Die ersten Tage im Nationalpark

Hey zusammen,

Seit einer Woche sind wir bereits weg aus unserer alten Heimat. Während unserer ersten Arbeitstage im Nationalpark haben wir bereits viel über die Naturverhältnisse um uns herum gelernt.

Nachdem wir am Dienstag angekommen sind, wurden wir auf ein Willkommens-Getränk von unserem Betreuer Csaba eingeladen. Danach ging es direkt in den Wald, wo uns Csaba das Förster Haus in der Wildnis gezeigt hat und direkt eine kleine Einführung in Richtung Pflanzenkunde gegeben hat.

Eine Gruppe von ungarischen Studenten hat den Nationalpark von Dienstag bis Freitag besucht, sodass wir am Programm teilnehmen konnten. Am Mittwoch ging es zunächst durch den Wald, um erste Pflanzenkenntnisse zu erwerben. Danach haben wir in einem künstlich angelegten Waldstück eine der erlernten Pflanzenarten per GPS-Logger markiert.

Kurze Pause mit Erklärung zu den einheimischen Arten

Die größte Umstellung für uns war die Wärme. Es waren bis zu 30 Grad im Schatten. In unserer Region herrscht kontinentales Klima, das heißt im Sommer wird es bis zu 50 Grad warm und im Winter bis zu -40 Grad kalt.

Es war einmal ein Rotwild…

Am Donnerstag haben wir das Direktorat unseres Nationalparks besucht. Der Nationalpark ist in zehn einzelne Teile aufgeteilt. In Kecskemét, der nächsten großen Stadt, befindet sich das Direktorat des Kiskunság Nationalparks.

Besucherzentrum im Direktorat des Nationalparks

Wir wurden sehr lieb empfangen und haben erste Besichtigungs-Tipps von einem ungarischen Mitarbeiter mit sehr guten Deutsch-Kenntnissen bekommen.

Unsere neue Freundin im Direktorat

Am Nachmittag sind wir dann wieder zusammen mit den Studenten auf Entdeckungstour gegangen. Dieses Mal vor allem in den Wiesen- und Graslandschaften.

Europäische Gottesanbeterin in der Graslandschaft

Am Freitag durften wir das Zentrum für die ungarische Wiesenotter, eine stark vom Aussterben gefährdete Schlangenart, besuchen. Ein Biss dieser Art ist giftig,  für Menschen jedoch nicht tödlich. Mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen durften wir dennoch eine Otter anfassen.

Die ungarische Wiesenotter

Das Zentrum dient zur Schlangen-Zucht. Es werden jedoch nur eine geringe Anzahl an Tieren zur Zucht gehalten. Die meisten Schlangen werden mit erreichen des Erwachsenenalters ausgewildert. So soll die Schlangenpopulation langfristig wieder zunehmen.

Noch jüngere Exemplare der ungarischen Wiesenotter gut getarnt im Gras

Eine weitere vom Aussterben bedrohte Tierart in unserem Teil des Nationalparks sind die Grosstrappen, welche trotz ihres schweren Gewichtes (bis zu 16 Kg) noch fliegen können. Diese haben wir sowohl am Freitag also auch am Samstag beobachtet.

Auf der Suche nach Grosstrappen

Nach einer spannenden ersten Arbeitswoche haben wir den Sonntag zur Entdeckung von Kecskemét, der nächsten großen Stadt mit ca. 111 000 Einwohnern, genutzt.

Es gibt mehrere schöne kleine Parkanlagen in der Innenstadt
Kossuth Platz im Zentrum der Stadt

Nach einer kurzen Sightseeing Tour und einem leckeren Mittagessen sind wir in das Schwimmbad mit Thermalbad gesprungen.

Seit Freitag wohnen wir nun schon im Förster Haus in der Wildnis. Wie es uns hier gefällt, erzählen wir euch im nächsten Beitrag. Also seid gespannt!

Eure Stella und Helene