Tag 46 – Lockdown Light voraus!

Oha. Gestern Abend haben sich die Ereignisse förmlich überschlagen:

16:43 Uhr – Buschfunk verkündet Weihnachtsferien bis zum 18. Januar verlängert

16:50 Uhr – Buschfunk verkündet Unterricht ab 14. Dezember ausschließlich online

17:36 Uhr – Buschfunk verkündet Lockdown Light ab nächster Woche, d.h. keine Cafes, Restaurants, Kinos und Theater mehr

Schade Marmelade.

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Tag 32 – Im Lagerraum

Für alle, die es noch nicht wissen (oder es schon wieder vergessen haben): Rijeka ist eine der zwei europäischen Kulturhauptstädte 2020. Und das bedeutet: Wenn das Kulturangebot der Stadt nicht schon vorher bemerkenswert war, dann ist es das spätestens jetzt. Ein Beispiel dafür: Die Ausstellung „Fiume Fantastika“.

„Fiume Fantastika“ ist eine Homage an Rijeka (alias Fiume). Und aus diesem Grund gibt es für die Ausstellung auch nur einen denkbaren Ort: Den Hafen. Doch dort hinein zu kommen ist gar nicht mal so einfach. Schließlich gilt: Das Hafengeläde untersteht der Hafenverwaltung – nicht der Stadt. Betreten ist daher normalerweise verboten. Normalerweise. Denn wer könnte einer Kulturhauptstadt schon etwas abschlagen? Und so sind die blauen Tore der ehemaligen Holzlagerhalle „Export Drvo“ ausnahmsweise für Kulturbegeisterte geöffnet.

Wer – wie ich an diesem grauen Samstagnachmittag – die Ausstellung betritt, der befindet sich allerdings nicht nur mitten im Herzen der Stadt, sondern auch in mitten ihrer Geschichte. Schließlich besteht „Fiume Fantastika“ aus zehn Pavillons, die jeweils einem ganz bestimmten Aspekt Rijekas gewidmet sind: Dem Hafen und der Bahn, der Grenze, den Netzwerken, dem Kino, dem Tourismus, den Palästen, dem Öffentlichen Raum, der Stadt, den Monumenten und dem Fantastischen an allem. Und dann gibt es da noch eine Timeline. Doch eines nach dem anderen. Beginnen wir ganz vorne:

Im ersten Pavillon lerne ich, dass Rijeka einst der fünftgrößte Hafen Europas war. Und dass es im 18. Jahrhundert fertige Bausätze für Bahnhöfe und Brücken gab. „Wie Lego“, sagt die Museumsangestellte.“Wie Ikea“, denke ich.

Im zweiten Pavillon geht es um die Grenze, die die Stadt früher einmal in zwei Länder teilte.

Im dritten um Titos „Möwe“ und den Hafen als Sprungbrett nach Amerika. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Rijeka die meisten Auswanderer*innen nach Amerika verschickte?

Direkt daneben ist ein Sandkasten aufgebaut. Und wer sich – wenn auch nicht zum Umziehen – in die kleinen Umkleidekabinen wagt, der findet sich in Opatija oder auf Krk wieder. Auf einem Bild entdecke ich sogar das Luxushotel des „Lost Places“-Beitrags wieder!

Nicht minder erfreulich geht es auf der anderen Seite weiter: Ein Kino und hübsche Paläste.

Dann, im Pavillon zu den Öffentlichen Räumen, die Erkenntnis: Vieles, was heute Ufer ist, wurde künstlich aufgeschüttet. Denn wenn Rijeka eines nicht hat, dann ist es Platz.

Ein Raum weiter noch ein Computerspiel und schließlich ein Monument für die Monumente. „Der arme Doppeladler“, denke ich mit einem Blick auf das entsprechende Foto. Da wollten die italienischen Besatzer doch lieber einen „römischen“ Vogel als das österreichische Wappentier. Erst seit diesem Jahr schauen wieder zwei Köpfe auf den Korzo hinunter.

Am Ende noch ein Blick hinter die Kulissen, Slalom durch die Timeline und hoch in die Comic-Ausstellung. Ein paar Souvernis (man lebt schließlich nicht alle Tage in der Kulturhauptstadt Europas!) – dann ist mein Kopf voll und mein Geldbeutel leer. Also nichts wie raus aus der zugigen Halle und zurück in die Gegenwart!

 

Tag 29 – Titos „Möwe“

Kroatien ist voller „Lost Places“. Zwei davon habe ich schon entdeckt: Rijekas alte Torpedo-Abschussrampe und die mutmaßliche Geschützstellung am Strand Glavanovo. Außerdem gibt es da noch die einstige Papierfabrik Hartera und das dem Verfall überlassene Theatro Fenice. Und last but not least die alte Staatsyacht von Tito.

Ja, auch die „Galeb“ (alias Möwe) liegt in Rijeka vor Anker. Nur leider an einer Stelle, wo Normalsterbliche nicht hinkommen. Schließlich wird sie gerade zu einem Museumsschiff umgemodelt. Ein „Lost Lost Place“ also. Zumindest halb. Denn anschauen kann man sich die Yacht trotzdem: Man muss nur auf eine kleine Doku zurückgreifen.

Und wenn man eh schon dabei ist, kann man direkt mit einem Beitrag über ein verlassenes Luxushotel auf Krk oder eine stillgelegte Airbase weitermachen. Binge-Watching lässt grüßen…

Tag 20 – Grüße aus der Kombüse II

Heute gibt es wieder kulinarische Grüße, diesmal allerdings mit zwei kroatischen Spezialitäten: Čokolino und Cedevita!

Čokolino ist eine Art Grießbrei. Einfach etwas warme Milch unter die Softflakes-Schokoladen-Mischung rühren und zack hat man „Das Lieblingsgericht von Kindern und Leuten, die sich jung fühlen.“ Oder etwas realistischer ausgedrückt: Eine süße, leckere, klebrige Pampe.

Das gleiche Prinzp funktioniert auch bei Cedevita. Nur dass diesmal Wasser fürs Lösen des Pulvers zum Einsatz kommt. Als Ergebnis bekommt man nicht nur eine kroatische Limonade, sondern die kroatische Limonade schlechthin. Geht man in einem Cafe, bestellt man Cedevita. Basta. Ok, vielleicht sagt man auch noch, welchen Geschmack man gerne hätte: Orange, Zitrone, Grapefruit, Limette oder Bombon – der Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

Ich für meinen Teil habe mich erst einmal für eine Packung Čokolino mit dunkler Schokolade und ein Tütchen Cedevita mit Zitronengeschmack entschieden. Und wenn ich bis dahin noch keinen Zuckerschock bekommen habe, dann schreibe ich auch morgen wieder.

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Tag 17 – Flaschenpost

Es geht voran. Nächste Woche haben Katharina und ich ein Gespräch mit den Leuten von PASCH (alias Schulen Partner der Zukunft). Denn so wie es aussieht, wird mein kleiner aber feiner Podcast bald auch einen Platz auf der PASCH-Website finden. Das heißt, wenn alles klappt, könnte daraus eine internationale Sache werden! Ganz viele verschiedene Perspektiven aus und über Europa – das ist das Ziel.

Außerdem hat mich über meine Mitfreiwilligen ein Insta-Post von kulturweit erreicht (siehe oben). Zugegeben, da wird man schon ein wenig stolz. Und zwar nicht nur, auf das eigene Projekt, sondern natürlich auch auf das, was die anderen machen. Falls es euch während des anstehenden „Lockdown Light“ also ein wenig langweilig werden sollte, einfach mal auf Facebook oder Insta vorbeischauen. Oder wenn ihr noch nicht genug von blogs habt, dann besucht doch mal Hanna, Sarah und/oder Joris in Riga.

Eine Stadt, drei Perspektiven. Erinnert mich irgendwie an meinen Podcast 😉

Apropos – hier die nächsten zwei Folgen:

Intro/Outro-Musik: Hope (2015) – GEMA freie Musik von https://audiohub.de

Schatz gefunden

Wer kennt das nicht: Da reist man ans Ende der Welt und wer läuft einem über den Weg? Der Nachbar.

Nun ist Kroatien sicher nicht das Ende der Welt. Und die Journalistin Alexandra Stahl und ich sind uns noch nie im Leben begegnet. Doch trotzdem sind wir ein wenig wie Nachbarn. Nachbarn im Geiste. Zwei deutsche Frauen zur gleichen Zeit in der gleichen Stadt mit dem gleichen Ziel: Rijeka in Worte fassen.

Dabei möchte ich uns nicht auf eine Stufe stellen. Denn Alexandra hat einen Vorsprung. Zeitlich, an Erfahrung und bestimmt auch an Skills. Stattdessen möchte ich ihren Erfahrungsschatz mit euch teilen. Meine Empfehlung des Tages lautet also:

http://stadtschreiberin-rijeka.de/2020/06/03/a-bis-z-rijeka-in-buchstaben/#more-461

Viel Spaß beim Schmökern!

Kulturhafen/Hafenkultur