Merkwürdigkeiten des Alltags – Kunst aus Sauerteig

9 05 2010

Per Zufallsgenerator entstanden: Sauerteigpfütze aufm Tisch weil der kleine definitiv sehr aktiv ist.

Angebissener Apfel? Sanduhr? Nur der Sauerteig weiß es.





Globalisierungsmissverständlichkeiten

6 04 2010

In Anknüpfung an den Schlusssatz des Hundefuttereintrags hier noch zwei erstaunliche Momentaufnahmen:

Weltreisende Streichhölzer

Diese Packung Streichhölzer habe ich neulich entdeckt. Das tolle daran ist, dass Puerto Varas auf der anderen Seite der Grenze, also in Chile liegt – dort wo jetzt die tolle Sonja für ein halbes FSJ arbeitet. Die Puerto Varas-Anzündhilfen wurden allerdings in Tchechien hergestellt.

Also ganz langsam: tschechische Streichhölzer werden in eine Pappschachtel mit Puerto-Varas-Motiv gesteckt, in ein Schiff geladen und von einer Firma, die sich „Canada Chemical S.A.“ nennt, aus Europa nach Chile importiert, von wo aus sie dann ihren Weg nach Bariloche gefunden haben. Hiermit rufe ich jetzt den offiziellen kulturweit-Blogwettbewerb aus – wer einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand vorweisen kann, dessen Weg um die Welt ähnlich oder sogar noch haarsträubender gestaltet, dem bringe ich ein Bariloche-T-Shirt mit.

Lamavernichtungswaffe.

Entgegen meiner üblichen Gewohnheiten hab ich mir wieder mal ein Sprühdeo gekauft – jetzt weiß ich auch wieder woher meine Abneigung gegen ebensolche kam: Man darf damit keine Lamas einsprühen.





Luxusprobleme II

30 03 2010

Aufgrund des Besuches von Harald (dem Hausbesitzer) ist ja unsere Vermieterin Aylin vorübergehend ausgezogen. Wann sie wiederkommt, steht in den Sternen. Nun ist es aber so, dass üblicherweise Aylin dafür verantwortlich war, den Hofhund Diana zu verpflegen.

Als ich nun vor ein paar Tagen also wieder mal einen prüfenden Blick auf jenen Hund warf, entdeckte ich, dass Diana enorm abgehungert aussah. Der Grund war schnell gefunden: Keiner hatte dran gedacht, dem armen Vieh mal was zu essen rauszustellen. Da aber in meinem Singlehaushalt selten genug übrig bleibt, um es an den Vierbeiner zu verfüttern und außerdem Reis und Polenta bei Hunden nicht so der Renner zu sein scheinen (die Polenta vertrocknet draußen seit Tagen unangetastet), machte ich mich auf, ein wenig Hundefutter zu besorgen.

Da ich aber in Sachen Hundeernährung eher unerfahren bin, war ich sehr dankbar über das an der Packung angebrachte Schild, welches auch dem Laien verständlich erklärt, wie viel Hund so zu essen braucht. Nun muss ich mich nur noch entscheiden, ob Diana eher „grande“ oder „muy grande“ ist. Außerdem bringt mich der im Kleingeschriebenen versteckte Hinweis, dass die Essensmenge innerhalb der verschiedenen Gewichtsklassen aufgrund verschiedener Faktoren stark variieren kann in Verlegenheit. Besonders aktiv ist sie nämlich nicht. Aber einen Appetit hat die Dame, alle Achtung! Sollte ich ihr deswegen nicht doch lieber mehr geben?

Sehr hilfreiche Hundegrößennahrungsmittelportionierungstabelle

Abgesehen von solchen Überlegungen scheint es ihr aber vorzüglich zu schmecken – kein Wunder, es handelt sich ja auch um Hundefutter nach „receta casera“, also „‘n gudn Rezept von Muddi noch“. Da läuft mir auch schon der Sabber in der Schnauze zusammen. Und da das Foto vorne auf der Packung so verdammt appetitanregend ist, werde ich mir jetzt selber erstmal was in die Futterluke schieben, vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

PS: Und damit wir noch was lernen von dieser Angelegenheit: Hergestellt wird das Hundefutter nach Hausrezept übrigens von Nestlé. Globalisation, Kinder. Denkt mal drüber nach.

Da wird man doch glatt zum Hund.





Fundstück der Woche II

20 03 2010

Meine Shampooflasche bzw deren Rückseite.

Sollte ich jemals vergessen oder vielmehr WIE man duscht, wird meine Shampooflasche mir weiterhelfen können. Ich hatte ja bisher immer angenommen, duschen sei eher so ein zufällig-intuitiver Prozess, denn man besucht ja schließlich keine Duschschule oder macht einen Duschschein wie bei anderen im Verlauf der Lebens erworbenen Fähigkeiten. Das wirft natürlich jetzt aber auch die Frage auf, wie „man“ denn duscht. Denn wenn das Waschen des eigenen Körpers tatsächlich eine Instinktfähigkeit oder auf Intuition basierend ist (wobei jedoch die tägliche Säuberung stringent von rituellen Waschungen zu unterscheiden ist), dann mache ich es vielleicht intuitiv falsch. Ich bin nun schon sehr verwirrt, da ich wohl offensichtlich Frauenshampoo gekauft habe. Das war mir im Supermarkt (und auch in den letzten Wochen) gar nicht aufgefallen, erst jetzt, als ich diesen Artikel beschreibe. Schlimm genug, dass ich mich im Supermarkt vergriffen hab, aber dann auch noch wochenlang nicht zu merken, dass ich entgegengeschlechtlich vermarktetes Duschgel benutzte, lässt mich jetzt schon an meinen Waschfähigkeiten zweifeln. Am Ende habe ich es die letzten zwanzig Jahre einfach schlichtweg nicht richtig gemacht! Wer bringt mir denn jetzt korrektes Duschverhalten bei?

Bis ich Unterstützung erhalte setze ich jedenfalls nur noch zum Zähneputzen Fuß ins Badezimmer. Denn darin hatte ich in der Grundschule Training.





Fundstück der Woche

7 03 2010

Ich habe einen sehr guten Freund der oft sagen wir mal… scheissarrogant wirkt. Weiterhin dachte, in Sachen Arroganz wäre eben jener Freund das Ende der Fahnenstange.

Bis ich auf das heutige Fundstück stieß. Der Brief der Blöd-Redaktion an den griechischen Premierminister stellt mich vor eine knallharte Entscheidung: Soll ich lieber lachen oder gleich weinen?

Ich wunder mich ja über vieles nicht mehr so arg, aber jetzt weiß ich, wie wir Deutschen es geschafft haben, im Ausland als arrogant zu gelten.

Nachtrag 20:34 Uhr: Inzwischen hat sich auch Bildblog der Sache angenommen und verweist auf den Blog des Deutschgriechen Michalis Pantelouris, der es nicht länger aushält.





Wort zum Sonntag I

22 11 2009
Tengo una banda amiga que me aguanta el corazón
Que siempre esta conmigo, tenga o no tenga razón

Offensichtlich hat Sebastián Teysera einen ähnlich coolen Freundeskreis wie ich:

Ich habe Freunde, die mir sehr am Herzen liegen,
die ständig mit mir sind, ob ich recht hab oder nicht

Jedenfalls an dieser Stelle von mir ein riesiges, irres, monströses Dankeschön! und eine herzliche Umarmung (eine von denen, bei denen ihr fast erstickt 😉 ) an alle, die sich zu meinen Freunden zählen! Danke, dass es euch gibt und ihr so derart geil seid. Viel mehr kann man vom Leben nicht wollen.

Womit habe eigentlich diese Freunde (und all die anderen erst!) verdient?

Womit habe eigentlich diese Freunde (und all die anderen erst!) verdient?





Netzfundstücke I

11 11 2009

Auf Grund des Klimawandels und des Anstiegs der Meeresspiegel wird Kiribati schätzungsweise 2060 bis 2070 im Meer versunken sein. Präsident Anote Tong sagte, sich auf den Tag vorzubereiten, an dem man kein eigenes Land mehr habe, sei schmerzhaft, aber genau das müsse man tun. Tong bat Neuseeland, mehr Übersiedler aus Kiribati aufzunehmen.

Anmerkung: Kiribati ist eine Inselgruppe im Pazifik.

So plastisch kann sich die Erderwärmung also anfühlen.

Quelle








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