Winter in Ostparaguay

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Fahrradauflug mit der dritten Klasse Anfang Juli

Das erste Schulhalbjahr 2016 am Colegio ist vorüber. Drei Wochen lang haben die Schüler aller Jahrgangsstufen ihre abschließenden Examen geschrieben und sind anschließend in die wohlverdienten zweiwöchigen Winterferien entlassen worden.
Das Wetter ist unberechenbar und geprägt von abrupten Temperaturstürzen, stürmischem Wind, Gewittern, Regenfällen, Hitze und gelegentlichem, nächtlichem Frost. Dieser hat die Landschaft gezeichnet; das satte Grün der Wiesen ist verschwunden und zurück bleibt steppenartiges, trockenes Weideland. Nachts kann es durchaus hin und wieder ungemütlich werden, denn auf Frost sind die Häuser nicht ausgelegt: Oft ist weder Heizung noch Kamin vorhanden. Die Wände sind dünn; die Fenster dichten nicht ab. Durch die Kälte sind Stechmücken und sonstige Insekten deutlich weniger geworden – eine angenehme Begleiterscheinung des Winterwetters.
Gutes Wetter (auch im Winter sind Episoden von 35 Grad Höchsttemperatur keine Seltenheit) wird begeistert ausgenutzt. Die Bauern holen das Heu ein und die mennonitische Gemeinde feiert aufwändig das Erntedankfest. Es gibt einen Gottesdienst mit anschließendem Festmahl und eine Auktion, bei der Vieh versteigert wird. Ende Juni wird der lokale Feiertag des Distriktes um Itacurubí del Rosario gefeiert. Zu diesem Anlass finden sich Delegationen aller Schulen aus der Umgebung (es sind über 100) in dem kleinen Ort ein; es gibt einen Festakt mit feierlichen Reden und anschließend eine Parade, bei der die Schulen aufmarschieren. Das mennonitische Colegio ist mit seiner Sekundarstufe vertreten.
In der Schule decken wir das Dach des Spielhäuschens aus Recycling-Materialien, das schon seit einigen Monaten unvollendet im Schulgarten steht und mit der dritten Klasse unternehmen wir an einem sonnigen Vormittag eine große Fahrradtour.

Rasend schnell sind die letzten beiden Monate vergangen, die ich hier so kurz zusammenfasse. Um einige Einblicke zu ermöglichen, füge ich Bilder an.