Archiv für den Monat: Dezember 2017

Weihnachten steht vor der Tür

Weihnachtsfeier

Kreativer Adventskranz

Plätzchen

Brezel

Vanillekipferl

Bockwurst mit Sauerkraut

Kaum war ich vom Zwischenseminar wieder zurück stand gleich schon die nächste Veranstaltung von der Tür. Ich ging mit ein paar Schülern der 12. Klasse auf die Feier des Goethe Institutes in Buenos Aires. Für mich als Freiwillige war der Eintritt kostenlos. So war es auch nicht verwunderlich, dass ich dort auf andere Freiwillige traf. Der Abend an sich bleibt mir in schöner Erinnerung, denn es gab tatsächlich authentisch deutsches Essen. Wir aßen Brezeln, Currywurst, Sauerkraut, Kartoffelsalat und Apfelstrudel. Dazu gab es natürlich deutsches Bier. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viel deutsche Kultur man in Buenos Aires wiederfindet.

Was so gar nicht der deutschen Kultur entspricht, ist das Nachtleben in Buenos Aires. Ich war nun schon zweimal auf einer Abschlussparty einer 12. Klasse. Einmal die von meiner Schule und neulich auf der einer anderen Schule. Letzteres war für mich deutlich angenehmer, da ich dort niemanden aus meiner Schule traf. Na gut, außer den beiden 12. Klässlerinnen, mit denen ich dort gemeinsam hinging. Nun dazu wie eine solche Abschlussparty hier abläuft: Die 12. Klässler nehmen einen gemieteten Bus (Partybus trifft es eigentlich eher) und fahren damit zum Club. Dort warten bereits die 11. Klaessler (und Schüler anderer Schulen) auf sie. Die 11. Klässler machen dann ordentlich Radau mit Trommeln, Feuerwerk, etc. Danach sind die 12. Klässler natürlich die ersten die den Club betreten. Alle anderen müssen sich brav anstellen. Im Eingangsbereich des Clubs hängen überall Plakate mit Steckbriefen der Abschlussklasse. Sollte dir ein Mädchen oder Junge gefallen, dann nimmst du dir das Foto von dem Steckbrief mit und kannst es behalten. Auch sonst haben sich die Schüler viel Mühe beim Dekorieren gegeben. Im Rest des Club hängen ebenfalls viele Fotos und Plakate. Außerdem ist der Tanzstil und die Musik ebenfalls etwas anders als man es aus Deutschland gewöhnt ist…

Wo wir nun schon einmal von Party sprechen: Letztes Wochenende hat eine deutsche Freundin und ihr Freund eine Weihnachtsparty veranstaltet. Es gab Plätzchen, Lebkuchen, die argentinische Variante des Stollens („Pan Dulce“ = süßes Brot), Glühwein und ich hatte mal wieder Vanillekipferl gebacken. Wir aßen, quatschten und hörten dazu Weihnachtsmusik. Und nach ein paar Bechern Glühwein ließ es sich auch ganz leicht mitsingen.
Nun sind es nur noch zwei Tage bis Weihnachten und ich freue mich schon wahnsinnig darauf meine Familie wiederzusehen. Heute Abend fliege ich nach Miami, wo wir ein Haus gemietet haben bis zum 31.12. und dort werde dann meine Eltern und meinen Bruder treffen. Mir fällt kein schöneres Weihnachtsgeschenk ein.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Das Zwischenseminar

Das Zwischenseminar ist zu Ende und es wird Zeit Bilanz zu ziehen. (Nach nur zwei Monaten kann man das Seminar zwar nicht wirklich als Zwischenseminar bezeichnen, aber ja gut.)

Das Seminar fand in der Stadt Rosario statt, die sich nördlich von Buenos Aires befindet. Vor mir lagen also gut zwei ein halb Stunden Busfahrt. Ich stieg in den Bus mit der Erwartung dort drei andere Freiwillige zu treffen. Doch scheinbar hatten diese doch einen anderen Bus genommen. Natürlich hatte ich mich vorher nicht überlegt wie ich von der Bushaltestelle zum Hostel kommen würde. “Die anderen Freiwilligen werden das schon wissen” hatte ich mir gedacht… “Nun ja, sicherlich wird der Bus mich an einem Busbahnhof herauslassen und dort gibt es dann W-LAN oder einen Informationsschalter, bei dem man nachfragen kann” – wieder hatte ich falsch gedacht. Kaum angekommen ließ der Bus mich irgendwo am Straßenrand etwas außerhalb von Rosario raus. Nun stand ich da und hatte nicht die geringste Ahnung wie ich nun zum Hostel kommen sollte. Glücklicherweise stieg der Mann, der neben mir gesessen hat während der Busfahrt an derselben Haltestelle aus. Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte ihn, ob er auf seinem Handy einmal nachgucken könnte wie ich zu meinem Hostel komme. Tatsächlich reagierte er sehr freundlich und konnte mir weiterhelfen. So nahm ich dann denselben Bus wie er. Der Mann stieg jedoch früher aus, sodass sich schnell eine Dame einklinkte und fragte, wohin ich denn muss. Die Frau stieg dann an derselben Haltestelle aus und begleitete mich fast bis zum Hostel.

Endlich dort angekommen gab es erstmal Kaffee und Kuchen und einen regen Austausch mit den anderen 22 Freiwilligen (nur eine davon kam aus Paraguay und zwei aus Uruguay. Der Rest wohnte in Argentinien). Kurz darauf begann das Programm, dass wie wir schnell feststellen mussten sehr auf Eigenarbeit basierte.

Am nächsten Tag machten wir einen kleinen Ausflug in die Stadt und hörten uns einen Vortrag über Transgender an, der leider nicht für uns als Zielgruppe geeignet war.

Auch das restliche Programm war nicht sonderlich spannend. Es wurde von zwei deutschen Kulturweit Mitarbeitern geleitet, die extra für das Seminar eingeflogen worden sind. Dies entspricht überhaupt nicht dem Konzept der Nachhaltigkeit, dass Kulturweit (meiner Organisation) so wichtig ist. Schließlich wird ja in jeder E-Mail betont, dass wir nachhaltig reisen sollen. Außerdem zweifelt damit Kulturweit etwa die Kompetenz der Leute vor Ort an? Meiner Meinung nach wäre es nämlich deutlich besser gewesen deutschsprachige Personen, die in Argentinien wohnen, zu finden. Diese hätten uns wenigstens etwas über das Land erzählen können und wären nicht selbst Touristen gewesen.

Rosario als Stadt hat seine netten Plätze, aber ich war trotzdem froh wieder nach Buenos Aires zu fahren.

Wirklich positiv hervorzuheben ist nur der Austausch mit den anderen Freiwilligen und das Essen im Hostel (wirklich großartig!).