Kinder wie die Zeit vergeht

19 02 2010

Jaja ich weiß, Überschrift ist bei Thomas geklaut und so. Na und? Wo der Mann Recht hat, wächst schließlich auch kein Gras mehr.
Es kommt mir manchmal wie gestern vor, als ich noch im Hotel wohnte (weil Wohnung noch nicht frei) und an der Rezeption verzweifelt in gebrochenem Spanisch nach dem Passwort für mein Zimmer fragte (merke: clave ≠ llave). Das gebrochene Spanisch ist zwar inzwischen noch längst nichts geworden, mit dem man Leute beeindrucken könnte, aber ich stottere zumindest seltener vor mich hin und bin zu meiner eigenen Überraschung auch recht problemlos dazu in der Lage, dem Arzt zu schildern, wo es piekst/drückt/juckt – siehe unten. In den vergangenen Monaten ist derart viel passiert, dass ich es kaum glauben kann. Aber zumindest in kulturweitler-kreisen bin ich mit dem Gefühl ja nicht ganz alleine.

Also, ich hiermit erkläre ich meinen Sommerschlaf ganz offiziell und unspektakulär für beendet. Da bin ich wieder. Hallo.

Im Moment ist hier alles ziemlich tranqui, wir räumen die Bücherei auf, finden merkwürdige Sachen (Helmut Lottis „Greatest Hits“ auf VHS neben den Kinderbüchern? Ein schlechter Scherz!) und freuen uns auf die neuen Praktikanten, die am 25. kommen. Ich mach mich jetzt erstmal auf die Suche nach einem Fussballverein, der eine hat nämlich danach gefragt. Und wer mich kennt, der weiß, wie sehr ich mich selbst dafür interessiere. Außerdem kommen meine Eltern hoffentlich noch heute hier an; Papa hat vor einigen Stunden aus Buenos Aires angerufen und erzählt, dass keiner wüsste, wann und ob der Flieger nach Bariloche startet. Bueno. Bienvenido a Argentina, wie man hier so schön sagt. Ne, Ernst beiseite: Für Buenos Aires ist zumindest im Clarín eine Unwetterwarnung angekündigt. Man darf also gespannt bleiben. Update: Es stürmt wohl tatsächlich wie bescheuert. Nichts genaues weiß man nicht, aber immerhin haben meine Eltern von LAN Argentina jetzt erstmal zwei Pizzagutscheine als Entschädigung für die Wartezeit gekriegt.

Ansonsten hab ich hier zur Zeit mit einem Kleintierzoo zu kämpfen: Aufgrund des wechselhaften Wetters scheinen sich insbesondere die Ohrenkneifer Argentiniens gedacht zu haben, mein Domizil böte Schutz vor der Witterung. Aber nachdem einer von ihnen in die Muschel meines Kopfhörers geklettert war und ich mich während des Musikhörens gewundert hab, warum mich der Bass auf einmal so im Ohr kitzelt, ist Schluss mit lustig. Zum Glück sind die Flöhe, die ich mir während der Reise eingefangen hatte, alle wieder weg und auch die Bisse heilen langsam ab. Also juckts mich nicht mehr die ganze Zeit; das ist ein Fortschritt. Ein Rückschritt dagegen ist allerdings die Kleintierpopulation in mir – Onkel Doktor hat mir heute morgen erst einmal eine strenge Diät verschrieben, um die Magenbeschwerden loszuwerden. Bueno. Was uns nicht umbringt macht uns nur härter.

Multimedia gibts beim nächsten Mal wieder, dazu bin ich grad zu faul.


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2 Antworten

21 02 2010
Cousin Jan

„Kommt zu mir alle, die ihr mühseelig und beladen seit, ICH will euch erquicken.“ Da kannst du sicherlich einiges loswerden, sicherlich auch deine Kleintiere 🙂

19 02 2010
Clara

Ich würde sagen, du bist nicht nur zu faul (und das ist dein gutes Recht) sondern schlichtweg überfordert. Wer wäre das nicht, der nach so vielen Tagen der Abenteuerreise plötzlich wieder heimkehrt und mit dem Ungeziefer des Alltags fertigwerden muss, während man mit dem Kopf noch in der Wüste hängt? :*




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