Mirëdita ihr Lieben!
Lang habt ihr nichts mehr von mir gehört, der Grund dafür dürfte klar sein: Ich bin zurück aus dem wunderschönen Tirana und nun seit mehr als zwei Monaten wieder zuhause.
Im letzten Beitrag habe ich angekündigt, mich wieder zu melden, wenn ich in Deutschland „angekommen“ bin. Nun, was heißt das überhaupt, ankommen?
- Sich „heimisch“ fühlen? Ich gebe zu, während der ersten zwei/drei Tage war es tatsächlich ein wenig ungewohnt, in meinem heißgeliebten Bett in Deutschland aufzuwachen – aber dieses Gefühl des Ungewohnten war tatsächlich seeeeehr schnell weg!
- Die Muttersprache ohne Fehler sprechen zu können? Von diesem Phänomen habe ich tatsächlich vor allem von Leuten gehört, die die „Gast“sprache sehr intensiv gesprochen haben und in keinem deutschen Umfeld waren, z.B. wie bei meiner lieben Freundin Kata, die ein Jahr in einer Gastfamilie in den USA lebte (Grüße an der Stelle
. Ich selbst hatte aber in keiner Weise dieses „Problem“, da mein Albanisch längst nicht so gut war, als dass ich nur auf shqip kommunizieren könnte und außerdem habe ich durch meine Arbeitsstelle ja auch immer Deutsch gesprochen, sodass sich keine Fehler einschleichen konnten (hoffe ich
).
- Erstmal in Deutschland zu bleiben, da das „Fernweh fürs Erste gestillt“ ist? Auf gar keinen Fall! Tatsächlich bin ich nur wenige Wochen, nachdem ich wieder Fuß in Deutschland gefasst habe, zurück in den Balkan – dieses Mal nach Serbien – gegangen, wo ich meinen Freund Niklas (vielleicht erinnert ihr euch an den Namen aus meinem vorherigen Blogeintrag) besuchte.
Zur Auffrischung:
Niklas ist seines Zeichens selbst kulturweit-Freiwilliger in Zrenjanin, Serbien und bleibt (im Gegensatz zu mir) ein Jahr auf dem Balkan, weswegen ich gleich die Möglichkeit nutze, ihm einen Besuch abzustatten.
Gemeinsam haben wir dann einen Kurztrip nach Sofia, Bulgarien unternommen – wer Genaueres darüber lesen möchte, kann ja Niklas‘ Blog (hier verlinkt) einen kleinen Besuch abstatten. Außerdem werde ich die nächste Zeit bis zum Studienbeginn im Oktober (von dem ich sehr fest ausgehe!) nicht nur in Deutschland verbringen, denn ich fliege nächste Woche für etwas mehr als zwei Monate nach San Francisco, USA! Ich weiß noch nicht, ob ich einen Blog schreiben werde – ich werde euch aber up to date halten!
Ihr seht, es fällt mir gar nicht so einfach, eine gute Antwort auf die Frage „Bist du denn wieder gut angekommen?“ zu finden. Ja, es ist schön, wieder bei meiner Familie und bei meinen Freunden zu sein, aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass mir Tirana und Albanien doch sehr fehlen und ich schon so eine Art „Heimweh“ bekomme, wenn ich die Blogeinträge meiner lieben Nachfolgerin Merve verfolge. Aber für mich steht fest:
Ich komme wieder, Shqipëria!
In meinem Bilderfundus der letzten Monate hat sich Einiges an unveröffentlichtem Fotomaterial angesammelt und ich finde, dass ein kleiner Fotorückblick eine gute Bühne ist, um euch mit den bisher unbekannten Fotos zu erfreuen. Gleichzeitig lasse ich dadurch meine tolle Albanien-Zeit Revue passieren und kann in Erinnerungen schwelgen. Natürlich schaffe ich es nicht, nochmal haargenau alles zu erklären, weswegen ich die dazugehörenden Blogeinträge von mir verlinkt habe (Verlinkungen sind daran zu erkennen, dass sie rot und unterstrichen hervorgehoben sind).
Hier nun ein kleiner Rückblick in chronologischer Reihenfolge:
September
Ich vermisse dich, Gjimnazi Sami Frashëri!
Diesen Blick hatte ich jeden Morgen auf dem Weg in die Schule, kurz nachdem ich aus meiner Wohnung kam und rechts die Straße runter schaute.
Der Kompleksi Taiwan, allzeit beliebter Treffpunkt – für Jung und Alt!
Mülltrennung – typisch deutsch? JA, denn diese „Szene“ stammt aus der albanisch-deutschen Abteilung, ansonsten sieht es für die Mülltrennung in Albanien eher weniger gut aus…
Hier ein paar Eindrücke von meiner ersten Reise im September 2015 nach Pogradec zur Deutschlehrer-Tagung und meinem ersten „Grenzüberschritt“ während meines FSJs nach Mazedonien zum Kloster „ Свети Наум“ bzw. Sveti Naum (Genaueres dazu findet ihr hier):
Die albanische Sprache zeichnet sich im Übrigen dadurch aus, dass Wörter und Namen so geschrieben werden, wie man sie schreibt. Das kann man sehr schön am Beispiel eines Plakats meines Lieblingsfußballspielers Thomas Müller sehen:
Das Foto stammt tatsächlich aus Albanien, um genau zu sein aus einem Bus, der zum und vom TEG (Einkaufszentrum „Tirana East Gate“) fährt. Da in Tirana Busse aus der ganzen Welt fahren und zum Teil noch Beschriftungen und „Werbungen“ aus den Originalländern kleben, konnte ich (wohl als einer der wenigen Menschen in Tirana) dieses Schildchen problemlos lesen. PS: Ich weiß gar nicht, was passiert, wenn man beim „Schwarzfahren“ in Tirana erwischt wird
Oktober
Ein mächtiger Fleischteller unter anderem bestehend aus qofte, shishqebap oder suxhuk für 1400 Lekë, was gerade mal 10,15 € sind. Gegessen in Durrës mit meinem Bruder Alex – wobei NATÜRLICH nicht alles aufgegessen wurde…
Mein allererster Kinobesuch in Albanien (von insgesamt fünf) mit Alex und einem riesengroßen Bucket salzigem Popcorn für nicht mal 2€
Schon wieder ein Essensbild, dieses Mal aus „meinem“ Stamm-Zgara Korçare, also einer Art Grillrestaurant
Besuch #1: mit meinem Bruder auf dem Dajti – Danke für die schöne Zeit Alex!
„Fanmeile“ zur Qualifikation Albaniens zur EM 2016 – ich weiß auf jeden Fall, wem ich aus Gruppe A die Daumen drücken werde!
Koha për kafe bzw. Zeit für Kaffee
Die Person, mit der ich, neben meinen Kollegen, wohl am meisten Zeit verbracht habe und meine Reisepartnerin in ganz Albanien: FIZE! Ich kann dir gar nicht genug danken für die tolle gemeinsame Zeit die wir hatten und hoffentlich auch noch in Zukunft haben werden – du bist ne richtig entspannte Perle! :*
Auch die Kultur ist nicht zu kurz gekommen: Ich im Muzeu Historik Kombëtar
Ein Ausflug ans Meer ist immer mit einem Kaffee verbunden – egal ob warm oder kalt! Super Wetter im Oktober in Durrës, die zweite Reise in Albanien
November
Besuch #2: mit meiner sehr guten Freundin Kata am Meer – übrigens die erste, die ihren Flug nach Tirana gebucht hatte! Es war echt super cool mit dir Kaddi! :*
Streetart in Durrës, welches mir aus der Seele spricht: FALEMINDERIT SHQIPËRI – Danke Albanien!
Diesem Restaurant muss man einfach einen Besuch abstatten, wenn man in Tirana ist: das „Dessert“restaurant „cioccolati italiani“
Natürlich muss auch bei meinem Rückblick ein Foto der berühmten Skënderbeu-Statue auf dem sheshi skënderbej in Tirana dabei sein!
„Mein“ Obst- und Gemüsestand in meiner Straße
Die berühmteste „Albanerin“ ist übrigens Nënë Tereza oder besser bekannt als Mutter Teresa. Geboren wurde sie zwar im heutigen Skopje, Mazedonien und besaß die indische Staatsbürgerschaft, jedoch stammte sie aus einer albanischen Familie und wuchs in Shkodra auf – somit ist sie für die Bewohner des Landes eine „waschechte“ shqiptare.
Besuch #3: meine Eltern kamen erst ein Mal für einen Kurztrip nach Albanien, danke für die – wenn auch erstmal kurze und – schöne Zeit! Umso schöner war es natürlich auch, dass wir uns knapp zwei Monate später über Weihnachten und Neujahr für einen Balkantrip erneut gesehen haben!
Zeit für eine kleine Schleichwerbung: den Crunchy Kakao kann man bei Mon Cheri sowohl kalt als auch heiß genießen!
Dritte Albanienreise ins wunderschöne Shkodra, Blick auf die Fußgängerzone
Alltagsszene in Shkodra
Blick auf das Bojana-Buna-Delta (nach langer Recherche habe ich mich festgelegt, dass das tatsächlich der offizielle Name sein könnte) von der Burg Rozafa bei Shkodra
Ich auf der Burg Rozafa
Wildwachsender Granatapfel
Auch ein wichtiges Ereignis während meines FSJs: Das Zwischenseminar in Sremski Karlovci, Serbien, wobei das Foto jedoch am nachfolgenden Wochenende im Hostel in Novi Sad, Serbien entstanden ist und ich eine sehr wichtige Person in meinem Leben kennengelernt habe ♥
Dezember
Verkauf der ersten Ausgabe meines Schülerzeitungsprojekts „Ach sooo…!“ im Gang der albanisch-deutschen Abteilung
(Zu meinem Glück) Der allererste Weihnachtsmarkt in Tirana, welcher mir ein schönes Weihnachtsfeeling gab
Einer der Truthähne, die für ein paar Tage regelmäßig in meinem „Hinterhof“ rumgelaufen sind (true story!)
Der Bektashi-Orden „ist einer der größten und einflussreichsten islamischen alevitischen Derwisch-Orden in Anatolien und auf dem Balkan.“ (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bektaschi). Hier Fotos von einer Tekke, die direkt neben unserer Schule stand:
Leider ist der Zustand dieser Streetart nicht mehr ganz so wie auf dem Foto. Schöne Idee hinter dem Motiv, dass die beiden „Länder“ (hier begebe ich mich auf dünnes Eis) Albanien und Kosovo Arm in Arm gehen.
Zweiter Besuch in Shkodra, dieses Mal zur Fortbildung zum Thema „Lasst Hände sprechen“ – Thomas und ich haben entdeckt, dass es tatsächlich Celli in „meiner Größe“ gibt!
Shkodras „Weihnachtsmarkt“ bei Nacht
Das extrem üppige Buffet während der Mittagspause in der Schule in Shkodra während der Fortbildung
Streetart in Tirana
Erster Stopp der vier Länder umfassenden Balkanreise meiner Eltern und mir während der Weihnachtsferien in Dubrovnik, Kroatien
Nächster Stopp in Mostar, Bosnien und Herzegowina
Blick in eine Gasse in Sarajevo
Smogige Atmosphäre in Sarajevo
Kontrastprogramm: Kristallklares Wasser in Kotor, Montenegro
Januar
Den ersten Tag im Jahr 2016 verbrachten meine Eltern und ich am Meer in Budva, Montenegro
Teil meines täglichen Schulwegs, wobei ich mich immer am Hurmabaum bzw. Kakibaum erfreut habe (der Baum mit den orangefarbenen Früchten)
Ein Schrottplatz am Rande der Stadt
Besuch #4 von meinen lieben Mitfreiwilligen-Mädels Christina und Jana auf dem Dajti: ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, ihr Lieben! #sorry #endlichwiederJustinBieber
In der Gondel zum Dajti mit Aussicht auf das einmalige Erlebnis von Schnee in Tirana
Mittlerweile wurden einige Ein-Mann-Bunker Hoxhas, ähnlich wie Teile der Berliner Mauer, verschönert…
….take a closer look
Vierte Albanienreise nach Berat: Mein geliebter Hurmabaum im Vordergrund vor einer beeindruckenden Gebirgskette
Ich auf der Burg in Berat
Alte Gemäuer treffen auf (Semi-) Moderne
Tagesausflug nach Kruja ins Skënderbeu-Museum
Mon Cheri ist nicht nur bekannt für die leckeren Kaffeekreationen sondern auch für die wunderschönen und sehr unterschiedlich gestalteten Cafés
Februar
Besuch #5: Niklas und Meike: Nach einem gemeinsamen Tag in Prishtina, Kosovo, sahen wir uns glücklicherweise noch für eine Woche in Tirana – danke für die unvergessliche Zeit!!!
Wunderschöner Sonnenuntergang über Tirana und der Adria am 13. Februar 2016
Niklas wurde „albanisiert“
Danke für alles Niklas – volim te und te dua ♥
Fünfte und vorerst letzte Reise in den Süden Albaniens nach Gjirokastra
Am 16. Februar 2016 hatte es wirklich 27 (!) ° C – so warm war es zuletzt im September in Tirana
Die Schülerzeitungscrew! Ich danke euch sehr für eure Motivation und euren Fleiß, der sich mehr als ausgezahlt hat!
Für die Arbeit wurden wir übrigens durch den zweiten Platz des weltweiten PAD-Projektwettbewerbs belohnt! Ich bin wirklich sehr stolz auf „meine“ Schüler!!!
Schüler aus der 12. Klasse, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe – vielleicht sieht man sich ja wieder beim Studium in Deutschland?
Mein vorerst letzter Macchiato am Flughafen in Tirana
Tirana von oben – hoffentlich werde ich diesen Blick in nicht allzu ferner Zukunft wieder sehen!
Ich hatte einfach so eine wunderbare und unvergessliche Zeit in Albanien und auf meinen Reisen!
FALEMINDERIT…
…an meinen Mentor Herbert und die Kolleginnen und Kollegen am Sami Frashëri! Ich habe mich wirklich so wohl bei euch gefühlt, was natürlich ein entscheidender Faktor für mein generelles Wohlbefinden in Tirana war!
…an alle Schülerinnen und Schüler der albanisch-deutschen Abteilung! Ihr seid so engagiert und motiviert – macht weiter so!
…Fize! Ich erinnere mich gern an unsere unzähligen Kaffeetrinktreffen, Sushi-/Mexikanisch-/Pizza-/…/-Essen, Kinodates und Reisen durch ganz Albanien – it’s been a pleasure!
…an die, schon im Vorfeld geplanten, Besucher – Mama & Papa, Alex und Kata! Die Vorfreude euch zu bald zu sehen war riesig und umso mehr hat es mich gefreut, euch „mein“ Tirana zu zeigen!
…an die „ungeplanten“ Besucher, die sich während meines Aufenthalts erst ergeben haben – Christina, Jana, Meike und auch Eva! Es war so super schön euch kennen gelernt zu haben – kulturweit verbindet eben schon ganz schön!
Hab‘ ich jetzt noch jemanden vergessen?
Auf jeden Fall:
…Niklas! Der Beweis, dass kulturweit manchmal eben noch mehr verbindet, als ohnehin schon gedacht – ich danke dir für alles! ♥