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Tag 30 – Auf in’s Wortgefecht!

Jeder weiß, dass Argumentieren eine wichtige Fähigkeit darstellt. Schließlich basiert unsere Demokratie auf dem Gedanken, dass jeder mitreden kann und auch soll. Aber nicht nur auf höchster politischer Ebene, sondern auch im Alltag hat man immer wieder die Gelegenheit, seinen Senf dazuzugeben. Und je besser man das macht, desto wahrscheinlicher ist, dass man sich mit seiner eigenen Meinung durchsetzt.

Wie praktisch also, dass Katharina mich gefragt hat, ob ich ein paar Schüler*innen für „Jugend debattiert“ trainieren möchte! Oder wie man in einer Debatte fragen würde: Soll ich eine Gruppe Schüler*innen für den „Jugend debattiert“-Wettbewerb trainieren?

Nun, dafür spricht, dass alle davon profitieren würden:

  • Die Schüler*innen (hoffe ich zumindest), die Deutsch lernen und wie sie am besten ihre Eltern bequatschen,
  • Katharina, die damit entlastet wird,
  • Kroatien, das reflektierte, strukturiert denkende Bürger*innen bekommt
  • und natürlich ich, die endlich versteht, wie eine Debatte aufgebaut ist.

Also – Jackpot! Oder wie man in einer Debatte sagen würde: Deshalb sollte ich eine Gruppe Schüler*innen für den „Jugend debattiert“-Wettbewerb coachen. Und genau das werde ich auch tun. Zumindest, wenn sich genug Schüler*innen dafür interessieren.

Tag 29 – Titos „Möwe“

Kroatien ist voller „Lost Places“. Zwei davon habe ich schon entdeckt: Rijekas alte Torpedo-Abschussrampe und die mutmaßliche Geschützstellung am Strand Glavanovo. Außerdem gibt es da noch die einstige Papierfabrik Hartera und das dem Verfall überlassene Theatro Fenice. Und last but not least die alte Staatsyacht von Tito.

Ja, auch die „Galeb“ (alias Möwe) liegt in Rijeka vor Anker. Nur leider an einer Stelle, wo Normalsterbliche nicht hinkommen. Schließlich wird sie gerade zu einem Museumsschiff umgemodelt. Ein „Lost Lost Place“ also. Zumindest halb. Denn anschauen kann man sich die Yacht trotzdem: Man muss nur auf eine kleine Doku zurückgreifen.

Und wenn man eh schon dabei ist, kann man direkt mit einem Beitrag über ein verlassenes Luxushotel auf Krk oder eine stillgelegte Airbase weitermachen. Binge-Watching lässt grüßen…

Tag 27 – Klar Schiff machen

Montag. Das heißt: Zurück an die Arbeit! Und da ist über das lange Wochenende doch einiges liegengeblieben. Zum Beispiel ein paar Podcast-Folgen:

Intro/Outro-Musik: Hope (2015) – GEMA freie Musik von https://audiohub.de

Besonders stolz bin ich auf die Folge Lieblingsdialekt (auch wenn ein paar Urschwaben an meinem „Schwäbisch“ sicher so manches auszusetzten hätten). Aber was soll’s, denn mit der Folge ist nun endlich das erste Themengebiet abgeschlossen! Ja, ihr hört richtig, mit dem neuen Konzept hat alles ein wenig Struktur bekommen. Als nächstes werde ich mich daher auch voll und ganz einem einzigen Thema widmen: Weihnachten! Und auch wenn ich damit der Zeit ein wenig vorauseile, im Vergleich zu den Supermärkten stehe ich doch ganz gut da 😉

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Tag 26 – Bella Ciao

Wochenend und Sonnenschein, das war es wirklich. Doch nach einem sehr sehr guten Mittagessen (diesmal mit Cedevita) geht es für mich wieder zurück nach Rijeka. Schnell noch ein gemeinsames Selfie, dann heißt es: Ciao Christian, ciao Pula, ciao Istrien! Oder vielleicht lieber: Vidimo se?!

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Tag 25 – Ein Tag auf dem Sonnendeck Istriens

Wer nach Istrien fährt, der kommt um eine Stadt kaum herum: Rovinj. Und tatsächlich war ich schon einmal mit einem Schüleraustausch dort. Das ist jetzt nur ungefähr 10 Jahre her… Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?!

Da mein Bus allerdings erst um 11:30 abfährt, habe ich noch alle Zeit der Welt für einen morgentlichen Cappuccino. Und welcher Ort wäre an diesem Samstagmorgen besser dafür geeignet als Pulas Markthalle? Danach, auf dem Weg Richtung Busbahnhof, komme ich wieder am Amphitheater vorbei (und ja, es steht noch). 30 Minuten, dann spuckt mich der Bus wieder aus: Rovinj.

Wie in Pula sind auch in Rovinj nur ein paar Menschen auf den Straßen unterwegs. Ich laufe also zum Pier und genieße erst einmal den Blick. Neben mir ein Angler mit seinem Enkel, vor mir die Halbinsel der Altstadt. Und deren Gassen erkunde ich dann auch als nächstes. Zuerst hoch zur Kirche, Aussicht genießen, dann wieder runter Richtung Hafen. Ab und zu verlaufe ich mich, aber wie es so ist – nach unten kommt man immer. Ich setze mich in ein Cafe und trinke zur Abswechslung mal eine Limo (ja, keine Cedevita sondern eine selbtgemachte). Anschließend geht es weiter am Hafen entlang Richtung Park. Auch der liegt auf einer Halbinsel und ich muss sagen, diesmal macht der „Park“ seinem Namen alle Ehre! Es gibt Strände mit Blick auf die Stadt aber auch ein bisschen Wald und sogar ein paar Felswände mit Kletterern. Etwa zwei Stunden bin ich unterwegs, dann wird es langsam dunkel. Passend zum Sonnenuntergang bin ich zurück im Hafen. Ein Straßenverkäufer bietet heiße Maroni an und ich kann dem Duft nicht widerstehen. Dann noch ein Cocktail und schon ist es wieder Zeit zu gehen.

In Pula treffe ich mich schließlich noch mit Christian. Dabei ist es gar nicht so einfach eine Bar zu finden, in der die Musik leise genug ist, um sich zu unterhalten. Wir quatschen bis wir vom Kellner freundlich herausgeschmissen werden.

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Tag 24 – Ciao Bruderschiff

Fast einen Monat bin ich schon mit kulturweit unterwegs und habe noch keinen meiner Mitfreiwilligen im „real life“ getroffen. Höchste Zeit das zu ändern! Die Entscheidung wohin es gehen soll, fällt dabei leicht: Außer mir gibt es nur einen einzigen kulturweit-Freiwilligen in ganz Kroatien: Christian. Christian ist wie ich Deutschlehrer. Allerdings nicht bei der ZfA sondern beim Goethe-Institut und nicht in Rijeka sondern in Pula. Also nichts wie dorthin! Ein kurzes Geplänkel via Whatsapp ein etwas längeres Jonglieren mit den Fahrplänen von Arriva und Flixbus und schon kann es losgehen. Dafür stehe ich sogar zur Abwechslung mal etwas früher auf 😉

Zugegeben, zuerst bin ich ein wenig gespannt, wie das mit den Arriva-Bussen funktioniert. Denn Arriva ist zwar eine DB Tochter, aber Arriva ist eben eine DB Tochter… Allerdings: Mit nur fünf Minuten Verspätung hält der Bus an der versprochenen Plattform. Maske auf, Kopfhörer rein, Abfahrt. Den Großteil der Strecke geht es an der Küste entlang. Und obwohl die vielen Kurven für meinen Geschmack etwas zu nahe am Abgrund entlanggehen, lehne ich mich entspannt zurück und lasse den Blick schweifen…

Keine drei Stunden später sind wir in Pula und kurz darauf stehe ich auch schon vor dem Hostel. Aber obwohl ich meine Ankunftszeit angegeben und eine halbe Stunde davor nochmal angerufen habe – nichts. Niemand da. Na super. Ich rufe an und warte. Rufe an und warte. Und immerhin – nach 30 Minuten trudelt die Besitzerin doch noch ein und ich kann die Stadt unsicher machen: Zuerst komme ich am Augustus-Tempel vorbei, dem ältesten erhaltenen Gebäude in ganz Kroatien. Dann erreiche ich mein eigentliches Ziel: Das berühmte Amphitheater! Zu Zeiten der Römer fanden hier bis zu 20.000 Schaulustige Platz. Aber heute gehört es beinahe mir allein; nur zwei andere Mädels und eine Katze stromern zwischen den steinernen Überresten herum. Ich tue es ihnen gleich, dann setze mich auf die Tribüne und beobachte die Katze dabei, wie sie geschickt eine Eidechse fängt. Wenig später meldet sich Christian: Er ist fertig mit dem Unterricht. Also: Hoch die Hände, Wochenende!

Ich verlasse das Amphitheater und schon stehen wir uns gegenüber. Klar, dass wir erstmal einen Kaffee trinken gehen! Christian erzählt von seiner Schule. Auf dem Weg zum Cafe sind wir an ihr vorbei gekommen. Und was soll ich sagen: Auf jeden Fall ganz schön busy der Herr Lehrer! Und busy sind auch unsere Pläne für heute – Frau ist ja schließlich nicht jeden Tag in Pula! Wir kraxeln hoch zum Kastell und wieder runter zum Triumphbogen. Dann nehmen wir den Bus Richtung Stoja, der Halbinsel am Rande der Stadt. Dort angekommen entdecken wir ein altes verfallenes Schwimmbad und eine Wakebording-Anlage. Immer wieder werden wir von Einheimischen angeprochen, deren aufmerksame Ohren das Deutsche in unserem Schwäbisch erkannt haben. Einmal stecken wir sogar plötzlich in einer Diskussion, wie schwer es doch sei, kroatische Mädels kennenzulernen.

Als wir endlich am angepeilten Felsstrand ankommen, steht die Sonne nur noch knapp über dem Horizont. Wir schauen ihr dabei zu, wie sie hinter den Wellen verschwindet, dann fahren wir zurück. Ein leckeres Abendessen in der Pizzeria hinter der Schule und dann ab ins Bett. Schließlich ist auch für morgen so einiges geplant!

Teaser, Trailer, Spoiler: Tag 24-26 – Frau über Bord!

Hallo! Ich bin es und bin es doch nicht! Denn während ihr das hier lest nutze ich das schöne Wochenende, um meinen Mitfreiwilligen Christian in Pula zu besuchen. Und natürlich, um ein wenig mehr von diesem wunderschönen Land und seinen (mindestens genauso schönen) Leuten zu sehen.

Einem Fuchs unter euch wird jetzt sicher auffallen, dass heute noch Freitag ist und mein Wochenende daher etwas früh beginnt. Aber dem sei gesagt – also so von Fuchs zu Fuchs: Zum einen sind zwei Tage doch ein wenig kurz, um Pula und Rovinj zu entdecken. Und zum anderen werde ich dafür am Sonntag wieder fleißig sein. Seefrauen-Ehrenwort. In diesem Sinne: Volle Fahrt voraus und bis Sonntag!

Woche 3 – Treći tjedan

Juhu! Ich kann bis zehn zählen! Was einem sonst eher wenig Begeisterung entlockt, kann in einer neuen Sprache die Welt bedeuten. Und auch wenn ich das mit der Anpassung und den ganzen Sonderfällen noch nicht ganz verstanden habe – hier sind sie, die Zahlen von null bis zehn:

0 nula

1 jedan

2 dva

3 tri

4 četiri [tschetiri]

5 pet

6 šest [tschest]

7 sedam

8 osam

9 devet

10 deset

Ha! Und falls ihr jetzt schon beeindruckt seid, dann haltet euch fest: Denn ich kann sogar bis hundert zählen. Ja, bis tausend. Bis zu einer Billion. Aber um das hier alles reinzutippen bin ich dann doch zu faul. Schließlich (Spoileralarm!) habe ich am Wochenende noch was Besseres vor. Ihr müsst es mir also einfach glauben. Oder ihr lernt es auch und fragt mich ab 😉

Tag 23 – Unter Deck

Kann es sein, dass ich schon länger nichts mehr von meinem Podcast-Projekt erzählt habe? Tja, ihr habt mich ertappt. Allerdings heißt das nicht, dass ich den ganzen Tag faul in meiner Koje liege. Sondern, dass die Arbeit unter Deck weitergeht. So hatten Katharina und ich eben zum Beispiel ein Gespräch mit der Zentralstelle für das Ausschulwesen (ZfA). Gemeinsam haben wir das Konzept für die Website besprochen und wie das Ganze organisatorisch ablaufen soll. Also um zum Punkt zu kommen: Ohne Gegenwind oder (höchst unwahrscheinliche) Meutereien sind die ersten Folgen in etwa einem Monat online!

Ich jedenfalls kann es kaum erwarten mein Baby in voller Fahrt zu sehen! Oder um es mit den Möwen von „Findet Nemo“ zu sagen: Meins, meins, meins, meins!