„I’m watching you Theo“

Am Samstag morgen bin ich aufgewacht und sah auf meinem Handy gleich mal die SMS und verpassten Anrufe von Nico und Luise. Die wollten nämlich am Vormittag zur National Geographic Fotoausstellung, die im Regierungsgebäude stattfand. Nach einigen zeitlichen Verschiebungen haben wir es dann aber doch geschafft, uns zu treffen. Am Sukhbaatar Platz stießen wir auch auf eine Fahrraddemonstrationen, die auf die gefährliche Situation der Radfahrer aufmerksam machen wollte, in dem sie anderthalb Stunden die Peace-Avenue rauf und runter fahren wollten. Gerade als wir die Stufen zum Parlament hochgehen wollten, wurde wir von den Wachmännern aufgehalten. Erst wussten wir gar nicht, was los war, aber als dann von rechts und links traditionell gekleidete Wachen auf das Parlament zu liefen und die Nationalhymne gespielt wurde, dachten wir uns einfach, dass gleich sicherlich irgend etwas feierliches passieren würde. Das war allerdings nicht der Fall, jedenfalls war nichts außergewöhnliches zu entdecken, bis auf eine Hochzeit, aber die finden circa zehnmal am Tag dort statt.
Die Ausstellung war jedenfalls super und gerade mir hat es wieder eine gute Portion Motivation für meine Studienbewerbung und meine eigenen photographischen Werke gegeben.
Nach einem Mittagessen bei „Berlin Burger“ und einem Süßigkeiten-Einkauf im Ikh Delguur, machten wir uns einen gemütlichen Filmnachmittag bei Luise und dem fliegenden Klassenzimmer. Natürlich begeisterte der Film uns alle drei wieder aufs neue und weckte „Kindheitserinnerungen“, das klingt so, als ob wir schon uralt wären…

Am Sonntag musste ich schon um 8.30 Uhr wieder raus aus dem Bett, denn Nico und ich wollten heute mit einer anderen Gruppe von Ausländern wandern gehen. In Begleitung von Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews lief ich als zum Blue Skye und der Bushaltestelle, an der wir verabredet waren.
Neben Lena, einer Luxemburgerin, die die Tour veranstaltete, waren noch ein Briten aus Leeds, ein Amerikaner und eine Französin mit von der Partie.
Der Bus Nummer 7 fuhr uns am Zaisan-Denkmal vorbei zu dem Fuß der Berge. Von dort mussten wir schon einmal ein ganz schönes Stück laufen, bis wir überhaupt zum Eingang des Nationalparks kamen. Die zwei Stunden des Anstieges durch den Schnee waren mühsam, und manchmal liefen schreiende, dicke Männer an uns vorbei die, wie wir im Nachhinein erzählt bekamen, berühmter Wrestler gewesen sein sollen und auf der Strecke trainierten.
Aber alle Mühe hatte sich gelohnt, als wir auf dem Gipfel des Berges über den Wolken ein Picknick machten und die Stadt unter uns, die man gar nicht mehr sah, vollkommen vergessen hatten.
Bergab ging es dann meistens rutschend auf dem Hintern, jedenfalls bei mir, weil ich wie immer panische Angst davor hatte, irgendwo herunter zu fallen. Dementsprechend hat dann auch alles ein wenig länger gedauert.
Zwischendurch hatten wir immer wieder einen genialen Ausblick in die unendliche Weite der Steppe und auf die Berge, die vor uns lagen, manchmal auch auf die Stadt in ihrer vollen Größe, inklusive Kohlekraftwerk und Smogglocke.

Die letzten Meter zur Bushaltestelle genossen wir noch die frische Luft, und mit dem Betreten des Fahrzeuges holten uns Stress, Lärm und Hektik wieder ein.

Dieses Wochenende war voller schöner, ruhiger, aufregender und entspannender Momente und hat mir Kraft für die neue Woche gegeben. Und die werde ich definitiv brauchen…

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