Archiv für den Monat: Juni 2018

Meine erste Demonstration in Buenos Aires

     

In Buenos Aires gibt es viele Demos, das bringt es so mit sich die Hauptstadt eines Landes zu sein.

Letzte Woche Mittwoch gab es mal wieder eine solche Demonstration, zu einem Thema, welches ich persönlich sehr wichtig finde. Schon seit Jahren wird in Argentinien über die Legalisierung der Abtreibung diskutiert. Diese ist hier bisher komplett verboten. Nun lag am Mittwochabend der ersten Kammer, dem Kongress, ein Gesetzentwurf zur Legalisierung vor. Von Mittwoch auf Donnerstag gaben alle Abgeordneten ihre Position bekannt und stimmten anschließend über den Entwurf ab.

Schon in der Schule liefen am Mittwoch viele Schüler mit grünen Tüchern und grün bemalten Gesichtern herum. Grün war die Farbe, die für die Legalisierung stand. Am Nachmittag unterhielt ich mich mit einer Deutschlehrerin an der Schule über das Thema und sie erzählte mir, dass sie am Abend zur Demo gehen würde. Sie fragte, ob ich nicht auch mitkommen möchte. „Warum eigentlich nicht?“ dachte ich mir und entschied mich dazu mich den Mädels anzuschließen.

So trafen wir uns kurz vor acht vor dem Kongress und schlossen uns den Demonstranten an. Überall gab es Essen und Getränke zukaufen, es wurden Lieder gesungen und einige Leute schlugen Zelte auf, bereit die ganze Nacht dort zu verbringen. Alles in allem war es ein ziemliches Durcheinander, aber es war schön zusehen, dass sich so viele Leute versammelt hatten, um sich für dieselbe Sache auszusprechen. Nach ein paar Stunden machten wir uns dann wieder auf den Heimweg.

Am nächsten Morgen stand dann endlich das Ergebnis fest: der Gesetzentwurf war durchgekommen und wird nun an die nächste Kammer weitergegeben! Diese Abstimmung findet dann wahrscheinlich erst Ende Juli statt und auch wenn der Entwurf da durch kommt, hat der Präsident immer noch ein Vetorecht, aber immerhin: so weit war der Gesetzentwurf noch nie gekommen!

Gemeinsame Zeit in Buenos Aires – Part 2

      

Der Start der darauffolgenden Woche bedeutete für mich, dass ich wieder anfangen musste zu arbeiten. Während Gine sich also die Stadt ansah oder Unibewerbungen schrieb, ging ich zur Schule. Am Montag bestand unser gemeinsames Programm demnach lediglich aus trainieren im Fitnessstudio und während des Abendessens einen Film zusehen. Davor hatte ich jedoch eine Vertretungsstunde in der Klasse meiner Chefin. Die Schüler mussten zuvor eine Präsentation über mich machen (die Idee meiner Chefin, nicht meine), nachdem sie mich interviewt hatten. In der Stunde stellten sie mir dann stolz ihre Präsentationen vor. Man war es komisch lauter Vorträge über sich selbst zuhören, aber irgendwie auch richtig süß.

Für den Dienstag hatten wir da schon größere Pläne. Den ganzen Tag bereiteten wir uns auf den Abend vor. Zum Frühstück und Mittagessen gab es nur Obst und am Nachmittag nur einen Kaffee. Auch gingen wir wieder ins Fitnessstudio. Alles um am Abend die All-you-can-eat Chicken Wings Challenge bei Chicken Bros zu machen. Wir aßen zusammen 90 Chicken Wings. In vier Stunden. Danach war uns so schlecht wie noch nie in unserem Leben. Aber wir wurden in der Chicken Bros Instagram Story erwähnt. Ob die darauffolgende Magenverstimmung dies wert war, lässt sich schwer beurteilen.

Logischerweise gingen wir den Mittwoch dann etwas entspannter an. Ich hatte Klavierunterricht und danach machten wir uns nur noch etwas Leichtes zu essen in Gines Hostel.

Eigentlich hatten wir für den Donnerstag auch nur entspannte Pläne. Wir teilten uns den (ungelogen) weltbesten Oreocheescake in einem Café, den wir dann nicht mal ganz schafften (Gut, dass man sich dort die Reste einpacken lassen kann), und trafen dabei eine Freundin von mir. Wir quatschten ein bisschen, bevor Gine und ich zurück in ihr Hostel gingen. Und dann war der entspannte Teil des Abends auch schon vorbei. Im Hostel trafen wir nämlich einen USAmerikaner, einen Koreaner, zwei Kanadierinnen, einen Dänen und einen Deutschen. Wir freundeten uns schnell an und entschieden uns dafür noch am selben Abend auszugehen. Tatsächlich war es so, dass mein amerikanischer Mitbewohner und seine Freunde, wie jeden Donnerstag, an einem Beerpong Turnier in einer Bar in der Nähe teilnahmen. Wir beschlossen zuzusehen und den Abend in der Bar zu verbringen.

Jap, am nächsten Tag wäre ich fast in meinem eigenen Unterricht eingeschlafen. Gott sei Dank kommt so etwas nicht häufig vor! Unweigerlich war nun der Freitag gekommen, an dem Gine zu ihrem Freiwilligenprojekt in Costa Rica aufbrechen musste. Wir beschlossen unseren gemeinsamen Aufenthalt so zu beenden, wie er begonnen hatte: mit Nachos in einer Bar. Okay und anschließend gab es noch Pancakes in einem amerikanischen Diner. Es war ja schließlich Gines letzter Abend in Argentinien. Bevor ihr Taxi kam, gingen wir noch ein bisschen im Park spazieren und nutzten die letzten Minuten zum Reden. Doch irgendwann war es soweit und wir mussten uns verabschieden. Immerhin konnte man sich damit trösten, dass ich sie im Juli in Costa Rica besuchen kommen würde. Und bis dahin sind es ja nur noch 6 Wochen!

Gemeinsame Zeit in Buenos Aires – Part 1

Während Julia und Philipp Chile bereisten, verbrachten Regine und ich noch gut anderthalb Wochen zusammen in Buenos Aires.

Wir kamen spät Abends an einem Mittwoch in Buenos Aires an und entschieden uns dafür noch schnell in einer Bar um die Ecke Nachos essen zugehen, bevor es ins Bett ging.

Den nächsten Tag gingen wir dann nach der aufregenden Reise entspannt an. Wir aßen ein kleines Mittagessen im Park und trafen danach noch eine Spanischlehrerin. Ich habe mich ja dafür entschieden das DELE Examen C1 zu machen und brauche dafür natürlich noch die entsprechende Vorbereitung.

Am Freitag trafen wir uns mit einer Kulturweit Freiwilligen, die zu Besuch in Buenos Aires war. Wir aßen Frühstück in einem super netten Café. Dabei sprachen wir auch darüber, dass ich meine Wohnung gerne noch einmal wechseln möchte. Über das Airbnb, in dem Sophia (die Freiwillige) das letzte Mal in Buenos Aires gewohnt hatte, kannte sie jemanden, der Zimmer vermietete und gab mir ihre Nummer. Nach dem ausgiebigen Frühstück entschieden Gine und ich ins Fitnessstudio zugehen und ein bisschen zu trainieren. Am Abend machten wir dann, zusammen mit zwei meiner Freundinnen, die Buenos Aires Pub Crawling Tour. Anschließend fuhren wir alle zusammen noch zu einem Freund (ebenfalls ein Freiwilliger) und verbrachten es Rest des Abends mit quatschen und Kartenspielen.

Nach dieser langen Nacht gingen wir den Samstag dementsprechend entspannt an. Zugegebener Maßen verbrachten wir die meiste Zeit bei Starbucks. Wir besuchten aber auch eine Wohnung, in der ein Zimmer zu mieten war. Diese wurde mir tatsächlich über den Kontakt von Sophia vermittelt.

Mir gefiel die Wohnung so gut, dass ich gleich am nächsten Tag das Zimmer reservierte und eine Anzahlung tätigte. Das musste gefeiert werden, fanden wir und statteten dem deutschen Restaurant „Extrawurst“ einen Besuch ab. Dort gab es Würste aus ganz Deutschland und zum Nachtisch einen Apfelstrudel. Ach wie habe ich das vermisst!