Also jetzt mal für alle unsere lieben FSJler_innen im Nahen Osten: Unsere Präsidentin, die Cristina, die hat heute was ganz Schlaues zum Herrn Abbas gesagt:
La presidenta Cristina Kirchner se reunió esta mañana en Casa de Gobierno con el presidente de la Autoridad Palestina, Mahmoud Abbas, y reiteró los deseos argentinos de que israelíes y palestinos pongan fin al largo conflicto que mantienen en Oriente Medio.
Präsidentin Cristina Kirchner traf sich heute morgen erneut mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und wiederholte dabei den Wunsch Argentiniens, dass die Israelis und Palästinenser doch endlich mal Schluss mit dem großen Konflikt machen mögen, den sie im Nahen Osten unterhalten.
Ja. So kann man das natürlich auch formulieren. Weil Cristina es aber wirklich voll drauf hat, stellt sie auch noch steile Thesen zum Thema Nahostkonflikt auf:
Cristina consideró que el conflicto en Oriente Medio „es complicado en términos de derecho internacional“ y que es difícil acercar posiciones entre las partes porque „adquirió un sesgo dogmático y de religiosidad“.
Präsidentin Kirchner findet den Nahostkonflikt „kompliziert im Bezug auf internationales Recht“ und dass es schwierig sei, die Positionen einander anzunähern da „[der Konflikt] eine dogmatische und religiöse Ebene angenommen habe“.
Was Abbas wohl dazu zu sagen hatte…?
Nicht, dass ich mich über Gebühr über Cristina (die Argentinier duzen Alles und Jeden) lustig machen wollte, aber wenn ein Staatsoberhaupt derart mit Weisheiten um sich wirft, kneift es mich ja dann doch.
Ich schau mal ob ich ein paar gute Sprüche vom Evo finde, der hat auch so einiges parat… 😉
Dazu passt auch mein heutiger kleiner Artikel:
https://kulturweit.blog/thomas/2009/11/24/eine-kleine-zitatesammlung/
btw: Ich glaube eine Woche vor Abbas war Schimon Perres in Buneos Aires, zumindest ist ein Artikel darüber im Argentinischen Tageblatt.
Meine Spanischlehrerin war heute übrigens ganz begeistert, als ich ihr erzählt habe, dass ich zumindest online argentinische Zeitungen lese und das auch verstehe 😉
Jedenfalls sagt sie, so schlau Cristina halt normalerweise wäre, der Kommentar zum Nahen Osten sei halt so ungefähr das, was alle sagen (ist ja auch schwer, irgendwas noch richtig originelles dazu verlauten zu lassen), allerdings schon sehr unglücklich formuliert 😛
Und hier der Kommentar aus dem Nahen Osten:
Chistina scheint eine sehr weise Frau zu sein. Auch ich habe schon die Vermutung gehabt, dass der Konflikt langsam auf die religiöse Schiene gerät. Dass Israel neue Siedlungen in der Westbank bauen möchte, manche Siedler den Volkssport „Araberklatschen“ ausüben, die Menschen eingeschlossen sind, kaum Wasser haben, ihr eigenes Grundwasser israelischen Firmen abkaufen müssen, an den Checkpoints diskriminiert und ausgelacht werden oder auch Ost-Jerusalem mit Hilfe von Scheinfirmen langsam von jüdischen Investoren aufgekauft wird… hat damit nämlich sicherlich nichts zu tun.