Archiv für den Monat: März 2018

Ein kurzes Update

Nachdem ich nun endlich wieder für längere Zeit mich in Buenos Aires aufhalten würde, gab es einiges zu tun. Zunächst einmal hatte ich natürlich Wäsche zu waschen, zu staubsaugen und die Miete zu zahlen.

Doch ich konnte mich nun auch seit langem mal wieder mit Freunden treffen. So kam es, dass ich mich mit Lurdes, einer ehemaligen Schülerin, im Shoppingcenter traf. Und was macht man so im Shoppingcenter? Richtig! Man besucht den eingebauten Freizeitpark mit Schiffsschaukel, Karussell und Achterbahn. Okay, zugegebener Maßen waren wir so ziemlich die einzigen Erwachsenen an diesem Ort, aber wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß!

In der Woche darauf begann „leider“ wieder der Alltag an der Schule. Zu Schulbeginn war natürlich alles noch lauter und chaotischer als sonst (Ich bewundere die Lehrer dafür wie sie bei all, dem noch den Überblick behalten können). So kam es auch, dass ich ein paar Mal sehr kurzfristig (bedeutet ich kam Morgens in das Lehrerzimmer und mir wurde vermittelt, ich solle doch bitte direkt in das Klassenzimmer gehen) als Vertretungslehrerin einspringen musste und die Kinder anderthalb Stunden beschäftigen durfte. Glaubt mir: nach einer solchen Erfahrung schafft man alles andere im Leben mit links.

Nach einer wirklich anstrengenden und aufregenden Schulwoche bekam ich überraschend Besuch von einer Freiwilligen aus den Norden des Landes. Am Freitag tranken wir gemeinsam Kaffee und am Samstag verabredeten wir uns zu Ofengemüse und Apfelstrudel. Wir versuchten beides selbst in meiner Küche zu produzieren und erlangten ein erstaunlich gutes Ergebnis!

Karrusell im Shoppingcenter

Familienbesuch

Anfang Februar war es dann endlich soweit: Meine Familie kam mich besuchen! Meine Mutter, mein Vater und mein kleiner Bruder sind extra über den großen Teich geflogen, um mich zu sehen. Ich habe mich wirklich wahnsinnig darauf gefreut sie wiederzusehen.

Die ersten paar Tage verbrachten wir in Buenos Aires und ich war damit beschäftigt ihnen alle Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Wir besuchten viele Cafés und selbst ich lernte noch neue Ecken der Stadt kennen.

Danach ging es weiter nach Mendoza, in die Weinregion Argentiniens. Wir waren auf einem kleinen, familiären Weingut untergebracht. Von dort aus erkundeten wir vier Tage lang die Umgebung. Wir besuchten natürlich einige sehr schöne Weingüter, das Tal „Valle de Uco“ und mein Bruder und ich gingen sogar einen Nachmittag zum Wildwasserrafting.

Nach diesem Stopp hatten wir nichts weiter geplant und/oder gebucht. Also mussten wir uns erstmal überlegen, wo wir nach Mendoza eigentlich hin wollten. (Wir sind alle vier mit sogenannten „Standby Tickets“ geflogen – das sind günstige Tickets, die du als Airline Mitglied kaufen kannst. Du wirst dann aber nur mitgenommen, wenn Platz im Flugzeug übrig ist.)
Schließlich fiel die Wahl auf „El Calafate“. Wer noch nicht dort war: Ich kann jedem nur empfehlen dort einmal im Leben hinzufahren. Der riesige Gletscher sah schon von der Aussichtsplattform beeindruckend aus. Die mächtigen Eismassen, die sich unermüdlich vom Berg in den hellblauen See bahnen sind einfach nur beeindruckend. Regelmäßig kann man beobachten und hören! wie größere Eismassen vom Gletscher ins Wasser fallen. Nach der Aussichtsplattform fuhren wir mit einem Schiff näher an den Gletscher heran und man bekam einen ersten Eindruck, wie hoch sich Eiswand wirklich auftürmt. Von dort aus machten wir dann eine geführte Tour über den Gletscher und konnten die Vielfalt an Blautönen der surrealen Eislandschaft betrachten. Am Ende der Tour gab es dann für alle Schokolade und Whiskey mit Gletschereis. – Wenn das kein gelungener Tag war!

Die nächste Stadt, die wir besuchten, lag noch etwas weiter südlich als „El Calafate“. Genauer gesagt handelte es sich dabei um die südlichste Stadt der Welt „Ushuaia“ – das Tor zu Antarktis (so heißt es zu mindestens auf den Stempeln in unseren Pässen, die wir in der Touristeninfo bekamen). Wir verbrachten unsere Zeit am Ende der Welt damit den Nationalpark „Tierra de fuego“ („Feuerland“) zu besichtigen. Wir gingen mit einer Gruppe wandern, aßen in einem Zelt Mittag und fuhren mit Paddelbooten den Fluss entlang.

Anschließend ging erstmal wieder zurück nach Buenos Aires, bevor wir am nächsten Tag einen Flieger nach Iguazú nahmen. Dort blieben wir eine Nacht in einem sehr schönen Hotel, welches direkt im Nationalpark lag. Von den Zimmern aus hatte man einen guten Blick auf die Wasserfälle. Obwohl ich bereits Fotos und Videos von den Wasserfällen gesehen hatte, war ich hin und weg als ich tatsächlich davor stand. (Es empfiehlt sich übrigens einen Badeanzug anzuziehen – man wird klatsch nass). Es stand außer Frage warum sie zu einem der sieben Naturweltwunder gehören. Die unheimlichen Wassermengen, die in den Abgrund stürzen, sind mehr als beeindruckend.

Zum Schluss blieb meine Familie noch zwei Nächte in Buenos Aires und wir besuchten unter anderem meine Schule. Alles in allem habe ich mich wirklich sehr über den Besuch gefreut, aber jetzt vermisse ich sie ein bisschen mehr als vorher und freue mich auch schon sehr darauf sie im August endlich wieder zusehen.

Zu Argentinien: Ich habe jetzt schon einen kleinen Einblick in die Vielfalt dieses Landes erhalten können und freue mich schon sehr darauf noch mehr zu sehen. Ich kann wirklich jedem nur wärmstens empfehlen sich dieses atemberaubende Land einmal anzusehen. Und ich bin wirklich sehr froh darüber hier gelandet zu sein (Danke Kulturweit!^^).