„Willkommen im Land von Nikola Tesla“

Dieser Satz begrüßte mich auf einem großen Banner, als ich in Belgrad mit dem Flughafenshuttle auf die Autobahn abbog.

Vor nicht mal 10 Stunden habe ich mit meiner Familie in Tirana zu Abend gegessen, habe sie ein letztes Mal in ihre Wohnung begleitet und musste mich nach 2 wunderschönen Tagen auch schon wieder verabschieden.
Es war ein komisches Gefühl, alleine nach Hause zu gehen, nachdem ich in den letzten Nächten mein Bett mit meinen Schwestern geteilt habe.

Weil mein Flug aber mitten in der Nacht ging, hatte ich nicht viel Zeit nachzudenken und befand mich schon bald im Bus von Belgrad nach Mali Idjos, wo das Zwischenseminar stattfinden sollte. Wider Erwarten kam ich auch ohne Serbisch Kenntnisse und mit einer fremden Währung gut zurecht und kam gegen 10 Uhr am Seminarhaus an, wo die anderen schon auf mich warteten.
Es war super schön, mal aus dem – doch sehr lauten – Tirana rauszukommen, Zeit zur Reflexion zu haben und sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen.
Einige kannte ich schon, andere noch nicht, aber trotzdem waren wir eine sehr gute Gruppe, in der die Arbeit viel Spaß gemacht hat und mit der ich mich auch gut unterhalten konnte.

Wir wohnten in einem Haus in einem sehr kleinen Ort im Norden Serbiens und wurden Morgens, Mittags und Abends von einem serbischen Pärchen bekocht. Sie beschwerten sich zwar darüber, dass vegetarisches Kochen nicht so viel Spaß mache wie mit Fleisch, verwöhnten uns aber trotzdem mit sehr leckerem serbischen Essen, Kuchen und Kaffee.

Nachts konnten wir die Frösche aus dem Teich nebenan quarken hören und tagsüber arbeiteten wir unter einem Pavillion im Garten, haben einen Ausflug nach Belgrad gemacht und konnten in einem Bäckereimuseum im Ort ein klassisches Gebäck selbst über der Glut backen.

Ich habe die Zeit sehr genossen, brauchte danach aber doch 2 Tage, um mich wieder an mein Leben in Tirana zu gewöhnen. Ohne meine Familie, ohne dauerhafte Gesellschaft und ohne jemanden, der für mich kocht.
Zum Ersten Mal ist mir so richtig bewusst geworden, dass Tirana mein Zuhause ist und, dass mir einige Dinge und Personen doch sehr fehlen.

Stay tuned!