Liebe

15 06 2010

„Meine Hobbys sind Sport, Meerschweinchen und Liebe.“

Nicht schlecht für eine Fünftklässlerin. Nachdem sie dann im weiteren Verlauf ihres Aufsatzes noch erklärte, dass sie Meerschweinchen ganz doll lieb hat, ging mir ein Licht auf. Es hätte heißen sollen:

„Meine Hobbys sind Sport und meine Meerschweinchen, die ich liebe.“

Aber damit noch nicht genug, nein, gestern war Amor wohl auf Ecstasy gewesen: Bei meiner Sprachdiplomvorbereitung rede ich ja ersteinmal ziemlich viel mit den Schülern, damit die einfach das freie Reden üben. Wir unterhalten uns dabei über so ziemlich alles, orientieren uns aber an den sog. „persönlichen Fragen“ der Prüfungskommission, d.h. den Fragen, die in der Prüfung unter Umständen auch dran kommen…

Timon: „… soso. Und wer ist deine beste Freundin?“

Schülerin: „Das ist Delfina [ja, das ist tatsächlich ein total üblicher Mädchenname hier], die kenne ich seit der achten Klasse. Ich liebe dich.“

T: „Öööh. *rotwerd* Bist du sicher?“

S (voller Verwunderung): „Ja!“

T: „Hm. Ich fühle mich geehrt. Trotzdem will ich dass du noch einmal drüber nachdenkst.“

Es herrscht betretenes Schweigen. Erst als ich mein Grinsen nicht mehr unterdrücken kann schreit sie auf einmal:

S: „NEINneinnnein! Ich liebe SIE, Delfina, meine beste Freundin!!! O Dios…“

Gut dass wir drüber geredet haben.


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4 Antworten

20 06 2010
Vera

Wenn das nicht mal ein geeignetes Beispiel für ein Vorbereitungsseminar ist. Umgang mit ungewohnten Situationen, Umgang mit SchülerInnen. Hehe Ich hab da auch so die ein oder andere Geschichte zu erzählen. Freue mich schon auf Ende August. Bis Dann!!!

17 06 2010
Clara

Ich will meinen, dass es doch bestimmt ein paar wenige Menschen gibt, die diesen Satz vollkommen ernst meinen. 🙂

16 06 2010
Sonja Lox

Lol… du bist ja auch ein Süßer ;).
Ich habe letzte Woche ein Liebesgedicht von einem mir bis dahin unbekannten Schüler geschenkt bekommen. Auf Deutsch. Aber ich glabue, er hat auch nicht so ganz verstanden, was er da geschrieben hat ;).

15 06 2010
Cousin Jan

J: „Das ist Timon [ja, das ist tatsächlich ein total üblicher Mädchenname in Deutschland], den kenne ich seit der 0. Klasse. Ich liebe ihn:“

T: „Ööööh… Moment mal…“

J: „Nein, nein, nein, ich liebe Sie!“

🙂




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