Die ganze Zeit spreche ich über Tirana, wie wohl ich mich hier fühle, wie sehr mir der Kaffee in der albanischen Hauptstadt schmeckt und dass es immer weihnachtlicher wird mit den ganzen Lichterketten und -dekorationen. Aber wie sieht Tirana eigentlich aus, könnt ihr euch die Stadt wirklich vorstellen?
Da ich leider keine Antwort auf diese Frage finde, dachte ich mir, ich zeige euch mal, was sich so in den letzten Wochen und Monaten an Fotomaterial bei mir angesammelt hat. Zum Teil sind Fotos von den „Wahrzeichen“ dabei, die ich wahrscheinlich schon mal in meinem Blog untergebracht habe, zum Teil habe ich aber auch ganz belanglose Alltagsdinge fotografiert, die ich einfach witzig/spannend/ungewöhnlich/schön fand.
Hier nun also meine Impressionen von Tirana, der Hauptstadt Albaniens, die mir in den letzten Monaten ans Herz gewachsen ist:
Sheshi Shqiponja
Wenn man von der Autobahn aus Durrës bzw. vom Flughafen kommt, kommt man auch an dem großen Monument des Doppeladlers vorbei, der inmitten eines Kreisverkehrs steht. Ab hier beginnt so ungefähr Tirana, der Adler (alb. shqiponja) zeigt einem, dass man nun die Hauptstadt der Shqiptaren erreicht hat.
Die Lana
Nein, in diesem Fall ist „Lana“ nicht der Name einer berühmten albanischen Frau, sondern tatsächlich der „Fluss“ der durch Tirana fließt. Eigentlich kann man dieses kleine Rinnsal nicht wirklich als einen Fluss bezeichnen, wenn man an andere Städte an Flüssen denkt (z.B. die Elbe in Hamburg), aber man muss ja nicht immer der Spielverderber sein.
Geschmückte Palmen am Taiwan
Du weißt, dass du in Tirana bist, wenn die Palmen sogar mit Lichterketten versehen sind. Das Gebäude am linken Rand ist übrigens der „Kompleksi Taiwan“ oder einfach nur Taiwan genannt – hier muss ich meine Grüße mal direkt nach Taiwan zu Alex schicken! Das Gebäude wird Taiwan genannt, weil hier früher anscheinend chinesische Händler ihre Waren verkauft haben, und so ist wohl der Name entstanden. In Tirana kennt jeder den Taiwan, weswegen er sich so gut als Treffpunkt eignet!
Die „Piramida“ im Hintergrund, davor die Friedensglocke
Das Gebäude war ehemals ein Museum zu Ehren des Diktators Enver Hoxha, später wurde es als Kulturzentrum genutzt. Zurzeit steht das Gebäude jedoch leer, die Zukunft der allgemein bekannten Pyramide ist ungewiss. Die Friedensglocke wurde aus Patronenhülsen aus Albanien gegossen.
Überdimensionierte Kabeltrommel mitten auf der Straße
Kuvendi i Shqipërisë – das albanische Parlament
Ura e Tabakëve – die Gerberbrücke
Ursprünglich führte die Steinbrücke aus Zeiten des Osmanischen Reiches über die Lana. Mittlerweile wurde der Fluss jedoch kanalisiert und umgeleitet, sodass die Brücke einige Meter entfernt der Lana steht.
Typische Balkonszenerie eines Wohnhauses in Tirana
Skënderbej-Statue im Muzeu Historik Kombëtar
Die schätzungsweise drei Meter große Statue des albanischen Nationalhelden zeigt, wie wichtig der mit bürgerlichem Namen heißende Gjergj Kastrioti war. Gefeiert wird er für die Verteidigung Albaniens gegen das Osmanische Reich im 15. Jahrhundert.
Wildwachsender Wein inmitten der turbulenten Hauptstadt
Na dann mal viel Spaß beim Hinsetzten
Moderne (Mercedes-Benz) trifft Tradition: das Grab Kaplan Pashas, einem Herrscher Tiranas
Ästhetischer „Wasserfall“ an der Banka e Shqipërisë
Flaniermeile auf dem Boulevardi Zogu I
Kunterbuntes Albanien
Dieses Foto habe ich auf meiner ersten Erkundungstour in Tirana gemacht, ich war unglaublich fasziniert von dem verrosteten Tor und der interessanten Farbwahl.
Teekannen-Wasserspender
Diese Teekanne ist nur einer von vielen Wasserspendern, die seit diesem Jahr in der Innenstadt Tiranas verteilt sind. Sie sind Geschenke der Botschaft von Kuwait, die scheinbar eine enge Verbindung mit Albanien aufbauen/pflegen will.
Postbllok-Denkmal
Im Vordergrund sieht man ein Modell eines Bunkers, die Enver Hoxha während der Diktatur in ganz Albanien als „Verteidigungsmaßnahme“ bauen ließ. Auch ein Stück der Berliner Mauer hat es als Symbol des Widerstands nach Tirana geschafft.
Eines der „Colorful Building“ Tiranas
Unter der Initiative des Premierminister Edi Rama, der damals Bürgermeister der Hauptstadt war, wurden einige Gebäude bunter gestaltet, um die Tristesse gegen ein positiveres Stadtbild auszutauschen.
Ehemalige Vila Enver Hoxhas, zurzeit ungenutzt
Die „Tirona Fanatics“ sind die Unterstützer des KF Tirana („Klubi i Futbollit Tirana“)
Abseits der Hauptstraßen lassen sich immer wieder kleine Schätze finden
Die Berge rund um Tirana (Foto vom Dajti gemacht)
Amphitheater am Liqeni Artificial i Tiranës, heutzutage jedoch ungenutzt
Ruhige Minuten am Liqeni Artificial i Tiranës
Es gibt unglaublich viele „Parkplätze“ in Tirana, die meistens aber nur aus unbefestigten Plätzen bestehen
Das war es mit den allgemeinen Eindrücken, nun noch einige „Weihnachtsfotos“ aus Tirana:
Dieses Jahr findet zum ersten Mal ein Weihnachtsmarkt in Tirana statt! Ort des Geschehens: der Sheshi „Nënë Tereza“ (der Mutter-Teresa-Platz)
Die Prachtstraße Tiranas, der Bulevardi Dëshmorët e Kombit, erstrahlt unter tausenden von kleinen Lichtern
Christentum und Islam ganz nah beieinander
Blick auf den Sheshi Skënderbej (Skënderbej-Platz)
Anderer Blickwinkel auf den Sheshi Skënderbej, diesmal mit dem Muzeu Historik Kombëtar rechts im Hintergrund zu sehen
Die Straße neben dem Taiwan winterlich dekoriert
Die beleuchteten Bäume in der Rruga Myslym Shyri
Ich hoffe, ihr habt nun einen kleinen Eindruck von „meinem“ Tirana bekommen. Vielleicht hat ja sogar der ein oder andere Lust bekommen, sich die Stadt bzw. Albanien mal anzuschauen.
Shumë faleminderit dhe shihemi së shpejti! (Ich hoffe, dass kann man so sagen )
Sarah
Hi Sarah,
danke für die tollen Eindrücke, die Du mit uns teilst, indem Du uns diese schönen Bilder zur Verfügung stellst. Es macht wirklich Lust Tirana mal zu besuchen.
Liebe Grüße
Regina