Archiv der Kategorie: Deutschland

Mein Heimatland

Besuch aus der Heimat

Buenos Aires

San Telmo

Iguazú

Bariloche

Bariloche

Endlich war es soweit. Der Tag war gekommen. Meine Freunde aus Deutschland reisten an. Lange hatte ich auf ihren Besuch gewartet und mich wahnsinnig gefreut. Philipp und Regine flogen von Deutschland nach Argentinien und Julia, die zuvor Au-pair war, flog von Spanien aus. Nach einer langen Reise, über Berlin und London, landeten alle drei wohlbehalten in Buenos Aires. Ich holte sie an diesem Sonntagmorgen vom Hostel ab, um ihnen schon einmal ein bisschen von der Stadt zu zeigen. Natürlich nachdem wir uns alle ausreichend begrüßt und umarmt hatten. Zu meiner Überraschung war keiner meiner Freunde müde und wir konnten direkt starten. Wir besuchten ganz klassisch den Recoleta Friedhof, die große Metallblume und den San Telmo Markt. Der Ausflug war natürlich von Kaffee- und Essenspausen durchzogen.

Auch am nächsten Tag ging es direkt mit der Stadtführung weiter. Diesmal war der Obelisco, das Teatro Colon und Puerto Madero dran. Wir haben vor allen Sehenswürdigkeiten seeehr viele Fotos gemacht, wie ihr anhand der Fotos erkennen könnt.
Der Dienstag diente dann einem Besuch in der Cangallo Schule, damit die drei auch sehen konnten, wo ich arbeite. Außerdem lernten sie meine Ansprechpartnerin und einige Lehrer kennen. Anschließend fuhren meine Freunde in das Viertel La Boca. Währenddessen musste ich mich für das DELE Examen (ein Spanischzertifikat) anmelden.

Am Mittwoch ging für mich die Reise dann endlich richtig los. Wir flogen mit der neuen Billigairline „Flybondi“ nach Iguazú. Dort hatten wir eine wirklich nettes Hostel gebucht, in dem wir ein Zimmer mit Bad ganz für uns hatten.

Direkt am nächsten Morgen brachen wir zu den Wasserfällen auf um das Naturspektakel zu bestaunen. Ich war ja schon einmal dort, doch es war auch für mich das erste Mal, dass ich sie ohne Regen sah. Wirklich beeindruckend!

Unser Aufenthalt in Iguazú war zeitlich sehr begrenzt. Am Freitag ging es dann gleich weiter nach Cordoba. Dort blieben wir nur eine Nacht und es diente auch mehr als Zwischenstopp zum nächsten Ort.

Gleich Samstag früh nahmen wir den Flieger nach Bariloche und begaben uns damit in eine wunderschöne Seenlandschaft. Doch die Reise verlief nicht ganz ohne Komplikationen. Auf dem Weg zum Flughafen in Cordoba hatten wir keine Fahrkarte und einige Leute im Bus mussten uns aushelfen. Darunter waren auch zwei Studenten, von denen einer sehr gut Deutsch sprach. Er erzählte uns, dass er ein Jahr in der Nähe von Freiburg gewohnt hatte. Wir fanden heraus, dass die beiden denselben Flieger nach Bariloche nehmen würden wie wir.

Als wir dann endlich in Bariloche ankamen entdeckten wir, dass unsere Airbnb Unterkunft tatsächlich ein, für unsere Verhältnisse, luxuriöses, kleines Hotel war. Das und der traumhafte Blick auf die Berge und Seen brachte uns dazu unseren Trip nach Neuquén zu stornieren und einfach länger in Bariloche zu bleiben.
Am Abend gingen wir alle gemeinsam dann noch in einen Club, damit meine Freunde einmal das argentinische Nachtleben erleben konnten. Außerdem hatten mir meine Schüler viel von den Partys in Bariloche erzählt (ihre Abifahrt fand dort statt).

Dementsprechend hatten wir am Sonntag alle einen leichten Kater und entschieden uns nur eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt zu machen. Doch für den traumhaften Blick hatte es sich echt gelohnt! Auf dem Aussichtspunkt trafen wir dann auch noch die beiden Studenten aus dem Bus… also wenn das kein unglaublicher Zufall ist.

Am nächsten Tag machten wir unseren ersten Ausflug in den Nationalpark. Wir wanderten einige Stunden durch dichten Wald, hatten wunderschöne Aussichten und verliefen uns natürlich. Irgendwann kamen wir an eine Straße die uns, nach ein paar Stunden laufen, zu einem Skigebiet führte. In dem Dorf wurde uns dann mitgeteilt, dass in 40 Minuten ein Bus nach Bariloche fahren würde. Erleichtert warteten wir an der Haltestelle, während im Hintergrund aus einer Imbissbude deutsche Schlager ertönten.

Für den Dienstag hatten wir uns eigentlich eine Fahrradtour im Wandergebiet vorgenommen. Doch als wir die Mietpreise sahen, entschieden wir lieber zu Fuß zugehen. Grundsätzlich eine gute Idee… bis wir irgendwann auf einen Trampelpfad kamen, bei dem es etwas schwer zusagen war, wohin er genau führte. Wir verliefen uns hoffnungslos und mussten ein ganzes Stück der Strecke zurückgehen, bis wir die Stelle fanden, an der wir falsch abgebogen waren. Gott sei Dank schafften wir es gerade noch vor Sonnenuntergang zurück in den Bus nach Bariloche. Damit waren unsere Wanderausflüge erst einmal beendet.

Am nächsten Tag hieß es gleich in der Früh Abschied nehmen. Regine und ich flogen zurück nach Buenos Aires und Philipp und Julia fuhren weiter nach Chile.

Trotz der kurzen Zeit hatten wir wahnsinnig viel Spaß und eine wirklich gute Reise. Ich freue mich schon darauf die drei bald wieder zusehen!

Weihnachten steht vor der Tür

Weihnachtsfeier

Kreativer Adventskranz

Plätzchen

Brezel

Vanillekipferl

Bockwurst mit Sauerkraut

Kaum war ich vom Zwischenseminar wieder zurück stand gleich schon die nächste Veranstaltung von der Tür. Ich ging mit ein paar Schülern der 12. Klasse auf die Feier des Goethe Institutes in Buenos Aires. Für mich als Freiwillige war der Eintritt kostenlos. So war es auch nicht verwunderlich, dass ich dort auf andere Freiwillige traf. Der Abend an sich bleibt mir in schöner Erinnerung, denn es gab tatsächlich authentisch deutsches Essen. Wir aßen Brezeln, Currywurst, Sauerkraut, Kartoffelsalat und Apfelstrudel. Dazu gab es natürlich deutsches Bier. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viel deutsche Kultur man in Buenos Aires wiederfindet.

Was so gar nicht der deutschen Kultur entspricht, ist das Nachtleben in Buenos Aires. Ich war nun schon zweimal auf einer Abschlussparty einer 12. Klasse. Einmal die von meiner Schule und neulich auf der einer anderen Schule. Letzteres war für mich deutlich angenehmer, da ich dort niemanden aus meiner Schule traf. Na gut, außer den beiden 12. Klässlerinnen, mit denen ich dort gemeinsam hinging. Nun dazu wie eine solche Abschlussparty hier abläuft: Die 12. Klässler nehmen einen gemieteten Bus (Partybus trifft es eigentlich eher) und fahren damit zum Club. Dort warten bereits die 11. Klaessler (und Schüler anderer Schulen) auf sie. Die 11. Klässler machen dann ordentlich Radau mit Trommeln, Feuerwerk, etc. Danach sind die 12. Klässler natürlich die ersten die den Club betreten. Alle anderen müssen sich brav anstellen. Im Eingangsbereich des Clubs hängen überall Plakate mit Steckbriefen der Abschlussklasse. Sollte dir ein Mädchen oder Junge gefallen, dann nimmst du dir das Foto von dem Steckbrief mit und kannst es behalten. Auch sonst haben sich die Schüler viel Mühe beim Dekorieren gegeben. Im Rest des Club hängen ebenfalls viele Fotos und Plakate. Außerdem ist der Tanzstil und die Musik ebenfalls etwas anders als man es aus Deutschland gewöhnt ist…

Wo wir nun schon einmal von Party sprechen: Letztes Wochenende hat eine deutsche Freundin und ihr Freund eine Weihnachtsparty veranstaltet. Es gab Plätzchen, Lebkuchen, die argentinische Variante des Stollens („Pan Dulce“ = süßes Brot), Glühwein und ich hatte mal wieder Vanillekipferl gebacken. Wir aßen, quatschten und hörten dazu Weihnachtsmusik. Und nach ein paar Bechern Glühwein ließ es sich auch ganz leicht mitsingen.
Nun sind es nur noch zwei Tage bis Weihnachten und ich freue mich schon wahnsinnig darauf meine Familie wiederzusehen. Heute Abend fliege ich nach Miami, wo wir ein Haus gemietet haben bis zum 31.12. und dort werde dann meine Eltern und meinen Bruder treffen. Mir fällt kein schöneres Weihnachtsgeschenk ein.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Das Vorbereitungsseminar

Ich hievte meinen Koffer mühsam die Stufen hinauf. Oben auf dem Gleis wartete bereits Annie und Karl kam wenig später hinzu. Alle drei hatten wir dasselbe Ziel: von Dresden aus ging es für uns nun zum Werbellinsee, in der Nähe von Berlin. Dort erwartete uns das zehntägige Vorbereitungsseminar von Kulturweit, bevor wir ausreisten.

Die kompletten zwei Stunden der Zugfahrt verbrachten wir damit über unzählige Themen zu reden und uns aufgeregt über alles was uns wohl erwarten könnte auszutauschen. Dementsprechend war die Zugfahrt schnell vorbei und nur kurze Zeit später fand ich mich in einem der Kulturweit Reisebusse zum Werbellinsee wieder. Vor uns lag nun noch eine anderthalbstündige Busfahrt.

Irgendwann kamen wir dann endlich an der europäischen Jugendbegegnungsstätte (EJB) an und es gab Gott sei Dank direkt etwas zu essen. Ich habe noch nie so viele Leute innerhalb einer Stunde kennengelernt. Man kam mit den (wie wir sie nannten) „drei Standardfragen“ direkt ins Gespräch:

  1. Wie heißt du?
  2. Wohin gehst du?
  3. Welche ist deine Partnerorganisation?

Am Nachmittag gab es dann eine offizielle Begrüßung, bei der sich das komplette Team vorstellte und wir in unsere „Homezones“ eingeteilt wurden. Meine „Homezone“ hatte die Nummer 1 und bestand ausschließlich aus Leuten, die nach Argentinien ausreisen werden. Eine „Homezone-Einheit“ dauerte drei Stunden und sie waren über die ganzen zehn Tage verteilt. Wir besprachen dabei unsere Erwartungen an das Auslandsjahr, beschäftigten uns aber auch mit Ängsten und Zweifeln.

Neben den „Homezone-Einheiten“ gab es auch Workshops, bei denen allgemeinere Themen, wie zum Beispiel „Gesellschaftliche Machtstrukturen“ oder „Geschichte, Gesellschaft, Politik“, besprochen wurden.

Am vierten Tag des Seminars ging es für uns nach Berlin, wo ich eine sehr interessante Führung über alternative Projekte in Kreuzberg mitgemacht habe. Am sechsten und siebten Tag waren dann die sogenannten „Partnertage“. Bedeute für mich konkret, dass mein Programm die zwei Tage vom PAD (Pädagogischer Auslandsdienst) und ZfA (Zentralstelle für Auslandsschulwesen) gestaltet wurde. Auch dies war sehr, sehr interessant.

Zwischendurch besuchten uns auch Vertreter der argentinischen Botschaft in Berlin und wir konnten sie mit Fragen löchern. Des Weiteren kamen am letzten Tag TAZ- Reporter zu uns und debattierten mit uns über die Frage „Was ist Deutsch?“.

Nun könnte man sich noch fragen, was ich in meiner Freizeit dort so veranstaltet habe… Es gab Volleyballfelder, man konnte baden gehen, Kekse essen, Kaffee trinken, etc…. aber ehrlich gesagt habe ich die meiste Zeit damit verbracht „Werwolf“ mit einigen anderen zu spielen.

Als Fazit kann ich sagen, dass die zehn Tage dort für mich sehr bereichernd waren. Ich habe ganz viele neue Informationen erhalten und sehr, sehr nette Leute kennengelernt. Trotzdem freue ich mich nun noch zweieinhalb Tage zu Hause bei meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.

Die Werwolfcrew

Der Werbellinsee