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Das Dilemma auf dem Titicacasee

IMG_1071Interessant waren die Islas flotantes – die schwimmenden Inseln auf dem Titicacasee.
Eine etwa 900 Jahre alte Kultur, die bis heute weiter besteht. Die Mitglieder dieser Kultur sprechen Aymara und bewohnen die aus Schilf selbstgebauten Inseln mit ihren Familien. Sie nennen sich Uros – einige von ihnen empfangen heute Touristen und erklären ihre Tradition, andere leben weit ab von dieser Welt. Wir haben natürlich erstere besucht, obwohl zweitere wohl viel spannender gewesen wären.

IMG_1045Alfonso, der Insel-Präsident begrüsst uns auf Aymara in seinem kleinen Dorf. Er erklärt, wie sie die Inseln bauen und instandhalten. Er ist sichtlich stolz, die Tradition seiner Vorfahren zu leben. Eine Insel zu bauen ist sehr schwierig und langwierig, sagt er. Es müssen viele Schilfschichten aufeinander gestapelt werden, immer gekreuzt kommt Schicht für Schicht auf das schwimmende Fundament. Das Schilf kann man essen, zumindestens den weissen, unteren Teil und so probieren wir die spontan angebotene Mahlzeit. Gar nicht mal so schlecht, macht sicherlich auch satt, eben auch etwas basico dieses Gericht 🙂
IMG_1052Alfonso guckt betrübt, als er erzählt, dass die Jüngeren oft den Wunsch haben, die Inseln zu verlassen. Er könne es aber verstehen, er sorge sich auch um das Geld. Wenn die Jugendlichen sehen, wie Gleichaltrige in Puno ihr Leben gestalten, kommt schnell die Frage nach den eigenen Möglichkeiten auf. Nur verständlich, doch vom Fischfang und der Vogeljagd lässt sich keine vernünftige (Uni-)Ausbildung auf dem Land finanzieren, so lautet das Dilemma.
Fun Fact am Ende, damit es nicht ganz so traurig endet: Die Inselbewohner müssen, wenn sie mal müssen zum Festland fahren. Auf den Inseln gibt es nämlich keine Toiletten.

Schwimmende Einkaufsläden versorgen die vielen kleinen Inseln

Schwimmende Einkaufsläden versorgen die vielen kleinen Inseln, Schokoriegel hatten sie auch sehr leckere

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