W oparach absurdu – in the clouds of nonsense

Ob eine Wanderung durch den Nationalpark, tanzen, Marktbesuche, schon wieder ne WG Party, Portemonnaie verlieren und über komplizierte Wege wiederfinden oder Seminar plus Wochenende in Warschau mit Simone verbringen. Irgendwie ist immer was los, was zwar total schön ist, allerdings brauch ich glaube ich auch mal ein bisschen Ruhe für mich, ab und zu. Deshalb genieße ich inzwischen meine morgendliche Busfahrt um Uhrzeiten, wo noch niemand wirklich unterwegs ist und ich einfach beobachten, vor mich hin träumen und viel nachdenken kann.
Es ist so schön hier, besonders wenn die Sonne scheint. In Lublin haben wir mit 700 Leuten, anlässlich der 700 Jahre Lublin Feier, mehr oder weniger Salsa getanzt und dem lubliner Omaclub zugeschaut. In Warschau haben wir es dann nochmal mit Bachata versucht und dank Simone kann ich sogar auch ein wenig Swing.

Auf dem Markt, egal wo, ist es wunderschön, viele Stände nah bei einander mit frischem Obst und Gemüse, aber auch Brot, Eier und Käse sowie Säcke voller Trockenfrüchte, Linsen und Nüsse. Die Marktleute sind sehr gut drauf, freuen sich über jeden polnischen Wortfetzen, den man versucht herauszubekommen und sind sowieso sehr sympathisch.

Die fünf Tage Warschau waren vor allem gezeichnet mit wenig Schlaf, viel viel Essen und anderen Plänen und der DSD-Gold Fortbildung. Das Seminar war allerdings nicht wirklich für uns Freiwillige gedacht. Dafür haben wir uns jedoch mal ganz nett mit anderen Deutschlehrerinnen und Lehrern auseinander gesetzt und gelernt, wie man Unterricht interessanter gestaltet mit Fragen wie „Unser Land ist sehr sauber. Was können wir tun um das zu ändern?“ Oder „Was muss ich machen, um alle meine Freunde zu verlieren?“.

Es war auch wirklich schön, als wir einfach spontan aus dem Bus ausgestiegen sind und in die Bar “ W oparach absurdu“ im noch eher unentdecktem Stadtteil Praga „gerannt“ sind, weil wir einfach dachten „Oje wir müssen raus“. In der kleineren Gruppe waren auch gleich die Gespräche viel intensiver und in jedem Fall auch sehr interessant. 😉
Wunderschön ist auch der Nachtmarkt in Warschau, leider war’s der letzte für dieses Jahr. Es ist ein einziges Streetfoodfestival mit vielen verschiedenen Ständen, lauter Musik, guter Stimmung und sogar auch Barbier und Tätowier Ecke. Ein Glück haben wir sympathische Locals getroffen, zwei vegetarische Köche, die zufällig an einem der Stände arbeiten und uns so den Weg zeigen konnten. Ich glaube ansonsten wären wir nie auf die Idee gekommen die dunkle Gasse ohne Straßenbeleuchtung bis zum Ende durchzugehen, wo man dann auf die alte Bahnstation trifft. Hier tummeln sich plötzlich wieder viele Leute zwischen den Essensständen aus unterschiedlichsten Nationen. Von süß über herzhaft, brasilianisch bis ukrainisch wird hier nichts ausgelassen. Angeblich findet man sogar gegrillte Insekten. Wirkungsvoll aufgepeppt mit bunten Neonleuchten, Lichterketten und einem DJ entsteht eine ganz einzigartige Atmosphäre auf dem alten Bahngelände.