Sommerpause

5 01 2010

… und hiermit verabschiede ich mich in ebendiese!
Dankeschön, war schön mit euch ;), vielen Dank ebenfalls für die zahlreichen Kommentare und Besuche, aber nun ist erstmal Sommer und es passiert nicht mehr viel.

Weihnachten ist vorbei, Maditas Adventskalender hat schon längst alle Türen offen (Danke übrigens noch mal!), Silvester verlief recht ereignislos (weil wegen Feuerwerksverbot – wir haben dann gegrillt), meine Geschwister sind schon wieder weg und auch Lotte ist im Urlaub. Zeit für mich, ebenfalls an den Strand zu fahren und mir die Sonne aufn Bauch bretzeln zu lassen. Im Februar wird dann wieder in der Schule gearbeitet – Unterricht vorbereiten, Wände streichen, Bücherei sortieren und so – und falls was Außergewöhnliches passieren sollte, melde ich mich wieder. Versprochen 😉

Wir lesen uns dann irgendwann im Februar wieder.
Bis dahin :-*
Timon

PS: Yeah! Ich hab hier in Bariloche endlich vernünftiges, leckeres Bier gefunden! Wird in ner Kneipe verkauft deren Besitzer das Bier bei sich im Wohnzimmer zusammenbraut! Geil!





Wort zum Sonntag IV

13 12 2009

Heute mal ganz ohne Musik, dafür aber wieder ganz ernst. Ich sollte echt mal etwas mehr Leichtigkeit in diese Sonntagsworte bringen damit ich nicht den Eindruck erwecke, als sei ich jetzt gar erwachsen geworden 😀 Die übertriebene Verwendung von Smileys ist da schon mal ganz gut 😛

Was ich sagen wollte und eigentlich auch schon in meinen vorangegangenen Sonntagsworten angeschnitten hatte:

Wer dieses (und auch andere) Blog(s) liest, könnte recht schnell auf den Gedanken verfallen, dass hier immer alles supersonnig und toll und wahnsinnig geil und so ist. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der Alltag, also die Arbeit, ist in den meisten Fällen eben genau das. Routine, wenig aufregend, nichts besonders berichtenswertes eben. Stattdessen schreibe ich (und auch Andere) natürlich viel über das, was außer der Reihe so passiert – Ausflüge, Reisen, Urlaub, Partys, generelle Euphorie halt. Das ist ja an und für sich erst einmal nicht verkehrt, denn schließlich ist es ganz einfach ziemlich abgefahren, hier so in Argentinien (oder wo auch immer) ein Jahr zu verbringen und natürlich wird dabei die Umgebung aufs Genaueste erkundet; genauer vielleicht, als so mancher sich jemals seine Heimatstadt angeguckt hat. Dabei gibt es selbstverständlich viel zu entdecken und dementsprechend viel zu berichten. Wer entdeckt, der ist auch öfters als nicht begeistert oder zumindest interessiert an dem, was er/sie entdeckt.

Warum reite ich da so drauf herum?

Weil es wichtig ist für euch, liebe Leser. Vielen von euch dürften meine vorhergehenden Erläuterungen keine große Erleuchtung mehr gewesen sein. Klar, der Alltag verblasst halt berichterstattungstechnisch hinter den Aktivitäten des Wochenendes und anderen Festivitäten.

Nur sollte man sich jetzt nicht der Illusion hingeben, in so einem FSJ laufe immer alles reibungslos, nur weil wir als Kollektiv so total begeistert von unseren Erlebnissen durch die Gegend bloggen. Denn über schlechte Erfahrungen wird einfach nicht so viel berichtet wie über die positiven – was logischerweise nicht automatisch bedeutet, dass sie kaum oder gar nicht vorkommen.

Ich will hier gar nicht den Untergangspropheten markieren oder meinen Kollegen und Kolleginnen das gigantische Abenteuer eines FSJs schlecht reden, ganz im Gegenteil! Ich bin selber sehr begeisterungsfähig für Argentinien, Argentinier, argentinisches Essen, die Landschaft, meine Rolle hier – kurzum: so ziemlich alles 😉

Nein, was ich vor allem zukünftigen Generationen mit auf den Weg geben will ist, dass trotz der weitestgehend positiven Berichterstattung (auch bei mir!) beleibe nicht immer alles rund läuft und man darauf gefasst sein sollte. Wer mit der Erwartung weggeht, die beste Zeit seines Lebens zu haben, kann bitterlich enttäuscht werden. Das vielfach nicht über negative Erlebnisse berichtet wird, hängt mit mehreren Sachen zusammen:

  • Oft hängt so ein Stimmungstief mit anderen Personen zusammen. Mal nervt das Kollegium, mal die anderen FSJler, mal die Kinder, aber ich für meinen Teil werde mich hüten, der Weltöffentlichkeit mitzuteilen, dass Kollege XY im Moment ein totales Arschloch ist. Das wäre einfach schlechter Stil.
  • Wenn es mir beschissen geht, heul ich mich bei meinen Freunden aus und nicht im Blog.
  • Oft ist es auch zu persönlich, um es groß rauszuposaunen – ob Oma gestorben ist oder mein(e) Parter_in mich in meiner Abwesenheit betrügt; explizit werde ich dazu nun einmal nichts ins Blog schreiben.

FAZIT:

Wie im normalen Leben halten sich „gute“ und „schlechte“ Erlebnisse oft die Wagschale. Über die wenigen schönen Sachen wird nur deutlich seltener berichtet, was nicht bedeutet, dass es sie nicht geben würde. Darüber sollte man sich bewusst sein, denn wer in einem FSJ die bedingungslos schönste Zeit seines Lebens vermutet, wird häufig enttäuscht.





Wort zum Sonntag III

6 12 2009

Wie man ja so weiß, hat das Leben (grade fern derjenigen, die einem am Herzen liegen) nicht nur Vorteile. Das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

[youtube GKK5Gg2Vk6w]

I am in exile, a sojourner
A citizen of some other place
All I’ve seen is just a glimmer in a shadowy mirror
But I know, one day we’ll see face to face

I am a nomad, a wanderer
I have nowhere to lay my head down
There’s no point in putting roots too deep when I’m moving on
Not settling for this unsettling town

My heart is filled with songs of forever
The city that endures when all is made new
I know I don’t belong here, I’ll never
Call this place my home, I’m just passing through

I am a pilgrim, a voyager
I won’t rest until my lips touch the shore
Of the land that I’ve been longing for as long as I’ve lived
Where there’ll be no penalties anymore

My heart is filled with songs of forever
The city that endures when all is made new
I know I don’t belong here, I’ll never
Call this place my home, I’m just passing through

Dustin Kensrue weiß halt ganz genau wovon er spricht; die Abwesenheit von Tochter und Frau hat er mit seiner Band Thrice bereits im vorangegangenen Konzeptalbum außerordentlich eindrücklich verarbeitet.

Dieser Blogeintrag entstand vor etwa drei Wochen, als ich in einer dieser Phasen steckte, die nun einmal Teil des Ganzen sind: Ich fühlte mich einfach ein wenig fehl am Platze, die Decke in meiner kleinen Wohnung fiel mir auf den Kopf, die Beengtheit in ebendieser engte auch mich ein, das Wetter spielte verrückt, vermisste meine Lieben furchtbarst, ärgerte mich maßlos über die Ungeheuer Kinder in der Schule, mir gelang nichts so, wie ich es wollte…

Diese Zeiten gehören dazu. Wer Little Miss Sunshine (übrigens auf meiner persönlichen Top 5 der besten Filme aller Zeiten) gesehen hat, weiß, dass grade die Zeiten, in denen auch wirklich nichts rund läuft die sind, von denen wir am am Meisten profitieren. Macht die Sache zwar nicht einfacher, aber wenigstens weiß ich dadurch, dass es ein Licht am Ende des Tunnels gibt.

Aber zurück zum Thema: Nachdem die Deutschprüfungen vorbei waren, gab es für mich erst einmal nichts mehr zu tun – Lotte kümmerte sich wegen ihrer Gesangs- und Chorausbildung hervorragend und zeitintensiv um die Weihnachtsfeier; übte mit den Kleinen also fleißig Lieder singen und mehr. Ich hingegen saß ein bisschen auf dem Trockenen, sprich: Hatte nicht so richtig etwas zu tun. Wie begeistert war ich daher, als ich einer Klasse den Unterschied zwischen there is bzw there are und hay bzw. estar erklären sollte. Hay deutet im Spanischen lediglich die Existenz des Objekts an, estar hingegen benutzt man, wenn man weiß, wo sich das Objekt befindet.

Sagen wir mal vorsichtig, dass die Stunde mit den Kindern suboptimal gelaufen ist. Jedenfalls kam ich mir ein wenig verlassen vor und da ich nach dieser Stunde auch nichts mehr wirklich zu tun hatte, kam ich mir wieder etwas überflüssig vor. Así es la vida, klar, aber irgendwie nervts einen dann doch schon: nicht richtig dazugehören, auch irgendwie keine Heimat zu haben und so weiter. Geholfen hat dann vor allem die Tatsache, das ich bereits nach wenigen Tagen wieder voll in der Arbeit steckte 😀

Bevor sich jetzt also der große Strom der Mitleidsbekundungen über mich ergießt: Alles locker. Ich wollte nur mal diese Episode erzählen, denn nicht immer läuft alles glatt. Das wäre ja auch wirklich langweilig. Außerdem: Wo Schatten ist, gibt es bestimmt auch ein Licht. Und ohne Schatten wüsste man nicht, dass es überhaupt ein Licht gibt 😉





Wort zum zweiten Sonntag

29 11 2009

[youtube Na8ITulEkmQ]

La Vela Puerca noch einmal:

Me levanto a la mañana busco el sol bajo mi cama
Sabemo que la vida es dura pero la amargura no es la solucion
Me levanto a la mañana busco el sol bajo mi cama
Sabemo que la vida es dura pero la amargura no es la solucion

Es la peor prision del alma
Es la peor prision
Es la peor prision del alma
Es la peor si

Mejor abrir la mente mirar siempre al frente
Que ningun camino lleva a igual destino
Mejor abrir la mente mirar siempre al frente
Que ningun camino lleva a igual destino

Und damit auch jeder versteht, was ich damit sagen will:

Ich stand heute morgen auf und suchte die Sonne unter meinem Bett
Wir wissen dass das Leben hart ist aber Bitterkeit ist keine Lösung (denn)

Sie ist das das schlechteste Gefängnis (der Seele)

Besser wärs, offen zu sein und den Blick nach vorne zu richten,
denn keine zwei Wege führen zum selben Ziel

Und hier versteckt sich eine, wenn nicht gar die wichtigste Lektion, die man sich hinter die Ohren schreiben sollte; besonders wenn man im Ausland ist: Es wird immergute und schlechte Zeiten geben, aber selbst die beschissenste Tage gehen irgendwann vorüber. Wo Schatten ist, ist auch das Licht nicht fern, auch wenn es manchmal ganz anders aussieht.
Und ganz besonders im Ausland ist Offenheit eine Schlüsselfertigkeit – wer mit festen Vorstellungen, wie es in der Ferne zuzugehen hat an einem Auslands-FSJ teilnimmt oder gar der Meinung ist, er wüsste besser als die Einheimischen, wie die Dinge laufen sollten, verbaut sich selbst schnell viele Chancen. Viel lehrreicher und einfacher ist es, sich einfach mal einzulassen auf die Gegebenheiten und sich nachher zu wundern, dass es ja auch anders funktionieren kann, als man eventuell gewohnt ist. Vielleicht nicht ganz so schnell, effizient oder „gut“, aber klappen wirds doch in den meisten Fällen.

Eigentlich eine Binsenweisheit.





Wort zum Sonntag I

22 11 2009
Tengo una banda amiga que me aguanta el corazón
Que siempre esta conmigo, tenga o no tenga razón

Offensichtlich hat Sebastián Teysera einen ähnlich coolen Freundeskreis wie ich:

Ich habe Freunde, die mir sehr am Herzen liegen,
die ständig mit mir sind, ob ich recht hab oder nicht

Jedenfalls an dieser Stelle von mir ein riesiges, irres, monströses Dankeschön! und eine herzliche Umarmung (eine von denen, bei denen ihr fast erstickt 😉 ) an alle, die sich zu meinen Freunden zählen! Danke, dass es euch gibt und ihr so derart geil seid. Viel mehr kann man vom Leben nicht wollen.

Womit habe eigentlich diese Freunde (und all die anderen erst!) verdient?

Womit habe eigentlich diese Freunde (und all die anderen erst!) verdient?








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