bin sehr froh, dass hier seit 2006 weder Reisebusse, noch LKWs weiterhin runtergurken müssen. Das Problem war immer dann, wenn sich zwei Fahrer getroffen haben. Dann wurde sich um das Rangieren am Hang gekloppt, kann ich ganz gut nachvollziehen. Auch sollen viele Fahrer übermüdet (viele Firmen sparten sich den zweiten Fahrer) oder teilweise betrunken (Angst) gefahren sein.
Heute ist es alles anders: Es gibt auf der anderen Seite der Schlucht eine asphaltierte Umgehung mit Tempolimits, Überholverboten und Leitplanken. Und Nebel.

IMG_0703-001

Der Fahrer (mit gelber Mütze), sein Koka (in der grünen Tüte), Nebel (in weiß) und der Gegenverkehr (unsichtbar).

An dem Tag unserer Abreise gab es etwas zu viel Nebel, aber der Fahrer meinte, er kenne die Strecke im Schlaf und so in etwa ist er auch gefahren: Wie die letzte Rennsau. Ich glaube, er hatte noch ein Date in La Paz. Oder vielleicht konnte er auch einfach kein Spanisch und hat deshalb die Schilder mit Tempo 30 als Tempo 70 interpretiert. Achja, und die Überholverbotsschilder.. War ja nebelig, konnte man ja nicht sehen. Aber wäre das nicht der beste Grund, keine riskanten Überholmanöver ohne Sicht auf den Gegenverke.. stopp, ohne Sicht auf gar nichts zu fahren? Ja, schon klar, er ist halt 40km/h schneller unterwegs, da wird das Überholen irgendwie notwendig (oder das Bremsen..). Einmal standen wir aufeinmal während eines Überholmanövers auf der Gegenspur einem leicht irritiert guckenden Busfahrer samt Bus gegenüber. Aber kein Problem, schnell geschimpft, auf die rechte Spur zurück und wieder ran an die Stoßstange der Konkurrenz auf dieser Strecke.
Ende vom Lied: Tourensieger und einziger Treppchenplatz wurde mit unter 2 ½ Stunden der freundliche Fahrer im Bild.

Permalink

off

Kochen und Essen

Ich bin gebeten worden über die Art des Essen hier zu schreiben – gerne, nach zwei Monaten habe ich schon einiges probiert 🙂
Die bolivianische Küche soll regional sehr unterschiedlich sein, habe ich mir sagen lassen. Ich werde also nicht über die „bolivianische Küche“ als solches schreiben können, sondern werde mich auf das beschränken, was ich bisher gegessen und kennengelernt habe: Cochabamba und La Paz.

Teil 1: Meine Kockunst

Ich bin einigen eventuell als Krüscherling bekannt, d.h. ich esse manchmal nur recht ausgewählte Sachen, und lasse gerne mal etwas auf dem Teller liegen. Auch wenn ich es nur einmal probiert habe. Manchmal verstecke ich mich auch hinter vorgeschobenen Allergien, die so eventuell gar nicht gelten (Früchte aller Art). In Deutschland war ich vier Jahre Vegetarier. Ich bin Soya-Extrawürste praktisch gewöhnt gewesen und wenn mir etwas nicht geschmeckt hat, habe ich aufgehört es zu essen. Das hat sich jetzt nicht unbedingt grundlegend geändert, und seitdem ich mein Essen selber einkaufen und zubereiten muss, ist der Speiseplan jetzt auch nicht wirklich bunter geworden, aber lest selbst.

IMG_9968

Heute abwechslungsreich mit Nudeln

In meiner Küche koche ich ausschließlich vegetarisch, was ohne Ausnahmen sehr gut klappt. Das Kochen an sich bringt mir Spaß und ich nehme mir an einigen Nachmittagen nach der Arbeit wirklich gerne Zeit dafür. In fast allen Fällen läuft es dann aber letztendlich doch auf folgende Pfannengerichte raus: Nudelpfanne, Reispfanne, Bratkartoffeln und Rührei. Jeweils mit Gemüse, was der Kühlschrank gerade so hergibt. Viele Zwiebeln sind immer dabei, ich habe letzte Woche meine Vorliebe zu Lauchzwiebeln entdeckt und auch sonst fehlt von Zucchini bis Paprika nicht viel in meiner Pfanne.

Tja, ihr seht, ich verhungere nicht, aber wirklich abwechslungsreich ist das nicht. Meine Ziele für die kommende Woche sind Nudelauflauf, Pizza und Lauch-Käse-Suppe. Ansonsten haben wir einen hoch frequentierten Sandwich-Maker in der WG und sonntags macht Christoph Pfannkuchen zum Frühstück.
Update nach ein paar Tagen: Wir haben jetzt Tofu gekauft und Quinoa in einige Gerichte eingestreut.

Teil 2: Die Kochkunst der Anderen

Soweit zu meinen eigenen Kochkünsten. Jetzt wird es interessanter und fleischhaltiger. Es gibt Restaurants und Fast-Food-Läden und Straßenstände. Am interessantesten sind letztere, die kleinen Stände.

Der Typ dachte, ich wäre von der Zeitung und hat deswegen so lieb posiert :) Mit Online-Erlaubnis!

Der Typ dachte, ich wäre von der Zeitung und hat deswegen so lieb posiert 🙂 Mit Online-Erlaubnis! Was genau er verkauft hat und wieso da Medizin auf dem Stand steht, konnte ich nicht rausfinden. Aber in solchen Ständen werden meistens Säfte und Essen verkauft.

Hier kann man für unter einem Euro Saltenas, Tucumanas und Sill’panchu essen. Saltenas sind knusprige Teigtaschen, gefüllt mit Huhn oder Rindfleisch, Rosinen, Oliven und Kartoffeln. Dazu gibt es leckere Soßen, von scharf bis Joghurt. Wenn man nicht aufpasst, bekleckert man sich leicht mit dem saftigen Inhalt, soll einem Freund von einem Freund mal passiert sein.
Tucumanas sind in der Füllung sehr ähnlich, wird aber frittiert verkauft. Sillpancho ist Rindfleisch, das briefmarkendünn geschlagen und paniert wird, dazu gibt es Reis, Kartoffeln und Ei. An kleinen Ständen an der Straßenecke kann man auch gut gefüllte Empanadas kaufen. Lecker sind: Queso (!), Picante (Fleisch gekocht in Soße aus Zwiebeln, Tomaten und reichlich aji), Jamon (Schinken mit Käse) und Fricassee (kann man sich denken). Dann fehlt noch eine sehr leckere Kombination aus Wurststückchen und Pommes: Salchipapas. So viel vielleicht erstmal zum „Comida en la Calle“, was mein europäischer Magen erstmal als ungewohnt (lecker) eingestuft hat.

IMG_1120Dann gibt es noch „almuerzo completo“, das in kleinen Hausinnenhöfen von Familien für etwas mehr als einen Euro serviert wird. Die meisten Mittagessen bestehen hier aus einer Suppe (sopita) vorweg, in drei Varianten: Chupe, eine leichte Gemüsesuppe. Lawa, gestärkt mit Weizen- und Maismehl. Und Chaque, eine dickflüssige mit Quinoa angereicherte Suppe. Dann folgt das „segundo“ oder auch Hauptgericht: Ein Stück Fleisch vom Rind, Huhn, Ziege oder Lama mit Reis oder Kartoffeln als Beilage.
Random fact am Rande: In Bolivien gibt es übrigens über 300 Arten von Kartoffeln. Und natürlich müssen die reichhaltigen Früchte auf dem Markt erwähnt werden: Mangos, Papayas, Lucuma, Mamey, Pitoma und Orangen.
Ihr seht: Kochen und Essen ist mein Ding und ich verhungere nicht 🙂

IMG_1117

   Ein Früchte-Verkäufer auf der Cancha

Permalink

off

Besuch in La Paz

Dieses Wochenende machte ich meinen ersten Ausflug außerhalb von Cochabamba und Umgebung 🙂 Wir kamen nachts nach einer achtstündigen Busfahrt gegen halb zwei in La Paz an. Auf meine Frage, wann wir denn nun endlich am Terminal sein würden, brach eine alte Frau in ein Lachen aus, dass ich dachte, sie müsse sich nun bald entscheiden, ob sie lieber mit dem Lachen oder dem Atmen aufhören wollte. Wir seien schon da, hieß es dann schmunzelnd von Nadez Rodriguez, einem Mann aus La Paz, der aber im Moment Arbeit in Cochabamba gefunden hatte und deswegen an den Wochenenden pendelt.IMG_0104 Ihm fehlten nicht nur einige Zähne sondern auch ein Sitzplatz für diese Reise und und da ich kein Zahnarzt bin, aber einen Sitzplatz hatte, bot ich ihm meine Hilfe an. Wir kamen ins Gespräch, seine Tasche war aus braunem Leder, genau wie seine Schuhe. Ein netter Typ, der sich sogar über mein castellano freute. Also muss er wirklich nett gewesen sein, das tut sonst kaum jemand. Er brachte uns zu einem Hostel und verabschiedete sich irgendwie glücklich von uns.

Wir, das sind Melanie, Muriel (beide seit einigen Wochen hier) und ich (mittlerweile knapp 2 Monaten hier).IMG_0122 Und meine Sprachkenntnisse waren tatsächlich die besten. Stopp. Der Satz impliziert, dass sie mindestens gut wären, aber das ist so nun auch nicht richtig. Ich habe aufjedenfall viel geredet und kein Wort Englisch gesprochen. Wir haben für jede Nacht Hostels und für jeden Tag Essen und Reisen gefunden. Kleinen Praxistest in einer neuen Stadt also bestanden. Am Samstag standen wir früh auf und buchten eine geführte Fahrt die sogenannte Death Road runter nach Corioco für den nächsten Tag.
Dann trafen wir Jessica, die kulturweit-Freiwillige an der dt. Schule von La Paz, die uns auf kleinen Gassen und steilen Straßen durch die Innenstadt führte 🙂 Der Teleferico brachte uns hoch nach El Alto, und wir genossen den Blick auf die Stadt und streichelten Alpakas. Und wir hatten einen sehr schönen Tag, der abends mit leckerer Pasta in der Touristenstraße endete 🙂

Nein, wir sind keine Touristen!

Nein, wir sind keine Touristen!

Permalink

off

Futbol de Altura

La Paz der höchste Regierungssitz der Welt. Regelmäßig nutzt die bolivianische Fußballnationalmannschaft diese Tatsache und stellt den starken Fußballnationen Brasilien und Argentinien ein Bein. Die Heimspiele werden in einer Höhe von 3637 Meter im Estadio Hernando Siles ausgespielt. Brasilien wurde beispielsweise mit 2:1 besiegt und gegen Argentinien gewannen sie 2010 legendär mit 6:1. Nichtsdestotrotz sind WM-Qualifikationen keine leichte Hürde und so nimmt Bolivien seit 1994 nicht mehr an WM-Endrunden teil.

300px-The_stadium,_Miraflores_Bajo_from_Killi-KilliIn einem der höchsten Fußballstadien der Welt beklagen sich die ausländischen Mannschaften oft über die dünne Luft und die fehlende Akklimatisationszeit.
Im „futbol de altura“, dem „Höhenfußball“ sind die Bolivianer schon Weltmeister, und sind gewillt diesen inoffiziellen Titel ehrgeizig zu verteidigen.
Der gute Sepp Blatter (schmieriger FIFA-Junge, der irgendwie Dreck am Stecken hat) hatte 2007, als er versuchte internationale Spiele in einer Höhe über 2500m zu verbieten, nicht mit dem Einspruch von Evo Morales gerechnet. Der drohte nämlich mit einer Klage vor der UN und ließ sich umgehend mit einem Helikopter ins Basislager des Nevado Sajama auf über 6500m fliegen, wo er sich das bolivianische Trikot anzog und vor einem Pulk Journalisten eine viertel Stunde lang mit dem Ball jonglierte. Anscheinend genug, um den ulkigen Schweizer vorerst von seiner Initiative abzubringen.

Quelle: http://bit.ly/1HIUqWr

Quelle: http://bit.ly/1HIUqWr

Kurz darauf, bekam er eine Einladung des paraguayischen Sportministers um eine Partie in Asuncion zu spielen. Venezuela, Peru, Ecuador und Kolumbien stellten sich auf die Seite von Bolivien und verteidigten den „Futbol de altura“. Grundsätzlich scheint die bolivianische Nationalmannschaft dennoch nicht auf der Krone ihrer Leistung zu sein, warum beispielsweise 2009 das gesamte Team geschlossen ihren Rücktritt vollzogen hat, weiß ich auch nicht.

Aber ich sollte einfach nicht über Fußball reden, das ist wie bei LoL – nur kopierter Slang und keine Credibility.

 

Permalink

1

Das Visum. Eine Tragödie.

Ein unvollendetes Stück in zwanzig Akten.

Aufenthaltsgenehmigung haben, oder nicht haben, das ist hier die Frage.
Und zwar bis Dezember 2015.

Wo fange ich an? Vielleicht bei der Ist-Situation: Aber was ist die eigentlich? Verwirrend, nicht nur für Leser eines Blogs.
Naja, ich höre jedenfalls auf den mit den Anlehnungen an Shakespeare und Göthe, ähh, Goethe. Pardon. JoWoGo(e) und Bora Dağtekin werden mir verzeihen.
Ich weiß nicht, was ich in drei Wochen mache. Sollte ich vor Dezember ein Visum bekommen, kann ich, wie geplant nach Lima zum Seminar fahren, durch Peru reisen und problemlos wieder einreisen.
Vielleicht wird das so. So wünsche ich mir das. Aber Wunschlisten werden schließlich nie restlos ganz erfüllt. Manchmal sogar gar nicht.
Vielleicht wird das also nicht so. Das wäre schlecht. Ich könnte weder mit meiner Ausreisegeneration zum Zwischenseminar fahren, noch, wie geplant, mindestens 3 Wochen mit anderen Freiwilligen durch Peru reisen.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit im nächsten Januar wieder einzureisen und bis dahin zu reisen.

Aber der Reihe nach: Ich warte auf ein Dokument zur Haussteuer meines Vermieters. Und ich warte auf die Durchsicht meiner Dokumente bei Interpol. Und ich warte auf die Ansage, „es kann weitergehen, du darfst deine Dokumente bei der Migracion (Ausländerbehörde) einreichen“.
Aber die Essenz ist: Ich warte.
Und nichts passiert, es geht nicht vorwärts oder rückwärts oder in irgendeine Richtung. Ich komme meinem Visum nicht näher. Seit knapp zwei Monaten bin ich illegal in diesem Land. Ich zahle Strafe für jeden Tag, an dem ich mit meinem abgelaufenen 30-Tages-Arbeitsvisum hier lebe.
Termine mussten wiederholt werden, weil Dokumente fehlten, Anforderungen sich änderten oder weiß der Teufel warum.
Begründungen, warum es nicht funktioniert, gibt es wie Sand am Meer.
Gründe, warum es nicht funktioniert, gibt es in etwa wie Ampelmännchen am Meer.

Die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung für Bolivien ist sehr aufwändig und mit vielen Behördengängen verbunden.

Jetzt werde ich heute gefragt, ob ich in den ersten beiden Dezemberwochen Intensivkurse für die B1-Prüfungen anbieten kann und kann weder ab- noch zusagen. Ich bin hilflos, komme nicht weiter und enttäuscht von den Misserfolgen. Es muss doch eine Lösung vor Dezember geben. Sonst zahle ich auch noch den dritten Monat Strafe. Das ist kann es doch nicht sein.
Und so lange bis Dezember es nicht mehr.

Aprospos: An den Palmen auf einem der Hauptplätze hängen mittlerweile Lichterketten. Befremdlich bei 25°C.

Quelle: http://bit.ly/1SiDWd4

Quelle: http://bit.ly/1SiDWd4

Zur Werkzeugleiste springen