Sehr geehrte Damen und Herren, willkommen zum Fotoessay zum Thema “Herbst und Winter in Patagonien”. Ein Fotoessay ersetzt einen regulären Blogeintrag, wenn Bilder wieder einmal mehr sagen als Worte oder der Autor schlicht zu faul ist für einen detaillierten Reisebericht. Oder beides.
Wie man bei Sonja nachlesen kann, war ich in Begleitung zweier äußerst bildhübscher, intelligenter und wortgewandter junger Damen bereits schon einmal oben auf unserem Haus- und Hofgletscher, dem Tronador. Dort oben gibt es eine “Berghütte”, genannt Refugio Meiling, die allerdings schon eher eine Art Gletscherhotel darstellt – top zuvorkommendes, immer freundliches Personal, kuschlige Atmosphäre, erstklassig ausgestattete Küche sowie sehr gute Köche (ja, ich habe mich diesmal zu den vom Personal äußerst kunstvoll angerichteten Rindermedaillons mit gebratenem Gemüse hinreißen lassen), fantastische Lage … und entsprechende Preise.
Die Wanderung fängt unten im Tal an. Man läuft dann etwa 18 Kilometer und ca. 1200 Höhenmeter durch den Wald (der natürlich irgendwann aufhört), Matsch, Felsen und Eis und Schnee.
Oben traf ich auf Luke, ein Kanadier, dessen professionelle Golferkarriere leider soeben aufgrund von Visaunregelmässigkeiten von Homeland Security beendet wurde (sprich er wurde aus den USA deportiert) und sich jetzt während einer Südamerikareise zukünftige Einkommensmöglichkeiten überlegt. Außerdem war da auch noch Tina, frisch studierte Lehrerin aus Würzburg. Die beiden sind definitiv sehr viel sportlicher als ich; dennoch ließ ich mich darauf ein, mit ihnen gemeinsam den Abstieg zu unternehmen und dabei einen Umweg in ein Gletschertal zu unternehmen. Trotz der Rennerei (die beiden wanderten nicht, sie joggten. Mit Gepäck.) hat sich auch dieses Unterfangen gelohnt.
Schluss mit dem Gelaber – los gehts:
Auf dem Weg zur Einstiegsstelle. So sieht argentinischer Nebel aus.
Ganz richtig. Da oben recht will ich hin.
“Barba del diablo” – Baumbart halt. Jeder HdR-Fan kennt sich aus. Anscheinend ein Zeichen für gute Luftqualität.
Erster Teil des Weges. Alles easy soweit.
Erste Hürde: Umgekippter Baumstamm, der über einen reißenden Fluss führt.
Bambus, der gar kein Bambus ist!
Ein für alle Mal der Beweis: Meine Schuhe sind wasser- und schlammdicht.
Im Wald finden sich etwas größere Bäume als bei uns im Garten.
“Bunte Blätter auf gefrorenem Boden”, Digital, Traub 2010. Für Kenner der Strecke: Dies ist noch weit vor den Caracoles.
Eis in Stangen das aus dem Boden wächst (no kiddin’!)
Herbst herbst.
Blätter.
Zur Verdeutlichung: dort wo die Spalten aufhören, nur etwa einen Kilometer weiter rechts ist mein Ziel.
Blick ins Tal. Etwa in der Bildmitte im Tal, bei den weißen Punkten, da ist der Ausgangspunkt.
Ich und mein treuer Begleiter.
Der Weg nach oben ist beschwerlich und gefährlich (weil gefroren und glatt).
Endstation.
Berg mit Sonne.
Zwar nicht ganz das Dach der Welt, aber immerhin der Dachboden.
Gemütliches Inneres der Refugios …
… mit Candlelight-Dinner. Im Hintergrund (nicht zu hören) wundervolle Jazzaufnahmen.
Die Wolken fließen ins nächste Tal.
Weg nach unten.
Pieksiges Eis. Das aus der Erde wächst.
Auf dem Weg nach unten machen wir einen Umweg zum Glaciar Castaño Overa. Dieses Tal wird für die nächsten 5 Monate ständig im Schatten liegen, da die Sonne aufgrund des Winters nicht mehr so hoch steigt (wenn ich das richtig verstanden hab). Demzufolge sieht es dort unten wie im Kleiderschrank von Narnia aus: Das Reich der bösen Eishexe:
Guter Ratschlag. “Nimm dir ein Beispiel an Katzen und vergrab deine Scheiße.”
Ende.
Wer bis hierhin durchgehalten hat ist entweder total begeistert von den Fotos hat geschummelt ;).
Edith sagt: Nimm das, Lukas! 😛
Ich hab nicht geschummelt, einfach sensationelle Bilder. Wusste ich doch, dass Lagnese irgendwo dieses stangenförmige Eis anbaut und es dann teifgekühlt nach Deutschland importiert, sowas…
Grüße und weiterhin viel Freude da!
André
Was fur ein schones Land!…. Spricht man Walisisch in Patigonia?
WOW!!!
Irgendwie haben es die Berge dir angetan. Dabei dachte ich: Nach der anstrengenden Tour am Cerro Catedral hast du die Nase voll. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Vom ersten Stock auf den Dachboden der Welt! Glückwunsch. Und deine gelungenen Fotos zeigen, dass der Auf -und Abstieg dich beeindruckt hat und die Welt daran teilnimmt. Gut, dass deine Schuhe wasserdicht sind und du deine Kondition einschätzen kannst.
Hey, obwohl mein Freiwilligendienst schon abgeschlossen ist, schau ich ab und zu nochmal hier rein… und auch manchmal in deinen Blog, wenn die Fotos so verlockend sind! Ehrlich: Für solche Fotos und solche Motive kann ich dich nur beneiden!! Und dann noch so viele auf einmal! 😀
Die Landschaft dort ist wirklich wunderschön!
Grüße aus Deutschland!
Dein Ende blendet… der Rest der Bilder auch 🙂 Und das kann man als Deutsche in diesem Jahr eigentlich nicht sagen, aber: ICH VERMISSE SCHNEE 🙂
Ich danke. Geschuldet ist das alles aber den genialen Motiven 😉
Verehrtester Bruder,
deine Fotos sind mal wieder viel zu geil für diese Welt.
Krass, wie viel mehr Schnee da auf einmal lag… aber um mich Anne anzuschließen: Fantastico
fantastico!!!