Erste Tage in Tirana

Mirëdita!

Die ersten Nächte habe ich nun schon in meiner Wohnung in Tirana geschlafen, die ersten Schultage an meiner neuen Schule verbracht und das 10-tägige Vorbereitungsseminar liegt bereits in der Vergangenheit.

Auf dem Vorbereitungsseminar am Werbellinsee habe ich tolle Menschen getroffen und sehr viel erlebt und gelernt, die zu anfangs als lange Zeit erschienen zehn Tage sind wie im Fluge vergangen. Wieder zu Hause angekommen wurde der Koffer fertig gepackt und auf meiner Abschiedsparty verabschiedete ich mich von meinen Freunden.

Mediteranes Flair an Tiranas FlughafenAm Sonntagmorgen um 4 ging es dann mit meiner Familie an den Münchner Flughafen, wo ich mich erneut verabschieden musste. Nach ca. 1 ½ Stunden Flug habe ich Tiranas International Airport „Nënë Tereza“ erreicht und betrat zum ersten Mal albanischen Boden. Vom Flughafen wurde ich von meinem Mentor Herbert und seiner Frau abgeholt, gemeinsam sind wir in die Innenstadt zu meiner neuen Wohnung gefahren. Nachdem mir der Mann meiner Vermieterin alles zeigte, sind wir zu viert einen Kaffee trinken gegangen und ich wurde schon ein wenig in albanischen Gewohnheiten und Gepflogenheiten eingeweiht – beispielsweise, dass es in Albanien unvorstellbar wäre, dass ein Kellner fragt, ob man zusammen oder getrennt zahlt.
Anschließend wurde ich noch ein wenig in „meiner“ Gegend rumgeführt und ich muss sagen: Ich bin begeistert! Obwohl es Sonntag war, hatten sehr viele Läden auf, sei es eine Boutique, eine Apotheke oder ein Supermarkt. Und so machte ich mich, nach einem leckeren Mittagessen mit Herbert und seiner Frau, allein auf den Weg, um mir eine SIM-Karte zu kaufen und den Weg zur Schule zu suchen – dank der guten Englischkenntnisse der Menschen habe ich glücklicherweise beides problemlos hinbekommen. Auf dem Weg zurück kaufte ich mir mein erstes „albanisches Streetfood“, eine leckere Teigtasche mit Spinatfüllung:

Mein erstes "Streetfood"

Sami Frashëri ist der Namensgeber der Schule (für mehr Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Sami_Frash%C3%ABri)

Sami Frashëri ist der Namensgeber der Schule (für mehr Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Sami_Frash%C3%ABri)

Am nächsten Tag stand ich früh auf, um ja nicht zu spät an meinem ersten Tag zu kommen. Doch kurz bevor ich aus der Tür gehen wollte, kam der Anruf, ich solle doch lieber erst um 11 Uhr kommen, da der albanische Premierminister Edi Rama das Sami Frasheri Gymnasium besuchte und deswegen unglaublich viele Sicherheitskräfte vor Ort waren und ich wahrscheinlich gar nicht reingelassen werden würde. Schade, ich hätte ihn gern gesehen!

Als ich aber dann um 11 an der Schule war, lernte ich die deutschsprechenden LehrerInnen kennen und bereite mit ihnen das nächste Event vor: den Besuch einer Delegation aus dem Deutschen Bundestag am Nachmittag. Dieses Treffen war sehr spannend für mich, da ich selbst wenig über die Zusammensetzung der deutschsprechenden Schüler wusste:
>>In Tirana gibt es drei Grundschulen (1. – 9. Klasse), an denen das DSD I (Deutsches Sprachdiplom Stufe 1) durchgeführt wird und die besten dieser drei Schulen kommen dann in der zehnten Klasse an „unsere“ Schule, um mit der 12. Klasse das DSD II abzulegen. Durch ihr hochwertiges Abitur können die Schüler gleich mit einem Studium in Deutschland loslegen, ohne noch ein Jahr in das Studienkolleg in Deutschland zu gehen. >>

Gestern war dann der erste „richtige“ Schultag, denn ab 8.00 Uhr ging ich mit verschiedenen Lehrern und Lehrerinnen in die unterschiedlichen Klassen (10., 11. und 12. Klasse) und Unterrichtsfächer. Denn es wird nicht nur Deutsch unterrichtet, sondern auch die Fächer Geographie und Mathematik werden in deutscher Sprache vermittelt – bemerkenswert, da manche Menschen Mathe in der Muttersprache schon schwer genug finden! 😉 Das Deutschlevel ist übrigens allgemein sehr hoch und der Wille der Schüler ist deutlich zu spüren! Viele 12. Klässler haben beispielsweise erzählt, dass sie ihre Ferien im deutschsprachigen Raum verbracht und in Sommerkursen weiter Deutsch gelernt haben. Ich fand es auch sehr spannend, was im Unterricht einer zehnten Klasse so mit Deutschland assoziiert wurde: Politik (Frau Merkel), Sauberkeit (es liegt kein Müll auf der Straße), Deutschland als amtierender Fußballweltmeister und dass – natürlich – jeden Tag Bier und Bratwurst getrunken und gegessen werden. 😀

Einer von sehr vielen

Einer von sehr vielen Ständen

Nach so vielen Eindrücken hatte ich erstmal Hunger und kaufte am Stand gleich neben meiner Wohnung ein wenig Gemüse für umgerechnet gerade mal 29 Cent, welches super frisch und reif ist! Später bin ich noch ein wenig auf Erkundungstour gegangen und habe festgestellt, dass ich noch nie so viele Cafés und Restaurants auf einem Haufen gesehen habe.

So, das war’s erstmal von mir!

 

Bis bald
Sarah

PS: Ein kleiner Eindruck vom Stadtbild

Tiranas Nebenstraßen

Die Berge im Hintergrund gehören einfach in das Stadtbild der Hauptstadt Albaniens

3 Gedanken zu „Erste Tage in Tirana

  1. Ich habe von der Stadt selbst nicht so wahnsinnig viel gesehen, hauptsächlich die Festung in der Nähe. Der Ausblick ist der Hammer!
    Und du bist jederzeit willkommen! Vielleicht klappt das ja mit dem Zwischenseminar, dass wir zusammen hinfahren, dann könntest du mal vorbei schauen 🙂

  2. Hallo liebe Sarah,
    als hätte ich noch nicht genug zu verarbeiten, Montenegro richtig kennenzulernen, durfte ich heute auch mal ein paar Schritte durch dein Einsatzland gehen, als wir mit den deutschen Austauschschülern Shkodra besichtigt haben. Wirklich schönes Land und nette Leute, genau wie hier auch! Tirana wurde mir von meinem Kollegen schon ans Herz gelegt, vielleicht komme ich dich mal besuchen:)

    • Hey Jana,
      ich hoffe dein ersten Tage in Montenegro waren cool – find ich natürlich toll, dass du auch schon in Albanien warst! 🙂 Kannst du Shkodra empfehlen? Und klar, du kannst gern mal vorbei kommen – ich würde auch gern mal nach Ulcinj!

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