„Wir können auch Deutsch sprechen“

Leuchtende Augen, wildes Aufzeigen und Chaos. All das begegnete uns beiden Deutschen beim Besuch des Deutsch Unterrichts in einer 3. Klasse.

Die Kinder hörten nicht mehr auf, uns (auf Deutsch) Fragen zu stellen. Ich fühlte mich schon fast wie ein Star, als ich in die begeisterten und neugierigen Kinderaugen geschaut habe. Für die Kinder war es natürlich sehr spannend eine Muttersprachlerin kennenzulernen und sich mit ihr zu unterhalten, jetzt wo sie gerade ein paar Sätze sprechen und Fragen stellen können.

Viele Albaner, die ich bisher kennengelernt habe, haben ein großes Interesse an Deutschland.
Sei es, weil sie die Sprache in der Schule gelernt haben, in Deutschland studieren wollen oder Freunde/ Verwandte in Deutschland haben. Oder aber auch, weil sie darauf hoffen in Deutschland Asyl gewährt zu bekommen.

Einige Kinder fangen dem entsprechend schon in der 3. Klasse an, Deutsch zu lernen. Somit ist Deutsch ihre erste Fremdsprache. Der Wunsch, im Ausland zu studieren entsteht schon früh. Nicht wenige Grundschulen haben eine deutsche Abteilung, die die SchülerInnen auf die DSD 1 Prüfungen vorbereitet. Wurde diese bestanden, dürfen die Kinder die deutsche Abteilung eines der Gymnasien besuchen.

In einer Studienberatung mit den SchülerInnen der 12. Klassen ist mir aufgefallen, dass bei einigen die Studienfachwahl hauptsächlich von 2 Faktoren abhängt. Nur wenige entscheiden nach ihrem Interesse. Die Kriterien sind in der Regel, dass das Studium in Deutschland stattfindet, mit dem Beruf möglichst gut verdient werden kann und auch, dass der Beruf in Albanien angesehen ist. Als PsychologIn stehen die Berufschancen hier zum Beispiel nicht gut.

Dieses Interesse an Deutschland hat mich sehr verwundert. Vielleicht beschränkt sich das auch nur auf den Kreis der Leute, den ich bisher kennengelernt habe, aber wenigstens Deutsch sprechen kann die Verkäuferin in einer Bäckerei um die Ecke auch. Laut einer Deutsch-Studentin aus Tirana ist Deutsch hier mindestens so populär wie Englisch. Auch damit hätte ich nicht gerechnet.

Stay tuned!

Woher kommst du? Wohin gehst du?

Gerade noch bin ich in Münster in den Zug gestiegen und jetzt ist schon mehr als die Hälfte des Vorbereitungsseminares um.

Die ersten Tage waren geprägt von „Wer bist du? Wo kommst du her? Wo gehst du hin?“ und vielen neuen Kontakten. Mittlerweile kenne ich einige, aber noch lange nicht alle, die, wie ich, nächste Woche ihr Abenteuer beginnen.

Insgesamt habe ich viel gelernt. Nicht nur in den Treffen mit der Homezone, verschiedenen Vorträgen und Workshops, sondern auch im Austausch mit den anderen Freiwilligen. Wir haben Themen von Selbstfindung bis zu Rassismus und Intersektionalität behandelt, die Abende mit „Werwolf“ verbracht und in Gesprächen untereinander vieles kritisch hinterfragt. Dazu gehört auch Kulturweit an sich.
Ich finde es sehr wichtig sich darüber bewusst zu sein, dass unser Freiwilligendienst auch negativ gesehen werden kann. Ein „Aufdrücken der deutschen Kultur“ und eine Verbreitung von Stereotypen sollte vermieden werden.

Auch ein Ausflug nach Berlin inklusive Stadtführung stand auf dem Programm. Meine Gruppe wurde von einem Geflüchteten durch Neukölln geführt und dabei einiges über seine Flucht und seinen Leben in Berlin erfahren.
Genau wie die anderen Programmpunkte hat auch das mir ein Stück weit die Augen geöffnet und verändert, wie ich in der nächsten Woche meinen Freiwilligendienst antreten werde.

Ich fühle mich gut vorbereitet und freue mich jetzt um so mehr darauf, in Tirana anzukommen.

Stay tuned!

Der Countdown läuft

Ich habe alle nötigen Dokumente besorgt, eine Wohnung gefunden und mein Koffer ist fast fertig gepackt. Trotzdem ist es für mich noch unvorstellbar, dass ich die nächsten 6 Monate nicht zu Hause in Münster, sondern in einem anderen, noch fremden, Land verbringen werde.

Und das, obwohl mein Freiwilligendienst schon morgen beginnt. Ich freue mich darauf, auf dem Vorbereitungsseminar in Berlin die anderen „Balkanfreiwilligen“ kennenzulernen und das Abenteuer Albanien zu beginnen.

Doch in Vorfreude und Aufregung mischen sich auch immer wieder Zweifel und Bedenken. Die meisten sind unberechtigt und ich bin mir sicher, dass diese 6 Monate eine einzigartige Zeit sein werden.

Aber ob ich es wohl schaffen werde, Albanisch zu lernen? Werde ich Freunde finden? Wie wird mein neuer Lebensalltag aussehen? Am liebsten würde ich all diese Fragen jetzt schon beantworten können.

Meine erste Lektion ist es also zu lernen, über die Ungewissheit hinweg zu sehen und mich auf das Jetzt zu konzentrieren. Ich möchte nicht die vorerst letzten Momente mit meinen Liebsten durch Gedanken an die Zukunft versäumen, sondern die Dinge genießen, wenn sie an der Reihe sind.

Und das ist jetzt erstmal das Vorbereitungsseminar.

Ich freue mich darauf, neue Kontakte zu knüpfen, auf die Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen und darauf, voneinander zu lernen.
Außerdem bin ich sehr gespannt, wie wir auf unseren Freiwilligendienst vorbereitet werden und was für Tipps und Anregungen wir bekommen werden.

 

Stay tuned!

Hallo Welt!

Ich werde die nächsten 6 Monate in Tirana, Albanien verbringen und dort am Sami-Frasheri-Gymnasium arbeiten.

Es war schon lange mein Traum nach dem Abitur im Ausland einen Freiwilligendienst zu machen, um ein anderes Land und eine andere Kultur intensiv kennenzulernen. Und jetzt ist es bald so weit!

Es war ein langes Hin und Her, von der Bewerbung zum Auswahlgespräch und zum Einsatzstellenvorschlag. Als ich diesen bekam, musste ich mich entscheiden. Die Entscheidung war nicht so leicht wie gedacht und mit Tirana/Albanien hatte ich nicht gerechnet… und musste mich auch erstmal über das Land informieren. Aber dank guter Beratung, auch aus Tirana selbst, habe ich mich letztendlich dazu entschieden, den Platz anzunehmen.

Wie es mir mit dieser Entscheidung ergeht und was mich in den kommenden Monaten erwartet, werde ich hier mit euch teilen. So hat jeder die Möglichkeit, Tirana mit mir zusammen kennenzulernen und zu erleben.

Stay tuned, der Countdown läuft.

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