Uruguays Küste

Part 2 Uruguay: Piriápolis – Punta del Este – Punta del Diablo – Chui/Chuy.

Pittoresk: „Zweifellos Uruguays malerischster Küstenort“. So wurde Piriápolis im Lonely Planet beschrieben. Da musste ich hin.

Blanco y Negro

In echt war es ganz nett. Aber, wenn man von Bella Italia und seinen malerischen Orten verwöhnt ist, dann war es eher nüüüja =)

Früh am Morgen so ziemlich allein auf weiter Flur...

Rein gar kein Verständnis kann ich für einen Preis von 4 Euro für einen stinknormalen (höchstwahrscheinlich geschmacklich fragwürdigen) Kaffee mit Milch aufbringen. So macht man mit mir kein Geschäft.
Immens groß war das HI-Hostel, das ich mir in Piriápolis ausgesucht habe: Mit 236 Betten, die im Sommer oft voll belegt sind, ist es eines der größten in Südamerika. Bei mir ging´s dagegen generell recht übersichtlich zu. Nur auf meinem Zimmer war trouble, siehe dazu S.
Ánerkennung gibt es für das Frühstück im Hostel: Es gab echtes (Weiß-)Brot, keinen Toast oder Hamburgersemmel. Außerdem das Kaffee-Instant-Pulver von Nestlé. Eins A! Mittlerweile zieh ich das den meisten frisch gebrühten Kaffees vor.
Pensionisten, alleinstehende Rentner: das war der große Großteil der Hostelgäste. Find ich cool: Hatten alle ihre Ausweise von Hostelling International im Geldbeutel. Clever, denn Nicht-Mitgleider zahlen 100 Pesos (wir sind in Uruguay: 4 Euro) pro Nacht mehr.
Oz den Flash hab ich von der plötzlichen Ruhe in Piriápolis bekommen: Stehe eigtl. seit Ende Februar, seit ich hier hergekommen bin, unter Strom: Immer Rummel, immer Trubel. Vögel zwitschern und Blätter rascheln hören – *Leider geil!*

I mog dia Wand

Laufen an der Flusspromenade: Ich bin gerade angekommen, hab meine Sachen ins Zimmer gebracht und gehe gleich mal spazieren, um die Stadt ein bisschen kennenzulernen. Als ich am Wasser vorne bin, stelle ich fest, dass noch viele Jogger unterwegs sind. Ich drehe also auf der Stelle um, frage an der Hostelrezeption, ob man hier unbesorgt nach Dunkelheit noch draußen rumlaufen kann. Kein Problem, hier ist alles total friedlich. Ich gehe laufen: an der Flusspromenade, in der Dämmerung. Ich atme frische Luft, kaum Abgase. Gefällt mir!

Promenade

Interessiert zugehört hab ich meiner Zimmernachbarin (aus Uruguay), als sie die Stellung der Frau in Argentinien mit der in Uruguay verglichen hat. Die argentinische Frau stehe schon für ihre Rechte ein und sei emanzipiert, sie mache nicht die ganze Hausarbeit. Sie würde ihren Mann daheim schon miteinbinden, auf keinen Fall mehr als er machen, eher schon den Mann arbeiten lassen. Die uruguayanische Frau dagegen sei halt daheim für alles zuständig. Das sei noch wie vor hundert Jahren.  Männer in Uruguay seien totale Machos.
Schnarchen. OMG! Serlebbdag han i so ebbes no ned erlebbd. Ujaaaaa! Ich war mit einer Frau (alleinstehend, um die 60, sehr mitteilungsbedürftig) im Zimmer, die definitiv jede Schnarch-Meisterschaft gewinnen würde. Gott sei Dank hab ich so einen tiefen Schlaf… *NICHT!* Diese Nacht war sehr laaaaaaaang. Um zwei Uhr morgens bin ich sogar zur Rezeption vor gelaufen. Ich hatte fest vor, um ein anders Zimmer zu bitten. Ich war schier am Verzweifeln und es war mir egal, was die sich dachten. Aber da war weit und breit kein Mensch… Also, bin ich wieder zurück in mein Zimmer… In die Höhle des Löwen oder so ähnlich. Jedenfalls, der Oberhammer war: Ich hab irgendwann Durst und trinke Wasser aus meiner Plastikflasche. Die Flasche ist fast leer, ich nimm sie oben und das Plastik knarrt ein paar Mal. „Boah, kannst du damit bitte aufhören!?! So ein Lärm, das stört mich.“ WHAT??????**** Würden Sie das nochmal sagen?*** Da war das Fass voll: „Geht´s noch? Sie schnarchen hier die ganze Nacht. Ich mach kein Auge zu und ich habe gerade etwas getrunken! Was soll das?“ – „Oh ja, deswegen kann ich nirgends hingehen…“ *Bemitleidet*die*sich*grad*selber*TTTTÜÜÜÜÜÜTTTTT****?!?!? „Ja, ich hab da so ein Problem, und ich kann das nicht kontrollieren. Mal schauen, ob ich was dabei habe, was da hilft. Meine Familie… BLAAAAAAAAAA….“ Es folgt ein etwa fünfminütiger Monolog. Sie steht auf und sucht in ihrer Tasche rum. Ich hab mir die Decke über den Kopf gezogen und schon lange wieder meinen Ohrstöpsel vom MP3-Player drin. Langsam döse ich weg…. ***CHRUAAAAA*PFFFFUUUUU* Ok, da bin ich wieder wach… Und so, die ganze Nacht. Am nächsten Morgen: Bla, sie entschuldigt sich überschwänglich, ich völlig abgekühlt, denk mir: Rutsch mir den Buckel runter. Schnarchen is eins, aber dann rumzicken, wenn ich was trink. Klappt´s no?!?… Ich reise überstürzt ab: Noch schnell das Frühstück mitnehmen und nix wie weg!

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Party soll hier abgehen.
Unbeliebt ist die Stadt bei denen, die Erholung suchen. Hab ich mir sagen lassen.
Nobel Popel, Nachtleben, Neureiche, Stars und Sternchen. Ich hab gelesen, dass man hier auch gerne Berühmtheiten und solchen, die gerne welche wären, über den Weg läuft. Mir is kein Dieter Bohlen aufgefallen.
Teuer ist es vor allem im Sommer. Dann wird´s kuschelig am Strand und proppevoll am Buffet.
Apartmenthochhäuser gibt´s (fast) wie Sand am Meer.

Doof gelaufen: Nach ca. einer halben Stunde hat es zu regnen angefangen. Ich bin dann die Landzunge abgelaufen.
Eigentlich wollte ich die paar Stunden, die ich hier mit auf-Anschluss-Bus-Warten verbringen musste, nämlich am Strand verbringen.
Links der Landzunge heißt das Gewässer noch Río de la Plata, rechts davon ist es dann erst der Atlantik.

Eigenartig: Am Strand lag ich neben einer komischen Grapsch-Hand, die aus dem Sand ragte… Seit ein chilenischer Künstler 1982 die Skulptur aus Beton und Eisen geschaffen hat, ist sie eines der Postkarten-Motive des Ortes.
SCHICKIMICKI. So soll die Szene hier sein. Sehen und gesehen werden, lautet die Devise. Wer hat, der hat. Wer kann, der kann.
Tosender Wind: Auf der Landzunge vorne war es so stürmisch, dass ich manchmal richtig zickzack gelaufen bin, weil mich der Wind so hin und her gedrückt hat.
Essen war ich, weil ich so viel Zeit hatte. Fisch mit Kartoffelpüree. Weil die Küche wegen interner Kommunikationsschwierigkeiten und allgemeiner Verwirrung leichte Koordinierungsprobleme hatte, hätte ich fast noch meinen Bus verpasst.

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Pausenlos wird irgendwie gebaut. Der Ort ist beliebt und die Hotelbranche blüht. Oberhässliche Betonklötze, die die restliche Umgebung verschandeln, gibt es Gott sei Dank trotzdem (noch) keine.

Dorf-Atmosphäre

Eisdiele im Zentrum

Cabaña libre

Casita en la playita

Ins Bild gefahren...

Parrilla

Ein Großteil der Geschichte der Fortbewegungs- und Transportmittel auf einem Foto

Haisla am Schtrand

Userfreundlichkeit: Verbesserungsfähig. Es gibt im ganzen Ort (obwohl so touristisch) keinen Geldautomat, siehe dazu Chui.
Nationalpark Santa Teresa. Zu Fuß kann man am Strand entlang von Punta del Diablo zum Park laufen. Mir  kamen viele mit großen Rucksäcken entgegen: Die hatten im Nationalpark gecampt und waren auf der Weiterreise.

Nach Santa Teresa

Türme kann man mit den Semmeln da bauen.

Der schiefe Turm vom Strand

Ausgelaufen ist im Bad des Hostels so ziemlich ständig was: Die Dusche war immer leck. Der Klokasten hing oben. Um zu spülen, musste man an einem Strick ziehen. Einmal komm ich ins Klo, da hängt der Wasserkasten total scheps an der Wand: Da hat wohl jemand bisschen fest gezogen, der Kasten ist gekippt und das Wasser fließt nunmal nie nach oben… *Uboot!

Desinteresse: Ja, da wollte ich an meinem ersten Abend doch tatsächlich Obst im Supermarkt kaufen. Das Mädel war aber so in ihr Gespräch vertieft. Nachdem ich erst brav gewartet und sie dann gefragt hab, ob sie mir 2 Bananen gibt, sie aber nur meinte: „Gleich.“ – bin ich einfach gegangen.
Eeeeewig lang sind die Strände, wenn man vom Ort Richtung Norden läuft. Han i naddührlich gmacht.

Da gab´s noch Zivilisation

Am Sandberg

Richtung Santa Teresa

Soweit das Auge reicht...

... nach links...

... und nach rechts...

Noch mehr Wasser

Die ganze Wahrheit: Auch eine tote Robbe habe ich am Strand gefunden

Latten. DAS Baumaterial in Punta del Diablo. Holzlatten für Stockbetten, Holzlatten für Wänder, Decken, Terrassen.

(Nicht mein Hostel)

Delfine hab ich bei meinem Strandspaziergang drei gesehen. Eine nette Frau hat mich gleich dazu gerufen, als sie die Delfine entdeckt hat. Ein gutes Foto ist mir leider nicht gelungen. Aber HEY!?!

Bitte drei Delfine auf zwölf Uhr vorstellen!

Improvisieren, das hab ich schon gelernt: Ich war mir zwar nicht ganz sicher, wie die Bettenbelegung um Ostern rum aussehen würde, aber ich bin einfach mal hingefahren. Zeit, etwas vorab zu reservieren hatte ich eh nicht. Hat sich gelohnt. An der Bushaltestelle hab ich mich einfach an ein paar Schildern, die die Richtung zu verschiedenen Hostels angezeigt haben, orientiert. Bin einem nachgelaufen und BINGO.

Schilderwald

Ameisen im Brot: Leggä! Gott sei Dank hab ich bei einer Bäckerei eingekauft und nicht an einem x-beliebigen Straßenstand. Da waren nur ein paar kleine Ameisen in den Teig von meinem Schinken-Käse-Gebäck mit rein geknetet. Wer weiß, was ich gefunden hätte, wenn ich auf der Straße mein Essen geholt hätte…

Schinken-Ameisen-Käse-Stange

Ganz frisch vom Bäck

Bloß nicht planen: Einfach mal in den Tag hineinleben und dann mal schauen – So die Philosophie hier. Zum Urlaub machen definitiv besser!

Lieblingsbild

Luzifer. Wieso der Ort übersetzt „Punkt des Teufels“ heißt, hab ich vergessen zu fragen. Mir ist nichts Seltsames aufgefallen.
Oberkurios: Wenn die Lattenwände, die die Lattenbetten beherbergen, beim nächtlichen Sturm irgendwie wanken…

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Café hab ich in der Grenzstadt für etwa ein Fünftel des Preises, den ich in Argentinien bezahle, erstanden. Zwei Päckchen hab ich mir gegönnt. Da ich schon vier (!!!) wunderschöne, duftende Mangos, einen genialen Maracujasaft und auf Empfehlung noch ein paar andere Sachen gekauft hatte, konnte ich nicht noch mehr mitnehmen. Mein Mini-Koffer für die paar Tage war eh schon übervoll UND ich hatte ja auch schon
Hamacas (Hängematten) gekauft: zwei riesige Traumexemplare zu einem Schnäppchenpreis.
Uruguayanische Pesos aus dem Geldautomat lassen, das war der eigentliche Grund, wieso wir überhaupt für einen halben Tag in die Stadt an der Grenze Uruguay-Brasilien gefahren sind. In Punta del Diablo gibt es nämlich keinen. Ich hab im Lonely Planet schon gelesen, dass es noch keinen gibt (Stand Dez. 2010). Aber da stand auch, dass es bei Drucklegung hieß, es sollte sich bald ändern und das Städtchen bekommt einen Geldautomat. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Umrechnungskurs ca. 1 zu 25 ist. Und ich mich einfach nicht an die enormen Beträge im Geldbeutel gewöhnen konnte. Ich dachte jedes Mal: Booooaaaaah, ich bin reich! 1.000 Pesos! Booooaaaah! Nur, dass die 1.000 Pesos irgendwie immer ruckzuck weg waren…
In Uruguay heißt Chui Chuy, aber mit Y gibt es so wenige Wörter im Deutschen. Also hab ich lieber die brasilianische Schreibweise genommen. Mischen ist erlaubt. Das macht die Stadt schließlich aus: Auf der einen Seite der Hauptstraße sagt man „Gracias“, auf der anderen „Obrigado“. Total witzig, wenn man in die vielen Läden geht. Je nach Straßenseite wird strikt die jeweilige Landessprache beibehalten. Man versteht sich schon.

Auf der anderen Seite…

… des Río de la Plata.
Mit leichter Verspätung (andere Dinge hatten Priorität) gibt´s heute den ersten Uruguay-Teil. Und, sorry gleich vorab an alle Lesefaulen: Das wird jetzt leider wieder ein Roman… zu viel erlebt =):

Hier ist an Ostern nicht komplett eine Woche frei, so wie bei uns. Am Montag, 2.April, war Día de las Malvinas. Die Islas Malvinas sind die Falklandinseln… es war also ein Gedenktag für alle im Falklandkrieg Gefallenen und deren Angehörige. Die Falklandinseln gehören zu England. Damit ist aber der Großteil der Menschen, mit denen ich schon darüber gesprochen habe [und das sind Einige, denn irgendwie scheint ihnen das Thema echt am Herzen zu liegen, sonst würde man nicht immer wieder darauf zu sprechen kommen] nicht einverstanden. Naja, ich will hier keine Stellung nehmen. Der Montag war auf jeden Fall schulfrei – sprich langes WE. Und am Gründonnerstag und Karfreitag war auch keine Schule – langes WE Nummer 2. Also wunderbar Zeit, um ein bisschen die Gegend kennenzulernen.

Ich bin zuerst nach Montevideo, was man per Fähre in kurzer Zeit von Buenos Aires aus erreicht. Zwar einerseits komisch, dass ich erst mal nach Uruguay gehe, wenn ich doch von Argentinien bisher nur Buenos Aires und Moreno kenne, aber Uruguay ist recht klein… und so nah… und für die kurze Zeit hat es sich einfach wunderbar angeboten. Außerdem habe ich bisher wenig von Uruguay als Reiseziel gewusst. „Schweiz Südamerikas“, Argentiniens Pampa in klein, viel Fleisch und Maté… das war alles, was mir so spontan zu Uruguay einfiel. Ich war neugierig. Da mein Lonely Planet einen kleinen Teil zum argentinischen Nachbarland hatte, war das wunderbar passend. Auf nach Uruguay: Stempel für den Reisepass sammeln! (Öhm, nein, Spaß.)

Montevideo ist klasse. Die Bevölkerung in Uruguay ist zwar ähnlich ungleich verteilt wie in Argentinien, aber egaaaaal: Uruguay, das immerhin größer als England und Wales zusammen ist hat ca. dreieinhalb Millionen Einwohner. In etwa ein Drittel bis die Hälfte lebt im Großraum Montevideo. Zum Vergleich: In Argentinien wohnen – ganz grob – drei Millionen in Buenos Aires selbst und 13 Millionen im gesamten Großraum Buenos Aires; und das bei einer Gesamtbevölkerung von  40 Millionen.

Naja, auch Montevideo ist nicht klein. Die Stadt erstreckt sich über ungefähr 20 Kilometer. Aber sie ist tatsächlich viel  entspannter als Bs As. Es geht gemächlicher zu und – was mir sehr arg aufgefallen ist – nicht alle Menschen klammern sich an ihrer Handtasche/ ihrem Rucksack fest. Das ist etwas, was mir in Bs As sehr auffällt – vor allem aber natürlich in Moreno.

Was hab ich jetzt eigentlich  in Uruguays Hauptstadt gemacht?

Stadt angeschaut? Wenig, weil ich eigtl. eher ein Kontrastprogramm zu Stadt-Sightseeing-Trip wollte.

In der Ciudad Vieja

Mauerkunst

Immer auf der Suche nach kulinarischen Leckerbissen hab ich mir gedacht, ha, damit ich keinen Reinfall erlebe, schau ich mal, was im Lonely Planet so steht…. Zu Weihnachten hatte ich die neuste verfügbare Ausgabe (Dezember 2010) geschenkt bekommen. Ich muss mich noch mit den Leuten von Lonely Planet in Verbindung setzen. Unglaublich, ich hab eigtl. den Montevideo-Part so ziemlich überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht…. =) Vielleicht schick ich Lonely Planet einfach die Aktualisierung samt meinem Honorar. Mal schauen, was sie zu meiner Recherche (Stand April 2012) sagen:

  • Das Ciudad Viejo Hostel heißt jetzt Viajero. Ich war da nämlich… Das Hostel gehört zu einer Kette, die mehrere Unterkünfte in verschiedenen Städten in Uruguay hat.
  • Gleich nebenan kann ich im La Silenciosaessen gehen, dachte ich.

    Hört sich passabel an...

    War aber nix…

    La Silenciosa im April 2012

  • Bei Don Peperone gibt´s immer noch das Salatbuffet für 205 Pesos – allerdings nur Mittag. Zweimal täglich Rohkost – WHAT?!?!?
  • Naja, insgesamt waren meine essenstechnischen Erlebnisse eher dürftig: Das Restaurant Delnorte, das ich mir wegen seines Salats mit Spinat, Endivien, sonnengetrockneten Tomaten, Ziegenkäse und in Koriander mariniertem Sirloinsteak mit asiatisch inspiriertem Dressing angestrichen hatte, war leider immer als ich dort war (dreimal!) zu.
  • Außerdem hatte ich weder beim Mercado del Puerto (zig parillas, wo man angeblich viel, gut und günstig essen kann)
  • noch beim Mercado de la Abundancia(wie Mercado del Puerto, nur weniger touristisch, eher für Einheimische) Glück: Bei beiden war ich zwei Mal (ja, ich bin hartnäckig), und immer war irgendwie nichts los.

    Laden dicht: Mercado del Puerto

  • Weil bisher alles so frustrierend war, wollte ich wenigstens einen Café im Irazútrinken, das laut Lonely Planet seit Jahren „immer wieder Preise für den besten Kaffee in ganz Uruguay gewinnt“. Ja, da musste ich natürlich hin – keine Frage!  Mhm, haben sich aber scheinbar vor mir dann doch nicht allzu viele Leute gedacht, sonst hätte das Café wohl eher nicht dicht machen müssen… Anfang April 2012: Nix los mit Premium-Kaffee-Genuss!

    Irazú

[Alle, die mich jetzt für einen Vielfraß mit zu dickem Geldbeutel halten: Nein, ich wollte da nicht ÜBERALL essen gehen. Das waren ein paar Möglichkeiten, die ich hatte, und weil eine nach der andern weggefallen ist, bin ich immer eins weiter – bis am Ende nix mehr übrig war. Das nur zu meiner Verteidigung.]

… Und dann war da noch die Bicicletería Sur, ein Radverleih. Ich wollte mir ein Radl ausleihen… weil ich das Radeln vermisse und Montevideo mit seiner Rambla einfach nicht besser dafür geeignet sein könnte. Bis zum Radladen war´s ein gutes Stückerl zu Fuß, aber das macht ja nix, so hab ich gleich was von der Stadt gesehen. Naja, als ich dann dort war, aber weit und breit keinen Radlverleih gesehen hab, bin ich in nen Tante-Emma-Laden und hab gefragt: Der Laden ist umgezogen. Ist jetzt da und da. Klasse! Gut, dass ich genau aus der Richtung grad komm =)

Naja, egal, also bin ich halt in einer anderen Straße wieder zurück und hab die Zeit genutzt, um zu dokumentieren, wo unsere ganzen alten VWs stecken…

 

 

 

 

 

 

 

 

So, und am Ende konnte ich mir dann tatsächlich ein Radl ausleihen.

Kurze Pause am Strand

War super: Bin über 20 Kilometer aus der Stadt raus gefahren… solange, bis die Rambla vorbei war und ich ab einer kleinen Brücke auf dem Seitenstreifen der Straße hätte weiterfahren müssen. Da mir eh mein Hinterteil wehtat und da so eine dunkle Wolke am Himmel hing, hab ich umgedreht. Weise Entscheidung, denn ich hatte übel Gegenwind auf dem Rückweg… und keine Gangschaltung (was ich auf dem Hinweg gar nicht mal so arg vermisst hab).

Vom Radweg aus fotografiert

Dieselbe Insel - ein Stück weiter geradelt

Auch wenn´s kulinarisch eher einseitig bis unbefriedigend war (und: Nein, ich geh normalerweise nicht immer nur dahin, wo mein Reiseführer mich hinschickt, aber vor allem wegen Gemüse und Salat hab ich da halt nach Tipps gesucht. Das ist hier ja echt bissl Mangelware), war der Trip echt Spitze! Da ich noch Pesos übrig hab… mal schauen, ob ich nochmal nach Uruguay kann 🙂
Ah, geh, Schmarrn! =)

So, und außer Montevideo hab ich ja auch noch die Küste gesehen. Aber vor´s damit weiter geht, noch eine kleine kulturelle Ergänzung: In Uruguay wird genauso viel oder vielleicht noch mehr Mate als in Argentinien getrunken. Das ist auf jeden Fall ein wichtiges gesellschaftliches Ritual. Und das steht auch in allen Reiseführern und dürfte ja auch ansonsten Vielen bekannt sein. Wer aber erzählt, dass die Menschen nur Mate trinken, erzählt nur die halbe Geschichte. Ich will dem Ganzen mal noch was hinzufügen:

Gugggaaaaa! =)

Soll heißen: Meistens sitzen oder stehen die Menschen mit ihrem Mate irgendwo. Während sie Mate schlürfen, beobachten sie ungeniert ihre Umwelt und Mitmenschen. Was in deutschen Großstädten befremdlich scheinen mag – nämlich das offene und unverhohlene Anstarren seiner Umwelt – kam mir in Montevideo ganz normal vor. Da hab ich mich gleich wie daheim gefühlt =) Da bleibt nämlich auch immer jeder stehen, wenn irgendwas passiert… da schaut man sich auch hinterher, dreht unverhohlen den Kopf und unterbricht eventuelle Gespräche bis auf weiteres… Meine Oma hat mich früher immer geschimpft: „Neugierige Menschen sterben früher.“ Naja, aber sie haben auch mehr von der Welt und ihren Menschen mitbekommen 😉

Hasta la próxima…