seit gut einer Woche sind wir wieder im Förster Haus. Die Zeit über Weihnachten mit unserer Familie haben wir sehr genossen. Auch das neue Jahr haben wir teils in Deutschland, teils in Ungarn feierlich begrüßt. In der letzten Wochen waren wir sehr viel unterwegs und haben neue Teile des unendlich groß erscheinenden Nationalparks entdeckt.
Die sonst so interessante Woche hat mit einem eher gewöhnlichen Montag mit dem Entfernen invasiver Pflanzen begonnen. Am Dienstag haben wir eine Wanderung in die Weite der Puszta gemacht und unter anderem Spuren der Bieber an einem Kanal gefunden.
Mittwoch haben wir dann mit mehreren Rangern nach Brutplätzen für die Wiesenweihen, Greifvögel aus der Familie der Habichte, Ausschau gehalten und Maßnahmen zur Verbesserung ihres Lebensraums besprochen. Leider wird ein Teil des Lebensraums durch Landwirtschaft zerstört. Der Nationalpark kann dieses Gebiet allerdings nicht aufkaufen, da der Wille des Besitzers fehlt.
Donnerstag haben wir dann an einem Field-Meeting teilgenommen. Interessant zu sehen, wie viel man Draußen anstatt im Sitzungsraum besprechen kann. Der Vorteil war natürlich, dass die Probleme und Fortschritte der Ökosysteme, um welche es im Meeting ging, direkt vor Ort analysiert und gezeigt werden konnten.
Seit Freitag haben wir eine neue Hauptaufgabe: Das Monitoring. Invasive Pflanzen entfernen ist auf Grund des Bodenfrosts eher schwieriger, daher sammeln wir seit kurzem Informationen über den Gesundheitszustand des Waldes.
Am Wochenende haben wir die europäischen Union verlassen. Denn eigentlich nur zwei Stunden von uns entfernt, befindet sich bereits die erste serbische Großstadt: Subotica. Mit Warten an der Grenze verlängert sich die Fahrzeit je nach Verkehrslage allerdings. In Subotica haben wir Yara, eine anderen Kulturweit-Freiwillige besucht. Bereits auf dem Hinweg sind die ersten Schnellflocken vom Himmel gefallen und als wir dann Subotica erkunden wollten, ist der erste Schnee liegen geblieben. Am Abend haben wir dann gemeinsam gekocht. Sonntag durften wir die Synagoge Suboticas besuchen – ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Danach waren wir noch im verschneiten Kurort von Subotica, die Kälte hat uns dann allerdings schnell wieder ins warme Haus getrieben.
Diese Woche haben wir bereits die Einladung für unser Nachbereitungsseminar bekommen… Unser Freiwilligendienst geht nur noch bis Ende Februar. Kaum zu glauben, dass bereits mehr als vier Monate vergangen sind. Bis dahin haben wir uns aber noch einiges vorgenommen. Also seid gespannt!
seit unserem Austausch mit Cosima ist der Dezember wie im Flug vergangen. Wir haben die eineinhalb Wochen wieder in unserem eigenen Nationalpark verbracht.
Besonders war der Besuch von Gödöllö. Unsere Ansprechperson, Csaba hat uns mitgenommen, da er für die Bachelor-Abschlussprüfung im Prüfungskomitee saß. Wir haben also einen Arbeitstag mit der Erkundung Gödöllös verbracht und somit sehr hart gearbeitet 😉 Auf dem Beitragsbild könnt ihr übrigens die Universität von Gödöllö sehen. Lustigerweise hat Gödöllö sogar zwei Weihnachts-Kitsch-Deko-Läden auf einmal, sodass wir mittlerweile voll in Weihnachtsstimmung sind. Auch ein spontaner Friseurbesuch ließ sich pünktlich für Weihnachten einrichten. Das besondere an Gödöllö ist aber eigentlich das Schloss. Denn dieses diente als Sommerresidenz für die österreichische Kaiserin und ungarische Königin Elisabeth (besser bekannt als Sissi).
Ansonsten waren wir am Wochenende in Pasztó und haben @frida03l besucht. Sie hat übrigens auch einen Blog über ihren Freiwilligendienst in Ungarn in einer Schule. Inoffizieller Grund war, dass wir einen Ofen brauchten, weil wir unseren Freunden und Kollegen hier zu Weihnachten Plätzchen schenken wollen. Offiziell wollten wir natürlich nur Frida besuchen 🙂 Sonntag sind wir dann auf dem Rückweg in Budapest Schlittschuh fahren gegangen. Unser Niveau war eher mittelklassig (Hinfallen gehört halt dazu…), aber die Aussicht konnten wir sehr genießen.
Morgen geht es für uns sehr früh zum Flughafen. Wir müssen leider schon um 3 Uhr aufstehen, also sollten wir heute früh ins Bett gehen. Mal schauen wie das so klappt… Wir fliegen nämlich über Weihnachten beide nach Hause in die Heimat und werden uns deshalb vermutlich erst im nächsten Jahr wieder melden. Also seid gespannt und vor allem Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Heute möchten wir euch von einem ganz besonderen Projekt von uns erzählen. In der letzten Woche haben wir einen Austausch zwischen dem Bükk und dem Kiskunság Nationalpark gemacht. Im Bükk Nationalpark arbeitet Cosima, sie ist auch eine Freiwillige von Kulturweit und die einzige weitere Freiwillige hier in Ungarn, welche auch wie wir in einen ökologischen Freiwilligendienst absolviert. Den ersten Teil der Woche haben wir hier bei uns im Wald verbracht und den zweiten Teil dann bei ihr.
Am Samstag Mittag haben wir Cosima vom Bahnhof in Dabas abgeholt und sind direkt zum Förster Haus gefahren. Dort ging es dann mit unserem Programm los. Wir haben zunächst eine Wanderung mit unserer Ansprechperson Csaba gemacht. So konnten wir Cosima den südlichen Teil unseres Waldes mit seinen Besonderheiten zeigen, auch wenn es auf dem halben Weg bereits dunkel geworden ist. Getroffen haben wir nur einen Jäger, welcher auf seinem Hochsitz kaum zu erkennen war und uns Mädels ganz schön erschrocken hat. Die anderen Waldbewohner haben wir vermutlich durch unsere Geräusche und Taschenlampen verscheucht.
Den zweiten Advent haben wir mit einem gemütlichen Frühstück und einer Fahrt nach Kecskemét verbracht. In der von uns aus nächsten größeren Stadt haben wir das Museum für Musikinstrumente besucht. Es handelt sich um eine Sammlung von mehreren hundert Instrumenten aus aller Welt. Viele davon waren uns unbekannt. Nach einer Führung und Einweisung durften wir diese sogar selber ausprobieren. Unsere musikalischen Talente haben sich allerdings im Rahmen gehalten…
Die Woche hat schließlich mit einem Besuch des Sees mit dem Namen Kolon begonnen. Dieser liegt in einem etwas südlicheren Teil unseres Nationalparks und ist nahezu überall mit Schilf bedeckt. Ziemlich in der Mitte wurde jedoch ein Teil freigeschnitten, um Platz für mehrere Vögel- und weitere Tierarten zu schaffen. Genau dort haben wir eine Bootstour gemacht. Leider war unter unseren Entdeckungen auch eine tote Gans dabei. Sie wurde vermutlich durch den Schuss eines Jägers getötet, obwohl das Jagen in diesen streng geschützten Bereichen verboten ist.
Cosima hat natürlich auch unsere Hauptaufgabe hier im Nationalpark kennengelernt. Invasive Pflanzenarten kennt sie aus ihrem Nationalpark noch eher weniger, da der Befall dort noch nicht vergleichbar stark ist. Daher waren die Arten für sie zwar neu, aber nach kurzer Zeit konnte sie diese bereits erkennen. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Lag der schnelle Lernfortschritt an den Lehrerinnen oder der Schülerin? Am Dienstag haben wir aber nicht nur Pflanzen entfernt, sondern auch unsere bereits von invasiven Pflanzen entfernten Gebiete mithilfe unseres Fieldbooks per GPS aufgezeichnet. Daher kennen wir jetzt auch die genaue Größe und räumliche Lage der Gebiete.
Dienstag Abend ging es dann nach Eger, der Stadt in welcher das Direktorat des Bükk Nationalparks liegt und somit auch Cosimas zu Hause für ihre sechs Monate in Ungarn ist. Unsere Tätigkeitsbereiche sind eher verschieden. So arbeitet Cosima deutlich mehr im Büro an verschiedenen Aufgaben wie zum Beispiel Übersetzungen, Mithilfe bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen sowie die Entwicklung eines Masskottchen des Geoparks. Wir dagegen sind eher selten im Direktorat und haben unseren Wald anstelle eines Büros.
Unser Aufenthalt im Bükk hat mit einer Privatführung in der Sankt Stephan Tropfsteinhöhle begonnen. Auch die Ortschaft in welcher die Höhle liegt haben wir durch einen kleinen Spaziergang entdecken können. Lillafüred ist umrahmt vom Bükkgebirge und als Ferienort sehr beliebt. So lernten wir gleich am ersten Tag den größten Unterschied unserer Nationalparks kennen – die Geographie. Während wir bei uns weit und breit keine einzigen Hügel haben, sondern einfach nur flache und weite Puszta, kann Cosima auf bis zu 960 Meter über dem Meeresspiegel wandern. Nach unserer Tour durch Lillafüred sind wir schließlich noch zu einer einzigartigen Apfelwiese gefahren. Unsere Mission und die der rund 15 anderen Helfer: Die Apfelwiese vor dem Verwuchern schützen und sämtliche Büsche entfernen und schließlich auf Haufen sammeln.
Am Donnerstag haben wir das Besucherzentrum Ipolytarnóc, welches auch zum Bükk Nationalpark gehört, erkundet. Neben versteinerten Bäumen und Haifischzähnen wurden hier auch Fußspuren von vor mehreren Millionen Jahren lebenden Tieren gefunden. Es gibt mehrere Erlebnispfade zu entdecken. Wir haben eine private Führung bekommen, da das Besucherzentrum eigentlich zu dieser Jahreszeit bereits geschlossen hat. Umso schöner, dass wir dort sein durften und auch die digitale Ausstattung wie zum Beispiel das 4D Kino und die VR Brille ausprobieren durften. Danach ging es noch zu IKEA, da der Nationalpark auch an Weihnachten an seine Mitarbeitern denkt. Wir haben also 200 Brotdosen aus Glas gekauft. Erst mit zwei Einkaufswägen und dann mit dem typischen Ranger Pick-Up haben es aber alle heile nach Eger geschafft!
Zum Ende der Woche haben wir schließlich noch eine Stadtführung von Cosimas Ansprechperson Nelly bekommen. Diese spricht sehr gut deutsch und konnte uns alle Fragen zur Geschichte von Eger beantworten. Cosima und Helene haben außerdem nach einigem hin und her schließlich problemlos ihre Booster Impfung hier in Ungarn erhalten. Wir waren super glücklich endlich diese 0,3 Milliliter voller Ribonukleinsäuren im Körper zu haben! Stellas Impfschutz ist noch ausreichend, daher war eine Booster Impfung bei ihr noch nicht notwendig. Mit einem Weihnachtsshopping hat der Freitag schließlich auch sein Ende gefunden.
Samstag stand dann eine Wanderung an. Letztendlich war es allerdings eine Mischung aus von-Stein-zu-Stein-hüpfen und versuchen-nicht-in-den-Fluss-zu-fallen, da wir ein Flussbett stromaufwärts „gehüpft“ sind. Nicht nur die Kulisse sondern auch der ein oder andere Sprung ins Wasser von den anderen Teilnehmern waren spektakulär. Verletzt hat sich aber niemand verletzt, nur nasse Hosen kamen hin und wieder vor. Stolz, dass wir nicht in den Fluss gefallen sind und gleichzeitig erschöpft von der Impfung und der präzisen Platzierung unserer Schritte, sind wir schließlich wieder zu Cosimas Heimat gefahren. Auf dem Rückweg hatten wir noch die Chance die Burgruine von Kisnána zu besichtigen.
Am dritten Advent haben wir uns mit ein paar anderen Freiwilligen aus Ungarn (natürlich Corona-konform mit negativem Selbsttest und Abstand) zum Plätzchen backen in Budapest getroffen. Neben den klassischen Butterplätzchen gab es auch Vanillekipferl, Nussplätzchen sowie Kokosmakronen. Dadurch dass Stella und ich keinen Ofen besitzen, konnten wir gar nicht genug Plätzchen backen und haben so unseren Plätzchenmangel definitiv behoben. Nach der Back-Aktion haben wir die Woche schließlich mit unserem wöchentlichen Einkauf und einem Abendessen auf dem Weihnachtsmarkt in Budapest ausklingen lassen.
Die Woche war super interessant und lehrreich für alle von uns. Wir sind froh dieses Projekt durch die Unterstützung unserer Nationalparks durchführen zu dürfen und hoffen auch euch zu neuen Erfahrungen und Perspektivwechseln inspiriert zu haben.
Seid gespannt auf unseren nächsten Beitrag, denn auch wir kennen dieses Mal noch nicht sein Thema!
Eure Stella, Helene und dieses Mal auch Cosima
PS: Die Unterstrichenen Orte könnt ihr anklicken. Über den Link kommt ihr dann zu den jeweiligen Webseiten mit mehr Informationen und vor allem Bildern. Nicht überall gibt es eine englische Übersetzung, aber Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte.
Seit vorletzter Woche Donnerstag wohnen wir offiziell in Ungarn. Die aktuelle Corona-Situation in Verbindung mit unserem Wunsch über Weihnachten die Familie in Deutschland zu besuchen und danach auch wieder ohne Probleme nach Ungarn zurück zu reisen, haben uns darin bestätigt uns hier registrieren zu lassen. Jetzt haben wir also eine offizielle Adresse sowie eine Art Personalausweis, welcher allerdings nur in Verbindung mit unserem deutschen Ausweis gültig ist.
Das letzte Wochenende haben wir in Budapest verbracht, da uns die Mama von Helene besucht hat und wir ihr Budapest gezeigt haben. Am Samstag haben wir den Tag dann direkt mit einer Free Walking Tour gestartet, bei welcher Stella und ich auch unglaublich viel Neues über die einzelnen Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichten dazu lernen konnten. Den Weihnachtsmarkt mit seinen ungarischen Besonderheiten haben wir auch getestet und für sehr hübsch erklärt, obwohl die Auswahl an vegetarischen Gerichten leider doch eher eingeschränkt ist.
Weihnachtsgeschenke haben wir auch schon gefunden und wir sind zum ersten Mal auf den Gellert Berg aufgestiegen. Von dort oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Millionenstadt und das Ufer der Pest-Seite.
Wie wir euch bereits erzählt haben, hatten wir letzte Woche unser Zwischenseminar. Dieses konnte leider auf Grund von Corona nur online stattfinden. Wir haben aber eine Art Zwischenlösung gefunden und uns mit drei weiteren Freiwilligen ein Airbnb am Balaton gemietet. Nach erfolgreich behobenen WLAN-Schwierigkeiten, haben wir dann am Montag einen großen Wocheneinkauf gemacht. Das war definitiv der größte Einkauf, den wir seitdem wir in Ungarn sind, getätigt haben.
Im Vorbereitungsseminar haben wir jeden Tag ein anderes Thema behandelt. Darunter waren unter anderem die Themen Gadje-Rassismus, Klimagerechtigkeit, Projektmanagement und Selbstreflektion. Der digitale Teil des Seminars hat immer am Vormittag stattgefunden und am Nachmittag konnten wir uns die Aufgaben zur analogen Seminarzeit immer selber einteilen. Deshalb hatten wir nachmittags die Möglichkeit Ausflüge zu machen. Am Dienstag haben wir uns das Schloss von Keszthely von Außen und von Innen angeschaut. Besonders imposant ist die Bibliothek gewesen, aber auch in der Ausstellung über Kutschen konnten wir sowohl alltägliche Kutschen als auch Schlitten sowie Kutschen für die Särge bestaunen.
Am Donnerstag haben wir dann einen kleine Wanderung auf der Halbinsel Tihany gemacht. Eigentlich sind wir auf der Südseite des Balatons, allerdings konnten wir mit der Fähre auf die Halbinsel, welche sich am Nordufer befindet, übersetzen. Am Freitag haben wir dann Adventsbasteln gemacht und haben uns auf die Weihnachtszeit eingestimmt.
An unseren letzten beiden Tagen haben wir uns dann noch Fonyód und Heviz angeschaut und waren natürlich im berühmten Heviz Thermalbad schwimmen.
So geht wieder mal eine wunderschöne Woche zu Ende und eine neue fängt an. Was wir heute und in den nächsten Tagen erleben werden, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Also seid gespannt!
Eine Woche später und schon wieder haben wir viel erleben dürfen. Zunächst sind wir natürlich wieder unser Hauptaufgabe nachgegangen und haben unser Waldstück in einzelne Gebiete aufgeteilt, in welchen wir im Anschluss die invasiven Pflanzen entfernt haben.
Letzten Donnerstag durften wir einen anderen Teil unseres Nationalparks entdecken. Wir wurden von Feri, dem lokalen Ranger, herum geführt. Da Feri schon etwas älter und damit sehr erfahren ist, hat er uns sehr viel über die Veränderungen, wie beispielsweise das Verschwinden der Natronseen aus seiner Region, erzählt. Der Grund für das Austrocknen der Seen sind wir Menschen. Durch den Klimawandel gibt es kaum noch Regen oder Schnee, welcher die Seen mit Wasser hätte befüllen können. Ein weiteres besonderes Merkmal dieses Teils des Nationalparks sind die Fülöpháza Sanddünen. Die Dünen wandern jedes Jahr um einige Zentimeter bis Meter.
Freitag und Samstag waren wir dann in der zweitgrößten Stadt Ungarns – Debrecen. Die Stadt an sich ist nicht unbedingt die zweithübscheste Ungarns… Na ja, dafür war der Weihnachtsmarkt schon aufgebaut und teilweise auch geöffnet, sodass wir bereits eine heiße Schokolade in weihnachtlicher Atmosphäre genießen konnten.
Dank unserer Ansprechperson, durften wir auch den berühmten Hortobágy Nationalpark ganz in der Nähe von Debrecen besuchen. Wir haben mit dem lokalen Ranger eine Safari durch den gesamten Nationalpark gemacht und konnten verschiedene Tier- und vor allem Vogelarten in der Puszta entdecken. Zum Sonnenuntergang waren wir dann an einem Aussichtspunkt und konnten den Kranichen dabei zu sehen, wie sie in den Süden ziehen – ein wunderschönes Erlebnis.
Am Sonntag haben wir uns dann noch mit den anderen Kulturweit-Freiwilligen aus Ungarn getroffen und in einem sehr leckeren veganen Restaurant in Budapest zu Mittag gegessen. Danach sind ein Paar von uns noch in das Lucács-Bad gegangen und haben den Tag ausklingen lassen.
Morgen besuchen wir wieder einen anderen Teil unseres Nationalparks und bald steht auch schon unser Zwischenseminar an. Also seid gespannt!
Seitdem wir euch das letzte Mal geschrieben haben, haben wir nicht nur ein neues Land sondern auch gleich drei neue Städte entdecken dürfen.
Am Halloween-Wochenende waren wir, wie bereits angekündigt, in Bratislava. Mit dem Auto sind wir knapp drei Stunden gefahren. Davon sind wir in der Slowakei allerdings nur maximal 20 Minuten gefahren, weil Bratislava sehr nah an der Grenze zu Ungarn und Österreich liegt. Daher haben wir es genossen, endlich mal wieder Radio auf Deutsch zu hören.
In Bratislava haben wir insgesamt drei Nächte verbracht, da wir am Montag wegen Allerheiligen frei hatten und uns am Dienstag frei genommen haben.
Als wir vor der Reise Allen erzählt haben, dass wir nach Bratislava (welches übrigens früher auch zu Ungarn gehörte) fahren, haben viele die Stadt als eher nicht sehr schön bzw. sehenswert beschrieben. Allerdings müssen wir dies an dieser Stelle hinterfragen, denn uns persönlich hat die Altstadt und das Schloss sehr gut gefallen! Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.
In Bratislava haben wir auch wieder Freiwillige getroffen. Einige leben dort, andere waren auch zu Besuch aus der Slowakei. Daher haben wir gleich mehrere Insider-Tipps zum Entdecken der Stadt und natürlich zum lecker-Essen gehen bekommen. Selbstverständlich durften wir uns es auch nicht entgehen lassen Halloween zu feiern. Geschlafen haben wir in einem Airbnb direkt neben dem Schloss. Das war für uns eine kleine Luxus-Auszeit, da wir eine Spülmaschine hatten und kein Feuer zum Heizen oder Duschen notwendig war.
Auf dem Rückweg kommt man genau an Györ vorbei. Györ hat ca. 130 000 Einwohner und auf Grund der Nähe einen engen Bezug zu Österreich. Viele Menschen denen wir begegnet, sind konnten Deutsch. Auch dort haben wir von einer anderen Kulturweit-Freiwilligen eine kleine Stadtführung bekommen und sind mit ihr auf Adventskalendersuche gegangen. Györ ist uns als eher reich und hübsch in Erinnerung geblieben.
Letzte Woche hatten wir also nur noch drei Arbeitstage übrig von denen wir zwei Tage invasive Pflanzen entfernt haben und einen Tag mehr oder weniger vom Regen durchnässt worden sind, bevor wir uns dann am Ofen getrocknet haben.
Dafür hatten wir am Wochenende wieder Programm, da uns @frida03l, eine Freiwillige aus dem Norden Ungarns besucht hat und wir mit ihr zusammen Szeged erkundet haben. Szeged ist die dritt größte Stadt Ungarns (mit ca. 160 000 Einwohnern). Es liegt ganz im Süden Ungarns, nah an der Grenze zu Serbien und Rumänien. Die Altstadt ist relativ groß und wir hatten eine unglaubliche Sicht vom Turm des Doms auf die Theiß und die Stadt.
Frida ist bis Sonntag geblieben und hat noch eine kleine Führung durch unseren Nationalpark bekommen. Heute kam dann ein staatlicher Radiosender und hat unsere Ansprechperson und einige andere Ranger interviewt. Wir haben versucht zuzuhören, aber leider eher weniger verstanden. Dafür wurden wir heute von unserer Ansprechperson zu sich nach Hause eingeladen und durften einen schönen Abend verbringen!
Diese Woche werden wir vermutlich auch die zweitgrößte Stadt Ungarns kennenlernen und somit ganz in den Osten fahren. Was uns dort erwartet, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Also seid gespannt!
Hoffentlich haben wir euch nicht zu lange warten lassen. In den letzten eineinhalb Wochen ist mal wieder viel passiert und wir haben viele verschiedene Aufgaben im Nationalpark übernommen.
Seitdem wir euch letzten Mittwoch das letzte Mal auf den neuesten Stand gebracht haben, sieht vor allem unser Nationalpark ein bisschen anders aus. In zwei Bereichen unseres Teils des Nationalparks wurden die Bäume und Sträucher entfernt, sodass aus dem ehemaligen Waldgebiet nun ein artenreiches Wiesengebiet entstehen kann. Leider muss manchmal auch der Wald weichen. In diesem Fall liegt es daran, dass in unserem Teil des Nationalparks das Verhältnis zwischen Wald- und Wiesengebiet eher von den Waldgebieten dominiert ist.
Außerdem hat sich unser Wald nicht nur in seiner Größe, sondern auch in seiner Farbe verändert. Wir bewundern mittlerweile jedes Mal unglaublich viele verschiedene Blattfarben und freuen uns über den angekommenen Herbst.
Ende letzter Woche hatten wir leider beide eine mittelmäßige Erkältung und konnten so nicht immer bei allen Outdoor-Aktivitäten mitmachen. Dafür haben wir uns über das Wochenende gut erholt und konnten mit neuer Energie in die neue Woche starten.
Diese Woche haben wir nämlich eine neue Aufgaben hier im Nationalpark verfolgt. Dieses Mal waren wir nicht im Wald sondern auf den Wiesen, den Lebensräumen der ungarischen Wiesenotter, unterwegs.
Unsere Aufgabe war die Dokumentation des Lebensraum der Wiesenotter. Das heißt, dass wir in bestimmten quadratischen Bereichen (50x50m) Fotos mit GPS Standort vor einem weißen Bord gemacht haben. Diese Fotos werden dann mit einem Schwarz-Weiß-Filter bearbeitet und schließlich wird durch ein spezielles Computerprogramm die Dichte der Individuen der Graslandschaft berechnet. Die ungarische Wiesenotter bevorzugt eine eher höhere Dichte, daher spielt die Dokumentation der Entwicklung der Graslandschaften für den Schutz der Wiesenotter eine wichtige Rolle.
Am Mittwoch waren wir dann in Budapest und haben zum ersten Mal Lángos probiert. Lángos ist ein ungarisches Fladenbrot, welches meist mit Sauerrahm und Käse bestreut wird. In der zentralen Markthalle kann man jedoch zwischen etlichen verschiedenen Lángos wählen.
Am Abend haben wir dann noch einen Spaziergang an der Donau gemacht und die „golden hour“ genossen!
Dieses Wochenende werden wir einen kleinen Städte-Trip nach Bratislava machen und dort auch über Halloween bis nächsten Dienstag bleiben. Natürlich werden wir euch alles genauestens berichten. Also seid gespannt!
Man könnte meinen, dass wir hier bei uns im Wald eigentlich genug mit Tieren in Kontakt kommen, schließlich sehen wir hier regelmäßig verschiedene Vogelarten, Hasen, Rotwild und mit etwas Glück auch Füchse. Trotzdem haben wir letzten Freitag die Bekanntschaft mit unglaublich vielen weiteren Arten gemacht – und das ausgerechnet in Budapest!
Ich nehme an, dass ihr mittlerweile erraten habt, dass uns kein Braunbär mal eben so in Budapest in der Innenstadt über den Weg gelaufen ist… Wir waren im Zoo. Eigentlich stehen wir dem Konzept Zoo eher kritisch gegenüber. Schließlich werden Tiere in Gehege in ihrem nicht natürlichen Lebensraum eingesperrt, damit wir Menschen sie bestaunen können. Allerdings war am Freitag ein Eröffnungs-Workshop für ein neues LIFE Project, an dem auch unsere Ansprechperson teilgenommen hat, im Budapester Zoo. Da der Workshop schon voll war, haben wir die Chance genutzt und uns den Zoo einfach so angeschaut.
Auf dem Rückweg zum Auto, haben wir dann noch den Heldenplatz bewundert. Auch das nette kleine französische Café konnten wir natürlich nicht links liegen lassen.
Am Samstag haben wir ausnahmsweise gearbeitet, da Freiwillige aus der Nähe gekommen sind, um gemeinsam mit uns invasive Pflanzen zu entfernen. Wenn man in einer so großen Gruppe arbeitet, macht es am meisten Spaß, weil man sich währenddessen mit fremden Menschen unterhalten kann und hinterher ganz deutlich den geschaffenen Fortschritt durch die Arbeit erkennen kann.
Von Samstag auf Sonntag hat uns dann noch Klara, eine weitere Kulturweit-Freiwillige, besucht. Zusammen haben wir ihr am Sonntag einen Teil unseres Arbeitsbereiches und Kecskemét gezeigt. Auf dem Rückweg von Kecskemét haben wir doch tatsächlich eine richtige Kirmes in unserem Nachbardorf entdeckt! Von Autoscooter über Breakdancer war alles dabei.
Am Montag und Dienstag sind wir unserer Hauptarbeit nachgegangen: Invasive Pflanzen entfernen. Dieses Mal haben wir allerdings im Waldstück, welches wir in Zukunft managen dürfen, begonnen. Damit die monotone Arbeit auch interessant ist, haben wir uns mittlerweile angewöhnt ein Hörspiel (z. B. Sherlock Holmes) zu hören – ein guter Tipp bei Arbeiten wie diesen!
Heute haben wir frei und genießen die warmen Sonnenstrahlen. Mal schauen wie lange es noch genießbar warm draußen bleibt! Diesen Samstag kommen wieder Freiwillige, um uns bei unserer Arbeit zu unterstützen und nächste Woche werden wir vermutlich wieder Budapest unsicher machen. Also seid gespannt!
In der letzten Woche durften wir wieder einmal viel Neues entdecken und lernen. Wir haben unter anderem Daten für unsere Studie gesammelt und die Stadt Baja besucht.
Unser Hauptbestandteil unserer Arbeit in der letzten Woche im Nationalpark war das Sammeln von Zeitmessungen. Wie ihr vielleicht schon wisst, ist unsere Hauptaufgabe als Freiwillige den Nationalpark von invasiven Pflanzenarten zu befreien. Invasive Pflanzen kommen ursprünglich aus anderen Kontinenten und Ländern. Durch die Globalisierung haben sie sich über den See- und Landweg aus ihrem natürlichen Lebensraum auch in neue Lebensräum verbreitet. Das Problem ist, dass sie im neuen Lebensraum keine natürlichen Feinde mehr haben und deshalb den natürlichen Individuen den Lebensraum wegnehmen.
Zur Entfernung dieser invasiven Arten nutzen wir nicht nur Zangen, sondern auch sogenannte Hebelarme, mit welchen wir auch deutlich größere Pflanzen entfernen können.
Um mehr Informationen über die Dauer des Entfernens der Pflanzen zu sammeln, haben wir mehrere Daten in einer Excel-Tabelle gesammelt. Dabei haben wir immer bestimmte Eigenschaften, z. B. die Größe der Pflanze, festgehalten. Insgesamt haben wir letzte Woche so über 300 Zeitmessungen gemacht.
Am Wochenende waren wir dann in Baja und haben Hannah, eine Kulturweit-Freiwillige in einem ungarisch-deutschen Kindergarten, besucht.
Nach 2 1/2 Stunden Fahrt sind wir am Samstagmittag angekommen und haben direkt eine kleine Stadtrundfahrt mit ungarischer Sprachbegleitung gemacht. Ob wir etwas verstanden haben? Nicht wirklich…
Am Abend haben wir dann gemeinsam gekocht und sind mit Steffi, einer deutschen Praktikantin auf dem ungarisch-deutschen Campus, in eine der wenigen Bars in Baja gegangen. Baja hat eigentlich nur ca. 38 000 Einwohner, allerdings lebt die Stadt unter anderem vom Tourismus. Den Sonntag haben wir dann mit einem kleinen Spaziergang begonnen und mit unserer Rückfahrt inklusive unseres wöchentlichen Einkaufs abgeschlossen.
Unsere neue Arbeitswoche haben wir mit der Zählung dieser einzigartigen Pflanzenart begonnen. In Deutschland findet man sie nicht und eigentlich kann man sie auch in Ungarn nicht direkt sehen, da sie meistens unter der Oberfläche blüht. Wir hatten aber das Glück und haben in einem bestimmten Waldgebiet insgesamt 48 Individuen entdeckt. Informationen wie diese werden in der Datenbank des Nationalparks gespeichert, um Vergleiche zu vorherigen und darauffolgenden Jahren herstellen zu können.
Am Dienstag war dann der lokale Kindergarten bei uns. Unglaublich wie begeistert die Kleinen von der einen Pflanze zur Nächsten gelaufen sind. Leider konnten wir uns noch nicht so gut verständigen, allerdings lernen wir seit einiger Zeit Ungarisch und haben zweimal in der Woche Online-Unterricht.
Gestern und heute haben wir mitgeholfen, Eicheln zu sammeln. Diese werden teilweise bereits in den nächsten Tage gepflanzt. In unserem Teil des Nationalparks gibt es sehr viele Eichen, darunter mehrere hundert Jahre alte. Wir als Freiwillige nehmen daher offiziell auch am Oakeylife Project teil.
In den nächsten Tagen geht es für uns wahrscheinlich wieder nach Budapest und Kesckémet. Was wir dort erleben werden, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Also seid gespannt!
Zunächst einmal müssen wir uns bei euch entschuldigen! Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, hatten wir in der letzten Woche ein Paar technische Probleme bezüglich der Bilder. Jetzt sollten aber alle Bilder wieder sichtbar sein und unsere Startseite endlich wieder normal aussehen!
Während der letzten Woche haben wir bereits viele neue Orte und Menschen im und außerhalb des Nationalparks kennengerlernt.
Am letzten Mittwoch haben wir eine „Safari“ durch mehrere andere Teile des Nationalparks, welche von unserem Teil des Nationalparks gut zu erreichen sind, gemacht. Zunächst haben wir einen einzigartigen Teil der Puszta mit Salzböden erkundet.
Danach durften wir die Büffel des Nationalparks beobachten. Diese werden vom Nationalpark zur Begrasung der Wiesenlandschaften eingesetzt. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis, auch wenn sie uns nicht besonders nah gekommen sind.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum die Wiesenlandschaften der Puszta begrast werden, schließlich stehen sie unter Naturschutz. Die Antwort ist relativ einfach: Studien haben ergeben, dass man bei mittelstarker Begrasung der Wiesenlandschaften das Maximum an Artenvielfalt erreicht. Daher ist es durchaus sinnvoll Büffel und Weidetiere einzusetzen.
Letzten Freitag durften wir am Sporttag des Nationalparks teilnehmen. Es gab verschiedene Sportarten (Darts, Tischtennis, 3,5 km Crosscountry-Lauf, Fußball und Tauziehen) zur Auswahl. Wir haben beim 3,5 km Lauf mitgemacht, wo wir mittelmäßig abgeschnitten haben. Man konnte seine Zeit allerdings durch Sackhüpfen und das Trinken eines Biers jeweils um eine Minute verbessern ;). Das Lustigste war, dass beim Seilziehen das Seil gerissen ist und plötzlich alle auf dem Boden lagen… Zum Glück gab es noch ein Ersatzseil.
An unserem freien Wochenende haben wir Dunaújváros und Dunaföldvár besichtigt. Erstere ist eine Industriestadt, welche im 2. Weltkrieg komplett zerstört wurde, daher war das touristische Highlight eher der Einkauf beim Lidl. Dunaföldvár, auf deutsch Donaufeldburg, hat dagegen schon einen deutlich höheren Besichtigungswert. Als Wahrzeichen gilt die Burg, welche auf einer kleinen Anhöhe neben der Donau liegt.
Zufälligerweise sind wir genau pünktlich zum Erntedankfest der kleinen Stadt gekommen und haben einen Festumzug miterlebt. Danach haben wir uns gestärkt und sind weiter zum Festivalgelände gegangen.
Auf dem Festivalgelände des szüreti fesztivál dunaföldvár haben wir unsere erste richtige (abgesehen vom Gulasch natürlich) ungarische Spezialität probiert, den Kürtőskalács (dt.: Baumstiezel). Für das Gebäck wird ein süßer Hefeteig um Holzrollen gewickelt und über offenen Holzkohlefeuer gebacken, um schließlich mit Zimt oder ähnlichem bestrichen zu werden.
Danach haben wir noch einen kleinen Spaziergang an der Donau gemacht. Damit ging ein wunderschönes Wochenende zu Ende.
Vielleicht wundert ihr euch, dass wir bereits heute einen neuen Beitrag schreiben… Daran ist der Regen Schuld. Normalerweise ist es hier sehr trocken, nur im September/Oktober kann es mal zu einem richtigen Regentag kommen. Heute ist genauso ein Tag, allerdings wird er vermutlich der Einzige sein, den wir hier erleben werden. Durch den Klimawandel ist die Trockenheit nämlich nur noch stärker geworden…
Am Wochenende geht es zum ersten Mal nach BUDAPEST und wir freuen uns schon! Wir treffen uns mit den anderen deutschen Freiwilligen von Kulturweit (dem Freiwilligendienst der UNESCO-Kommission). Also seid gespannt!