Ein bisschen Kultur

Seit letzter Woche habe ich ja Ferien, weil es so kalt ist, und die Schüler nicht in die Schule kommen sollen. Ich habe meine Lehrer, die trotzdem in der Schule sein müssen, mehrmals gefragt, ob ich trotzdem irgend etwas tun kann, aber sie haben es immer verneint. Deswegen nutze ich die freie Zeit möglichst ohne schlechtes Gewissen anders.

Gestern waren Luise und ich dann also in der Tempel-Anlage des Bogd-Khan, dem letzten König der Mongolei. Wie lange er genau König war, weiß ich garnicht, es muss so bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts gewesen sein.
Der Tempel besteht aus mehreren kleinen und großen Gebäuden und einer Mauer drumherum. Die soll vor Angriffen schützen… Naja, wenn die Feinde nur nen Meter groß sind, ist sie sicherlich effektiv.

Die Häuser sind alle aus Holz und ganz ohne Nägel gebaut. Die verschiedenen Teile werden nur wie ein Puzzle zusammen gesteckt. Ziemlich cool eigentlich.

Neben dem Tempel gibt es auch den „Winterpalast“ des Königs, welcher das erste Haus in europäischem Stil ist, das in der Mongolei gebaut wurde. Der König war von diesem neumodischen Kram allerdings nicht so begeistert, deshalb hat er viele Bauteile ausgetauscht, um es etwas buddhistischer zu machen.
Außerdem hatte er einen Fimmel für Tiere, hauptsächlich tote. In Erdgeschoss, dem mongolischen ersten Stock, gibt es eine Menge ausgestopfter Vögel, Schlangen, Affen, Raubtiere und noch vieles mehr. Einzig die Giraffe, der ein Stück vom Hals abgeschnitten wurde, damit sie ins Haus passt, ist heute nicht mehr zu sehen. Auch einen Elefanten hatte er, aber der hat im Gegensatz zu den anderen Tieren gelebt, jedenfalls eine Weile.
Am exklusivsten allerdings ist die Jurte, die mit Fellen von 150 Leoparden bedeckt ist. Um an dieser Stelle Bushido zu zitieren: „Er hatte Style und das Geld!“

Im zweiten Stock sind wir mitten in den Dreh eines Musikvideos für mongolische, traditionelle Musik geplatzt. Tja, die Welt ist klein.

In Ulaanbaatar gab es damals viele Klöster und Tempel, bis die Stalinisten (nicht die Kommunisten!) sie zerstört haben. Diese Anlage ist eine der wenigen, die erhalten blieb, weil sie schon damals ein Museum war.

Den Rest der Ferien arbeite ich ein bisschen an meinen kulturweit-Projekt, einer Zeitung mit verschiedenen Artikeln über die Mongolei, gehe mit den anderen auf den Schwarzmarkt und mache andere Sachen, für die sonst nicht so viel Zeit bleibt.

Ach ja, der Blog-Wettbewerb ist morgen zu Ende, also noch schnell alle abstimmen ;)

Der Sommerpalast des Königs

Der Sommerpalast des Königs

 

Schicke Dächer!

Schicke Dächer!

Luise et moi

Luise et moi

 

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