Urlaub mit Zwischenseminar

Hey zusammen,

Seit vorletzter Woche Donnerstag wohnen wir offiziell in Ungarn. Die aktuelle Corona-Situation in Verbindung mit unserem Wunsch über Weihnachten die Familie in Deutschland zu besuchen und danach auch wieder ohne Probleme nach Ungarn zurück zu reisen, haben uns darin bestätigt uns hier registrieren zu lassen. Jetzt haben wir also eine offizielle Adresse sowie eine Art Personalausweis, welcher allerdings nur in Verbindung mit unserem deutschen Ausweis gültig ist.

Das letzte Wochenende haben wir in Budapest verbracht, da uns die Mama von Helene besucht hat und wir ihr Budapest gezeigt haben. Am Samstag haben wir den Tag dann direkt mit einer Free Walking Tour gestartet, bei welcher Stella und ich auch unglaublich viel Neues über die einzelnen Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichten dazu lernen konnten. Den Weihnachtsmarkt mit seinen ungarischen Besonderheiten haben wir auch getestet und für sehr hübsch erklärt, obwohl die Auswahl an vegetarischen Gerichten leider doch eher eingeschränkt ist.

Weihnachtsgeschenke haben wir auch schon gefunden und wir sind zum ersten Mal auf den Gellert Berg aufgestiegen. Von dort oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Millionenstadt und das Ufer der Pest-Seite.

Die Aussicht vom Gellert Berg auf Budapest

Wie wir euch bereits erzählt haben, hatten wir letzte Woche unser Zwischenseminar. Dieses konnte leider auf Grund von Corona nur online stattfinden. Wir haben aber eine Art Zwischenlösung gefunden und uns mit drei weiteren Freiwilligen ein Airbnb am Balaton gemietet. Nach erfolgreich behobenen WLAN-Schwierigkeiten, haben wir dann am Montag einen großen Wocheneinkauf gemacht. Das war definitiv der größte Einkauf, den wir seitdem wir in Ungarn sind, getätigt haben.

Im Vorbereitungsseminar haben wir jeden Tag ein anderes Thema behandelt. Darunter waren unter anderem die Themen Gadje-Rassismus, Klimagerechtigkeit, Projektmanagement und Selbstreflektion. Der digitale Teil des Seminars hat immer am Vormittag stattgefunden und am Nachmittag konnten wir uns die Aufgaben zur analogen Seminarzeit immer selber einteilen. Deshalb hatten wir nachmittags die Möglichkeit Ausflüge zu machen. Am Dienstag haben wir uns das Schloss von Keszthely von Außen und von Innen angeschaut. Besonders imposant ist die Bibliothek gewesen, aber auch in der Ausstellung über Kutschen konnten wir sowohl alltägliche Kutschen als auch Schlitten sowie Kutschen für die Särge bestaunen.

Am Donnerstag haben wir dann einen kleine Wanderung auf der Halbinsel Tihany gemacht. Eigentlich sind wir auf der Südseite des Balatons, allerdings konnten wir mit der Fähre auf die Halbinsel, welche sich am Nordufer befindet, übersetzen. Am Freitag haben wir dann Adventsbasteln gemacht und haben uns auf die Weihnachtszeit eingestimmt.

An unseren letzten beiden Tagen haben wir uns dann noch Fonyód und Heviz angeschaut und waren natürlich im berühmten Heviz Thermalbad schwimmen.

So geht wieder mal eine wunderschöne Woche zu Ende und eine neue fängt an. Was wir heute und in den nächsten Tagen erleben werden, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Also seid gespannt!

Eure Stella und Helene

Raus aus dem Wald, rein in die Puszta

Hey zusammen!

Eine Woche später und schon wieder haben wir viel erleben dürfen. Zunächst sind wir natürlich wieder unser Hauptaufgabe nachgegangen und haben unser Waldstück in einzelne Gebiete aufgeteilt, in welchen wir im Anschluss die invasiven Pflanzen entfernt haben.

Letzten Donnerstag durften wir einen anderen Teil unseres Nationalparks entdecken. Wir wurden von Feri, dem lokalen Ranger, herum geführt. Da Feri schon etwas älter und damit sehr erfahren ist, hat er uns sehr viel über die Veränderungen, wie beispielsweise das Verschwinden der Natronseen aus seiner Region, erzählt. Der Grund für das Austrocknen der Seen sind wir Menschen. Durch den Klimawandel gibt es kaum noch Regen oder Schnee, welcher die Seen mit Wasser hätte befüllen können. Ein weiteres besonderes Merkmal dieses Teils des Nationalparks sind die Fülöpháza Sanddünen. Die Dünen wandern jedes Jahr um einige Zentimeter bis Meter.

Freitag und Samstag waren wir dann in der zweitgrößten Stadt Ungarns – Debrecen. Die Stadt an sich ist nicht unbedingt die zweithübscheste Ungarns… Na ja, dafür war der Weihnachtsmarkt schon aufgebaut und teilweise auch geöffnet, sodass wir bereits eine heiße Schokolade in weihnachtlicher Atmosphäre genießen konnten.

Der Weihnachtsmarkt, der bereits Mitte November geöffnet hat

Dank unserer Ansprechperson, durften wir auch den berühmten Hortobágy Nationalpark ganz in der Nähe von Debrecen besuchen. Wir haben mit dem lokalen Ranger eine Safari durch den gesamten Nationalpark gemacht und konnten verschiedene Tier- und vor allem Vogelarten in der Puszta entdecken. Zum Sonnenuntergang waren wir dann an einem Aussichtspunkt und konnten den Kranichen dabei zu sehen, wie sie in den Süden ziehen – ein wunderschönes Erlebnis.

Am Sonntag haben wir uns dann noch mit den anderen Kulturweit-Freiwilligen aus Ungarn getroffen und in einem sehr leckeren veganen Restaurant in Budapest zu Mittag gegessen. Danach sind ein Paar von uns noch in das Lucács-Bad gegangen und haben den Tag ausklingen lassen.

Morgen besuchen wir wieder einen anderen Teil unseres Nationalparks und bald steht auch schon unser Zwischenseminar an. Also seid gespannt!

Eure Stella und Helene

Neue Städte, neues Land

Hey zusammen!

Seitdem wir euch das letzte Mal geschrieben haben, haben wir nicht nur ein neues Land sondern auch gleich drei neue Städte entdecken dürfen.

Am Halloween-Wochenende waren wir, wie bereits angekündigt, in Bratislava. Mit dem Auto sind wir knapp drei Stunden gefahren. Davon sind wir in der Slowakei allerdings nur maximal 20 Minuten gefahren, weil Bratislava sehr nah an der Grenze zu Ungarn und Österreich liegt. Daher haben wir es genossen, endlich mal wieder Radio auf Deutsch zu hören.

Unbekannte Stadt, bekannter Fluss – die Donau begleitet uns auf unseren Reisen

In Bratislava haben wir insgesamt drei Nächte verbracht, da wir am Montag wegen Allerheiligen frei hatten und uns am Dienstag frei genommen haben.

Als wir vor der Reise Allen erzählt haben, dass wir nach Bratislava (welches übrigens früher auch zu Ungarn gehörte) fahren, haben viele die Stadt als eher nicht sehr schön bzw. sehenswert beschrieben. Allerdings müssen wir dies an dieser Stelle hinterfragen, denn uns persönlich hat die Altstadt und das Schloss sehr gut gefallen! Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.

In Bratislava haben wir auch wieder Freiwillige getroffen. Einige leben dort, andere waren auch zu Besuch aus der Slowakei. Daher haben wir gleich mehrere Insider-Tipps zum Entdecken der Stadt und natürlich zum lecker-Essen gehen bekommen. Selbstverständlich durften wir uns es auch nicht entgehen lassen Halloween zu feiern. Geschlafen haben wir in einem Airbnb direkt neben dem Schloss. Das war für uns eine kleine Luxus-Auszeit, da wir eine Spülmaschine hatten und kein Feuer zum Heizen oder Duschen notwendig war.

Auf dem Rückweg kommt man genau an Györ vorbei. Györ hat ca. 130 000 Einwohner und auf Grund der Nähe einen engen Bezug zu Österreich. Viele Menschen denen wir begegnet, sind konnten Deutsch. Auch dort haben wir von einer anderen Kulturweit-Freiwilligen eine kleine Stadtführung bekommen und sind mit ihr auf Adventskalendersuche gegangen. Györ ist uns als eher reich und hübsch in Erinnerung geblieben.

Letzte Woche hatten wir also nur noch drei Arbeitstage übrig von denen wir zwei Tage invasive Pflanzen entfernt haben und einen Tag mehr oder weniger vom Regen durchnässt worden sind, bevor wir uns dann am Ofen getrocknet haben.

Dafür hatten wir am Wochenende wieder Programm, da uns @frida03l, eine Freiwillige aus dem Norden Ungarns besucht hat und wir mit ihr zusammen Szeged erkundet haben. Szeged ist die dritt größte Stadt Ungarns (mit ca. 160 000 Einwohnern). Es liegt ganz im Süden Ungarns, nah an der Grenze zu Serbien und Rumänien. Die Altstadt ist relativ groß und wir hatten eine unglaubliche Sicht vom Turm des Doms auf die Theiß und die Stadt.

Frida ist bis Sonntag geblieben und hat noch eine kleine Führung durch unseren Nationalpark bekommen. Heute kam dann ein staatlicher Radiosender und hat unsere Ansprechperson und einige andere Ranger interviewt. Wir haben versucht zuzuhören, aber leider eher weniger verstanden. Dafür wurden wir heute von unserer Ansprechperson zu sich nach Hause eingeladen und durften einen schönen Abend verbringen!

Diese Woche werden wir vermutlich auch die zweitgrößte Stadt Ungarns kennenlernen und somit ganz in den Osten fahren. Was uns dort erwartet, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Also seid gespannt!

Eure Stella und Helene