33.000 Schritte & Graffiti-Tour

Die ersten zwei Arbeitstage liegen hinter mir und ich bin ganz froh darüber, die schon mal geschafft zu haben. Denn die ersten Tage sind ja immer sehr aufregend und ich könnte auch gut darauf verzichten.

Mit meiner WG habe ich wirklich Glück – ich hatte noch nie so ein großes Zimmer und es ist sehr entspannend, abends in dem großen Bett zu liegen und draußen den Sonnenuntergang zu beobachten. Ich glaube, hier kann ich mich für ein Jahr wohl fühlen.

Den Tag gestern habe ich genutzt, um mir ein bisschen die Stadt anzuschauen. Ich bin sehr beeindruckt von den vielen schönen und alten Gebäuden und besonders von den Bergen, die man stets im Hintergrund sehen kann. Abends habe ich mit den anderen Freiwilligen an einer Graffiti-Tour teilgenommen.

Graffiti1
Das Chupa-Chups-Logo wurde von dem Surrealisten Salvadore Dalí entworfen.

Graffiti2

Graffiti3

Graffiti4

Graffiti5

Graffiti6
Es sieht aus, als würde die Kerze wirklich scheinen.
Graffiti7
Ein kunterbunter Gartenzaun.
Graffiti8
Don’t be a slave to art – The system is not a crime. Don’t be a slave to the system – Art ist not a crime.

Graffiti9

Graffiti10
Mein Lieblingsgraffiti. Es sieht einfach so wunderschön aus.

Zurück in meinem Zimmer angekommen, zeigte mir mein Handy für den gesamten Tag 33.000 Schritte an und meine Beine konnten es auch spüren, sodass ich den Tag heute entspannt in meinem Zimmer verbringe.

Aber eins kann ich noch sagen: Ich habe das Gefühl, dass es ein sehr spannendes und schönes Jahr wird.

Die Tage am See

Gerade liege ich in meinem Bett, höre meiner Schwester beim Klavier spielen zu und schiebe es schon seit Stunden vor mir her, mit dem Koffer packen zu beginnen.

Morgen um diese Zeit werde ich wahrscheinlich gerade mein Zimmer betreten, das für die kommenden 12 Monate mein Zuhause sein wird. Irgendwie kann ich mir das jetzt gerade noch nicht so ganz vorstellen. Es wirkt noch so unwirklich, morgen ins Flugzeug zu steigen und dann in einem fremden Land zu leben. Vielleicht wäre es einfacher, wenn der Tag einfach so kommen würde, ganz plötzlich, ohne sich schon in den letzten zehn Tagen mit dem Freiwilligendienst beschäftigt zu haben.

Das Vorbereitungsseminar war interessant und ich nehme bestimmt einige neue und kritische Denkweisen mit auf meinen Weg. Doch für mich persönlich war es auch eine ziemlich anstrengende Zeit – die Konfrontation mit vielen Ängsten und die Zeit, sich immer weiter in die Sorgen reinzusteigern. Da tat es mir oft gut, einen Spaziergang im Wald und am See zu machen und in der Freizeit die Ruhe dort zu genießen.

Was ich abgesehen vom inhaltlichen aus den zehn Tagen mitgenommen habe ist vor allem, wie Kraft gebend es sein kann, mit anderen über seine Sorgen und Ängste zu sprechen. Und dass es ein schönes Gefühl ist, all seinen Mut zusammenzunehmen und z.B. vor all den anderen 300 Freiwilligen am letzten Abend ein kurzes Solo zu tanzen.

Bald beginnt das Abenteuer!

Nun sind es nur noch 15 Tage, bis das Vorbereitungsseminar beginnt. Ich muss gestehen, ich bin schon ganz schön aufgeregt. Und noch wirkt es ziemlich unwirklich. Ein Jahr weg. Raus aus dem gewohnten Alltag. 12 Monate in Bulgarien.

Die ersten Abschiede liegen bereits hinter mir und mehrere liegen noch vor mir. Da graut es mir ein bisschen vor – Abschiede mag ich nicht. Aber gleichzeitig bedeutet das auch, dass es Zeit ist für neue Erlebnisse. Neue Menschen. Neue Erfahrungen. Neue Abenteuer.

Und darauf bin ich schon sehr gespannt. Voller Vorfreude – auch wenn ich die vor Aufregung noch nicht immer wirklich spüren kann.