Ostern in Taicang

Bunte Ostereier am Tvcec 

am Beamer

frohe Ostern!

Zugegeben, Ostern ist schon eine Weile her.
Allerdings gab es in den letzten Wochen so viele Klausuren, Gasthörer die einen besonderen Unterricht sehen wollten und andere Eventualitäten, dass wir die Feierlichkeiten etwas verschieben mussten. Aber besser spät als nie!

Weniger koordiniert als die „Weihnachtswoche“ (siehe oben) und mit weniger Zeit hatte ich diesmal weniger Inhalt vorbereitet. Die älteste, Maschinenkontrolle Klasse hat wieder Praktikum und daher keinen regulären Unterricht neben den zwei Morgenstunden, das heißt sie bekam nur einen kurzen überblick: Jesus, Hase, Ostereier.

erst auspusten

dann anmalen

Für die andere Klasse gab es drei Geschichten zu den einzelnen Themen und ein abschließendes Kreuzworträtsel (siehe Anhang) aber auch hier hatte ich wieder die Schüler überschätzt. Obwohl ich alle Vokabeln angegeben habe, war es den meisten nicht möglich den Text zu übersetzen… Schaut selbst nach, die Sätze sind nicht so schwer. Aber es ist nicht leicht sich bei dem deutschen Satzbau zurecht zufinden. Vergleiche die Chinesische Grammatik: Sehr simpel, aber auch nicht einfach.

Höhepunkt und quasi Belohnung für die Quälerei mit den Texten sollte ein Osternachmittag werden. Liebevoll bereitete ich die Aktivitäten vor:
1. Eier auspusten und anmalen
2. Osterolympiade mit Sackhüpfen und Eierlaufen und Eierpecken
3. Siegerehrung und Haribo/Schokoküsse für alle

Dennoch: Es sind immernoch 140 Schüler und das ist einfach zu viel. Also besuchte ich alle Klassen mit der Nachricht, dass 7 Freiwillige aus jeder Klasse teilnehmen konnten. Ich dachte, weil es außerhalb des Unterrichts ist, kommen eh weniger. Sonst würde gelost. Ich war niedergeschlagen, als ich erfahren musste, dass aus zwei Klassen nur insgesamt 5 Leute teilnehmen wollten. Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen! Auf Nachfrage erfuhr ich: Das zählt bei uns nicht als Spaß haben. Ich bereitete dennoch alles vor und rief meine Kollegin Wudan an, ob sie mir helfen würde. Das war das nächste Problem: Wegen eines dringenden Parteitreffens (sie ist Mitglied) kann sie nicht teilnehmen! Dann stellte sich heraus, fast alle Lehrer sind Kommunisten und können wegen dem Treffen nicht teilnehmen! Ich sah schon meine wenigen Schäfchen vom Ostertisch fortlaufen, da erklärten zwei nicht-KP Kollegen, dass sie mir helfen würden. Glücklich und etwas hektisch kramten wir die Sachen zusammen, fanden drei relativ gleichgroße Löffel und machten uns auf den Weg zum Treffpunkt. Mein Herz verging vor Rührung als ich sah, dass noch 14 Schülerinnen aus der dritten Klasse gekommen waren und wir damit ein schöne Ostergruppe zusammen hatten.

Meine nächste Befürchtung, dass das Eibasteln schieflaufen könnte aus Ungeschick oder Faulheit löste sich genauso schnell auf. Ob sie ein Basteldefizit haben oder einfach Talent und Freude daran, trotz limitiertem Material gelang es allen schöne Eier zu basteln. Wegen starkem Wind hängten wir die Eier im Klassenzimmer auf, am Beamer (siehe Bild). Eine schöne Erinnerung.

Aermel

hockrempeln!

Aus Zeitgründen mussten wir allerdings bevor alle fertig waren, mit dem Spielen anfangen, weil einige Schüler zeitig nach Hause mussten. Auf dem Rasen hatte sich ein Fussballspiel breitgemacht, aber die Laufbahnen dienten uns als gute Vorlage und nach einigem Kuddelmuddel schafften wir es tatsächlich die Teams zu bilden und in Hasen (Sackhüpfen) und Eier (Eierlaufen) einzuteilen. Mit dem gebührlichen Ehrgeiz machen sich alle an die Aufgaben und beim großen Finale, dem Eierpecken (gekochte Eier aneinanderschlagen, wer überlebt, gewinnt) flogen wahrlich die Fetzen. Es wurde aber nicht alles vergeuded sondern auch vorbildlich gegessen. Die Gewinner verteilten großzügig Haribo und Schokoküsse und so vollendeten wir die Aktion.

am Malen

Freude

Noch zwei Träume sollten für mich an diesem Tag in Erfüllung gehen, der wirklich eine schöne Erinnerung sein wird:
1. Die Schüler (Jungs!!) taten sich teilweise durch aufopferndes Engagement beim Müllsammeln hervor und revidierten damit meine einschlägige Erfahrung, dass in jeder/jedem Chinesin/en ein Schmutzfink steckt, der seinen Müll überall fallen lässt.
2. Fast der gesamte Trupp fand sich danach noch zum abschließenden Eiermalen ein und blieb noch lange, um schöne Eier zu malen.

Ich bin froh, dass es so gut geklappt hat und wünsche allen nachträglich noch schöne Ostern. Hoffentlich hat es bei allen Freiwilligen auch schöne Ergebnisse gegeben!
Frohe Frühsommertage, Zhuyixuan

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2 Antworten zu Ostern in Taicang

  1. Sophie sagt:

    Aber es ist leicht bei dem deutschen Satzbau sich zurecht zufinden. Achtung, ich glaube es soll heißen, dass es nicht leicht ist sich zurecht zufinden, stimmts?

    Schön, dass es so leicht ist Träume zu erfüllen!

    Deine Sophie

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