Dieses Wochenende machte ich meinen ersten Ausflug außerhalb von Cochabamba und Umgebung 🙂 Wir kamen nachts nach einer achtstündigen Busfahrt gegen halb zwei in La Paz an. Auf meine Frage, wann wir denn nun endlich am Terminal sein würden, brach eine alte Frau in ein Lachen aus, dass ich dachte, sie müsse sich nun bald entscheiden, ob sie lieber mit dem Lachen oder dem Atmen aufhören wollte. Wir seien schon da, hieß es dann schmunzelnd von Nadez Rodriguez, einem Mann aus La Paz, der aber im Moment Arbeit in Cochabamba gefunden hatte und deswegen an den Wochenenden pendelt. Ihm fehlten nicht nur einige Zähne sondern auch ein Sitzplatz für diese Reise und und da ich kein Zahnarzt bin, aber einen Sitzplatz hatte, bot ich ihm meine Hilfe an. Wir kamen ins Gespräch, seine Tasche war aus braunem Leder, genau wie seine Schuhe. Ein netter Typ, der sich sogar über mein castellano freute. Also muss er wirklich nett gewesen sein, das tut sonst kaum jemand. Er brachte uns zu einem Hostel und verabschiedete sich irgendwie glücklich von uns.
Wir, das sind Melanie, Muriel (beide seit einigen Wochen hier) und ich (mittlerweile knapp 2 Monaten hier). Und meine Sprachkenntnisse waren tatsächlich die besten. Stopp. Der Satz impliziert, dass sie mindestens gut wären, aber das ist so nun auch nicht richtig. Ich habe aufjedenfall viel geredet und kein Wort Englisch gesprochen. Wir haben für jede Nacht Hostels und für jeden Tag Essen und Reisen gefunden. Kleinen Praxistest in einer neuen Stadt also bestanden. Am Samstag standen wir früh auf und buchten eine geführte Fahrt die sogenannte Death Road runter nach Corioco für den nächsten Tag.
Dann trafen wir Jessica, die kulturweit-Freiwillige an der dt. Schule von La Paz, die uns auf kleinen Gassen und steilen Straßen durch die Innenstadt führte 🙂 Der Teleferico brachte uns hoch nach El Alto, und wir genossen den Blick auf die Stadt und streichelten Alpakas. Und wir hatten einen sehr schönen Tag, der abends mit leckerer Pasta in der Touristenstraße endete 🙂