Dreizehntes Türchen – Wer wird Millionär?

Auf die Frage „Wer wird Millionär?“ kann ich nur antworten „Ich nicht, ich bin es nämlich schon!“

Bestimmt fragst du dich gerade, wie das denn so schnell gehen konnte. Hat Sophie eine so heftige Karriere hingelegt? Oder was ist los?

Leider muss ich diese Frage mit nein beantworten. Das wäre einfach auch zu schön, um wahr zu sein…

Heute soll es um ein ziemlich wichtiges Thema gehen, um Geld, besser gesagt das Geld in Vietnam.

In meinem Geldbeutel finden sich neben verschiedenen Bankkarten, Belegen und unnötigem Zeug viele bunte Papierscheine. Von jedem blickt mir der Landesvater Vietnams, Ho Chi Minh ernst entgegen, auf der Rückseite sind schöne Ansichten von zum Beispiel einer Holzfällerei oder auch einer Konservenfabrik zu sehen.
Von Anfang an unbegreiflich sind die hohen Zahlen, die ich auf den Scheinen lesen darf:
Der niedrigste und seltenste Wert sind 200 Vietnamesische Dong, was umgerechnet weniger als 0,7 Cent sind.
Weiter geht‘s mit 500, 1.000, 2.000, 5.000. Diese Scheine sind meist schon ziemlich alt und instabil. Hält man sie in der Hand, fühlen sie sich wie alte, mehrmals zerknüllte Zeitung an. Wenn man bedenkt, dass sie doch recht oft zum Einsatz kommen, ist das aber auch verständlich.
Mehr wert sind dann aber 10.000, 20.000, 50.000.
Am wertvollsten, aber auch nervenaufreibendsten sind dann aber die 100.000, 200.000 und 500.000. Beim Geldabheben bekommt man nämlich vom Bankautomaten meist diese „großen“ Scheine ausgegeben. Entscheidet man sich nun, mit dem Uber oder Grab zu einem bestimmten Ort gefahren zu werden, kommt es schon mal vor, dass man nichts „kleines“ hat und mit 200.000 oder im schlimmsten Fall sogar 500.000 bezahlen will. Nachdem man für die Fahrten nur kleines Geld bezahlen muss und die Fahrer ein gutes Geschäft wittern (oder es einfach wirklich nicht haben), sagen sie, dass sie so großes Geld nicht wechseln können. Dann hat man den Salat! Entweder man findet jetzt einen Ort, an dem man wechseln kann oder man muss sein gutes Geld dem Fahrer sozusagen spenden. Dann wird die eigentlich günstige Fahrt auf einmal doch etwas teurer. Herzlichen Dank auch.

Ich habe es schon erwähnt, die Währung des vietnamesischen Geldes nennt man „Vietnamesischer Đồng“. Das vietnamesische Wort „Đồng“ bedeutet übersetzt so viel wie „Kupfer“. Bevor die Franzosen nämlich nach Vietnam kamen und eine Kolonie gebildet haben, wurden Münzen aus Kupfer geprägt. Münzen gibt es jetzt aber eigentlich gar keine mehr. Das macht den Geldbeutel leichter, den Überblick jedoch schwerer.

Apropos Überblick: Bei den vielen Nullen, fällt der Überblick oft richtig schwer. Wenn du beispielsweise wie auf dem Bild den 10.000 und den 100.000 Schein ansiehst, merkst du bestimmt schon, dass sie sehr leicht zu verwechseln sind, zumal die Farbe auch ähnlich ist. So verliert man dann gut und gerne mal den Überblick, wie viel Geld sich in seinem Geldbeutel noch befindet. Beim schnellen Blick in den Geldbeutel vor dem Restaurantbesuch sieht man beispielsweise den 100.000er Schein, beim Bezahlen stellt er sich dann als 10.000er heraus. Nicht wünschenswert, aber leider auch nicht ganz selten.

Zurück zur Frage, wer wird Millionär. Aktuell ist der Wechselkurs bei 1:26.700. Für einen Euro bekommt man also knapp 27.000 Vietnamesische Dong. Rechnest du nun weiter, kommst du zu dem Schluss, dass du bereits mit etwas mehr als 37€ zum Millionär wirst. Ziemlich cool!

Zu den Preisen und Kosten in Vietnam jedoch morgen erst mehr.

Viele Grüße von deiner Millionärin Sophie, die sich gerade mit einer Million Dong Luft zufächelt 😉

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