Orangenbäume im Schnee, bezuckerte Palmen und Chaos: In den letzten zwei Tagen hat es in Athen geschneit – und zwar so viel, dass es die Meldung sogar in die internationalen Nachrichten geschafft hat. Die Schulen sind geschlossen, die Busse fahren nicht mehr und alles ist weiß geworden…
Natürlich hatte ich die Wetterberichte gelesen, die starken Schneefall vorhergesagt hatten. Als ich am Montagmorgen, kurz nachdem es anfing zu schneien, der Schnee aber sofort wieder schmolz, nebenstehende Mitteilung bekam, war ich trotzdem ziemlich überrascht.
Zuerst erschien mir diese Meldung übertrieben, schließlich schmolz der meiste Schnee, der in unserem Hof fiel, sofort wieder weg. Als ich aber einen Spaziergang unternahm und zum Syntagma lief, wurde mir bewusst, dass die wenigsten eine Schneeschaufel haben; geschweige denn die Stadt Streumaschinen oder ähnliches besitzt. Und ohne wird es teilweise schon gefährlich…
Den ganzen Montag über hat es geschneit, bis spät in die Nacht hinein. Der Schnee kam vielen Menschen wirklich ungelegen. So wurden auf einer Autobahn nördlich Athens hunderte von Menschen in ihren Autos eingeschneit. Viele Straßen waren leer, auch auf den Gehsteigen war wenig los und vor allem waren überraschend wenige spielende Kinder zu sehen. Sobald in Berlin auch nur fünf Zentimeter von diesen weißen Kristalle fallen, wachsen überall Schneemänner aus dem Boden. Die Athener Schneemänner verstecken sich lieber; vorausgesetzt, dass sie überhaupt gebaut werden.
Die Stadt kam mir unter der Schneedecke wie verzaubert vor. Ganz still und sauber… Während die meisten einen Regenschirm aufspannten, bin ich glücklich durch den Schnee gehopst und habe das gemacht, was man eben so tut, wenn Schnee liegt. Außer Schneeengel – dafür war es zu nass.
Am Dienstagnachmittag lag noch sehr viel Schnee, obwohl es den ganzen Tag über getaut hatte. Außerdem war es dann ziemlich erschreckend, auf die Straße zu treten und die Schäden zu sehen, die der Schnee angerichtet hat.